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Baden-Marathon in Karlsruhe

Baden-Marathon in Karlsruhe

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Mein erster Marathon – und es war rundherum schön!
Vor einem Jahr hier in Karlsruhe meinen ersten Halbmarathon gelaufen und das hat mich weiter motiviert. In einem Jahr, so habe ich mir damals vorgenommen werde ich die gesamte Distanz laufen. Ich habe es geschafft.

Am Samstag Abholung der Startunterlagen – wie angenehm wenn alles so gut organisiert ist. Mich hat es motiviert. Danke!
Sonntag Früh Fahrt mit dem ÖPNV zum Startplatz. Überfüllte Straßenbahn. Das bedeutet mein Lauf beginnt heute schon am Albtalbahnhof. Es bedeutet Gehen. Ich weiß dass ich Zeit habe, meine Beine jedoch sind heute auf „“gefordert werden“ eingestellt, und bewegen sich. Es mag auch sein, dass sie sich in der Gesellschaft der anderen eilenden Beine Richtung Europahalle wohlfühlen und zeigen wollen dass sie ebenfalls trainiert sind.
Die Tasche abstellen, der richtige Platz ist leicht zu finde, und zur Toilette eilen, warten wie so viele andere und doch noch einen Busch aufsuchen weil das Bedürfnis drängt.
Einreihen in die Reihen vieler Gleichgesinnter. Ganz weit hinten, wohl wissend dass viele schneller sein werden, auch schon die Erfahrung gemacht haben wie es ist 42 km zu erlaufen.
Und dann, ich setze mich in Bewegung, ich spüre wie die Freude an der Bewegung mich leicht macht, mir die Gewissheit verschafft ich werde ans Ziel kommen, gleichzeitig auch wissend, ich weiß einfach nicht wie ich es schaffen werde.
Ich laufe an so vielen Schaulustigen vorbei, die breite Straße entlang, einen guten Rhythmus findend. Klatschen, Anfeuern, Rufe, durch Klangfülle hindurchlaufen in der ersten Unterführung, voller Bewunderung über das bunte Feld von Läufern, die sich in Wellenbewegungen den leichten Anstieg hinaufbewegen.
Die Kraft in meinen Beinen spüren, mich hier an das Gefühl von Wohlbefinden im letzten Jahr erinnern können, weil es sich an der großen Kurve in Durlach wiederholt. Ich habe es bisher geschafft und jetzt werde ich einfach weitermachen und laufend erleben wie es weitergeht.
Die Kühle im Wald ist angenehm, das Drängen weniger, aber ich habe dazugelernt, ich bin nicht die Schnellste, dass ist mir bewusst, aber ich muss auch nicht immer die jenige sein die anderen Platz macht. Die Brücke in Rüppurr bereitet mir Übelkeit, am liebsten würde ich den neben mir laufenden bitten mich an seinem Ärmel festhalten zu dürfen. Ich muss mich ganz darauf konzentrieren hier drüber zu kommen. Blitze der Angst durchzucken mein Denken „hoffentlich bricht die nicht ein, unter dem Trab-Trab der LäuferInnen“, „was mache ich wenn ich jetzt gleich umkippe, dann fallen doch alle nach mir Kommenden über mich„ aber da habe ich es schon geschafft. Mein Puls vor lauter Angst hochgeschossen auf ungewohnte Schlaganzahl, das nimmt mir die Luft. Da ich weiß dass ich Angst vor Brücken habe, wenn ich das Schwanken spüre, hilft mir jetzt mein Mantra „konzentriere dich ganz auf die Kraft deiner Beine“. Es dauert ein wenig, bis mir einfällt dass ich ja wirklich diese Brücke geschafft habe, ohne dass etwas passierte.
Dass es gar nicht lohnt sich so lange noch damit zu beschäftigen und außerdem gibt es in Weiherfeld Bananen. Da lohnt es sich doch weiter zulaufen.
Diese Panikmacherei hat mich Energie gekostet, ich muss langsamer werden. Ich nehme mir vor die nächste Brücke mit kräftigen Schritten hochzulaufen und das Beben der Brücke einfach zu ignorieren.
Also Banane und Apfelsaftschorle ist doch wirklich ein feiner Imbiss so beim Laufen. Und ich beherrsche das Trinken während des Laufens doch schon ganz gut. Auch das Abwerfen der Becher in die bereitstehenden Behälter klappt zunehmend bessert. Ein besonderer Reiz über die Becher auf der Strecke zu laufen, das knirschen zu hören und zu wissen –naja mittendrin bin ich nicht gerade aber auch nicht ganz hinten – also mittendrin na eben weit hinten.
Ich laufe an der Marathon-Weiche vorbei, ich laufe einfach weiter. Hier dieser Abschnitt der Alb war so häufig in diesem Jahr ein Teil meiner Trainingsstrecke. Das Trainieren hat geholfen, hat mich jetzt während des Marathon hierher geführt, jetzt kommt gleich die kleine Brücke, da habe ich gewendet wenn ich eine um 20 km Strecke zu laufen hatte.
Wieder Wasser, ein kleines Stück Banane, ein winziges Eckchen Riegel, es ist doch enorm welche Energie diese kleinen Happen liefern.
An allen Verpflegungsstellen so freundliche Versorger, die außer den Flüssigkeitshaushalt auffüllenden Getränken, den Energielieferanten, immer auch aufmunternde Worte bereit haben.
Und dann die Herausforderung Brücke am Rheinhafenbad. Die stampfe ich buchstäblich hoch und stelle fest – dass ist die Technik, die Übelkeit verhindert weil ich das Schwanken ganz anders wahrnehme, und vor lauter Freude darüber dass diese Brücke nicht mich sondern ich sie schaffe bin ich auch schon darüber hinweg.
Ich laufe durch Straßen von Karlsruhe die ich nicht kenne und begegne so viel Freundlichkeit, Aufmunterung und wohlwollendem Anfeuern.
Ich umrunde großzügig das Klinikum, laufe durch Schrebergärten und diese Brücke vor dem Schlosspark, ja darauf freue ich mich jetzt richtig. Mit meiner Technik schaffe ich die leicht. Und ich gönne mir einen großen Schluck Mineralgetränk an irgendeinem der Getränkestände. Dieser große Schluck führt dazu, dass ich das Schloß buchstäblich herbei sehne. Denn irgendwo im Park hinter dem Schloß stehen blaue kleine Häuschen. Wieder etwas gelernt, ich bleibe bei Apfelsaftschorle und Banane beim nächsten Lauf. Einige Minuten verloren, aber was soll es Lernen kostet eben Zeit.
Durch die Innenstadt – Ha ist das schön hier – einige sind hier schon unterwegs mit ihren deutlich sichtbar umgehängten „Ich-bin-durchs-Ziel-gelaufen-Trophäen“. Ein wenig wurmt mich das ja schon, aber die sind ja auch viel jünger!
Das ist ja wirklich anregend die Stadt so einmal zu erleben und alles ist so gut gesteuert, die deutlichen Signale der „Über-die-Gleise-laufen-Helfer“ sind klar und konkret und hilfreich.
Dann an der Pyramide vorbei, Richtung Ettlinger Tor, zum Zoo, eine Brücke. Soll sie doch schwanken, mir ist es fast egal, da die Unterführung am Albtalbahnhof. Wirklich schon so weit?
Die letzte Verpflegungsstelle, hinab zur Alb und da muss ich jetzt hoch, da geht’s zum Ziel – und ich laufe da durch – Ich habe es geschafft.
Ein bisschen was zu essen, etwas zu trinken – und ab unter die Dusche, welch ein Genuss es gibt da warmes Wasser.
Und nächstes Jahr laufe ich wieder! Und bis dahin übe ich ein wenig schneller zu werden. So viel Spaß und Freude, und am Montag noch nicht mal Muskelkater.
Der Marathon in Karlsruhe das ist einfach !Super! auch wenn ich 4 Stunden und 59 Minuten unterwegs war. Naja die 58 Sekunden hab ich mir jetzt einfach geschenkt.

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Hallo Frau Werwolf,

Glückwunsch zum ersten Marathon im jugendlichen Alter :zwinker5: (weeiiit vor 60).
Schöner Bericht! wäre das, wenn er ein paar Absätze hätte :zwinker5:

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

Besser so?

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Marienkäfer hat geschrieben:Hallo Frau Werwolf,

Glückwunsch zum ersten Marathon im jugendlichen Alter :zwinker5: (weeiiit vor 60).
Schöner Bericht! wäre das, wenn er ein paar Absätze hätte :zwinker5:

:hallo:
Hab es geändert!

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Coool! Gut gemacht und schön geschrieben. Konnte manches nachvollziehen. Zwar nicht gerade die schwankenden Brücken, weil ich nur über stabile Brücken in KA gelaufen bin, aber die schöne Strecke und gute Verpflegung. Naja, und die Sache mit den 5 Stunden hast Du doch souverän gemeistert. Gelle?
Dann bis nächstes Jahr.
Gruß Hans
Jeder Lauf ist ein Geschenk! - Danke

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Herzlichen Glückwunsch zur Premiere!

Die Musiker in den ersten Unterführungen fand ich zur Einstimmung wunderbar!
Da kam man richtig schön ins laufen :daumen:

Ich hatte mich für den HM angemeldet und fand es schon recht warm.
An der Marathonweiche habe ich jedem mit großem Respekt nachgeschaut, der die große Distanz in Angriff genommen hat.

Schöner Bericht! Da hast du dich - besonders an deinen Brücken - gut motivieren können. :respekt:

Grüßle Nelja :hallo:
Nelja

10 Km 05.05.2007 50:07
1.HM 2.04.2006 Freiburg 2:00:45
24.09.2006 Karlsruhe Baden-HM 1:56:40

... jetzt Aufbauphase nach Bänderriß
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