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1.Marathon - Ziel verfehlt und trotzdem froh

1.Marathon - Ziel verfehlt und trotzdem froh

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Gestern war´s soweit - Mein erster Marathon. Nach langem hin und her
entschied ich mich vor etwa 8 Wochen mich für München zu melden.
Ein Bekannter von mir (Marathonerfahren) überredete mich dazu es dieses Jahr zu wagen.

Mit Ihm sollten auch die langen Läufe geschehen. Als Zielzeit hatte ich mir eigentlich die 3:30h oder schneller anvisiert. Aber bekanntlich kommt ja alles anders als man ...

Seit etwa 4,5 Wochen laboriere ich an Schmerzen der Aduktoren im rechten Bein, was vor Allem nach den langen Läufen immer wieder zu mehrtägigen Pausen führte und wie soll ich sagen nicht gerade ein
entspanntes Laufgefühl bei mir verursachte. Und eine völlige Verunsicherung was meine Möglichkeiten beim ersten mal anging. :confused:

Die Vorbereitung war letztlich alles andere als optimal.

Die Vorletzte Woche trainierte ich mehr oder weniger nur unter Schmerzen und hoffte dass eine Laufpause von 7 Tagen vor dem Event die Probleme lösen könnte.

Meine Nervosität vor dem ersten M. war so gross dass ich Samstag Nacht mit Durchfällen bis in der früh um 3h verbrachte. Nun ja :hihi: , wohl auch nicht Optimal.

Zum eigentlichen Lauf.

Der Anspannung folgte die totale Euphorie. Tolles Wetter, für Münchner
Verhältnisse eine tolle Stimmung. Also was soll denn Schiefgehen.

"Halt dich an den 3:30 Pacemaker" Diese Worte hallten wieder durch meinen Kopf im Startblock - Jeder hatte mich gewarnt. Nur nicht zu schnell angehen

Und ich ??!??? :klatsch:

Natürlich hielt ich mich nicht an den 3:30 Pacemaker sondern lief mein eigenes Rennen(zu schnell)

10 KM 46:30

Danach ging ich etwas vom Gas um nicht total zu überpacen


16 KM 1,15:00

Alles im grünen Bereich - Nur nicht zu schnell werden

21 KM 1,40:10

Ich fühlte mich Pudelwohl

25 KM 1,59:00

Danach ging es schon bald bergab Richtung Chinesischen Turm in den Englischen Garten - Vor lauter Euphorie
bemerkt ich überhaupt nicht dass ich immer noch unweit des
3:15 pacemakers unterwegs war, aber meine Beine fühlten sich top
an und die Erschöpfung hielt sich erfreulicher Weise in Grenzen.

Ich versuchte mein Tempo ein wenig zu rauszunehmen (knapp unter 5 Schnitt)


Kilometer 35KM 2,46:00 - Ein heftiger Stich im Rechten Oberschenkel
Innenseite - Aduktor - Und noch ein Stich.

Meine Schritte wurden nun total unrund, ich konnte den rechten Fuss nicht mehr locker setzen

Die ersten Laufleichen kreuzten unseren Weg.
Viele mit Krämpfen geschüttelt , andere mit Kreislaufproblemen.


Dann ging es endlich Richtung "heraus" aus dem Englischen Garten, in dem
eine super Stimmmung war. Auf Höhe 36KM plötzlich ein Stich vom Knie bis in die Hüfte. Mein rechtes Bein war quasi taub. Ich konnte es weder aufsetzten noch bewegen

Das war´s dann wohl dachte ich mir und sah meine 3:30 davonschwinden.
Es ging nur noch humpelnd in gemütlichem "Longjoggtempo"

Als ich mir schon überlegt ob ich den Lauf ganz abbrechen soll kam dann Gott sei Dank die nächste Verpflegungstelle mit Bananen.

Also erst mal 2 Stücke hineingesteckt und über den Ausgang nachdenken.
Meine Zielzeit war Pfutsch aber ich konnte es immer noch leicht wenn auch humpelnd unter 3:50 schaffen.
Also Zähne zusammenbeißen und weiterlaufen.

Die Schwabinger Partymeile auf dem Zahnfleisch gequert und weiter humpelnd Richtung Nordbad.
Hinter mir spührte ich schon den Windzug des 3:30 Pacemakers
(bitter - nennt man wohl Erfahrung sammeln) welcher mich jetzt mit seiner Gruppe überlief,
aber eigentlich war es mir zu diesem Zeitpunkt schon völlig egal - Jetzt einfach nur noch
unter 3:50 ins Ziel kommen, also weiterhumpeln.

Konditionell ging es mir ja im Gegensatz zu einigen anderen auf der Strecke
gar nicht so schlecht, wieso also Trübseelig sein :zwinker5:

Nur das rechte Bein mußte noch halten !?

Nun ja letztlich habe ich mich mit einer 3:47 in Ziel gerettet.

Andere hatten da weniger Glück. Zum Beispiel eine junge Dame, welche direkt vor
dem Marathontor(Diskotunnel) zusammengbrochen war und gerade vom RK weggetragen wurde
als ich den letzten Kilometer beenden sollte.

Nicht müde aber mit Schmerzen jedoch trotzdem oder gerade deshalb auch zufrieden, schon allein der Tatsache dass ich das "Ding" trotzdem noch zu Ende gebracht hatte. Und mich immerhin für 34 plus x Kilometer für einen schnellen Läufer gefühlt habe. :wink:

Aber bekanntlich beginnt genau dann erst der Marathon :D
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Glückwunsch Tom und :respekt: dass Du trotz der Probleme durchgehalten hast.

Irgendwie scheint das dazugehören, dass man wider besseren Wissens sich beim ersten Marathon von der Euphorie verlocken lässt, zu schnell anzugehen. Ging mir auch so :peinlich:

Grüße,

Elmar

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maratoni hat geschrieben: Nicht müde aber mit Schmerzen jedoch trotzdem oder gerade deshalb auch zufrieden, schon allein der Tatsache dass ich das "Ding" trotzdem noch zu Ende gebracht hatte. Und mich immerhin für 34 plus x Kilometer für einen schnellen Läufer gefühlt habe. :wink:

Glückwunsch!!

Gute Zeit, gute Einstellung, und guter Bericht :daumen:
was will man mehr?
Und beim nächsten Mal ohne Fehler... :D
(schaff ich auch nie)

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Hallo Tom!

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! Und das nächste Mal wirst Du die 3:30 knacken. Ich kenne das nur all zu gut, wenn einem der Gaul durchgeht.

Übrigens, wahrscheinlich hast Du mich irgendwo zwischen km 21 und 25 überholt. Ich war der, der fluchend am Straßenrand ging und sich die Seite hielt ...
:hallo:

Stefan

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Ishimori hat geschrieben:Hallo Tom!

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! Und das nächste Mal wirst Du die 3:30 knacken. Ich kenne das nur all zu gut, wenn einem der Gaul durchgeht.

Übrigens, wahrscheinlich hast Du mich irgendwo zwischen km 21 und 25 überholt. Ich war der, der fluchend am Straßenrand ging und sich die Seite hielt ...

Habe Deinen Thread gelesen :daumen: In Frankfurt machst Du die 3:15h :)

Ja das ist gut möglich, zu diesem Zeitpunkt sind noch nicht so viele ausgestiegen - Zumindest die 10KM am Karolinenplatz müssen wir fast zeitgleich durch sein, ich hatte ne 46:30. Vor dem 21KM habe ich den 3:15 Pacemaker etwa 200 Meter ziehen lassen damit ich nicht komplett überpace. Ich glaube ich habe dich nach der Verpflegungstelle "kurz vor dem Herkommerplatz" gesehen.

Mir ging es letztlich aber ähnlich wie Dir. Eigentlich hätte ich nach dem E-Garten am liebsten alles hingeworfen weil meine Zeit im A... war.

Von meiner Ausdauer waren die 42KM in 3:30 kein Problem, aber ich habe bei den Traumbedingungen einfach meine Disziplion verloren. Bin bis zur 5 KM Marke weit vor der 3:15 Gruppe gelaufen, habe dann auf den 3:15 Pacemaker gewartet und fand das Tempo derart "geil", dass ich an der Gruppe drangeblieben bin. Traurig nur denn ich kann Dir gar nicht sagen wie ich mit Dir fühle. Insgeheim wollte ich unbedingt 3:30 oder sub schaffen. Konditionell war ich selbst im Stadion nicht platt, aber meine Muskulatur im rechten Oberschenkel hat sich ab KM 35 selbstständig gemacht und mich im Stich gelassen. Was mir bleibt ist eine versaute Zeit und viel Erfahrung die ich gesammelt habe.

Gruß und viel Glück in Frankfurt :D
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maratoni hat geschrieben:Zumindest die 10KM am Karolinenplatz müssen wir fast zeitgleich durch sein, ich hatte ne 46:30. Vor dem 21KM habe ich den 3:15 Pacemaker etwa 200 Meter ziehen lassen damit ich nicht komplett überpace.
Hm - ich habe den 3:15 Pacemaker nach dem Start gar nicht mehr realisiert - anfangs war ich deutlich hinter ihm (ich habe es bei der Startaufstellung nur bis etwa 5m hinter den 3:30-Läufer geschafft) und verlor ihn schnell aus den Augen. Hast Du ihn bei km 21 noch immer 200m vor Dir gesehen? Falls ja, müssen Richard und ich ihn ja irgendwann vorher überholt haben, bei km 21 hatte ich die (Netto)Zeit auf 1:37:28 gestoppt.

Wie auch immer, Schwamm drüber und lass' uns vorwärtsschauen.
:hallo:

Stefan

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Ishimori hat geschrieben:Hm - ich habe den 3:15 Pacemaker nach dem Start gar nicht mehr realisiert - anfangs war ich deutlich hinter ihm (ich habe es bei der Startaufstellung nur bis etwa 5m hinter den 3:30-Läufer geschafft) und verlor ihn schnell aus den Augen. Hast Du ihn bei km 21 noch immer 200m vor Dir gesehen? Falls ja, müssen Richard und ich ihn ja irgendwann vorher überholt haben, bei km 21 hatte ich die (Netto)Zeit auf 1:37:28 gestoppt.

Wie auch immer, Schwamm drüber und lass' uns vorwärtsschauen.

So genau weiss ich´s nun auch nicht - Ich hab vor der 21 deutlich das Tempo reduziert und bin relativ gemütlich mit knapp 1:40 durch !
Also wohl eher 500m - Aber Schwamm drüber. Auf alle Fälle hab ich den 3:15 Ballon im Englischen Garten verloren - Das war´s dann für mich :klatsch:

Genau - Jetzt besser nach vorne sehen !
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