Wespenstich im Oberschenkel

Es ist gerade mal 4 Stunden her: Heute stand ein langer Lauf von 35 km auf dem Programm. Es lief gut und entsprechend gestaltete sich auch meine Laune. Wetter: Ca. 18°C, hohe Luftfeuchtigkeit im Auwald, nach Regen in der Nacht und am frühen Morgen. Etwa bei km 12 passiert es dann. Ich spüre plötzlich einen starken Einstichschmerz am rechten, vorderen Oberschenkel und schlage instinktiv mit der flachen Hand zu. Die Stelle wird von meinen Laufshorts gerade noch verdeckt und zunächst glaube ich an eine Art Halluzination, weil ich nichts sehen kann. Keine Mücke, keine Wespe, keine Biene, nichts. Ich laufe noch 500m weiter, weil ich dort eine Trinkflasche deponiert habe und sowieso stehen bleiben muss. Sofort geht von der Stelle ein intensives Brennen aus. Als ich dann stehe und die Stelle genauer untersuche, kann ich sogar einen winzigen Blutstropfen aus dem Einstichloch herausdrücken. Also war es eine Wespe. Erstens kenne ich den Schmerz - keine Mücke, Bremse oder etwas aus dieser "Ecke" kann so weh tun - und zweitens steckt der Stachel nicht mehr drin, was ja wohl bei einer Biene der Fall gewesen wäre. Entweder war das Tierchen unter den Saum meiner Hose geraten oder es hat glatt da durchgestochen. Für letztere Version spricht, dass ich es beim Zuschlagen nicht mehr gespürt habe ...

Ich machte mir ein wenig Sorgen, wie sich das beim Weiterlaufen entwickeln würde. Allerdings ließ das Brennen dann nach und ich brachte die 35 km zu Ende. Ich wusste auch von früheren Stichen, dass ich darauf nicht heftig reagiere. Nach dem Lauf brannte die Stelle mehr, als währendessen. Versorgt hab ich sie jetzt großflächig mit Fenistil Gel und hoffe, dass nichts nachkommt, denn übermorgen möchte ich einen Marathon laufen.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Bienen- oder Wespenstichen an den Beinen und ev. davon ausgehenden Leistungseinschränkungen beim Laufen nach ein paar Stunden / Tagen? - Ich glaub nicht, dass ich mir ernsthafte Gedanken machen muss aber man weiß ja nie ...

Lass mal das Fenestil weg und reib dir die Stelle mit Essig ein.
Essig zieht auch relativ spät noch Gift weg.

Unmittelbar nach dem Stich, vorausgesetzt du hast eine zur Hand) reibste die Stelle mit Ziwebelsaft ein.
Es gibt nix besseres !!!


Gruss Mayo

Nabend Udo,

ja, Zwiebel ist gut, einfach ne Zwiebel aufschneiden und einreiben .

Beim Fahrradurlaub diesen Sommer hat mich gleich am ersten Tag eine Wespe in die Kniekehle gestochen. Das war natürlich unangenehm, wegen der Spannung, gerade beim radeln. Aber deswegen hab ich ja den Urlaub nicht abgebrochen. Nach ein paar Tagen war dann alles wieder i.0. (und der Urlaub fast zu Ende )

Wird schon! Viel Erfolg für Deinen Marathon (ist ja nix Besonderes mehr für Dich )

Jetzt besser?

Mir helfen auch kühle Umschläge mit essigsaurer Tonerde, um die Schwellung und ggf. Infektion weg zu kriegen.
LG,
Cathleen

Hatte auch letztens einen am Arm und keine der angesagten Hausmittel parat. Der Schmerz am "Stichtag" war nichts gegen den Sch...juckreiz und das aufgeblasene Gefühl an den Folgetagen, mein Arm sah aus wie von einem Michelinmännchen.
Soventol oder Mittel gegen Juckreiz helfen ein bißchen,
Gute Besserung
Meike

Und dann am besten noch Eis drauf! Das lindert die Entzündungsreaktion.

Gute Besserung!

Nelja

Kühlen!
Ich drücke die Daumen, dass du nicht heftig reagierst und dass das Weiterlaufen nicht irgendwie zu einer stärkeren Reaktion führt als sonst. Ich bin zum Glück ewig nicht von einer Wespe gestochen worden, aber wenn ich mir so überlege, wie ich mittlerweile auf Bremsen und Mücken (die am Gardasee) reagiere, dann hoffe ich auch, dass das erst einmal nicht passiert. Die drei Stiche, die ich mir am Montag eingefangen habe, haben mich die ganze Woche gequält,
Juckreiz, Riesenschwellung, alles rot und heiß, richtig heftig. Und leider auch weder durch Kühlen noch Fenistil noch Antihistamin zu beeindrucken. Und interessanterweise war es erst zwei Tage nach dem Stich am Schlimmsten. Aber ich will ja den Teufel jetzt nicht an die Wand malen...

U_d_o hat geschrieben:Heute stand ein langer Lauf von 35 km auf dem Programm.
...
und ich brachte die 35 km zu Ende.
...
denn übermorgen möchte ich einen Marathon laufen.

Konkrete Frage.
Was n das für ein Training, für eine Methodik?

kk66 hat geschrieben:Ja, der U_d_o macht schon interessante Sachen (in der Vorbereitung auf einen ultra). .

Ach so macht man das.
Man verzeihe mein Unwissen.
Obwohl ich in diese Richtung dachte, aber da ich nie so weit kommen werde (vorraussichtlich), hab ich mich goar net mit den Trainingsmethoden/Plänen für Ultras beschäftigt (bla) ...

Hallo U_d_o,

war es tatsächlich eine Wespe (du hast den Stichverursacher ja nicht gesehen)?

Du bist im Wald gelaufen. Es besteht hier in den Herbsstmonaten auch die Möglichkeit, von Hirschlausfliegen gestochen zu werden.
Eine Kollegin, die Pferde besitzt, warnte mich vor zwei Wochen.
Die Biester gehen selten an den Menschen. Es passiert aber trotzdem manchmal. Sie sind blitzschnell, stürzen sich auf einen, werfen dabei sogar die Flügel ab. Bei uns im Wald gibt es die. Sie gehen hauptsächlich an Wild und Pferde. Mich hat zum Glück noch keine erwischt.

Link und noch einer

zack hat geschrieben: Sie sind blitzschnell, stürzen sich auf einen, werfen dabei sogar die Flügel ab. [/url]

Igitt, die Rache der Killerläuse Hoffentlich gibt es die bei uns im Wald nicht. Da sind mir die Schlingnattern lieber!

@U_d_o: Essigumschläge und Kühlen sollten helfen. Sofern du nicht allergisch bist, kann ich mir kaum vorstellen, dass so ein Stich in den Oberschenkel eine Leistungsminderung zur Folge hat. Vielleicht ist es aber sinnvoll, die Einstichstelle beim Lauf mit 'nem Pflaster zu überkleben, damit die Shorts nicht daran scheuern und den Juckreiz wieder auslösen?!

vg,
kobold

U_d_o hat geschrieben:Hat jemand von euch Erfahrungen mit Bienen- oder Wespenstichen an den Beinen und ev. davon ausgehenden Leistungseinschränkungen beim Laufen nach ein paar Stunden / Tagen? - Ich glaub nicht, dass ich mir ernsthafte Gedanken machen muss aber man weiß ja nie ...

Viele tolle Ratschläge zur Erstversorgung, doch wer beantwortet U_d_o´s Frage Ich weiß es allerdings auch nicht, wie sich das auf die Leistung auswirken kann. Wenn Du gegen Insektenstiche nicht allergisch bist, sollte Dein Immunsystem recht schnell damit fertig werden.

[edit] ah, Kobold hatte doch noch was dazu zu sagen [/edit]

U_d_o hat geschrieben: Hat jemand von euch Erfahrungen mit Bienen- oder Wespenstichen an den Beinen und ev. davon ausgehenden Leistungseinschränkungen beim Laufen nach ein paar Stunden / Tagen? - Ich glaub nicht, dass ich mir ernsthafte Gedanken machen muss aber man weiß ja nie ...

Ähem ich - aber ich bin nicht sicher, ob Du es hören magst... Mich hatte am So, 02.07. eine Wespe direkt in den Knöchel gestochen. Blöde Stelle. Hatte bislang keinerlei Allergie gegen Wespen und machte mir keine Gedanken, obwohl es unverhältnismäßig weh tat. Bin am Montag morgen eine 10 km Runde gelaufen. Lief alles andere als gut. Ab Dienstag konnte ich dann eine Woche überhaupt nicht laufen - der Knöchel war zu stark geschwollen. Der Juckreiz blieb fast einen Monat. Den Einstich sieht man noch heute, habe allerdings keine Beschwerden mehr. Fenistol half auch nicht richtig. War mir zu blöd, wegen eines Wespenstichs zum Arzt zu gehen, nach den Erfahrungen würde ich es aber beim nächsten mal machen. Entweder habe ich doch eine Allergie oder das Biest war irgendwie toxischer als seine Artgenossen.

U_d_o hat geschrieben:Nach dem Lauf brannte die Stelle mehr, als währendessen.

Beim Laufen produziert der Körper vermutlich seine eigenen Schmerzmittel.
Ich habe mit unterschiedlichen Schmerzen (z.B. Zahnschmerzen, Sehnenschmerzen usw.) ähnliche Erfahrungen gemacht.

Hallo Udo,

ich denke auch, wenn Du nicht allergisch bist, wird sich der Stich nicht auf Deine Leistung auswirken. Mich hat im Frühjahr beim Radeln eine Biene erwischt. Davon habe ich schon am nächsten Tag nichts mehr gemerkt.

Viel Glück für Deinen nächsten Trainingsmarathon.
Ich staune immer wieder, in welch kurzen Abständen Du Deine Marathons abspulst.


Gruß aus Berlin
Andreas

Danke für die vielen Ratschläge und Hinweise,

gestern abend brannte es noch (Vielleicht war das aber auch vom Essen beim Mexikaner ). Jetzt gebe ich mir einfach mal Entwarnung. Denn die leichte Schwellung ist weg, kein Brennen, Rötung nur noch unmittelbar an der Stichstelle und wenn ich den Muskel anspanne spüre ich nichts.

Sollte wider Erwarten noch was draus werden, geb ich es natürlich hier weiter.

Danke euch allen

Gruß Udo

zack hat geschrieben: Es besteht hier in den Herbsstmonaten auch die Möglichkeit, von Hirschlausfliegen gestochen zu werden.

Wenn ich mir das Ekeltierchen so ansehe, wär's mir schon lieber von einer Wespe gestochen zu werden. Da weiß man wenigstens was man hat!

Ich habe nicht die leiseste Ahnung was es war. Vom Schmerz her zu urteilen eindeutig eine Wespe. Aber vielleicht ist der Stich einer Hirschlausfliege genauso schmerzhaft ...

U_d_o hat geschrieben:Jetzt gebe ich mir einfach mal Entwarnung. Denn die leichte Schwellung ist weg, kein Brennen, Rötung nur noch unmittelbar an der Stichstelle und wenn ich den Muskel anspanne spüre ich nichts.

Die Rötung dürfte eine leichte bakterielle Infektion sein, die harmlos ist und nach einigen Tagen von selbst verschwindet!
Nach einem Zeckenbiss hatte ich das auch mal & bin panisch zum Arzt (vor Zecken hab ich ziemlichen Respekt), der mir erklärt hat, dass Insekten durch ihre Stiche alle möglichen Bakterien übertragen können. Das kann im Einzelfall schwere Entzündungen hervorrufen, was aber nur selten passiert ... so wie du deine Rest-Symptome beschreibst, bis auch du nochmal davongekommen!

Daher: viel Erfolg morgen

kobold

kk66 hat geschrieben:Ich wuerde das ja anders aufziehen: Pause - 35 km - 42.2 km - Pause. Oder 1x Pause durch 15 - 20 regenerative km ersetzen.

Um auch das Rätsel um meine "merkwürdigen Trainingsmethoden" ein wenig zu lüften ... Ich würde auch manches anders machen, allein die äußeren Umstände sind nicht immer danach. Leider fand ich keinen Marathon am 1.10. in Reichweite (morgens hin, nachmittags zurück), weswegen ich mich für einen am 3.10. entschlossen habe. Damit war der TP anzupassen. Diverse andere Notwendigkeiten "zwangen" mich dazu gestern einen langen Lauf zu absolvieren statt Samstag, was mir lieber gewesen wäre. Dafür habe ich allerdings das gestrige Läufchen strikt auf niedrigem Level gehalten (70% Hfmax, "Sauerstofflauf"). Von den letzten 5 km abgesehen (und vom Stich natürlich), war es Genuss pur. Und das, obwohl ich in der Vorwoche, nach dem Ulm-Marathon, keinen Ruhetag eingebaut hatte und sich so 142 km ansammelten. Heute ruhe ich mich aus. Diese Woche wird dann noch einmal ganz bewusst zur "Härteübung" mit zwei Marathonläufen in 5 Tagen. Morgen in Bad Rodach und Sonntag in München (immer vorausgesetzt, dass ich keine "rote Karte" gezeigt bekomme ...). Nächste und übernächste Woche lasse ich es etwas ruhiger angehen (geht mehr in die Richtung Tapering), weil ich am 22. in Venedig noch mal einen Marathon mit vollem Einsatz laufen möchte. Dann sind es noch drei Wochen bis zum 6h-Lauf ...

kobold hat geschrieben: ... so wie du deine Rest-Symptome beschreibst, bis auch du nochmal davongekommen!

Danke!

Das hoffe ich doch. Und was Zeckenbisse angeht, da bin ich ja auch Experte. Heimische brachten mir zum Glück nie wirkliche Probleme ein, dafür aber das afrikanische Exemplar vor ein paar Wochen ... aber damit habe ich ja auch die Forumsgemeinde rebellisch gemacht. Zum Glück ausgestanden

Gruß Udo

Um's kurz machen: Beim gestrigen Trainingsmarathon hab ich den Stich weder gespürt noch war eine Leistungseinbuße damit verbunden. Eher im Gegenteil (3:29:34 das kühle, regnerische Wetter half ein bisschen die Zeit zu verbessern).

In Ruhe juckt die Stelle allerdings sehr oft. Das ist ein bisschen nervig.