Wie läuft man eigentlich 3500 Meter?

Hallo,

nachdem mein Knie ja den geplanten ersten Laufstart über die 10 km in Nürnberg verhindert hat (wäre schön anonym in der Masse gewesen, ohne richtige Zeitmessung), habe ich mich nun für diesen Samstag für einen 3500 m Lauf angemeldet (Na ja, die Knder wollten da sowieso laufen und wenn wir eh schon hinfahren ....).

Nun sind 3500 m ja nicht gerade das, wofür ich trainiert habe und wie man das angeht hab ich eigentlich auch keine Ahnung, also muss ich nun doch mal hier fragen (Vor allem, nachdem ich die Vorjahresergebnisse durchgesehen und dreimal heftig geschluckt habe...)

Es geht durch einen Freizeitpark, zwei Runden à ca. 1750 m.

Also, laufe ich so eine Strecke von Anfang an volle Pulle und versuche, mich über die zweite Runde zu retten oder ist es besser, sich für die erste Runde einfach an den letzten ran zu hängen und lieber die zweite Runde dann voll zu laufen?

Eine Runde würde ich IMHO mit ca. 4:50/km hinbekommen, egal ob erste oder zweite aber wie's mit zweien aussieht .....

Nachdem da letztes Jahr grad mal 20 Männer über diese Strecke gelaufen sind, brauche ich wohl irgendwas sub 19:00 um nicht Letzter zu werden.

(Wird eh schon peinlich genug werden, da ca. 25% der gemeldeten Läufer in dem Feld irgendwas zwischen 10 und 16 Jahre alt sind, aber immerhin ist der letztjährige Vorletzte schon gemeldet und der ist nur 5 Jahre jünger als ich ..... )

rohar hat geschrieben:Also, laufe ich so eine Strecke von Anfang an volle Pulle und versuche, mich über die zweite Runde zu retten oder ist es besser, sich für die erste Runde einfach an den letzten ran zu hängen und lieber die zweite Runde dann voll zu laufen?

Ich würde letzteres machen.

rohar hat geschrieben:(Wird eh schon peinlich genug werden, da ca. 25% der gemeldeten Läufer in dem Feld irgendwas zwischen 10 und 16 Jahre alt sind, aber immerhin ist der letztjährige Vorletzte schon gemeldet und der ist nur 5 Jahre jünger als ich ..... )

Dann gewinnst du doch zumindest deine AK.

also ich bin letzte woche nen 3000er gelaufen aber da du ja schon viel länger als ich trainierst werd ich dir wohl keine allzu große hilfe sein.
im schnitt lief ich im 3:57/Km, den ersten Km hab ich 3:47 gelaufen, den 2. dann etwas langsamer ,ich schätze es war ne 4:15 etwa,(ich hatte auch gemerkt, dass ich zu schnell war) um auf dem letzten nochma gas zu geben, da wars dann wieder ne 3:50 oder so. ich lief eigentlich durchgehend mit 88-90% HFmax und am ende noch nen sprint. Man muss auf so einer kurzen Distanz eigentlich schon schnell beginnen da man wegen der kurzen strecke kaum zeit hat dies noch auszubügeln. entweder das maximale tempo was du konstant über diese distanz halten kannst oder die erste runde ein klein wenig langsamer und die 2. runde dann volle power. die erste runde volle power zu laufen ist riskant, falls du dann die 2. runde einbrichst wars das

WinfriedK hat geschrieben: Dann gewinnst du doch zumindest deine AK.

Ist leider nicht der Hauptlauf und somit altersklassenlos

Hallo,

du machst dir einfach zu viel Gedanken darum, wie du wohl "aussehen" wirst. Selbst wenn du mit der roten Laterne einkommst. Glaubst du im Ernst, dass das außer dir irgend jemanden juckt? Mach dein Ding und kümmer dich nicht um andere.

Um nicht allein laufen zu müssen - so ganz ohne Tempoanhalt - ist die Taktik sich an einen der Letzten anzuhängen, keine schlechte Idee. Versuch einen zu finden, der ein für dich erträgliches Tempo läuft. Falls auf den letzten 1000 m noch Reserven sind ziehst du dann einen langen, moderaten Spurt.

Alles Gute

Well,

dann werd' ich also versuchen, so weit es geht dranzubleiben und am Schluss noch mal 'Gas' geben.

Immerhin steht schon jetzt fest, es wird eine PB!

Gute Nacht,

Roland

rohar hat geschrieben:
(Wird eh schon peinlich genug werden, da ca. 25% der gemeldeten Läufer in dem Feld irgendwas zwischen 10 und 16 Jahre alt sind, aber immerhin ist der letztjährige Vorletzte schon gemeldet und der ist nur 5 Jahre jünger als ich ..... )

Da Du bei diesem Wettkampf wahrscheinlich sowieso aufgrund Deines Alters und Körperbaus (bitte nicht böse nehmen) auffallen wirst, würde ich mir gar keine Gedanken machen. Es könnte ja z.B. sein, dass der Vorletze vom letzten Jahr jetzt super viel trainiert hat und jetzt allen anderen davonflitzt. Na und???? Dann trägst Du mit Fassung die rote Laterne und genießt Deinen ersten Volkslauf. Du wirst sehen, dass die Zuschauer dir als letzter mehr zujubeln als als vorletzter.

Und wie Du schon richtig festgestellt hast: Eine PB wird auf jeden Fall!!!!

Also mach Dir kein Kopp und lauf just for fun.

Viel Spaß

Chrisi

Und nicht vertun: 3500 m können gnadenlos lang sein, wenn Du losläufst wie beim 1000er Intervall! Das richtige Tempo für so eine nur scheinbar "kurze" Distanz zu finden, ist ziemlich schwer.
Lauf' auf gar keinen Fall wie ein Besengter los, sondern wie schon Winfried anmerkte, konzentriere Dich auf die 2. Runde. Das gibt Dir dann wenigstens das Gefühl, zum Schluss nochmal alles geben zu können, anstatt eines qualvollen Sauerstoffmangeltodes zu sterben!

Viel Erfolg,
Manu

Ich würde auch versuchen, die zweite Runde schneller zu laufen.

Eins nicht vergessen: Ordentlich warmlaufen bei dieser Distanz.

Viel Erfolg

Die Einteilung ist nicht allzu wichtig auf dieser Strecke. Nur solltest Du nicht gerade voll in den 'Hammer' hineinlaufen (weil Du dann buchstäblich 'stehst'), das Rennen aber auch am Anfang nicht 'verschlafen' (wenn Du das merkst, ist es zu spät, denn das holst Du auf der 2. Hälfte nie mehr auf). Wenn Du die letzten 300m nur noch mit viel Kraftaufwand überhaupt anständig vorwärts kommst, dann bist Du auf jeden Fall nicht zu langsam gelaufen .
Du solltest eigentlich langsam 'sterben' auf dieser Distanz, aber erst kurz vor dem Ziel darfst Du ganz 'eingehen'. 'Weh tun sollte es Dir aber schon nach 2km ganz ordentlich .
Und noch was: Nicht viel denken. Rennen!

Gruss von schneller!

schneller! hat geschrieben: Du solltest eigentlich langsam 'sterben' .....kurz vor dem Ziel darfst Du ganz 'eingehen'. 'Weh tun sollte es Dir aber schon nach 2km ganz ordentlich .

Au weia, da hab ich mir ja was eingebrockt.

Na, bin schon gespannt drauf, wie das werden wird.


Danke für alle eure Antworten!

Roland

Interessante Distanz, interessante Ausgangsposition, Rohar.

Wichtig bei all den strategischen Überlegungen ist es meines Erachtens aber auch, während des Rennens in sich hineinzuhorchen. Der erste Kilometer ist zum einrollen. Der Körper signalisiert einem danach ziemlich gut, ob noch mehr geht oder ob man ihn zu sehr strapaziert, und man kann sein Tempo entsprechend regulieren. Nur solltest Du nicht zu abrupt beschleunigen bzw. verlangsamen, sondern allmählich.
Und wenn auch ein Tribünenspurt mehr fürs brüllende Publikum ist, holst Du noch ein paar Sekunden mehr heraus, wenn Du 500-600 Meter vor dem Ziel noch eine Schippe drauflegst.

Ich drücke Dir für Samstag die Daumen. Lass anschließend mal hören, wie das Rennen verlaufen ist.

Auch hier nochmal Danke an alle für die Antworten!

Den etwas lang gewordenen Bericht hab ich hier eingestellt.