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Kraftdefizit in den Abduktoren

Kraftdefizit in den Abduktoren

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Jetzt trainiere ich also seit über einem Jahr eifrig und werde mich tatsächlich am kommenden Sonntag in Frankfurt an die Startlinie stellen....und habe mich bequatschen lassen noch kurzfristig eine "ordentliche" Laufbandanalyse machen zu lassen...mit dem Ergebnis, dass ich eigentlich gar nicht proniere (hhm), prima abrolle (juhu) ABER eine Kraftdefizit in den Abduktoren hätte (aha), welches zu overcrossing (links über rechts) führen würde....und ansonsten den Verdacht nahelegen würde ich sei mein Leben lang nur auf der Aschenbahn gerannt, und zwar links herum :confused:
Naja, jedenfalls meinte der Laufbandanalysator ich solle mich mal auf eine Beinpresse schwingen und mit einem Bein mein Gewicht (62kg) stemmen. Falls es klappt, stünde dem Marathon nichts entgegegen.....so, und dieses statement hat mir nun wirklich noch zur allgemeinen Nervosität für Frankfurt gefehlt :sauer:
Kann mir nun irgendwer sagen, ob 62kg mit einem Bein zu pressen was wirklich ausserordentlich schweres ist....oder ob frau sich einbilden kann sowas halbwegs locker zu schaffen (...nein, ich werde es vor Sonntag nicht mehr im Fitness-Studio ausprobieren) ?

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Moin,

willkommen im Forum. Als gelegentlicher Studiobenutzer erinner ich mich an keine einseitige Beinpresse. Aber ohne spezifisches Training dafür (ausser laufen halt) krieg ich 280 Pfund= 140 kg= deutlich mehr als mein Körpergewicht beidbeinig hin.

Lass dich nicht verwirren, und verleb einen schönen Marathon :daumen:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Hallo Kerbse und Willkommen im Forum,

war während meiner Wehrdienstzeit auch öfters mal im Kraftraum. Die dortige Beinpresse ging zwar nur bis 80Kg (entspricht genau meinem Körpergewicht), ich empfand das Gewicht allerdings als sehr angenehm und hätte dort auch ne Stunde am Stück verbringen können hatte ich so den Eindruck. Hab vorher auch gedacht "wow 80 Kg klingt nach einer Menge", geht aber wesentlich einfacher als man denkt.

Lass dich so kurz vor einem Marathon nicht von so Kleinigkeiten verunsichern, du hast ja seit über einem Jahr fleißig trainiert und darauf kommt es schließlich an!!



Viel Spaß und vor allem Erfolg in Frankfurt :daumen:

:hallo:
22.04.2007 RheinEnergie-Marathon Bonn #1414


"Wenn wir mal zu Null spielen, haben wir auch ganz selten ein Spiel verloren" (Oliver Kahn) :D

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Kerbse hat geschrieben:ABER eine Kraftdefizit in den Abduktoren hätte (aha), welches zu overcrossing (links über rechts) führen würde....
Hallo Kerbse,

mir leuchtet nicht ganz ein, warum Dein Overcrossing unbedingt nur ein Kraftdefiziet als Ursache hat und es demgemäß nur durch Krafttraining weggeht. Könntest vielleicht auch einfach mal beim Laufen darauf achten, das Overcrossing zu vermeiden. Krafttraining ist natürlich gut, keine Frage, aber mal aktiv auf Deinen Laufstil zu achten und diesen leicht zu modifizieren, ist bestimmt auch nicht schecht.

Viele Grüße,
Jörn

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Entscheidend wäre jetzt bei einer Beinpresse, welche Art gemeint ist.
Zum ersten horizontal oder vertikal, zum anderen statischer Gewichtspack oder dynamischer Schlitten.
Klugscheisserei Ende

Wenn Du in der Lage bist, 70 bis 100 km mit einem Rennrad auf einer Flachstrecke einen Schnitt von 30 bis 35 kmh zu fahren, solltest Du auf einer horizontalen Beinpresse einbeinig bis zu 140 Kilo bewegen können - war jedenfalls 1984 bei mir so.

Also - 62 kg sind nicht die Welt, lass Dich nicht verrückt machen und keep on running.
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

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@Kerbse:

Also als erstes: Die Idee ist richtig, die Uebung vor dem Sonntag nicht mehr im Fitness-Studio auszuprobieren. Das könnte nämlich fatale Folgen haben - ein satter Muskelkater ist vorprogrammiert.

Zweitens: Beinpresse (damit wir wirklich vom gleichen Gerät reden) mit einem Bein zu machen kann sicher helfen, aber gleich mit 62 kg einzusteigen ist Humbug. Nur zum Vergleich: Ich drücke an der Beinpresse jeweils mit beiden Beinen 100 kg, bin 65 kg schwer. Ich könnte mir nicht vorstellen, mein Körpergewicht an diesem Gerät nur mit einem Bein drücken zu können, und schon gar nicht bei 10-12 Wiederholungen. Bei der Beinpresse ist übrigens gerade der Anfang am schwersten und geht auch brutal ins Knie (das ist der einzige Moment, wo meine Knie anfangen zu knirschen). Also bitte solche Experimente zum Anfang immer mit tiefen Gewichten machen, um erst einmal ein Gefühl für die Uebung zu bekommen.

Drittens: Es gibt geeignetere Geräte und Methoden, gezielt die Abduktoren zu stärken. Im Fitness-Studio ist es vor allem dieses Gerät hier (sorry für den blöden link, aber hab nix Schlaueres gefunden auf die Schnelle). Bei diesem Gerät brauchst du allerdings beide Beine. Wenn du ein gezielt einseitiges Training machen willst, sind Bodenuebungen (siehe hier) gut geeignet.

Und zum Schluss noch eine persönliche Meinung von mir: Lass dich durch die Aussage von diesem Laufband-Analysator nicht verrückt machen. Wenn du wirklich so ein starkes, einseitiges Defizit der Abduktoren hättest, hättest du längstens Schmerzen bekommen beim Trainieren (Leidensgenossin).
Lauf deinen Marathon so, wie du es geplant hast und geniess es.

Und nach der Regeneration kannst du dich mal ins Fitness-Studio begeben. Lass dich dort ev. nochmals analysieren und beraten und geh das Training gezielt an. Das bringt weit mehr als irgendeine überstürzte Handlung mit einer einbeinigen Beinpresse (sorry ich find diesen Rat einfach nur :tocktock: )

Viel Erfolg und alles Gute, Marianne

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Hi,

den Zusammenhang zwischen den Abduktoren und der Beinpresse verstehe ich nicht.

Die Abduktoren brauchst Du, um Dein Bein seitlich abzuspreizen. Wenn sie zu schwach sind, kippt Dein Becken im Einbeinstand in die Richtung es "schwebenden" Beins. Da das Laufen ja nur eine Aneinanderreihung von Einbeinständen mit dazwischenliegender Flugphase ist, kippt Dein Becken also hin und her, rechts-links-rechts-links usw. Das ist nicht gut für Deine Wirbelsäule. Die wird dabei nämlich ständig hin und her gebogen. Außerdem "verschwendest" Du unnötig Energie.

Mein Tipp: Leg' Dich auf die Seite, das untere Bein in Hüfte und Knie angewinkelt (90°), das obere Bein gerade gestreckt, evtl. in der Hüfte sogar leicht überstreckt. Den unteren Arm als "Kopfablage" bequem zusammengefaltet, mit dem oberen Arm stützt Du Dich am Boden ab, damit Du bei der folgenden Übung nicht kippst. Nun hebst Du das obere Bein an und achtest darauf, dass es gestreckt bleibt. Außerdem sollte Deine Taille beim Anheben (=Abspreizen) des Beins dem Boden nicht näher kommen. So kräftigst Du Deine Abduktoren.

Um ein Gefühl für das Beckenkippen zu entwickeln, könntest Du mal versuchen, mit gestreckten Beinen zu gehen. Dabei die Füße auf einer geraden Linie wieder nach vorne führen. Um das zu schaffen, musst Du das Becken anheben, wenn der Fuß auf der entsprechenden Seite in der Luft ist.

Nun noch ein mentales Bild zur Bewegung: Wenn Du läufst, stell Dir vor, Du würdest eine Strickleiter hinaufklettern


Gruß

Andreas

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: Zweitens: Beinpresse (damit wir wirklich vom gleichen Gerät reden)
Ich glaube wir reden eben nicht vom gleichen Gerät, wie Andreas auch schon bemerkte. Kerbse meint vielleicht das Gerät für die seitlichen, äußeren Oberschenkelmuskeln, halt die Abduktoren. In meinem Fitnessstudio ist das eine Art Stuhl, bei dem man im Sitzen die Beine auseinanderdrücken muss. Und jetzt bin ich auch etwas beruhigter, denn in meinem Stuhl mache ich die Übung mit etwa 50 kg. Bei den genannten 100 kg wird mir ja ganz schwindelig.

Gruß,
Jörn

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Irgendwie funzt der link nicht, bemerke ich grad :frown: . Ich meinte auch das von dir beschriebene Gerät, eben dieser Stuhl, der besser geeignet ist für ein gezieltes Abduktorentraining.
Aber ich krieg dort auch nur 50 kg hin, mit beiden Beinen. Mit einem Bein (wie auch immer das gehen mag... kann mir nicht so richtig vorstellen, die Uebung auf diesem Stuhl sauber nur mit einem Bein durchzuführen), und dann noch mit 62 kg - meiner Meinung nach schlicht unmöglich. Drum denke ich schon, dass dieser Analysator die eigentliche Beinpresse meinte.

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Hallo Kerbse,

nun lass dich mal nicht verrückt machen. Jetzt läufst du erst mal deinen Marathon und holst dir das Finish als Belohnung für wochen- und monatelange Mühen. Und danach wirst du die Sache ohnehin mit ganz anderen Augen betrachten ...

In der Sache selbst hab ich dann doch so meine Zweifel: Overcrossing - wenn ich das richtig verstanden habe - heißt doch, dass du den Fuß beim Laufen über den anderen führst. So "etwas" habe ich auch und zwar beidseitig, wie mein Laufanalyst heraus fand. Im Video hab ich das dann selbst gesehen (und auf diversen Lauffotos von früher ist es auch erkennbar). Allerdings ist seine Diagnose keine Schwäche, sondern eine Verkürzung der Adukktoren. Und das leuchtet mir ein. Wieso du das Bein / den Fuß überschwingst, wenn Muskeln zu schwach sein sollen ... kannst du mich da aufklären?

Mir hat er jedenfalls Dehnübungen für die Adukktoren gezeigt, die ich in mein Dehnprogramm eingebaut habe.

Aber jetzt erstmal auf Frankfurt konzentrieren ...

Der dir dies schreibt ist mit einer frischgebackenen Marathona verheiratet (Venedig 22.10.) und immer noch ganz hin und weg ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:..... keine Schwäche, sondern eine Verkürzung der Adukktoren.....
Kann durchaus beides stimmen, da die Abduktoren ja die Gegenspieler der Adduktoren sind. Davon neigen die Abduktoren zur Schwächung, die Adduktoren zur Verkürzung.

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Danke rohar,

ich hab einfach nicht genau hin geschaut und das 'b' als 'd' gelesen :klatsch:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Antworter,
vielen herzlichen Dank für die vielen guten Infos und vor allem für Eure Unterstützung, dass ich mich jetzt nicht noch irre machen lassen soll. Ich werds beherzigen !

Der Laufband-Mensch meinte wohl so eine Beinpresse bei der man waagerecht so einen Schlitten wegschiebt.

Ansonsten besonderen Dank für die Vorstellung dass
das Laufen ja nur eine Aneinanderreihung von Einbeinständen mit dazwischenliegender Flugphase ist
Ich werd also die Flugphase genießen und versuchen die Flossen bei der Landung halbwegs unter Kontrolle zu halten. Ich freu mich schon und bin gespannt, wie's dann so jenseits der 30K werden wird....

Rückmeldung folgt.

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Dieses Overcrossing... das führt doch u.a. dazu das man mit den Füssen immer an den anderen Knöchel haut, oder?

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Hi Kerbse,

ja, dann wünsch' ich Dir einen guten Start und einen schönen Finish beim Marathon!

Die Abduktoren kannst Du Dir ja für den Winter "vorknöpfen" ...

Gruß
Andreas

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wonko hat geschrieben:Dieses Overcrossing... das führt doch u.a. dazu das man mit den Füssen immer an den anderen Knöchel haut, oder?
Ja, so hab ich das aus dem Marquardt raus gelesen.
Ich dachte bislang, das kommt bei mir daher, dass ich Charlie Chaplin Füße habe (bequem stehen heißt bei mir einen Winkel von fast 90° zwischen den Füßen .... :peinlich: )

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