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Pulsmesser - Sinnvoll?

Pulsmesser - Sinnvoll?

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Ich bin mir seit einer Weile am überlegen, ob ich mir einen Pulsmesser anschaffen soll.
Ist das überhaupt sinnvoll? Benutzt ihr auch einen? Was sind die Erfahrungen damit? Oder warum sollte man keinen kaufen? Oder welche Modelle sind gut und von welcher Marke (Suunto, Polar, ...)?
Wie sieht es eigentlich im gesundheitlichen Bereich aus? Kann man sich damit vor Überlastung/Unterforderung zuverlässig schützen? Dann wirbt z.B. Suunto mit vielen tollen Werten, die man messen kann - bringts das?

Mich würde auch interessieren, wie gut ein Training war, welchen Nutzen man davon hatte, die Belastungen und vorallem wo und wann die Belastungen waren, usw.
Ich bin halt mehr der Wissenschaftler, der gerne Daten hat um zu schauen, wie das Training war. Denn man kann sich mit subjektiven Gefühlen sehr leicht täuschen.

Sport: vorallem Laufen, Leichtathletik und Radfahren (letzteres zwar nicht so oft, kommt aber immer mehr).

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Aus Deinem posting geht hervor, dass Du als quasi Sportwissenschaftler unbedingt einen Pulsmesser haben willst. Also kauf Dir einen! Tipps über einzelne Geräte gibt es im Forum genug. Schneller wirst Du alleine durch die Datenflut nicht.

Nein, ich benutze keinen. Die Entscheidung, wie schnell und intensiv ich laufe, überlasse ich meinen internen 'Systemen' und delegiere sie nicht an externe Technik. Für mich ist ein Pulsmesser eine Spaßbremse beim Laufen. Ausserdem ist es mir lästig, Brustgurt und Empfänger mitzuschleppen.

Gruß Rono

Pulsmesser - Sinnvoll

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Hallo Skaarj,

meiner Meinung nach ist das Training mit einem Pulsmesser aus mehreren Gründen sinnvoll. Ich selbst trainiere seit Jahren nur mit einem Pulsmesser. Der Vorteil ist, dass ich mit einem Blick während des Trainings kontrollieren kann, wie hoch die aktuelle Belastung gerade ist und damit mein Training genau steuern kann. Natürlich kann man auch "nach Gefühl" laufen, aber zur Kontrolle und ggf. zur Dokumentation bevorzuge ich dann doch lieber gemessene Daten...

Neben der aktuellen Herzfrequenz zeigen die meisten HF-Messgeräte nach Abschluss der Trainingseinheit die durchschnittliche sowie die maximale HF sowie die verbrauchten Kalorien an. Wenn man diese Werte mit der Trainingsdauer dokumentiert, kann man schön vergleichen, welche Trainingseinheiten intensiver waren als andere. Sinnvoll sind einstellbare Trainingszonen, deren Unter- oder Überschreiten vom HF-Messgerät akustisch angezeigt wird, so dass ich während des Trainings nicht immer auf die Uhr sehen muss, um in der gewünschten Intensität zu trainieren.

Weitere Funktionen wie die Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung für Laufen und Fahrrad, Höhenmessung usw. sind dann eine Frage des Preises, den man auszugeben bereit ist.

Zu Suunto kann ich leider nichts sagen, da ich bisher nur mit verschiedenen Modellen von Polar trainiert habe und damit auch sehr zufrieden bin. Die o.g. Basisfunktionen bieten praktisch alle Geräte von Polar. Eine direkte Auswertung der Daten am PC ist aber erst ab einigen Geräten der S-Klasse möglich. Hier wäre die S610i das "Einstiegsgerät", das noch keine Geschwindigkeitsmessung bietet, aber die Daten an den PC übertragen kann. Das einzige Gerät, dass die Geschwindigkeit sowohl beim Laufen als auch beim Fahrrad ermitteln kann, ist die S625i, die neuen Geräte sind entweder reine Lauf- (RS800, RS400) oder Fahrrad-Geräte (CS-Serie).

Gruß

Roman

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Die HF ist - mit gewissen Abstrichen bezüglich im weiteren Sinne Messfehlern - ein objektiver Parameter der Beanspruchung. Den bekommst du sonst nicht - die Laufgeschwindigkeit spiegelt lediglich die Belastung wieder. Die Beanspruchung kann - je nach Trainingszustand und Tagesform eine andere sein. Wenn du so grundlegende Fragen stellst, hast du mal unverblümt ausgedrückt, einfach nicht das nötige Wissen, um eine HF-Uhr nutzbringend einzusetzen. Mit den Angaben klingt das nach Suunto t6 mit leider sehr beschränkter Software oder S625x von Polar. Unabdingbar für einen sinnvollen Einsatz egal welchen Geräts ist aber ein gewisses Basiswissen um die HF. Ein guter Einstieg wäre z.B: Hottenrott/Zülch Ausdauertrainer Laufen (gib's auch bis auf die Trainingsprogramme weitgehend identisch für's Radfahren)


Grüße - Uli -

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... so ein Mist - das Forum hat meinen Text verschluckt :frown: daher noch mal in aller Kürze - sorry

Hier sind schon viele bedeutsame Punkte genannt worden: Spaßbremse, objektive Messung vs Gefühl und Analyse-Wissen. Alles das beeindruckt mich schon und ich sehe beim HF-Training eher die Möglichkeit, falsche Rückschlüsse zu ziehen, als das ich mein Training in Eigenregie optimieren könnte.

In diesem Sinne denke ich seit wenigen Tagen über die Suunto T3 nach (mind. 150€) - Die Uhr kann eigentlich nichts außer Zeitnahme, Pulsmessung und der Echtzeitanzeige des Trainingseffekts. Optionale Geschwindigkeitsmessung und PC-Auswertung lassen die Uhr recht teuer werden (jeweils 100€ - gesamt ca 350€). Die T3 leitet aus der Herzfrequenz (-varianz) und Trainingsdauer einen EPOC-Wert ab, welcher durch weitere Verrechnungen und Vergleich mit historischen Daten zur Ermittlung eines Trainingseffekts (TE) führt. Dieser TE entspricht dann einem einfachen Zahlenwert auf einer Skala von 1 bis 5.

In diesem Moment wird das Konzept der Pulsmessung für mich erst interessant, da ich eigentlich nur wissen will, ob ich mich mehr anstrengen muß oder ich ungewollt zuviel mache, was ja auch im Übertraining oder bei schlechten Umweltbedingungen mal vorkommen kann. Diese Ansicht ist natürlich ein Graus aller Datensammler, denn ohne PC-Auswertung sind die meisten Details nicht transparent - "HRF-Analyse mit Halbautomatik" :wink:

Suunto setzt Technologie von FirstbeatTechnologies ein: EPOC (PDF) und Trainingseffekt (PDF)

Andere Uhren bieten teilw. deutlich mehr Features (Timex Ironman mit 8 HF-Zonen, Zielzeitcounter usw.) oder sind zu teilw. deutlich niedrigeren Preisen erhältlich und werden bei heartratemonitor gut beschrieben (Bsp. Suunto T4). Besonders klasse ist die dortige Suchfunktion :daumen:
Münster06 Knappe Kiste

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Also ich glaube, dass bei Läufern mit Pulsuhr das natürliche Körpergefühl mit der Zeit völlig degeneriert.
elaphe hat geschrieben:Hallo Skaarj,

meiner Meinung nach ist das Training mit einem Pulsmesser aus mehreren Gründen sinnvoll. Ich selbst trainiere seit Jahren nur mit einem Pulsmesser. Der Vorteil ist, dass ich mit einem Blick während des Trainings kontrollieren kann, wie hoch die aktuelle Belastung gerade ist und damit mein Training genau steuern kann. Natürlich kann man auch "nach Gefühl" laufen, aber zur Kontrolle und ggf. zur Dokumentation bevorzuge ich dann doch lieber gemessene Daten...


Roman
Das kling nämlich so, als müsste man auf eine Uhr schaun, um zu wissen wie anstrengend es gerade ist. Also ich merk ziemlich schnell, dass ich zu schnell unterwegs bin.
Dann lese ich in der Runner's World Leserfragen wie: Ich hab manchmal einen Puls von 250 ist das ungesund? (der Leser lief wohl nur unter einer Stromleitung)

Wenigstens ist der Fettverbrennungspuls mittlerweile als Humbug enttarnt worden.
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Vailant hat geschrieben:
Wenigstens ist der Fettverbrennungspuls mittlerweile als Humbug enttarnt worden.
wie jetzt?! :wow:


:D
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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Hier wird mal gründlich mit der Thematik Fettstoffwechsel vs Fettverbrennung aufgeräumt:
Fettverbrennung" im Sport : Mythos und Wahrheit

Ein pulsgezieltes "Training zum Fettabbau" bzw. "Training zur Gewichtsreduktion" gibt es nicht (sondern nur ein Training des Fettstoffwechsels).

Ein sog. Fettstoffwechseltraining dient nicht der Gewichtsreduktion, sondern der Ökonomisierung der muskulären Energiebereitstellung und damit der Verbesserung der Langzeitausdauer.

Die effizienteste Reduktion des Körperfettanteils wird mit intensivem Training erreicht (Krafttraining, intensives Intervalltraining, intensives Ausdauertraining, Zirkeltraining). Natürlich muss die Belastungsintensität individuell dosiert werden.

... es sind Artikel wie diese, warum gin.uibk.ac.at zu meinen absoluten Favoriten im Web zählt.
Münster06 Knappe Kiste

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ich hoffe, das war jetzt keine ernsthafte Antwort auf meinen ironischen Einwurf :haeh:
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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Junsa hat geschrieben:ich hoffe, das war jetzt keine ernsthafte Antwort auf meinen ironischen Einwurf :haeh:
Doch - das war es. Ist nicht meine Aufgabe zwischen Ironie oder Ernshaftigkeit zu unterscheiden. Aber da ich gerade etwas angespannt und schlechtgelaunt bin, kann ich ja mal kundtun, wie selten beschissen ich so einen Auftritt finde. Gleich zwei überflüssige Bemerkungen sind für einen Montag einfach zuviel.

Ich halte einfach mal die Klappe.
Münster06 Knappe Kiste

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hi Skaarj,

zum einstieg kann ich dir aufgrund eigener erfahrungen eine pulsuhr der topline-serie von sigma empfehlen (zb PC9 oder PC15)

kostet kein vermögen, verarbeitung und qualität sind aber top

gruß,
greg
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

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dsx hat geschrieben:Doch - das war es. Ist nicht meine Aufgabe zwischen Ironie oder Ernshaftigkeit zu unterscheiden. Aber da ich gerade etwas angespannt und schlechtgelaunt bin, kann ich ja mal kundtun, wie selten beschissen ich so einen Auftritt finde. Gleich zwei überflüssige Bemerkungen sind für einen Montag einfach zuviel.

Ich halte einfach mal die Klappe.

*seufz* .. gerade deswegen war doch der Grinser dabei .. :klatsch:
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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*seufz* .. gerade deswegen war doch der Grinser dabei ..
Na den hattest Du aber gut versteckt :wink: ich habe mich übrigens wieder beruhigt

Ich hatte mal die Suunto T3 erwähnt, die neben dem Puls in Echtzeit auch den - also "einen" - Trainings-Effekt anzeigt. Nach wie vor eine tolle Sache finde ich. Nur ob so etwas sinnvoll ist oder nicht - damit meine ich auch die gesamte Pulsmessung - hängt einzig und allein vom Benutzer ab. Wenn man den falschen Ansatz verfolgt oder nicht mit den Limitierungen vertraut ist, dann bringt der gesamte Einsatz dieser technischen Spielereien auch nichts.

Nachdem ich nun die Manuals studiert und den Support um Infos gebeten hatte, schwindet meine Zuversicht bereits etwas - aber ich gebe nicht auf.

Vielleicht kann mir an dieser Stelle mal jemand bezüglich des EPOC weiterhelfen. Gibt es damit irgendwelche grundlegenden Limitierungen, die den Einsatz bspw. einer Suunto T3/T6 wenig sinnvoll machen ?

Bei dem Einsatz von Pulsmessern kann ja ohnehin nur der Einfluß auf das Herz-Kreislaufsystem gemessen werden. Laufe ich 4km bergauf, habe ich wenige Kilometer bei einer sehr hohen Belastung gemacht - hoher Puls, nur mittlerer EPOC. Laufe ich langsam 30km in der Ebene sind Puls und EPOC sehr niedrig - aber durch die lange Distanz habe ich allerdings sehr viel für die Muskulatur etc. getan.

Gibt es da draußen ein Tool, daß neben der Laufzeit, HF auch Streckenprofil und Distanz (meinetwegen auch Temperatur und Luftdruck) zu einem einzigen Trainingswert zusammenführt ?

Die reine Pulsmessung (mit oder ohne EPOC) ergibt somit nur ein sehr unvollständiges Bild was den gesamten Trainingseffekt angeht- oder kapiere ich da irgendwas nicht ? :confused:
Münster06 Knappe Kiste

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Wobei sich mit einem Pulsmesser auch andere Sachen sehr gut trainieren lassen, wie die gezielte erhöhung der an-/aeroben Schwelle, was ich durchaus sinnvoll finde.

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dsx hat geschrieben:Vielleicht kann mir an dieser Stelle mal jemand bezüglich des EPOC weiterhelfen. Gibt es damit irgendwelche grundlegenden Limitierungen, die den Einsatz bspw. einer Suunto T3/T6 wenig sinnvoll machen ?
Messfehler, Fehler in der Berechnung bzw. Abschätzung des EPOC-Werts (richtig gemessen wird der über Atemgasanalyse), ungenaue Angaben z.B. der VO2-max, unkorrekte Grenzwerte der EPOC-Werte.

Grüße - Uli -

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Bei Polar wird die Belastung über HF-Bereiche definiert (z.B.bei S625x oder RS800).
Du kannst beliebige Bereiche mit Faktoren versehen.
Die Belastung einer Trainingseinheit ist dann die Summe aus

Faktor für HF-Bereich * Zeit in diesem HF-Bereich

über alle von dir definierten HF-Bereiche.

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dsx hat geschrieben: Die reine Pulsmessung (mit oder ohne EPOC) ergibt somit nur ein sehr unvollständiges Bild was den gesamten Trainingseffekt angeht- oder kapiere ich da irgendwas nicht ? :confused:
Die Pulsmessung alleine schon. Wenn man diese allerdings nimmt um sein Training gezielt zu steuern, dann kann man sich auch einen Reim auf den Trainingseffekt machen.

Das Problem am "Gefühl" ist, dass es an verschiedenen Tagen, ja manchmal sogar an einem Tag, sehr unterschiedlich ist. Von daher kann man damit sein Training nicht steuern.

Zum Trainingseffekt:
- Ich will meine Langstreckenausdauer und den Fettstoffwechsel trainieren -> Ich laufe lange Strecken mit gleichbleibendem, niedrigem Puls
- Ich will Kraftausdauer oder nur Kraft trainieren -> Intervalle mit hohem Kraftaufwand, sprich höherem Puls einbauen
usw.

So lässt sich mit einer Pulsuhr doch hervorragend sagen was man Trainiert hat.

Noch ne Sache zur Spaßbremse:
Der Spaß hört ganz schnell auf, wenn man ständig zu intensiv Trainiert und dadurch nicht besser wird. Dagegen macht ein gezieltes Training bald viel mehr Spaß, wenn man merkt, dass man sehr schnell besser wird. Lieber ne ordentliche Grundlage schaffen und evt. temporär ein bischen weniger Spaß, als sich systematisch Kaputt zu laufen.

Grüße,
Ben

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Skaarj hat geschrieben:Ich bin mir seit einer Weile am überlegen, ob ich mir einen Pulsmesser anschaffen soll.
Ist das überhaupt sinnvoll? Benutzt ihr auch einen? Was sind die Erfahrungen damit? Oder warum sollte man keinen kaufen?
Bei mir war es so:

Ohne Pulsmesser bin ich nach Gefühl bei einem Lauf immer ein konstantes Tempo gelaufen. Zum Schluss wird das schwieriger zu halten, aber das empfand ich als völlig normal - ist es ja auch.

Mit Pulsmesser setzen viele (und ich auch) sich eine Pulszone, die man nicht verlassen sollte - Uhr piept, wenn der Puls zu hoch oder zu niedrig ist.
Aber dadurch hat sich etwas grundlegendes beim Laufen verändert:
Am Anfang ist man frisch, hat Lust, schnell zu laufen und läuft im oberen Pulsbereich der gesetzten Pulszone. Ich habe das jedenfalls oft so gemacht.
Dann geht der Puls hoch bei gleichem Tempo mit der Zeit. Man muss also sein Tempo verringern, um noch in der Zone zu bleiben.
Resultat: Ich bin nicht mehr konstantes Tempo gelaufen, sondern zu Beginn schnell und dann immer langsamer - weil der Puls immer höher ging.

Der Trick besteht eigentlich darin, dass man zu Beginn des Laufs unbedingt am unteren Limit der Pulszone laufen sollte und dann gleichmäßig das Tempo halten. Der Lauf ist optimal, wenn das Tempo gleichmäßig ist, und der Puls vom unteren Limit gegen das obere Limit der Pulszone steigt.

Psychologisch ist das nicht leicht, denn ich möchte meist zu Beginn schneller laufen.

Jetzt laufe ich mit einer Pulsuhr, die auch das Tempo messen kann und lasse mich nach dem Tempo steuern und nicht nach dem Puls. Ich achte jedoch darauf, dass der Puls möglichst im Rahmen bleibt. Im Zweifel geht aber Tempo vor Puls. War der Puls zu hoch, wird die nächste Einheit langsamer gelaufen.

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@Marna
Das Tempo ist doch egal! Es geht ja um die Leistung die dein Körper bringt. Läufst du berauf, dann bringst du bei gleichem Tempo viel mehr Leistung, bergab umgekehrt. Auch wenn du z.B. Erkältet bist läufst du langsamer, aber dein Körper muss mehr arbeiten. Das Tempo ist somit ein extrem schlechter Indikator für das Training.

Für dein Problem würde ich dir einfach empfehlen die Trainingszone kleiner zu machen. Also nicht zwischen 60 und 70 % der Hfmax zu trainieren, sondern zwischen 60 und 65 %. So verhinderst du, dass sich dein Leistungsniveau vom Anfang zum Ende hin verändert.

Gruß, ben

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@Ben1000: Ich verstehe das Argument. Noch vor kurzem habe ich ähnlich gedacht.

Allerdings:
Ich würde bei reiner Pulssteuerung in einer engen Zone locker über 2min/km während des Laufs langsamer werden, wenn der eine Stunde dauert.

Im Wettkampf ist es das Ziel, gleichmäßige KM-Zeiten zu laufen und nicht gleichmäßige Pulswerte zu haben. Bergige Strecken gibt es bei mir nicht.
Mein subjektives Empfinden ist, dass die Trainingswirkung besser ist, wenn das Tempo konstant gehalten wird.

All diese Punkte haben mich dazu veranlasst, das Tempo zur Trainingssteuerung zu nehmen und nicht die HF.

Wie ich sagte, achte ich selbstverständlich auch auf die HF. Nur nehme ich die nicht zur Temposteuerung INNERHALB eines Trainings, sondern zur Festlegung des Tempos von Trainingseinheit zu Trainingseinheit.

Wie gesagt: War bei einer Trainingseinheit der Puls zu hoch, laufe ich bei der nächsten eben langsamer. Aber ich halte es für besser, wenn ich im Training konstantes Tempo laufe und so meine Belastung kontinuierlich in der Trainingseinheit steigere, wie dies ja auch im Wettkampf der Fall ist.

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Skaarj hat geschrieben:... bin halt mehr der Wissenschaftler, der gerne Daten hat um zu schauen, wie das Training war.
Das schreit nach der Suunto t6, aber: Leider zeigt die den Trainingseffekt erst nach dem Training in der Software an, was t3 und t4 in Echtzeit können, dafür aber keine detailierten Daten (Kurven) an den PC übertragen können.
dsx hat geschrieben:Gibt es damit irgendwelche grundlegenden Limitierungen, die den Einsatz bspw. einer Suunto T3/T6 wenig sinnvoll machen ?
Naja, der von Suunto berechnete Trainingseffekt spiegelt nur die Kreislaufbelastung. Das ist mehr als nur der Puls, darf aber nicht so verstanden werden, dass ich den Puls dan gar nicht mehr beachte. Außerdem ist mir nicht ganz klar, ob die Aktivitätsklassen individuell genug sind. Ansonsten kann ich mir schon einen sinnvollen Einsatz von EPOC vorstellen.

Papa Greif hat es letztens erwähnt, dass man mit Hilfe des Trainingseffekts das Training besser als bloß mit dem Puls steuern kann. Ja, der will die Dinger verkaufen. Ist schon klar. Darüber hinaus ist da aber was dran, denke ich.
dsx hat geschrieben:Bei dem Einsatz von Pulsmessern kann ja ohnehin nur der Einfluß auf das Herz-Kreislaufsystem gemessen werden. Laufe ich 4km bergauf, habe ich wenige Kilometer bei einer sehr hohen Belastung gemacht - hoher Puls, nur mittlerer EPOC. Laufe ich langsam 30km in der Ebene sind Puls und EPOC sehr niedrig - aber durch die lange Distanz habe ich allerdings sehr viel für die Muskulatur etc. getan.
Eben. EPOC ist auch nur ein Parameter, der die Erfahrung nicht erstzen kann/wird. Dafür aber ein Interessanter.
dsx hat geschrieben:... daß neben der Laufzeit, HF auch Streckenprofil und Distanz (meinetwegen auch Temperatur und Luftdruck) zu einem einzigen Trainingswert zusammenführt ?
EPOC ist doch so ein Wert.
Ben1000 hat geschrieben:Der Spaß hört ganz schnell auf, wenn man ständig zu intensiv Trainiert und dadurch nicht besser wird.
Genau das!
Marna hat geschrieben:Der Trick besteht eigentlich darin, dass man zu Beginn des Laufs unbedingt am unteren Limit der Pulszone laufen sollte ...
Das mache ich auch so.

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@Marna
Ich verstehe trotzdem nicht, was das Tempo mit Training zu tun hat. Du läufst ja nicht auf einer Bahn mit Laborbedingungen, oder? Wenn du nun in einer Trainingseinheit viel Gegenwind hast, korrigierst du in der nächsten Einheit dein Tempo nach unten, weil dein Puls zu hoch war. In der nächsten Einheit ist der Wind dann weg, du läufst also wieder zu langsam. Wenn du nach Puls läufst, kann dir das gar nicht passieren, da der (zumindest einigermassen genau) deine Leistung anzeigt. Es geht auch im Wettkamp um Leistung. Du kannst schon darauf Trainieren, die 10 km in ner halben Stunde zu laufen. Das nützt nur nichts, wenn an dem Tag wahnsinniger Gegenwind ist. Wenn du nach Tempo läufst, dann wirst du nach 20-25 min Einbrechen und es geht gar nichts mehr.

Ausserdem frage ich mich wie genau die Messgeräte denn die Geschwindigkeit anzeigen. Aber da kenn ich mich nicht aus... . Die Herzfrequenz ist ja einigermassen genau zu messen.

Fazit:
IMO ist Tempo, bzw. Geschwindigkeit ein ungeeignetes Mittel das Training zu steuern, ausser du trainierst in der Halle. Selbst dann sind die Schwankungen in der Form deines Körpers bei der Tempoorientierung nicht berücksichtigt.

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Trainer Peter Greif hat geschrieben:

Noch ein Wort zur Ungenauigkeit des Pulstrainings. Es kann

allein durch Klimaeinflüsse (z.B. sehr heiß) dazu kommen, daá

der Puls 15 Schläge höher ist als unter Normalbedingungen.

Diese 15 Schläge kannst Du Dir aber nicht als Training

anrechnen, weil Training immer Muskelarbeit voraussetzt. Die

beschriebene Pulserhöhung wird vom Organismus nicht für diese

verlangt, sondern für die Thermoregulation.



Etwas sarkastisch, aber das beste Beispiel: Du sitzt in der

Sauna und hast Puls 125. Prima, das ist Dein extensiver

Dauerlaufpuls und brauchst dafür nur zu sitzen und zu

schwitzen. Warum denn draußen herumrennen, wo doch hier

drinnen Dein Puls genauso hoch ist wie beim Lauftraining. Du

gibst das Laufen auf und gehst jeden Tag eine Stunde in die

Sauna. Deine Beine werden zwar immer dünner und Du immer

kurzatmiger, aber es kann Dir nichts passieren, denn Dein

Pulser zeigt den richtigen Trainingsbereich an.



Das ist gar nicht so lustig, es gibt einige

"Nichthinterfrager" die ordnen der Sauna für uns Läufer einen

Trainingseffekt zu. Hat sie auch - auf die Schweißdrüsen.

Merke: Bei unserem Training werden immer Muskeln bewegt...


Ich betrachte die Anzeige auf dem Pulsmesser wie einen Hund,

der mit mir läuft. Er rennt zwar auch die Strecke, hat aber
allerlei Unsinn im Sinn, schnüffelt mal hier mal da, balgt
sich herum, kläfft irgendjemanden an, rennt einer
interessanten Hündin nach und legt mal aus welchen Gründen
auch immer wieder einen Spurt ein.

Wenn wir dann beide zu Hause sind, haben wir zwar den
gleichen Weg zurückgelegt, aber unsere Interessen auf der
Strecke waren doch sehr unterschiedlich. So ist das mit
Deinem Herz-Kreislaufssystem auch, es arbeitet halt nicht nur
für das Laufen, mal muß es kühlen, dann heizen, ebenso auf
Ärger oder Freude reagieren und auch die "interessante Hün
din" in menschlicher Form kann, wie schon sehr lange bekannt,
die Herzen höher schlagen lassen

Rein pulsgesteuertes Training ist sicher für einen Anfänger erst einmal sinnvoll und wenn man sicher gehen möchte, dass man nicht ins Übertraining kommt.
Doch im Sinne von dem Greif-Zitat halte ich tempogesteuertes Training für besser geeignet zur Leistungssteigerung.

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Ben1000 hat geschrieben:Wenn du nun in einer Trainingseinheit viel Gegenwind hast, korrigierst du in der nächsten Einheit dein Tempo nach unten ...
:confused: ... ich habe das so verstanden, dass sie das Tempo zu beginn jeder Einheit neu festlegt. Je nach dem wie sich der Puls verhält.

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Lars hat geschrieben: :confused: ... ich habe das so verstanden, dass sie das Tempo zu beginn jeder Einheit neu festlegt. Je nach dem wie sich der Puls verhält.
Das versteh ich jetzt auch nicht mehr?! Soll man dann vor dem Training auf den Puls achten und je nach dem wie der Umgebungspuls ist das Tempo festlegen? Wozu soll das gut sein?

Das der Puls leider keine genauen Angaben über die Leistung liefert ist mir ja auch klar, sie sind dennoch genauer als Rückschlüsse über das Tempo auf die Leistung. Ganz so schlimm wie der Hund, der streunend mitläuft ist der Puls ja auch nicht.

Der Vergleich mit der Sauna hinkt finde ich auch ein wenig. Wenn der Körper kühlen muss, also an heißen Tagen z.B. verbraucht er auch mehr Energie dafür. Ein Training sollte dann auch etwas langsamer sein, auch wenn dann etwas weniger Muskeln aufgebaut werden. Gleiches gilt bei Erkältungen oder ähnlichem.

Wenn man derartige Fehler in der Trainingssteuerung ganz vermeiden will, dann muss man sich aufs Band oder aufs Ergometer stellen/setzen und Wattgesteuert trainieren.

Trotzdem nochmal die Frage:
Wie setzte ich das Tempo sinnvoll zu Trainingssteuerung ein? Ich lass mich ja gerne belehren...

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Ben1000 hat geschrieben:Soll man dann vor dem Training auf den Puls achten und je nach dem wie der Umgebungspuls ist das Tempo festlegen?
Beispiel: Ich möchte eine Stunde im Grundlagenbereich 1 laufen (Bei mir etwa 137-147er Puls). Ich laufe locker los und warte 1-2 Kilometer, bis sich der Puls auf etwa 135 eingependelt hat. Das an dem Punkt erreichte Tempo behalte ich für den Rest des Laufs bei und schaue nicht mehr auf den Puls.

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Wenn du aber dann Bergauf läufst oder starker Gegenwind einsetzt?

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Ben1000 hat geschrieben:Das der Puls leider keine genauen Angaben über die Leistung liefert ist mir ja auch klar, sie sind dennoch genauer als Rückschlüsse über das Tempo auf die Leistung. Ganz so schlimm wie der Hund, der streunend mitläuft ist der Puls ja auch nicht.

Trotzdem nochmal die Frage:
Wie setzte ich das Tempo sinnvoll zu Trainingssteuerung ein? Ich lass mich ja gerne belehren...
Die Leistung im Laufsport ist nunmal definiert über die Zeit für eine bestimmte Strecke - es gibt keine Ehrungen für Pulswerte. Die HF liefert dir eine Info über deine Beanspruchung, nicht über deine Belastung und das noch dazu fehlerbehaftet, wessen man sich einfach bewußt sein muss.
Das Tempo setzt du ganz einfach wie auch die HF zur Einteilung in bestimmte Trainingsbereiche ein - so wie man das schon "immer" gemacht hat. Es soll schon Läufer vor Pulsuhren gegeben haben ;-)

Grüße - Uli -

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Zitat aus dem oben genannten Artikel (Greif):
Die Anzahl der Herzschläge auf dieser Strecke gibt aber die Gesamtbelastung des Organismus wieder und nicht allein die der Laufleistung.
Geht es denn nicht um die Gesamtbelastung? Wenn die Gesamtbelastung hoch ist und die Laufleistung gering, trainiere ich ja trotzdem z.B. nicht im Grundlagenbereich.

Ich seh schon, dass das Thema hier sehr unterschiedlich gesehen wird. Ich komme vom Radsport und bin daher eher dem Puls zugeneigt. Ganz einfach weil man beim Radsport das Tempo auch nicht so genau halten kann wie beim Laufen. Werde sehen, wie ich es beim Laufen handhabe. Momentan sind mir die Medalien ziemlich wurscht. Ich möchte lediglich meine Grundlagen verbessern, dazu finde ich jedenfalls den Puls sehr hilfreich.

Grüße,
Ben

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Hallo miteinander !

Uli-Fehr hat geschrieben: Unabdingbar für einen sinnvollen Einsatz egal welchen Geräts ist aber ein gewisses Basiswissen um die HF. Ein guter Einstieg wäre z.B: Hottenrott/Zülch Ausdauertrainer Laufen (gib's auch bis auf die Trainingsprogramme weitgehend identisch für's Radfahren)
Grüße - Uli -
GelegenheitbeimSchopfergreif mit einer kurzen Zwischenfrage dazu:

Sonstige empfehlenswerte Lektüre für Anfänger rund um die Themen Laufen Grundlagenwissen - HF - Trainingsprogramme ?

Danke im voraus

Michael
Gesperrt

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