Hallo Margitta,
Die Frage nach der Grenze habe ich ja nicht einfach so gestellt. Jetzt da Du ja den 24er erfolgreich hinter Dich gebracht und sicher einen Strauß von Erinnerungen daraus mitgenommen hast, ist es natürlich ein wenig ketzerisch von mir, diese Frage zu stellen. Aber Du kennst mich ja vermutlich ausreichend, um mir das nicht allzu dick anzukreiden.
Da Du die Frage zurückwirfst:
Ein wenig wird es wohl den Kern treffen, wenn ich behaupte, dass wohl jeder seine Grenze(n) hat: Was für einen in erreichbarer Nähe (zumindest) erscheint, ist gerade noch "normal". Wir wissen genau, wie manche Leute reagieren, wenn z. Bsp. das Wort Marathon ins Spiel kommt... Wer selbst nicht läuft, hält schon das Absolvieren eines Marathons für eine "übermenschliche" Leistung. Frei nach dem Motto: "Alles ist relativ" kann man sicher entsprechende Parallelen hierzu zu den Ultras ziehen...
Ja, von einem respektabel durchgestandenen 24-Stundenlauf nimmt man schon einige Erinnerungen mit, die so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Wenn auch viele nicht das Prädikat "abwechslungsreicher Lauf in wunderschöner Landschaft" verdienen (zumindest aus Berichten weiß ich das), so ist es doch der familiäre Charakter der sich bei so langen gemeinsamen Läufen irgendwann einstellt. Man arrangiert sich und wenn dann die Atmosphäre stimmt, sprich: sich ein paar Zuschauer "erbarmen", dem Treiben zu folgen - wunderbar!
Dennoch blieb mir nach anfänglicher Endorphinwelle nach meinem ersten 24er eine etwas fader Beigeschmack. Auch wenn man sich der Leistung, die man vollbracht hat, bewusst ist (man weiß selbst am besten, was es bedeutet, 24 Stunden zu laufen, welche Strapazen man auf sich nehmen musste, um das jeweilige Resultat erzielen zu können etc.), ein paar Fragen stellten sich zumindest mir nach meinem 24er dennoch, die ich gerne in die Runde werfen möchte:
1) Ist z. Bsp. ein 24-Stundenlauf noch normal?
Oder anders:
2) Warum gibt es so wenige Läufer, die so lange Läufe angehen? Schaffen könnten das gaaaanz sicher seeeehr viele...
3) Kann man das Laufen mit einer Geschwindigkeit von weniger als 8km/h bzw. knapp 8 Min/km noch als sportliches Laufen einordnen (Ja, es gibt natürlich auch schnellere...;-)?
Sicher, es gibt viele Formen der Fortbewegung, ohne dass ich hier die Leistungen der Geher oder Walker schmälern möchte - Im Gegenteil: Ich bin mir sicher, dass es ambitionierte Walker oder Geher gibt, die bei einigen 24-Stunden-Läufen ganz gut mitmischen könnten...
Gut, es geht nicht immer nur um Leistung. Auch die Erfahrungen, die man sammelt, möchte man später nicht missen und wiegen m. E. genauso viel, wie Platzierungen oder Bestzeiten.
Und sicher sucht jeder nach seiner persönlichen Herausforderung und steckt sich entsprechend neue Ziele...
Du auch, Margitta?
Gruß!
Burkhard
Ein toller Bericht zu einem Lauf, der außerhalb meiner Vorstellungskraft liegt.
). 
Spitzenmäßig!!!
