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Laufen statt Regatta

Laufen statt Regatta

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Eigentlich sollte der Lichterlauf an der Regattastrecke in Duisburg-Wedau als Zeitkontrollauf in meine Trainingsplanung eingehen. Aber es kam doch etwas anders .Grund für die Teilnahme an diesem schönen Straßenlauf war die Anfrage des Betriebssportgemeinschaft, ob ich die Mannschaft "voll" machen wollte. Gut dachte ich, warum nicht?

Also, diese Woche das Training etwas zurückgeschraubt und mal ein bisschen mehr Regeneration. Dann ging es am Samstag nachmittag los und mit gepackter Lauftasche und etwas Ungewissheit nach Duisburg.

Nachdem wir dort ankamen, die Startunterlagen abgeholt, etwas durch Austellerzelte gebummelt und zurück zum Auto. Nachdem wir uns umgezogen hatten, im Trimm Trab Tempo in Richtung Start, natürlich nicht ohne vorher noch mal in die Büsche am Bahndamm zu verschwinden.

Dann stehen wir am Start, und nehmen die Siemens-Mitarbeiter "aufs Korn und die Schippe" - man braucht halt einen Gegner, egal bei welchem Lauftempo.
Der Startschuss fällt und wir gehen auf die Reise. Ich laufe direkt innen, da ich weiß das die Strecke nach 150 Meter nach links geht. Dann raus aus dem "Geknubbel" und da kommt schon die erste Kilometeranzeige, ein Blick auf die Uhr "Boarr, 3.54er Tempo" - Wahnsinn. In meinem Kopf fängt es an zu rotieren - und dann.......
ca. 200m weiter wieder ein Kilometerschild. Leicht irritiert drücke ich wieder meine Stopuhr und laufe erstmal weiter. Nach einer Weile wieder ein Kilometerschild, und wieder eine Wahnsinnszeit - ich stutze erst recht als dann etwas später wieder ein Kilometerschild mit der gleichen Kilometerangabe sehe.

Mist, denke ich was nun. "Leckens am Ars....", dann laufe ich eben so wie ich mich fühle.
Auf die HF-Anzeige geschaut, ich laufe so ziemlich an meiner Maximalherzfrequenz (175 MHF) und ich merke das dies heute mein Tempo ist. Dann geht es zurück, auf der anderen Seite der Regatta-strecke sehe ich noch viele der 577 Teilnehmer in diesem Lauf.

Dann klingen laute Lautsprechergeräusche an mein Ohr, das Ziel wird sichtbar. So, jetzt noch die letzten Siemens-Mitarbeiter überholt und dann auf die Gerade zum Zieleinlauf. Ca. 50m vor der Ziellinie höre ich etwas von 23;13.

Hallejulia denke ich, was für eine Laufzeit im ersten Lauf. Dann kam 23;65. Was ist das ??? Klar denke ich, du Idiot - der Sprecher ruft die Startnummern auf.

Ich erblicke im Zielkanal eine riesige Laufuhr, demnach bin ich über meiner Vorgabezeit eines "erfolgreichen" 5ooo Meterlaufes. Ich werde einen Schritt langsamer und bin doch zufrieden - um dann doch wieder Gas zugeben.

Mensch, wir laufen doch mit einem Chip und die Uhr zeigt den Startschuß an und nicht die "Real"zeit - also noch mal kurz das Tempo angezogen und drin bin ich. Mit einem Kopfsprung in das bereitgestellte Energiegetränk, so schnell kann der kleine Knirps meinen Becher garnicht nachfüllen, wie ich trinke - ist wohl mehr eine Druckbetankung als kontrolliertes Trinken.

http://www.laufen-in-neuss.de/assets/im ... urg_02.jpg

Dann kamen auch schon meine Laufpartner, nur wenige Sekunden hinter mir ins Ziel und beide sind bestens drauf. Gemeinsam noch ein paar Becher Powerade nachgetankt, den Chip zurückgegeben und zurück zum Auto.

Entspannt nachhause und sich zu gemeinsamen Trainingsabenden verabredet und der Tag ist gelaufen. Ich lege mich nochmal kurz in die Wanne, denn die linke Popo-Backe zwickt immer noch oder schon wieder.

In der Wanne denke ich: Jetzt hast du sicher in den letzten 20 Jahren einige hundert Straßenläufe hinter dich gebracht, aber heute bin du gestartet wie zum erstenmal - halt bei Null.
Die Laufzeit weiß ich immer noch nicht. Ist egal - die Tempoeinheit nimmt mir keiner mehr - morgen wieder ruhige langsame Läufe und dann schauen wir mal weiter.

Einen Tag später dann im Internet doch noch meine Zeit gefunden. 24;57 min - ganz knapp unter den mir gesteckten Laufzeiten bei Wettkämpfen. So wurde dann doch noch aus einem Zeitkontrollauf ein erfolgreicher Wettlauf.
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