Binchen rennt
25.09.2006, 22:11
Als ich mich im April 2006 für den Berlin-Marathon anmeldet, tat ich das mit sehr gemischten Gefühlen.
Schon 2005 hatte ich mich zum Marathon in Berlin angemeldet. Alles lief prima. Schon im Winter hatte ich einige längere Läufe bis zu 3 Stunden bewältigt und war mir sicher - Du kannst es schaffen. Völlig optimistisch ging ich dann im Juni an die 12-Wochen-Vorbereitung des Marathons. Leider nur 2 Wochen, dann hatte ich einen Fahrradunfall, der mich 7 Wochen aus dem Training warf:weinen: Niemand konnte mich in dieser Situation besser verstehen als Biggi :traurig:, die mir auf die Schnelle einen Hometrainer organisierte. So konnte ich zumindest meine Beine fit halten. Sobald mein Bruch verheilte, warf ich mich mit aller Kraft in Training und versuchte in 1 Woche, die letzten 7 Wochen aufzuholen :klatsch: , das das schief gehen mußte, war wohl klar... Beim Berlin-Marathon 2005 war ich dann krank geschrieben und konnte nicht mehr gehen - Diagnose Tractus-Syndrom.:frown:
Erst im November konnte ich wieder anfangen zu laufen und hatte lange Angst, wieder Probleme zu kriegen. Das Training steigerte sich bis zum April 2006 bis zum Halbmarathon, den ich mit für mich gigantischen 1:48:32 lief :) . Es kamen auch keine Probleme mehr. Also traute ich mich nochmal mit der Anmeldung.
Alles war bestens. Ich steigerte wieder das Training und weil es zeitlich paßte natürlich besonders im Urlaub - also im Juli. Es ging mir zu gut und ich wurde übermütig und machte 2 3-Stunden-Läufe in 3 Tagen, das war zuviel, wieder eindeutig das rechte Knie, der Tractus - o nein :klatsch: Sofort reduzierte ich das Training. Nachdem es nicht besser wurde stellte ich es ganze 2 Wochen ein - und das im August - 7 Wochen vorm Marathon! Ich bekam KG und nach einer Laufanalyse auch Rumpftraining verordnet. Obwohl ich Gymnastik hasse, habe ich sie brav jeden Tag gemacht. Ganz vorsichtig fing ich an mit dem Training einzusetzen. 1/4 Stunde, 1/2, 1 usw. bis 2 1/2 in der Wo vorm Marathon bin ich gekommen, aber das Knie war brav... Gott sei dank! Aber wird es gut gehen!? Meine Güte war ich aufgeregt, und hatte ich Angst, besonders wegen dem Knie, wird es 42 km aushalten.
Am Abend vorm Marathon ist Fori Treff mit Rennschnecke mit Mann und Baby Antje, Ripple, Biggi, Zack, Schwabenpfeil und Frau, Sumo-Walker, Stephen. Es war ein toller Abend mit tollen Visionen für den Marathon: Realitätsberichte von falsch genannten Start-Zeiten, fliegenden Starts, schlecht ausgeschilderten Strecken, einsamen Läufen, leeren Verpflegungsständen... Aber es konnte ja nichts passieren, wir trafen uns ja schon frühzeitigst vorm geschlossenen Cafe.
Gut hat mir das Gespräch mit Nele getan, mit der ich noch ein Stück mit dem Bus fuhr. Sie hat mir von ihrem 1. Marathon berichtet und ich habe mir dann doch vorgenommen ohne Zeitziel zu laufen.
Dann die letzte Nacht, endlich... Seit um 3 konnte ich nicht mehr schlafen, von mir aus hätten wir auch um 4 starten können :zwinker5:
Nachdem wir uns am Cafe getroffen haben, gingen wir gemeinsam in den Tiergarten, suchten unsere Kleider-LKW's auf und gingen an den Start. Ich war super froh, dass Birgit bis zum Start noch da war, die Anspannung stieg ins unermessliche. Nach halbstündigem Warten nach dem Startschuss ging's endlich los. Jetzt durfte ich endlich tun, auf was ich 2 Jahre gewartet habe. Im Hintergrund banges Erwarten, wird das Knie durchhalten?
Die ersten 5-km laufe ich für "ohne Zeitziel" doch noch zügig. Ich versuche unter 6 min zu bleiben, probieren kann mans ja mal, hab die 30 km doch auch im 5:30er Schnitt bewältigt (bloß da war ich trainiert...). Nach 10 km fange ich an zu verspannen. Ach Du Sch.... jetzt schon!? Neben mir kommt ein Läufer und fragt mich, "wann denn der Endorphin-Stoß kommt?". Ich kann das auch nicht auf den Meter konkretisieren, aber wir kommen ins Gespräch und laufen 7 - 8 km miteinander. In Kreuzberg sollte der 1. Groupie stehen, aber ich kann ihn nicht sichten. Plötzlich fällt mir auf, dass ich wieder locker bin. Tempo rausnehmen und ablenken hat mir gut getan. Ich genieße die Atmosphäre, so langsam ist richtig was los. Das Publikum ist gut drauf, es ist strahlender Sonnenschein und ich nehme mir vor, jeden Meter zu genießen, den ich dabeisein darf. Km 21 steht meine beste Freundin - winkt und freut sich, als wäre sie selbst dabei. Die Samba-Bands trommeln, mehrfach läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken - Ich bin so froh, dabeizusein. Mehrere Läufer sind so happy, dass sie unterwegs Lieder anstimmen - und ich bin mittendrin - zwischen den glücklichen Läufern und dem tobendem Publikum und den Sambatrommeln. Mir gehts prima, alles ist locker. So langsam merke ich meine Beine - ich weiß, ich bin nicht wirklich trainiert... Egal - jeden Meter genießen. Km 25 steht mein Mann mit Familie. Meine Tochter Julia bestand darauf, mir Wasser zu bringen. Wie ein professioneller Wasserträger läuft sie neben mir her, strahlend reicht sie mir die volle Flasche, nimmt die andere mit - die Freude steht ihr im Gesicht geschrieben.:)
Der nächste Groupie Sabine steht auf dem Ku-damm km 33 - 8 km ist ein Stück. Es geht vorbei am wilden Eber. Den habe ich mir toller vorgestellt, ich dachte immer, es wäre das High-Light, aber so hab' ichs nicht empfunden. Weitergehts den ewig ewig langen Hohenzollerndamm entlang. Km 30 bekomm ich Schwierigkeiten, weil das Läuferfeld, in dem ich bin immer an den Verpflegungspunkten stehen bleibt und somit auch ich. Es tut einfach mehr weh, wenn man wieder loslaufen muß. Ich beschließe, mir das mitgeführte Wasser einzuteilen, 12 km, meine Hausrunde, das muß doch gehen... Das wird mir später noch leid tun. Ich lasse also den nächsten Wasserstand aus. Km 33 steht Sabine und freut sich winkt mir zu "Prima, du schaffst es" - jetzt sind es nur noch 9 km! Weiter... Km 35 - bis hier laufe ich gleichtmäßig 30 - 34 min - merke ich eine leichte Schwächewelle. Schock! Ist das etwas das 1. Anzeichen vom Mann mir dem Hammer? Bloß nicht einbrechen jetzt! Was tun? OK Ein Dextroenergen, gut ah ein Verpflegungstand, 1 B Wasser, 1 isontonisches Getränke, Red Bull - noch nie getrunken, egal .... :klatsch: Logisch mir wurde schlecht... km 36 jubelt mir nochmal meine Freundin zu, überglücklich mich hier zu sehen, feuert sie mich an. Bis km 38 schaff ich es noch mit meinem routierenden Magen zu laufen. Dann muß ich eine Entscheidung treffen. Meine Füße tragen mich noch - ich könnte durchlaufen... Aber wenn ich weiterlaufen :kotz: Es war bis jetzt so superschön, soll ichs mir wirklich verderben, für ein paar Minuten schneller ins Ziel und dafür auf die Straße :kotz2: ... Nein das will ich nicht wirklich. Ich gehe ein Stück, bis sich alles beruhigt hat, laufe, gehe... Den letzten km will ich laufen! Ganz vorsichtig, ganz langsam - es geht! 500 m vorm Brandenburger Tor ist nocheinmal meine Familie - meine Tochter Julia ist überglücklich (als alle bange auf mich warteten, es dauerte ja doch ein bißchen länger, sagte sie: "Mama gibt doch nicht auf!"). Da laufe ich doch tatsächlich durchs Brandenburger Tor! Da ist das Ziel! Ich laufe über die Matte... ich bin da und darf stehen bleiben... ich gehe langsam weiter - wo gibts denn hier die Medaillen? Ich gehe und plötzlich wird mir klar, daß ichs geschafft habe, ich durfte dabeisein, durfte bis zum Schluß dabeisein, ich habs geschafft!:D Es war ein besonderer Moment, ich war so ergriffen, daß ich wie ein kleines Kind dastand und weinte. Ich bekam meine Medaille und weinte noch mehr. Die Frau, die mir gratulierte fragte mich obs mein 1. war, ich nickte und schluchzte. Da nahm sie mich in die Arme, mir gingen völlig die Emotionen durch... Ich war einfach überglücklich.
Meine Zeit (4:41) ist völlig o.k. und war mir schon unterwegs so egal - ich war dabei, das wars was zählte. Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.
Auf der Heimfahrt, als ich zur Ruhe kam, bekam ich auf einmal Kreislaufprobleme. Vorsichtshalber habe ich im KH ein EKG machen lassen, was aber völlig i.O. war. Allerdings war ich dehydriert und bekam 2 Infusionen, wonach es mir schlagartig besser ging. Es war also nicht der Mann mit dem Hammer km 35, sondern ein Flüssigkeitsproblem. Dabei hab ich insgesamt echt super viel getrunken... Ich mußte da noch ganz schön drüber nachdenken - hab mich auch einfach erschreckt, wie mir der Kreislauf wegsackte. Habe ja auch von dem Mann gehört, der reanimiert werden mußte.
So toll ein Marathon ist, es ist trotz alledem eine super Herausforderung an unseren Körper. Mein Körper ist kreislaufmäßig echt nicht zimperlich und doch hat er gekontert...
Was bleibt ist ein wunderschönes Erlebnis - ich bin angekommen, durchgekommen und bin gesund - und auch ein bißchen nachdenklich.
Liebe Grüße Binchen
Schon 2005 hatte ich mich zum Marathon in Berlin angemeldet. Alles lief prima. Schon im Winter hatte ich einige längere Läufe bis zu 3 Stunden bewältigt und war mir sicher - Du kannst es schaffen. Völlig optimistisch ging ich dann im Juni an die 12-Wochen-Vorbereitung des Marathons. Leider nur 2 Wochen, dann hatte ich einen Fahrradunfall, der mich 7 Wochen aus dem Training warf:weinen: Niemand konnte mich in dieser Situation besser verstehen als Biggi :traurig:, die mir auf die Schnelle einen Hometrainer organisierte. So konnte ich zumindest meine Beine fit halten. Sobald mein Bruch verheilte, warf ich mich mit aller Kraft in Training und versuchte in 1 Woche, die letzten 7 Wochen aufzuholen :klatsch: , das das schief gehen mußte, war wohl klar... Beim Berlin-Marathon 2005 war ich dann krank geschrieben und konnte nicht mehr gehen - Diagnose Tractus-Syndrom.:frown:
Erst im November konnte ich wieder anfangen zu laufen und hatte lange Angst, wieder Probleme zu kriegen. Das Training steigerte sich bis zum April 2006 bis zum Halbmarathon, den ich mit für mich gigantischen 1:48:32 lief :) . Es kamen auch keine Probleme mehr. Also traute ich mich nochmal mit der Anmeldung.
Alles war bestens. Ich steigerte wieder das Training und weil es zeitlich paßte natürlich besonders im Urlaub - also im Juli. Es ging mir zu gut und ich wurde übermütig und machte 2 3-Stunden-Läufe in 3 Tagen, das war zuviel, wieder eindeutig das rechte Knie, der Tractus - o nein :klatsch: Sofort reduzierte ich das Training. Nachdem es nicht besser wurde stellte ich es ganze 2 Wochen ein - und das im August - 7 Wochen vorm Marathon! Ich bekam KG und nach einer Laufanalyse auch Rumpftraining verordnet. Obwohl ich Gymnastik hasse, habe ich sie brav jeden Tag gemacht. Ganz vorsichtig fing ich an mit dem Training einzusetzen. 1/4 Stunde, 1/2, 1 usw. bis 2 1/2 in der Wo vorm Marathon bin ich gekommen, aber das Knie war brav... Gott sei dank! Aber wird es gut gehen!? Meine Güte war ich aufgeregt, und hatte ich Angst, besonders wegen dem Knie, wird es 42 km aushalten.
Am Abend vorm Marathon ist Fori Treff mit Rennschnecke mit Mann und Baby Antje, Ripple, Biggi, Zack, Schwabenpfeil und Frau, Sumo-Walker, Stephen. Es war ein toller Abend mit tollen Visionen für den Marathon: Realitätsberichte von falsch genannten Start-Zeiten, fliegenden Starts, schlecht ausgeschilderten Strecken, einsamen Läufen, leeren Verpflegungsständen... Aber es konnte ja nichts passieren, wir trafen uns ja schon frühzeitigst vorm geschlossenen Cafe.
Gut hat mir das Gespräch mit Nele getan, mit der ich noch ein Stück mit dem Bus fuhr. Sie hat mir von ihrem 1. Marathon berichtet und ich habe mir dann doch vorgenommen ohne Zeitziel zu laufen.
Dann die letzte Nacht, endlich... Seit um 3 konnte ich nicht mehr schlafen, von mir aus hätten wir auch um 4 starten können :zwinker5:
Nachdem wir uns am Cafe getroffen haben, gingen wir gemeinsam in den Tiergarten, suchten unsere Kleider-LKW's auf und gingen an den Start. Ich war super froh, dass Birgit bis zum Start noch da war, die Anspannung stieg ins unermessliche. Nach halbstündigem Warten nach dem Startschuss ging's endlich los. Jetzt durfte ich endlich tun, auf was ich 2 Jahre gewartet habe. Im Hintergrund banges Erwarten, wird das Knie durchhalten?
Die ersten 5-km laufe ich für "ohne Zeitziel" doch noch zügig. Ich versuche unter 6 min zu bleiben, probieren kann mans ja mal, hab die 30 km doch auch im 5:30er Schnitt bewältigt (bloß da war ich trainiert...). Nach 10 km fange ich an zu verspannen. Ach Du Sch.... jetzt schon!? Neben mir kommt ein Läufer und fragt mich, "wann denn der Endorphin-Stoß kommt?". Ich kann das auch nicht auf den Meter konkretisieren, aber wir kommen ins Gespräch und laufen 7 - 8 km miteinander. In Kreuzberg sollte der 1. Groupie stehen, aber ich kann ihn nicht sichten. Plötzlich fällt mir auf, dass ich wieder locker bin. Tempo rausnehmen und ablenken hat mir gut getan. Ich genieße die Atmosphäre, so langsam ist richtig was los. Das Publikum ist gut drauf, es ist strahlender Sonnenschein und ich nehme mir vor, jeden Meter zu genießen, den ich dabeisein darf. Km 21 steht meine beste Freundin - winkt und freut sich, als wäre sie selbst dabei. Die Samba-Bands trommeln, mehrfach läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken - Ich bin so froh, dabeizusein. Mehrere Läufer sind so happy, dass sie unterwegs Lieder anstimmen - und ich bin mittendrin - zwischen den glücklichen Läufern und dem tobendem Publikum und den Sambatrommeln. Mir gehts prima, alles ist locker. So langsam merke ich meine Beine - ich weiß, ich bin nicht wirklich trainiert... Egal - jeden Meter genießen. Km 25 steht mein Mann mit Familie. Meine Tochter Julia bestand darauf, mir Wasser zu bringen. Wie ein professioneller Wasserträger läuft sie neben mir her, strahlend reicht sie mir die volle Flasche, nimmt die andere mit - die Freude steht ihr im Gesicht geschrieben.:)
Der nächste Groupie Sabine steht auf dem Ku-damm km 33 - 8 km ist ein Stück. Es geht vorbei am wilden Eber. Den habe ich mir toller vorgestellt, ich dachte immer, es wäre das High-Light, aber so hab' ichs nicht empfunden. Weitergehts den ewig ewig langen Hohenzollerndamm entlang. Km 30 bekomm ich Schwierigkeiten, weil das Läuferfeld, in dem ich bin immer an den Verpflegungspunkten stehen bleibt und somit auch ich. Es tut einfach mehr weh, wenn man wieder loslaufen muß. Ich beschließe, mir das mitgeführte Wasser einzuteilen, 12 km, meine Hausrunde, das muß doch gehen... Das wird mir später noch leid tun. Ich lasse also den nächsten Wasserstand aus. Km 33 steht Sabine und freut sich winkt mir zu "Prima, du schaffst es" - jetzt sind es nur noch 9 km! Weiter... Km 35 - bis hier laufe ich gleichtmäßig 30 - 34 min - merke ich eine leichte Schwächewelle. Schock! Ist das etwas das 1. Anzeichen vom Mann mir dem Hammer? Bloß nicht einbrechen jetzt! Was tun? OK Ein Dextroenergen, gut ah ein Verpflegungstand, 1 B Wasser, 1 isontonisches Getränke, Red Bull - noch nie getrunken, egal .... :klatsch: Logisch mir wurde schlecht... km 36 jubelt mir nochmal meine Freundin zu, überglücklich mich hier zu sehen, feuert sie mich an. Bis km 38 schaff ich es noch mit meinem routierenden Magen zu laufen. Dann muß ich eine Entscheidung treffen. Meine Füße tragen mich noch - ich könnte durchlaufen... Aber wenn ich weiterlaufen :kotz: Es war bis jetzt so superschön, soll ichs mir wirklich verderben, für ein paar Minuten schneller ins Ziel und dafür auf die Straße :kotz2: ... Nein das will ich nicht wirklich. Ich gehe ein Stück, bis sich alles beruhigt hat, laufe, gehe... Den letzten km will ich laufen! Ganz vorsichtig, ganz langsam - es geht! 500 m vorm Brandenburger Tor ist nocheinmal meine Familie - meine Tochter Julia ist überglücklich (als alle bange auf mich warteten, es dauerte ja doch ein bißchen länger, sagte sie: "Mama gibt doch nicht auf!"). Da laufe ich doch tatsächlich durchs Brandenburger Tor! Da ist das Ziel! Ich laufe über die Matte... ich bin da und darf stehen bleiben... ich gehe langsam weiter - wo gibts denn hier die Medaillen? Ich gehe und plötzlich wird mir klar, daß ichs geschafft habe, ich durfte dabeisein, durfte bis zum Schluß dabeisein, ich habs geschafft!:D Es war ein besonderer Moment, ich war so ergriffen, daß ich wie ein kleines Kind dastand und weinte. Ich bekam meine Medaille und weinte noch mehr. Die Frau, die mir gratulierte fragte mich obs mein 1. war, ich nickte und schluchzte. Da nahm sie mich in die Arme, mir gingen völlig die Emotionen durch... Ich war einfach überglücklich.
Meine Zeit (4:41) ist völlig o.k. und war mir schon unterwegs so egal - ich war dabei, das wars was zählte. Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.
Auf der Heimfahrt, als ich zur Ruhe kam, bekam ich auf einmal Kreislaufprobleme. Vorsichtshalber habe ich im KH ein EKG machen lassen, was aber völlig i.O. war. Allerdings war ich dehydriert und bekam 2 Infusionen, wonach es mir schlagartig besser ging. Es war also nicht der Mann mit dem Hammer km 35, sondern ein Flüssigkeitsproblem. Dabei hab ich insgesamt echt super viel getrunken... Ich mußte da noch ganz schön drüber nachdenken - hab mich auch einfach erschreckt, wie mir der Kreislauf wegsackte. Habe ja auch von dem Mann gehört, der reanimiert werden mußte.
So toll ein Marathon ist, es ist trotz alledem eine super Herausforderung an unseren Körper. Mein Körper ist kreislaufmäßig echt nicht zimperlich und doch hat er gekontert...
Was bleibt ist ein wunderschönes Erlebnis - ich bin angekommen, durchgekommen und bin gesund - und auch ein bißchen nachdenklich.
Liebe Grüße Binchen