Hallo!
Nach dem Ripple so einen tollen Bericht geschrieben hat und er mich persönlich per „Privatnachricht“ animiert hat es ihm gleich zu tun, anbei einen Bericht über Berlin aus meiner Sicht der Dinge:
Samstagmorgen 5 Uhr bimmelt der Wecker so richtig gebraucht habe ich ihn nicht – auch der 10. Marathon löst noch ein Kribbeln aus. 3 Stunden später steigen wir in Berlin aus dem Flieger und genießen das herrliche Wetter. Wir machen uns direkt auf den Weg auf die Vitalmesse, holen die Startunterlagen ab und schlendern über die Messe.
Was es da alles zu kaufen und zu bestaunen gibt, alles was der Läufer braucht und nicht braucht… Meine Frau (Claudi_II) bekommt einen NEONRENNOUTFIT. Ab jetzt kann ich sie bei keinem Rennen mehr übersehen. Nach dem eine Fettmessung auf dem Greifschen Stand nur 3 Euro mit Renntipp kostete habe ich diese investiert. Herauskam, dass ich einen Körperfettanteil von 13% hätte und unbedingt noch 3,6 Kilo abnehmen müsste. Ich wäre ein genusssüchtiger Läufer… Na ja bisher habe ich mich bei 79 Kilo und einer Größe von 190cm nicht gerade als übergewichtigen Genussläufer gesehen. Aber als Greifjünger der sich freiwillig dem Trainingsplan unterordnet kann diese Verurteilung nicht schrecken.
Mit 5x Training und einer geschätzten 10 Kilometerzeit von 37:30 wurde mir eine Marathonzeit von 2:58 bis 3:00 vorhergesagt. Ersteres bei optimalen Bedingungen, zweite Zeit bei Wärme. Das sind ja gute Voraussetzungen bei einer optimistisch geschätzten 10 Kilometerzeit und der morgigen Wärme.
Ich versuche verschiedene Sportgetränke durch und auf dem Basica Stand beschließe ich dieses morgen auf dem Marathon zu testen. Bisher habe ich immer nur Wasser während dem Rennen getrunken. Nach über 2 ½ Stunden und müden Füßen verlassen wir die Messe und machen uns auf den Weg zu den Hackerschen Höfen (unbedingt nachmachen) um dort gepflegt Mittag zu essen. Oh wie ist es toll wenn man erst im Sommer eine ganze Woche Berlin erkundet hat und jetzt alle schönen Winkel kennt und nicht mit Wehmut an den ganzen Sehenswürdigkeiten vorbeigehen muß.
Danach haben wir unser Hotel am Potsdamer Platz bezogen und dann mussten wir uns bereits sputen um rechtzeitig zum Fori-Treffen zu kommen. Kurz nach 4 waren wir da, zu Beginn alle noch ein wenig verkrampft aber bereits nach wenigen Minuten wurde fachgesimpelt und jeder konnte eine lustige Geschichte was er so beim Laufen erlebt hat beisteuern. Viel zu schnell verging die Zeit und kurz nach 8 Uhr verabschiedeten wir uns alle voneinander nicht ohne uns vorher noch viel Glück für morgen zu wünschen.
Nach einer kurzen Nacht ging es um 6.30 Uhr zum Frühstück, um mich herum lauter leckere Dinge die ich nicht essen soll… das nächste Mal reise ich Freitags an oder hänge noch den Montag hinten an. Kurz nach 7.30 Uhr machte sich meine Frau auf den Weg zur Siegessäule und ich mich auf den Weg zum Startbereich.
Auf der Messe habe ich auf dem Greifstand noch eine Renntaktikempfehlung bekommen:
Den ersten Kilometer in 4:30, dann auf 4:15 senken, dieses Tempo bis Kilometer 15 halten und dann wenn man richtig warm ist auf ca. 4:10 steigern um dann ab Kilometer 25 wieder auf das alte Tempo zurückzukehren. Leuchtete mir ein, man benötigt eine Zeit bis man ins Rollen kommt und ab Kilometer 25 beginnt die Fettverbrennung als Hauptenergielieferant zu arbeiten. An diesen Tipp wollte ich mich streng halten.
Kurz vor 8:40 Uhr reihte ich mich in meinen Startblock D ein und als die Läufermenge kurz vor dem Start nach vorne drängte, stand ich 10 Meter vor dem Starttor. Einen gigantischen Blick auf all die Läufer hinter mir und dann kam der Startschuß und die Luftballone flogen. Mit Gänsehaut ging es nach wenigen Sekunden über die Startlinie und der Lauf auf den ich mich solange vorbereitet habe ging los. Erster Kilometer, Siegessäule umrundet genau auf Plan mit 4:30, zweiter Kilometer große Samsungwerbung im Blick 4:00 viel zu schnell in der Euphorie und sofort die Bremse angezogen. Ab jetzt hatte ich meine Zeiten unter Kontrolle und habe jeden Kilometer fast genau getroffen. Doch was für eine Rechnerei 14:34 und jetzt 4:15 dazu… vor lauter Zählen habe ich jetzt das Kanzleramt verpasst. Weiter ging es am Reichtag vorbei bisher lief es wie ein Uhrweg. Kilometer 10 eine halbe Banane gegessen und weiter. Die langen Geraden sind wirklich super. Schon ist der Kilometer 14 vorbei, die Uhr zeigt 59:30 genau „on Time“ die Zeit vergeht wie im Flug. Schon kommt Kilometer 20 in Sicht und die Halbmarathonmarke. Die Uhr zeigt 1:28:36 ein kleiner Vorsprung wenn kein Einbruch kommt. Weiter geht es mit dem Rechnen und der Zeitkontrolle. Ein Läufer schließt sich mir an. Wir laufen gemeinsam bis ins Ziel. Am Anfang hat er 10cm Abstand zu mir, wir laufen Schulter an Schulter doch die Berührung ist doch ein wenig unangenehm, also ein klein wenig mehr Abstand bitte. Kilometer 25 ein Läufer vor mir lässt einen anderen stolpern, muß ein Amerikaner sein. Dieser schimpft sich die Seele lauthals aus dem Hals, es endet nicht mehr. 200 Meter weiter schließt der Täter zu ihm auf und gibt ihm die Hand, in die er freudig einschlägt. Es gibt sie noch die kleinen Gesten!!! Dann der wilde Eber eine Stimmung die man erlebt haben muß. Weiter geht es immer noch genau auf dem Zeitplan zum Kurfürstendamm. Kilometer 35 ist in Sicht, die Zuschauer feuern uns an. Hier hatte ich in der Vergangenheit immer einen kleinen Einbruch, musste mein Tempo ein wenig herausnehmen, dieses Mal nicht. Sind es die Zuschauer, die Strecke, die vielen Läufer oder Berlin. Egal die Stimmung ist super und langsam macht sich die Hoffnung breit JAAAA SUB 3 ist machbar!!! Dann Kilometer 40 immer noch kein Einbruch. Zeit das Tempo ein klein wenig zu senken, die Startnummer gerade zu rücken und noch mal ganz bewusst in die Stimmung einzutauchen. Schon geht es durch das Brandenburger Tor und das Ziel ist in Sicht. Die Uhr zeigt 2:59:02, netto sind es dann 2:58:42. 6 Minuten schneller als im April und dies bei einem so genialen Event.
Berlin wir kommen wieder!
Anbei noch die technischen Daten des Laufes. Ging wie ein Uhrwerk:
Startnummer / Start Number 13552
Bewerb / Competition Marathon
Nation / Nation GER
ranking ...
Rang / Rank 704
Klassenrang / Class Rank (M35) 186
Nettozeit / Chip Total 2:58:42
Geschwindigkeit / Speed 14.2 km/h
4:14 min/km
Brutto / Gross 2:59:08
Halbmarathon 1 / Half Time 1 1:28:36
Halbmarathon 2 / Half Time 2 1:30:05,500
km 5 0:20:42
km 10 0:41:58
km 15 1:03:02
km 20 1:23:48
km 25 1:44:49
km 30 2:06:06
km 35 2:27:29
km 40 2:49:09
Berlin - eine Citytour in 2 Stunden 58 Minuten und 42 Sekunden
1Gib niemals auf - höchsten einen Brief - Heinz Erhardt
Ziele 2015
Mal an einem Wochenende einen Doppelmarathon absolvieren
Rennsteig
70.3 IM Kraichgau
4-Trails
Veranstaltungen die mich bisher am meisten beeindruckt haben:
Berlinmarathon
100km von Biel
IM Zürich / Frankfurt
Jungfraumarathon
Rennsteig
Roth
Swissalpine Davos
Untertagemarathon Sondershausen
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