eigentlich wollte ich gar nicht berichten. Nun hab ich mich doch entschlossen, einen eigenen kleinen Bericht zu schreiben...
Der Bottwartal-Marathon war irgendwie in meinen Kalender geraten. Doch irgendwie habe ich mich nicht dazu durchringen können, mir diesen ernsthaft vorzunehmen. Aber irgendwie scheint mir im nachhinein, dass ich wohl an diesem Wochenende auf so eine Distanz programmiert gewesen sein musste...
Also, mit einem Lauffreund hatte ich mich für Sonntagmorgen in einem Ort, etwa 9 Kilometer von mir zu Hause entfernt, verabredet. Auf dem Programm stand ein Lauf nach Bad Buchau und dann um den Federsee - eigentlich unsere Standardstrecke für lange Läufe, für die es einige kleinere Variationen gibt. Die Strecke, die wir geplant hatten, betrug 31 Kilometer - GPS- und Fahrradtacho-vermessen. Auf dem Parkplatz an der Kirche treffen wir uns, wie gewohnt. Das Auto wird abgeschlossen und los gehts.
Zu meinem Erstaunen steht auch ein mir noch fremder Läufer in den Startlöchern. Er will nach über 3 Monaten Laufpause wieder mit dem Laufen beginnen. Zunächst denken wir beide, dass er nur ein Stück mit uns mitlaufen möchte, was sich dann jedoch als Irrtum erweist...
Mein Laufreund hat so einen Sensor am Schuh. Wir gehen bewußt langsam an: etwa 5:40, später etwa 5:30. Ein Stück laufen wir auf einem Radweg neben der Landstraße. 1:06 stoppe ich zwischen zwei der Kilometerschildchen, die da am Straßenrand im Abstand von 200 Metern stehen: Der Sensor scheint tatsächlich zu funktionieren und meine Tempogefühl auch
! Nach ca. 8 Kilometern erreichen wir den Federsee. Auf dem etwa 1 Kilometer langen Holzsteg muss ich an mich halten, denn wenn man hier läuft, ist das so ein wenig wie auf einem Sprungbrett. Da wird ein Teil der Energie beim Auftreten wieder zurückgewonnen. Es ist ein tolles Gefühl. Irgenwann muss ich auch mal diesen Halbmarathon laufen, der genau über diesen Steg führt. Vielleicht wird es ja meine Halbmarathonpremiere...
Wir haben den See fast zur Hälfte umrundet, als unser mutiger Wiedereinsteiger auf weichem Boden das Tempo verschärft.
Wir nehmen das Tempo an. Zum Teil liegen wir unter 5 Minuten/km. Noch haben wir etwa 15 Kilometer vor uns...
Es kam dann fast so, wie es kommen musste: Nach "Toillettenpause" war unser Mitläufer gegen Kilometer 24 nicht mehr ganz so fit. Wir nahmen das Tempo drastisch raus. Ich nutzte das, um an der Quelle der Schussen - einem Flüsschen, welches das schöne Oberschwaben durchfließt, meinen Durst zu löschen. Ich hatte - wie immer - keine Trinkflasche dabei. Nach dieser Erfrischung fühlte ich mich irgendwie bereit, zu weiteren Taten. Ich schließe schnell wieder auf und beschliesse kurzerhand, nach unserer gemeinsamen Runde noch nach Hause zu laufen. Die 31 Kilometer hatten wir in 2:50 hinter uns gebracht. Vor unserem Mitläufer ziehe ich schon mal den Hut - auch wenn das, wa er gemacht hat, vielleicht nicht ganz vernünftig war...
So, nachdem das überstanden war, ging es für mich alleine weiter. Um 11 Uhr wollte ich zu Hause. Meine Frau wollte auch noch Laufen gehen. Dennoch legte ich einen kleinen Umweg ein, um eine schöne, nicht zu steile Strecke zu laufen. Ich drücke auf's Tempo. 57 Sekunden stoppe ich zwischen zwei, der 200-Meter-Markierungen an der Landstraße. Kurzer Halt an einem Brunnen etwa nach 34 Kilometern. Ein weiterer Kilometer und ich bin am Lauftreff, an dem ich dann einen Tag später wieder stehen sollte. Doch dann packte mich der Übermut! Statt nun den direkten Weg nach Hause zu nehmen, ging es nochmal ein Gefällestück hinunter, um dann mit Umweg auch noch unseren knackigen Burgtobelweg - einem sich ewig ziehenden knackigen Anstieg zu durchlaufen. Hier wollte ich's nochmal wissen, es ist schließlich Sonntagmorgen und die Szenerie stimmt: Es war schön frisch hier und ein Bächlein plätschert am Wegesrand ins Tal. Dazu geben die Vögel im herbstlich-lebhaft gefärbten Wald ein Konzert... Mit etwa 37 Kilometern in den Beinen mache ich ein Höllentempo und hechele hier wie wahnsinnig den Hang hoch... Einen Kilometer weiter - kurz vor Ende des Anstieges - verlassen mich die Kräfte. Pinkelpause! Obwohl ich an der Quelle und dem Brunnen vermutlich nicht annähernd den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen ausgleichen konnte... Ein zuvor am Hang von mir überholter Läufer geht wieder an mir vorbei. Ich schließe zu ihm auf. Wir kommen ins Gespräch. Nochmals nehme ich einen Umweg in Kauf. Doch dann geht es endlich wieder auf direktem Weg nach Hause. Ein Stück auf unserem Trimm-Dich-Pfad, dann am Weiher vorbei, der letzte Anstieg auf dem Weg durch die Maisfelder...
10:55 Uhr bin ich zu Hause - nach etwa 42 Kilometern und 3:48 Stunden. Auch wenn ein solcher Lauf selten vorkommt: Noch nie habe ich mich nach einer solchen Distanz und auch nach einem langen Lauf so wohl gefühlt!
Gruß!
Burkhard
Marathon also, na ja, warum nicht. Macht auch mal Spaß, so ganz für sich allein ins Ziel zu laufen 
. Na ja, wenigstens die Zeit war gleich, ich bin auch nach 3:48 nach Hause gekommen.
! Es lief eben einfach nur so gut. Aber ich habe gerade mal geschaut: Bis Sonntag waren tatsächlich nur 41km auf dem Tacho. Nicht, dass mich sowas beunruhigt, aber wenn ich ein Stück nach vorne schaue, dann sollte ich schon noch was tun. Da kommt einem so ein Tag, an dem es wie von alleine rollt, ganz schön entgegen. 
Bin gerade noch