Crosslauf-Technik?

....gibt es sowas überhaupt?

Ich frage, weil ich mir eben den Bergauf/Bergab-Thread durchlas und feststellte, dass weder hochzu Gipfel fixieren, noch mit großen Schritten runter rollen lassen, mich heute heil durch den Crosslauf gebracht hätten.

Gibt es Techniken, wie man z.B. auf starken Gefällestücken mit rutschigem, gerölligen Untergrund umgeht?
Mit Waldwegen, die einer Rinne gleichen und von Steinen und Wurzeln übersät sind? Mich nervt, dass ich dabei immer so rechts/links springen muss, weil man die Füße nicht mehr richtig nebeneinander bekommt.

Ich habe heute z.B. gesehen, dass die schnellen Jungs bei scharfen, schrägen Kurven den ganzen Arm ausstrecken und rotieren.

Also, wer von euch macht auch gern die Schlammschlachten mit und kann ein paar Tips geben, wie man die Knochen am besten heil ins Ziel kriegt und trotzdem nicht zu langsam läuft.

Grüßle,
Cathleen

Üben. EInfach üben ...
Wenn bei scharfen Kurven irgendwelche Masten/Pfähle oder sowas innen stehen, bieten die sich an um sich dran festzuhalten um eng um die Kurve zu kommen, ansonsten von außen anlaufen, nach innen ziehen und ausgangs der Kurve wieder nach außen - so wird der Radius maximal. U.U. ist es besser die vermeintliche Ideallinie etwas zu verlassen, da dort der Boden noch nicht so "ausgetreten" ist. Mit großen Schritten rollen lassen ist natürlich nix - da hauts dich ruckzuck auf die Nase bzw. eher auf den Hintern bei rutschigem Boden. Hohe Frequenz und somit öfter Kontakt zum Boden mit Möglichkeit der Einflussnahme - z.B. abbremsen, aber eben weniger stark und öfter. Strecke vorher anschauen/ablaufen (beim Einlaufen) und kritsche Punkte ausmachen. Ansonsten halt vorausschauend laufen.


Grüße - Uli -

Kurze schnelle Schritte sind höchst empfehlenswert; immer die Ideallinie ohne Wurzeln suchen, notfalls auf den Wegesrand ausweichen (wenn's da nicht allzu glitschig ist...).

Gruß
Georg

cabo hat geschrieben:Ich habe heute z.B. gesehen, dass die schnellen Jungs bei scharfen, schrägen Kurven den ganzen Arm ausstrecken und rotieren.

Gleichgewicht halten.
Die Schnellen wissen doch, wie es geht und du hast sie gesehen. Look and learn.

Hallo Cathy,
das Problem kenne ich auch. Irgend jemand sagte mir mal: kurze, schnelle Schritte und Arme breit zum Austarieren. Hab ich geübt für den Rennsteig und dort ging das auch recht gut. Klappt aber bei mir nicht auf extrem steilen-steinig-wurzeligen Strecken (Oppacher Bielebohlauf).
Wie man mit spielender Leichtigkeit über Felsen und Geröll läuft habe ich in Ehrwald gesehen. Peter Wundsam (unser "Schleifer") war so ein Typ "Bergziege". Das Training für die Lauftechnik, die er uns näher gebracht hat, war dafür geeignet solche Bergstrecken besser zu meistern. Jetzt müsste man nur noch den Schweinehund überwinden und wenigstens aller 2 Wochen, besser jede Woche Lauftechnik ins Training einbauen. Aber alleine und ohne die gute Anleitung vom Peter ....
Übrigens herzlichen Glückwunsch zum 2. in der AK. Ist anscheinend eine sehr anspruchsvolle Strecke vom Profil.
Geht es deinem Bein wieder besser?

Tati hat geschrieben:... kurze, schnelle Schritte und Arme breit zum Austarieren. Hab ich geübt für den Rennsteig und dort ging das auch recht gut.

Kann ich bestätigen, ich profitiere damals, wie heute davon! Danke Tati

"Wenn ich ein Vöglein wäre und auch zwei Flügel hätt..."

Werde das mal bewusst austesten.

Lauftechnik und Wackelbrett sind ja fast immer gute Übungen, man macht sie nur leider so selten.


Großes Danke an alle für die vielen Antworten!

Cathleen


@Tati - dankeschön, aber psst, wir waren doch nur 3 in der AK, aber ja war schwer, sogar C.Marx brauchte über ne Stunde. war zufrieden, hab mich nämlich unterwegs mal eben verlaufen und musste 4 Leute die ich schon kassiert hatte, nochmal überholen.
Aber sag mal Tati, die 2km hätteste letzte Woche auch noch laufen können *beeindruckt bin*

oh, dieser thread kommt mir sehr gelegen, weil ich auch demnächst mal einen crosslauf mitmachen möchte.

was ich mich die ganze zeit frage: man könnte ja mal einfach als training querfeldein durch den wald rennen. ich sehe hier aber die naturschutz-problematik. fände es nicht gut, wenn dann tiere aufgeschreckt und pflanzen zertrampelt werden... also was tun? was meint ihr dazu?

ansonsten habe ich das glück, einen schönen park hier in der nähe zu haben. dort sind zwar vorwiegend teer- und pflasterwege aber das gelände ist profiliert und man hat auch die möglichkeit hügelsprints und enge wege zu laufen.

Hi
für den Crosslauf / Geländelauf gibt es nicht den Ratschlag.
etliches wurde ja schon angesprochen
Übung ist das wichtigste, einfach die Erfahrung wie es auf unterschiedlichen Untergründen bei verschiedenen Gefälle ist zu laufen .
neben einem guten Gleichgewichtssinn ist auch ein "starkes" Sprunggelenk wichtig, genauso wie der Blick für die Stelle, wo man am besten hintreten kann ohne abzuknicken, auszurutschen....
dazu muß man manchmal ungleich lange Schritte machen, da dies aber eher nicht so gut ist muß man sich eine unregelmäßige Schlangenlinie suchen.
Oder einfach verschiedenes ausprobieren wie zBsp geht das in manchen grabenartigen Wegen, daß man schlangenförmig ein paar Schritte am rechten dann wieder am linken Rand läuft wie in einer achterbahn

Cyana - ich denke momentan wäre es nicht so schlimm auch mal querfeldein zu laufen. Im Frühjahr, wo man Bodenbrüter aufscheucht und zarte Pflanzen zertrampelt würde ich es nicht tun, aber jetzt, kann man vermutlich keinen großen Schaden anrichten.


Bringt Cross eigentlich was, als Vorbereitung von Straßenläufen, angesichts dessen, dass man eine recht andere Lauftechnik und auch langsamer läuft?

cabo hat geschrieben: Bringt Cross eigentlich was, als Vorbereitung von Straßenläufen, angesichts dessen, dass man eine recht andere Lauftechnik und auch langsamer läuft?

So oder so übt man

Renneinteilung/Taktik/ansaugen.

Und bessere Koordination kann auch bei sonstigem Rumgeschlappe kaum schaden, oder?

cabo hat geschrieben:Bringt Cross eigentlich was, als Vorbereitung von Straßenläufen, angesichts dessen, dass man eine recht andere Lauftechnik und auch langsamer läuft?

Bekele und Tergat waren mehrfache Crosslauf-Weltmeister. Es schadet also nicht.

cabo hat geschrieben:Cyana - ich denke momentan wäre es nicht so schlimm auch mal querfeldein zu laufen. Im Frühjahr, wo man Bodenbrüter aufscheucht und zarte Pflanzen zertrampelt würde ich es nicht tun, aber jetzt, kann man vermutlich keinen großen Schaden anrichten.

oh, daran hab ich nicht so gedacht, dann könnte ich es ja doch mal probieren. wüsste auch schon ein waldstück. da gibts auch keine wildschweine

cyana hat geschrieben:oh, dieser thread kommt mir sehr gelegen, weil ich auch demnächst mal einen crosslauf mitmachen möchte.

Wenn du den Teufelsberg-Crosslauf meinst - dazu brauchst du nicht über Stock und Stein hüpfen üben Hatte ich letztes Jahr auch gehofft und einen entsprechenden Bericht dazu geschrieben.

Der Lauf hat wirklich Spaß gemacht, aber das crosse daran ist einfach die Tatsache, dass etwas naturbelassene Wege - ach, eigentlich nichtmal das, es sind ganz normale feste Parkwege - nur eben meist nicht geteert, ein paar hübsche Steigungen und Kurven hoch und runter führen. Letztes Jahr habe ich dort erstmals meine Trailschuhe ausgeführt zum Wettkampf. Nötig wäre das nicht gewesen

Allerdings glaube ich schon, dass es Kraft und Ausdauer bringt, öfter mal hügelig, steinig - eben "cross" zu laufen. Raus aus dem Trott und ohne große Vorgaben so durch Wald und Feld hoppeln. Ist sicher auch besser fürs "Fahrgestell", weil nicht so einseitig belastend. Hier in München aber tatsächlich nicht immer einfach, geeignetes Terrain zu finden.

geniesser hat geschrieben:Und bessere Koordination kann auch bei sonstigem Rumgeschlappe kaum schaden, oder?

Gnies - wie gehts deinem Fahrgestell eigentlich inzwischen? (wolltest du nicht einen Bericht schreiben? ... )

Lizzy hat geschrieben: Hier in München aber tatsächlich nicht immer einfach, geeignetes Terrain zu finden.

Hi Lizzy,
gibts denn in München keine Baustellen und aufgerissenen Strassen

Übrigens: Landschaftsläufer sind Crossläufer ohne Zeitstress

WinfriedK hat geschrieben:Bekele und Tergat waren mehrfache Crosslauf-Weltmeister. Es schadet also nicht.

Das kann man erst dann sagen, wenn man wüßte, wie gut sie ohne ihre Crossläufe wären.

pqpq hat geschrieben:Das kann man erst dann sagen, wenn man wüßte, wie gut sie ohne ihre Crossläufe wären.

Da es momentan nichts höheres als Weltmeisterschaften und Weltrekorde gibt ist ein solcher wie von Bekele über 5000 imd 10.000m oder der im Marathon von Tergat schon ein sehr gewichtiges Argument. So viel können die daher nun wirklcih nicht falsch gemacht haben - dass sie derart viel von mir aus Talent mitbringen, dass dieses schädliche Crossläufe kompensieren würde, ist extrem unwahrscheinlich.

Der Crosslauf hatte in D in den letzten Jahren einen sehr schlechten Stellenwert und wurde vom DLV extrem stiefmütterlich behandelt (Crosslaufkalender von Privatperson, Crosscup einschlafen lassen, gähnend leere ViB-Tribünen bei Cross-DM während die Athleten im Dreck rumsitzen mussten etc.). Detlef Uhlemann ist glücklciherweise Fachmann genug um die Wichtigkeit von Crossläufen in der Vorbereitung von Bahn- und Straßenläufern zu kennen, so den großen Umschwung von Seiten des Verbandes sehe ich aber nicht unbedingt. Wie auch immer, ja Crosslauf bringt was für Straßen-/Bahnläufer - Koordination, Umgang mit Rhythmuswechseln, Kraftausdauer, Motivation, ...


Grüße - Uli -

Hallo DLK!

pqpq hat geschrieben:Das kann man erst dann sagen, wenn man wüßte, wie gut sie ohne ihre Crossläufe wären.

Bestimmt hast du Recht. Wenn die beiden sich nicht bei Crossläufen ihren Laufstil total verkorkst hätten, würde Bekele die 10.000 schon längst unter 25 Min laufen und Tergat den Marathon unter 2h.

@lizzy:
danke für die infos zum teufelsberg cross. hatte auch schon einen anderen bericht gelesen und weiß jetzt umfassend bescheid.

erstmal muss der marathon überstanden werden, darum bin ich auch noch nicht angemeldet oder so. ein ansporn sind auch die steigungen, ich bin schlecht im hügel laufen, so schlecht, dass mir ein älterer läufer tipps während dem silvesterlauf gegeben hat und der silvesterlauf hat ja echt nur einen minimalen hügel gehabt... und das kann ich nicht auf mir sitzen lassen!

zum richtigen cross-laufen:
ich hatte mal infos drüber gesucht vor einigen monaten. ich habe viele seiten aus großbritannien dazu gefunden, dort scheint das sehr populär zu sein. es schien auch eher ein jugendsport zu sein, habe meist jugendliche auf den fotos gesehen. in deutschland gibt es dann noch den orientierungslauf. auch eher für kinder / jugend, zumindest als wettkampf-disziplin.

volksläufe gibt es im cross wohl eher seltener. schade, aber verständlich. die logistik, stecken-absperrung und haftung stell ich mir ungleich komplizierter und risikoreicher vor wie bei einem straßenlauf.
andererseits hat deutschland doch so viele waldgebiete und es würden ja auch keine strassensperren notwendig sein...

Weder Cross- noch Orientierungslauf ist in D eine typische Betätigung (nur) für Kinder und Jugendliche, auch wenn ich beides für sehr wertvoll in der Ausbildung von Lauftalenten halte.
ZUm Crosslauf siehe auch http://www.crosslauf.de, in der Volkslaufdatenbank des DLV finden sich gut 150 Crossläufe, es gibt IMHO kaum Crossläufe, die kein Volkslauf wären.
Und im OL gibt es Deutsche Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen und auch int. Wettkämpfe und Meisterschaften - siehe http://www.orientierungslauf.de

Die Haftungsfrage beim Cross ist keine andere wie bei Wald-, Bahn- oder Straßenläufen auch.


Grüße - Uli -

Lizzy hat geschrieben:Gnies - wie gehts deinem Fahrgestell eigentlich inzwischen? (wolltest du nicht einen Bericht schreiben? ... )

aaaah. Öh. Mir geht es gut, das Hinlaufen zum Spiel ging gestern problemlos. Das Spiel selbst war anstrengend. Den Rückweg habe ich erstmals in sub 0:18 geschafft.

Bericht folgt am Mittwoch.

@uli:

oh danke für die richtigen und interessanten infos. wollte nichts falsches verbreiten

Spikes nicht vergessen