Supinierer - Wer trägt Einlagen?

Hi,
aus akutem Anlass stelle ich mal diese Frage an alle Supinierer hier im Forum.
Ich kämpfe jetzt schon seit ca. 1 Jahr gegen Reizungen, Entzündungen/hinteres/mediales Schienbeinkantensyndrom. Also nicht vorne, sondern seitlich innen auf halber Höhe Schienbein. Mit viel Coolpacks habe ich die Sache immer wieder lindern können. Im Moment muß ich aber wieder richtig pausieren.

Ich supiniere links und rechts wegen meiner O-Bein Stellung (laut letzter Laufbandanalyse ). Eine Einlage wäre "möglich" aber nicht zwingend nötig!
Da ich absolut kein Einlagen-Fan bin, würde ich mal gerne wissen wie das bei Euch ist. Konntet ihr evtl. Probleme mit einer Einlage/Aussenranderhöhung in den Griff bekommen?

Grüße oli

Hi,

ich hatte letztes Jahr haargenau die identischen Probleme im Schienbein wie Du. Nach einer längeren Pause und Einlagen waren die Schmerzen dann endlich weg ! Anfang des Jahres bin ich dann übermütig geworden und habe die Einlagen wieder weg gelassen , prompt kamen die Schmerzen zurück aber diesmal im anderen Bein . Also wieder längere Pause und seit dem nur noch mit Einlagen = keine Probleme mehr. Bin Neutralläufer mit leichtem Drang zur Supination. Laut der Laufanalyse wären bei mir die Einlagen ebenfalls nicht zwingend nötig aber im praktischen Einsatz haben sie sich bei mir absolut bewährt !

Grüsse
Sascha

Hi Sascha,

danke für die Info. Ja, ich hatte es auch erst rechts, jetzt links.
Komsicherweise muckt jetzt rechts seit der letzten Pause vor 4 Monaten nix mehr.

Wie macht man das mit den Einlagen und mehreren Schuhen?
Muß ich mich da für einen Schuh entscheiden? Aktuell nutze ich 3-4 Paar.

Grüße oli

Hi,

also wenn Du Einlagen reinmachst sollten es immer "reine" Neutalschuhe sein, aber als Supinierer wirst Du ja wohl keine Treter mit Stütze haben. Bei mir passen die Einlagen in meine 3 Paar problemlos. Man hat ja in der Regel auch nicht ein Paar in 44 und ein Anderes in 40 . Die Einlagen werden ja deinem Fuß angepasst und nicht einem speziellen Schuh. Nur noch ein Tipp..such Dir einen Orthopäden der etwas Ahnung vom Laufen hat und Dir echte Laufeinalgen macht. Die kosten dann etwas mehr Zuzahlung als Standardeinlagen sind aber zum Laufen besser geeignet da "normale" Einlagen oft eine Lederoberfläche haben auf welcher der Fuss bei jedem Laufschritt leicht rutscht.


Nachtrag.. bei den Schuhen kann es Dir höchstens passieren, daß sie mit Einlagen etwas auf den Spann drücken weil die oprtho. Einlagen ja etwas höher sind als die normale im Schuh. Sollte aber nur bei wirklich flach geschnittenen Schuhen ein Problem sein. Ansonsten einfach die Schnürung etwas erweitern.

Grüsse
Sascha

o.k. hab gerade für heute mittag einen Termin beim Ortho bekommen.
Ich probiers jetzt einfach aus.


Grüße oli

Du brauchst einlagen aus Hartschaum, Sporteinlagen. Meine kosten 120 Eus, nur so am Rande.

Ich supiniere rechts und hatte eine Außenranderhöhung von 2mm bekommen, das hat noch keine gravierenden Folgen auf das Knie, vorsicht also, meist hat der Körper seinen Statischen grund, warum er supiniert (O-Beine).

Kurzum, nur eine leichte Erhöhung, dann schauen obs wirkt, nicht gleich mit 4 mm einsteigen. Eine Knieathrose läuft man sich schnell, zumindest einen Knorpelschaden, weil die Kniescheiben lage sich durch die Außenranderhöhung auch verändert. Alles mit Maß!

Alphi hat geschrieben:Du brauchst einlagen aus Hartschaum, Sporteinlagen. Meine kosten 120 Eus, nur so am Rande.

Aber doch nicht nach Abzug des Krankenkassenzuschusses oder ??? Habe mir auch gerade ein paar neue Einlagen mit Supinationskeil machen lassen und musste für das "Top Modell" noch 83 Taler aus eigener Tasche zuzahlen.

Grüsse
Sascha

O-Beine und Hohlfüsse, habe aber noch nie Schuhe für Supnierer gehabt. auch so gut wie keine Beschwerden. laufe über 5.000 km im Jahr. Mein "Trick": Jeden Tag ein anderes Paar, überwiegend Neutralschuhe, auch mal mit leichter Stütze.

So, schaun wir mal. Bekomme jetzt Einlagen angefertigt. Es sind auf jeden Fall Sporteinlagen. Auf der Fußdruckmessung wurde meine Supination deutlich sichtbarer als durch die optischen Messungen. Eine Aussenranderhöhung möchte die Ortho-Technikerin nicht einbauen, eher eine gleichmässigere Druckverteilung erreichen. Mein Fuß kippt quasi richtig im Schuh nach aussen (ist mit Schuhe auf der Videoanalyse so richtig nicht zu sehen und barfuß läuft man eh immer auf dem Vorfuß) und verwindet den Schuh in eine "Bananenform" die sogar sichtbar ist. Hab wohl meine Schuhe noch nie sooo genau angesehen
Haltbarkeit der Einlagen soll ein Jahr sein.

Grüße oli

Alfathom hat geschrieben: Mein "Trick": Jeden Tag ein anderes Paar, überwiegend Neutralschuhe, auch mal mit leichter Stütze.

Wenn du mit leichter Stütze laufen kannst hast du wahrscheinlich wirklich nur eine Supinations-Tendenz. Ich bekomm bei Stütze sofort ITBS.

Oli.F. hat geschrieben:Wenn du mit leichter Stütze laufen kannst hast du wahrscheinlich wirklich nur eine Supinations-Tendenz. Ich bekomm bei Stütze sofort ITBS.

Sagen wir mal so, beim normalen Gehen laufen meine Sohlen außen sehr schnell ab, beim Laufen hält es sich in Grenzen. Kommt durch einen ziemlich sauberen Laufstil. Auch das ist trainierbar. Hat den wunderbaren Nebeneffekt, dass außer weniger Zipperlein man auch schneller läuft, weil die Bewegungen ökonomischer ablaufen, also streng dich an

Oli.F. hat geschrieben: Mein Fuß kippt quasi richtig im Schuh nach aussen (ist mit Schuhe auf der Videoanalyse so richtig nicht zu sehen und barfuß läuft man eh immer auf dem Vorfuß) und verwindet den Schuh in eine "Bananenform" die sogar sichtbar ist. Hab wohl meine Schuhe noch nie sooo genau angesehen
Grüße oli

Wenn man sich dann vorstellt was sich im Unterschenkel da so alles mit verbiegt, dann wundert es nicht das da früher oder später Probleme kommen. Drücke Dir die Daumen das mit den Einlagen alles besser wird

Grüsse
Sascha

Alfathom hat geschrieben:Sagen wir mal so, beim normalen Gehen laufen meine Sohlen außen sehr schnell ab, beim Laufen hält es sich in Grenzen. Kommt durch einen ziemlich sauberen Laufstil. Auch das ist trainierbar. Hat den wunderbaren Nebeneffekt, dass außer weniger Zipperlein man auch schneller läuft, weil die Bewegungen ökonomischer ablaufen, also streng dich an

Nach Wettkämpfen wo ich ausgeruht und "bewust" laufe sind die Schmerzen danach nicht so schlimm. Am schlimmsten sind bei mir diese schlampig gelaufene Sachen zwischen den harten/schnelleren Trainingstagen. Insofern hast du natürlich absolut Recht. Nur momentan fehlt mir die Kraft/Konzentration das dauerhaft durchzuhalten. Aber ich streng mich an

coldfire30 hat geschrieben:Wenn man sich dann vorstellt was sich im Unterschenkel da so alles mit verbiegt, dann wundert es nicht das da früher oder später Probleme kommen. Drücke Dir die Daumen das mit den Einlagen alles besser wird

Grüsse
Sascha

ich bin ja noch sehr skeptisch aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nächste Woche kann ich die Dinger abholen. Sollen übrigends nur minimal höher sein, mal sehen. Im Moment mach ich eben solange Pause, duchpflüge das Hallenbad und laß die Entzündung/Überlastung komplett abheilen.

Hallo!

Mein Fuß kippt quasi richtig im Schuh nach aussen (ist mit Schuhe auf der Videoanalyse so richtig nicht zu sehen und barfuß läuft man eh immer auf dem Vorfuß) und verwindet den Schuh in eine "Bananenform" die sogar sichtbar ist.

Vorsicht! Einlagen sind verwindungssteif und behindern genau diese Bananen-Verformung. Gewöhn sie dir sehr langsam an, sonst sind wieder Probleme vorprogrammiert weil dein Skelett durch das neue Bewegungsverhalten der Füße auf eine neue Art überfordert wird.
Gib die Einlagen zuerst in deine "Alltags-Sportlatschen" oder ein Paar alte Laufschuhe und geh zuerst damit spazieren. Fürn Anfang 10, 15 min. Erst wenn sich spazieren bequem anfühlt fang langsam und kurz an damit zu laufen.

Fußmuskeltraining und Beinmuskeltraining mußt du trotzdem machen, da hilft alles nix. Gerade bei Einlagen-Trägern neigt die Fußmuskulatur zu Abschwächungen weil sie ihrer natürlichen Funktion quasi beraubt werden.
LG Marion

MarionR hat geschrieben:Hallo!



Vorsicht! Einlagen sind verwindungssteif und behindern genau diese Bananen-Verformung. Gewöhn sie dir sehr langsam an, sonst sind wieder Probleme vorprogrammiert weil dein Skelett durch das neue Bewegungsverhalten der Füße auf eine neue Art überfordert wird.
Gib die Einlagen zuerst in deine "Alltags-Sportlatschen" oder ein Paar alte Laufschuhe und geh zuerst damit spazieren. Fürn Anfang 10, 15 min. Erst wenn sich spazieren bequem anfühlt fang langsam und kurz an damit zu laufen.

Fußmuskeltraining und Beinmuskeltraining mußt du trotzdem machen, da hilft alles nix. Gerade bei Einlagen-Trägern neigt die Fußmuskulatur zu Abschwächungen weil sie ihrer natürlichen Funktion quasi beraubt werden.
LG Marion

ich gehe eigentlich den ganzen Tag in Socken oder barfuß je nach Temperatur. Fußball mit meine Sohn spiele ich auch barfuß im Garten.
Sowas wie Hausschuhe habe ich gar nicht. Meine Fußmuskulatur ist eigentlich aktuell ganz gut trainiert und ich versuche das beizubehalten. Deswegen stehe ich auch Einlagen so extrem skeptisch gegenüber!
Deine Schilderung der steifen (Sperrholz) Einlagen höhrt sich ja gruselig an.
Was bringen mir dann meine schönen Wettkampflatschen mit der tollen Torsion
Auf meinem Auftrag steht übrigends Weichschaumeinlagen, trifft das auf diese dann auch zu?

Grüße oli

die sind weniger verwindungssteif. halten dafür nur so 6-800km.

Ich trage Einlagen nur beim Luafen und in Radschuhen (Spreizfußpelotte), in Stra0enschuhen niemals, gerade wegen dem Muskulaturverlust. ansonsten den NIke Free zum Rumlatschen draußen. Barfuß ist natürlich ideal.

Was bringen mir dann meine schönen Wettkampflatschen mit der tollen Torsion
Auf meinem Auftrag steht übrigends Weichschaumeinlagen, trifft das auf diese dann auch zu?

Hm, gute Frage, gerade weil du Wettkampflatschen erwähnst und ich davon ausgehe dass du lange, schnelle Wettkämpfe meinst.
Weichschaumeinlagen und gemütliche neutrale Trainingslatschen passen sicher zusammen, die Schuhe sind ja auch nicht besonders torsionsfreudig. So extrem leichte Wettkampfschuhe können sich sicher stärker verdrehen als die Weichschaumeinlagen die dann logischerweise diese Bewegung bremsen. Eine optimale Kombination aus Wettkampfschuh und Einlage zu finden wäre eine Hausaufgabe für den Orthopädietechniker deines Vertrauens. Evtl. kann man das Material dünner oder weicher machen, was aber wieder die Stützfunktion der Einlage reduziert. In gemütlichen Trainingsschuhen zu laufen wird wahrscheinlich deinem Zeitziel widersprechen. Aber pack doch, wenn du zur Anprobe gehst die Renner mit ein und zeig sie dem Schuhmenschen, ich bin nur die Verordnerin und nicht die Bastlerin, in den technischen Fragen bin ich nicht so versiert. Aber es gibt für jedes Problem eine Lösung.

Die steifen Einlagen aus Metall oder hartem Kunststoff sind nichts für Sportschuhe - eigentlich, bis auf einige wenige sehr schwere Fußdefomitäten, gar nichts für junge Leute weil sie zwar das Fußskelett stützen aber die Muskulatur vollständig in die Passivität zwingen.

Zur Muskelkräftigung: Die Einlagen verändern die gesamte Statik des Beines, meistens auch der Wirbelsäule. Alle, die schon eine Videoanalyse mit und ohne Einlagen hinter sich haben haben den Unterschied schon gesehen. Da muß sich die Muskulatur von Beinen und Rücken erst einmal daran gewöhnen. Nach einem längeren Spaziergang mit den Einlagen werden sich(normalerweise) die Muskeln, die durch die neue Situation stärker beansprucht werden zeigen (Muskelkater im Extremfall usw.) Das müssen aber nicht die kurzen Fußmuskeln sein sondern können auch Hüftmuskulatur, Ileopsoas oder andere Rückenmuskel sein. Die gilt es dann zu kräftigen sonst kann es schnell zu einer neuen Überlastungssymptomatik kommen und es schmerzt der Tractus iliotibialis statt der Achillessehne oder wie auch immer.

LG Marion
fasziniert von Füßen

so. nun kurz neues Update.

Da ich ja den ersten Schritt vor dem 2. gemacht habe, bin ich gestern wegen des Rezeptes für die Einlagen beim Orthopäden/Sportarzt vorstellig geworden.
Der sah nicht die Supination als Hauptproblem. Die Schienbeinbeschwerden seien vielmehr eine Ursache des absackenden Längsgewölbes und der daraus resultierenden Überlastung der Schienbeinmuskeln. Also, Ergebnis, Stütze im Längsgewölbe.
Die Sache wird also spannend.

Grüße oli