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Never Surrender

Never Surrender

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Hallo zusammen,

wollt euch meinen Laufbericht vom 10. Köln - Marathon zum lesen geben und für mich einen Weg suchen meine Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln und zu verarbeiten.

Fangen wir mal an....
Ich laufe seit 2006 aktiv in einem Gesundheitszentrum welches viele Outdoor Kurs anbietet über das ganze Jahr dort sind auch mehrere Laufvorbereitungskurse für größere Laufereignisse anbietet. .
Die ersten Kurse wurden nach meiner Anmeldung besucht und ich habe zwei Wochen nach meiner Vorbereitung als JUSTFORFUN Aktion an einem Halbmarathon in Kandel teilgenommen und mich mit 2:04 Stunden eher ins Ziel geschunden als gelaufen, aber seit diesem Zeitpunkt war mir klar, hopp Christian du könntest ja mal einen Marathon laufen…… was draus geworden wurde könnt ihr nun hier lesen.

Anreise am Samstag im Hotel mit meiner Laufgruppe von 34 Startern aufgeteilt in Halbmarathonies und Marathonies.
Nachdem einchecken im Hotel kurze Lagebesprechung der nächsten Schritte und Abholung der Startunterlagen sowie den Besuch der Marathon – Messe. Beim Anstehen für die Startunterlagen ca. 20 Minuten durfte ich rechts und links zuhören wie einige Laufkollegen von Ihren letzten X-Marathon und Y-Marathon erzählten. Da fühlte ich mich als „Premierenläufer“ etwas komisch nicht zu sagen etwas schlecht aber so wird es wohl sein im großen Marathongeschäft. Nach einen kurzen Bummel durch die Marathon – Messe schlugen wir unsere Zelte ab und gingen wieder zurück ins Hotel um uns Abends wieder auf der Pasta – Party zu treffen. Okay unter dem Begriff – Pasta Party hab ich mir was anderes vorgestellt aber nun war ich eine weitere Erfahrung reicher ! Während der Pasta Party haben wir unsere Taktik und die Laufgruppen nochmals besprochen um uns auf ein neues zurück ins Hotel zu ziehen, dort noch an der Bar eine Cola trinken um uns um 20.00 Uhr zur Vorbereitung aufs Zimmer zu begeben.

Am nächsten morgen um 09.00 Uhr Frühstück, Essen für das was kommen sollte, ich bekomme aber ausser zwei Toasts nichts runter ! Einen Kaffee und schon musste ich auf die Toilette..wenn das so weiter geht, ohje….. Aber die Blase beruhigt sich ……….

Naja nun zum eigentlichen warum ich nach Köln gekommen bin zum Marathon. Pünktlich zum Start war ich um 12 Uhr in meiner gelben Startbox angelangt und wartete bis zum Start ins Rennen etwa 35 Minuten. Sehr witzig fand ich das heranführen an den Startbereich, irgendwie dramatisch … der Puls steigt langsam an….
Dann war Sie da die rote Matte, und mir wurde klar nun heißt es 42192 Meter zu laufen, zu Laufen auf was ich die ganze Zeit trainiert habe, zu Laufen um zu zeigen was man drauf hat usw.
Die taktischen Anweisungen vom Vorabend in den ersten KM wurden strickt berücksichtigt. Der erste KM in 6.26 Minuten, der zweite in 6.20 der dritte in 6.15 um dann langsam in das vorläufige Wettkampftempo von 5.45 Minuten pro KM zu steigern. Dieses Tempo lief ich dann mit meiner Gruppe bis KM 10 zusammen durch. Ab diesem Zeitpunkt löste sich die Gruppe auf, zwei meiner Kolleginnen entschlossen sich die Reise nach vorne anzutreten um Ihre Vorgabe von 3.45 Std. zu schaffen, ich hingegen wollte die 4:00 Stunden Zeit anpeilen und hielt mich mit dem Tempo zurück und lief mit zwei anderen aus meiner Gruppe weiterhin das gleiche Tempo, zumal mein Puls deutlich höher ( 15 Schläge ) was als bei den Trainingsläufe bei gleichem Tempo. HM – Zeit war 2:01 also noch voll im Lot, da entschloss ich mich meine Mitstreiter nach RS hinten laufen zu lassen um Meter zu machen, ich erhöhte das Tempo auf 5.20 – 5.30 Minuten pro KM und war vom Puls komischerweise keine 5 Schläge höher geworden so dass ich das Tempo doch deutlich halten konnte ohne mich zu quälen, dieses sollte aber noch kommen. Aber KM 30 hab ich dann die ersten Läufer mit Krämpfe usw. wahrgenommen und ich wurde unsicher, jeder Schritt wurde fast kontrolliert und mein Körper wurde nach möglichen Krämpfen geprüft. Aber es kamen keine Krämpfe so lief ich mit 5.30 Tempo weiter und fühlte mich bis dahin gut, aber ab KM 36 ging es dann mit mir deutlich den Bach hinunter. Denn ab diesem Zeitpunkt ging ein heftiges ziehen im rechten Knie los, genau dieses ziehen hatte mich während der Vorbereitung vier Wochen nach hinten geworfen hatte, nein dachte ich nicht schon wieder dieses Läufer – Knie, das ganze verringert mein Tempo deutlich auf 6.30 Min./KM ich dachte nur noch von KM zu KM, ich schaute auch kaum noch die Strecke voraus, im Gegenteil ich orientierte mich von Zuschauer zu Zuschauer um mich abzulenken, klatschte fast jede Kinderhand ab um irgendwas zu machen was ablenkte, sogar die Spendenmatte habe ich mitgenommen, da ich mit mir so beschäftigt war das ich nur noch folgendes Gedacht habe, Matte, Chip, Kontrolle drüber laufen…erst weit nach dem Rennen wurde mir klar das es sich hierbei um die Spendenmatte handelte. Aber aber KM 40 tat es mehr als weh … schmerzen die ich vorher nicht hatte. Aber ich lief weiter weil ich mir sagte wenn du jetzt geht’s packst du es nicht mehr, also lief ich weiter. In 3.56 Std und etwas mehr was ich bei KM 40 angelangt, da habe ich zum erstenmal richtig realisiert, dass ich die 4.00 Stunden Marke nicht halten konnte und ich fing an über mich zu fluchen, es kamen Emotionen hoch die ich nicht kannte Emotionen die ich auch nicht verdrängen konnte, und schwupp war glaub ich bei KM 41 „urplötzlich“ der Kölner Dom auf einmal da, das Ding vor Augen kamen die erste Tränen ins Auge nicht vor Schmerzen sondern vor ich weiss es nicht, es war aber auch kein schlechtes Gefühl gewesen … also lief ich weiter…… Ich sah die Brücke näher kommen Schritt für Schritt und ich wusste ab diesem Zeitpunkt, du hast es geschafft, als aber ein Mann auf der Brücke zu mir rief, beweg dein Arsch da vorne ist das Ziel wäre ich fast stehen geblieben um ihn eine zu „kleben“ aber ich sah links einpaar Halbmarathonies von meiner Laufgruppe stehen die mich voran getrieben haben.
Als ich dann noch die Melodie von Robbie Williams Let me Entertain you realisierte waren bei mir alle Ventile geöffnet, ich hab 200 Meter vorm Ziel geweint, geweint vor Freude das ich wirklich ein Marathonie bin, geweint vor Schmerzen, geweint vor Stolz, geweint vor Enttäuschung das ich die 4.00 Std. Marke nicht erreicht habe. Aber eine Ankündigung habe ich durchgezogen, dass ich beim Zieleinlauf meine Arme nach oben Strecke und mit dem Viktory Zeichen durch das Ziel laufe egal was für eine Zeit. Die 4:10:00 für meinen ersten Marathon sind in Ordnung ! Aber das ich Sekunden genau durch das Ziel gelaufen bin habe ich auch nicht realisiert.

Aber erschreckend war für mich festzustellen, wie viele Läufer meistens Männer ab KM 25 mit Krämpfen und Erschöpfung gezwungen waren sich zu dehnen oder zu schonen. Und ich merkte dass bei meinem ersten Marathon mit keiner besonderst guten Zeit. Aber ich bin durchgelaufen ohne zu gehen auch nicht bei den Vepflegungsstellen……

Das Beste Plakat hatte jemand mit dem Motto, Name, beeil dich, wir haben den Jackpot geknackt oder The Pain is temporary, the proud is forever !

Aber das nächste mal kommt sicher, zwar nicht im Frühjahr sondern im Herbst, bis dahin möchte ich an meiner Grundlage feilen und mit einigen HM sowie 10er meinen Körper gezielter vorbereiten.

Und eines steht fest, egal welche Zeit jemand gelaufen ist, ich habe vor jedem Respekt der diese Strecke durchläuft, wie bereits gesagt es sind 42195 Meter……..


Keep on running.....

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TV06 hat geschrieben:Und eines steht fest, egal welche Zeit jemand gelaufen ist, ich habe vor jedem Respekt der diese Strecke durchläuft, wie bereits gesagt es sind 42192 Meter……..

Naja, drei Meter mehr, und man dürfte sich Marathoni nennen... :zwinker2:

Glückwunsch zum Finish!
Ich könnte mich ja nicht so durchbeissen. Was sagt das Knie heute? :rolleyes:

Gruss Thomas


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Lothar Matthäus: "Ich hab gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt."

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ja danke für den Hinweis..... :klatsch: zum Glück ist das in Köln keiner aufgefallen....

Das Knie schmerzt noch bei Treppen steigen und gehen.... aber der rest
macht schon gute fortschritte.....

Aber egal, durch gebissen wie den Whopper am späten Abend :zwinker4:

Wieso woran hat es gelegen ?

Gruß,
Christian

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Noch ein schön erzählter Bericht hier....

Ganz eisern, nicht mal an den Verpflegungsstellen bist du gegangen :haeh:

Glückwunsch zum ersten Marathon in guter Zeit! :daumen:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Der erste ist immer der beste. Glückwunsch!!

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Marienkäfer hat geschrieben:Noch ein schön erzählter Bericht hier....

Ganz eisern, nicht mal an den Verpflegungsstellen bist du gegangen :haeh:

Glückwunsch zum ersten Marathon in guter Zeit! :daumen:
ja im nachhinein, muss ich froh sein dass ich fast nur wasser getrunken habe...... beim Redbull Stand wäre ich fast schwach geworden und wollte stehen bleiben...aber Red Bull verleiht ja flügel.... :zwinker4:
Gesperrt

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