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Video Dschungel-Marathon Brasilien

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Claas und Knut V., die beiden Hamburger Jungs sind übrigens auch bei der Deutschlandstaffel 2006 hier oben im Norden dabei gewesen.

Ansonsten kann ich nur sagen: krass :daumen:
Steif
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interessanter Bericht :daumen:

4,5h für DIE ERSTEN 16km !
Muss wirklich ein Hammer gewesen sein.

Ich bin auch endlich wieder unter den lebenden...

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Hallo Leute,
ich kann Euch sagen, es war ein Erlebnis! :daumen:

Und wenn mich eine Infektion in den Füßen nicht so umgehauen hätte (eine Woche richtig fette Beine und einen richtig dicken Fieberschub), dann wäre mein Bericht schon fertig. Fotos könnt ihr auf unserer Webseite schon sehen.

Am Ende war ich so fertig wie noch nie, aber dennoch möchte ich das Erlebnis nicht missen. Erst jetzt merkt man, wie viele kleine und große Hürden oder Grenzen wir genommen haben.

Wenn der Bericht fertig ist, schicke ich einen Link.

Gruß
Claas
Die voigt.ag

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Es ist mit Sicherheit eine herausragende Leistung, diesen Marathon zu finishen. Nach der Betrachtung des Videos ist bei mir jedoch insbesondere der Anblick der (einheimischen) Kinder zurückgeblieben, die die Läufer beklatschen, die für das Event "mal eben" 8.000 € locker machen. Was die Kinder und ihre Familien für das Geld geben würden, sei mal dahin gestellt.

Zudem hört für mich der Spaß da auf, wo die Gesundheit über die Maßen gefährdet wird. Und das dies bei diesem Lauf der Fall ist, wird wohl niemand bestreiten.

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Danke für diesen Hinweis!

Sehr interssanter Film. Erstaunlich was man alles so machen kann. Vor allem den Hamburger Jungs: Herzlichen Glückwunsch!

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Obwohl es zum ersten Absatz, einiges zu sagen gäbe, halte ich meinen Mund, denn das hier ist ein Laufforum.
loops hat geschrieben:Zudem hört für mich der Spaß da auf, wo die Gesundheit über die Maßen gefährdet wird. Und das dies bei diesem Lauf der Fall ist, wird wohl niemand bestreiten.
Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?

Dass für dich der Spass da aufhört, ist vollkommen ok, jeder hat seine eigene Grenzen.

Ich denke, das kann eine interessante Diskussion werden, wenn du mal ausführst, wo genau die Gesundheit "über die Maßen" gefährdet wird.
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:Obwohl es zum ersten Absatz, einiges zu sagen gäbe, halte ich meinen Mund, denn das hier ist ein Laufforum.



Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?

Dass für dich der Spass da aufhört, ist vollkommen ok, jeder hat seine eigene Grenzen.

Ich denke, das kann eine interessante Diskussion werden, wenn du mal ausführst, wo genau die Gesundheit "über die Maßen" gefährdet wird.

Ich finde die Frage auch interessant.
Wie würde für Dich als Deutschlandläufer denn eine hypothetische Laufveranstaltung aussehen, bei der Du sagen würdest: Da hört nicht nur der Spass auf, sondern das mache ich wegen gesundheitlicher Risiken nicht mit?

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BonnerBonbon, du bist nicht zufällig DLK? :confused:
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:Obwohl es zum ersten Absatz, einiges zu sagen gäbe, halte ich meinen Mund, denn das hier ist ein Laufforum.



Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?

Dass für dich der Spass da aufhört, ist vollkommen ok, jeder hat seine eigene Grenzen.

Ich denke, das kann eine interessante Diskussion werden, wenn du mal ausführst, wo genau die Gesundheit "über die Maßen" gefährdet wird.

Ich denke, die Diskussion werden wir nie richtig beenden können, weil die Urteile darüber, was "über die Maßen" ist, immer subjektiv bleiben wird.

Eins vorab: ich will niemandem verbieten oder ausreden, an einem solchen Event teilzunehmen.

Für mich *Stammtischparole an* "Kann es aber nicht gesund sein" *Stammtischparole aus*, durch einen Dschungel zu laufen, der - so wurde es zumindest im Film dargestellt, und das muss ich hier mal als Entscheidungskriterium heranziehen - einige gesundheitliche Gefahren, insbesondere die Tierwelt (siehe den Läufer, der von einem Skorpion gestochen wurde), beinhaltet. Und das ist für mich persönlich halt eine Gefahr "über die Maßen", vor allen Dingen, weil wir als Mitteleuropäer den Umgang mit diesen Tieren nicht gewöhnt sind. Ich würde es bspw. auch für "über die Maßen" halten, Etappenläufe durch die Arktis zu machen, aber einfach aus dem Grund, dass das ein unverhältnismäßig hohes Risiko für die persönliche Gesundheit darstellt, wenn man das Klima nicht gewohnt ist.

Meine Aussage bezieht sich in keinem Fall auf die Streckenlänge oder das Streckenprofil. Hier kann man das persönliche Maß nämlich insbesondere durch Training sehr weit verschieben (wie ja deine Teilnahme am Deutschlandlauf eindrucksvoll belegt).

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Hallo loops,

ich denke, man muss beim Thema Gefahr sehr deutlich differenzieren.

Einerseits gibt es die objektive Gefahr, also was sich mit Hilfe statistischer Methoden recht zuverlässig ermitteln lässt und sich in Unfälle pro Stunde Aktivität oder ähnliches ausdrücken lässt, um eine Vergleichbarkeit herzustellen.

Dann gibt es die subjektive Gefahr, also das, was jeder so rein gefühlsmässig aufgrund vorhandener oder eben auch nicht vorhandener Erfahrung einschätzt.

In der Praxis stellt man fest, dass zwischen objektiver und subjektiver Gefahr oft Welten liegen, die subjektive Einschätzung erweist sich als oft höchst unzuverlässig. Gerade weil wir als Mitteleuropäer keine Erfahrung mit dem Amazonas-Dschungel haben, vermute ich, dass die subjektive Gefahr wesentlich grösser eingeschätzt wird, als sie in Realität ist. Natürlich lebt dieses Event und auch die Berichterstattung darüber genau von dieser Diskrepanz.

Trotz 100.000en von (teils schwer-)Verletzen und Tausenden von Toten jedes Jahr im Strassenverkehr verdrängen wir allzugerne diese sehr konkrete Gefahr, da wir praktisch keine Chance haben, uns dieser Gefahr zu entziehen. In Wettkämpfen, die auf öffentlichen Strassen statt finden, setzt man sich ganz konkret dieser Gefahr aus. Enstprechende Vorfälle zeigen, dass das nicht nur Theorie ist. Robert Wimmer wurde beim Badwater von einem Auto touchiert. Kollisionen gab es auch beim Transeuroplauf und einmal beim Trans Gaule, wenn ich mich recht erinnere. Sicher gibt es noch Vorfälle, die ich nicht kenne. Beim Deutschlandlauf dieses Jahr wurde von sehr heiklen Situationen berichtet, als in den frühen Morgenstunden bei Dunkelheit und Nebel gelaufen werden musste.

Wenn ein Teilnehmer wegen eines sehr schmerzhaften Skorpionstiches aufgeben musste, sehe ich in der Bewertung keinen grossen Unterschied zu einem Teilnehmer, der wegen sehr schmerzhaften Shin Splints aufgeben muss. Beides ein temporäres Problem. Bei Skorpionen gruselt es uns natürlich. Dabei gibt es Vielzahl verschiedener Arten, von den nur sehr wenige für Menschen tödlich sein können. Ich habe keine Ahnung, ob die im Amazonas vorkommen, weisst du es?

Man sollte sich also erstmal konkret über das objektive Gefahrenpotential informieren, bevor man eine Bewertung abgibt. Wie gross die Auswirkungen sind, Eintrittswahrscheinlichkeit. Ich kenne mich da im Dschungel nicht aus, deshalb halte ich mich da in meinen Bewertungen sehr zurück. Gleichzeitig bin ich aus genannten Gründen sehr skeptisch gegenüber subjektiven Einschätzungen.

Von obigem zu trennen wäre dann noch die nächste Frage, nämlich die nach der individuellen Risikoschwelle, also das Mass an Gefahren, das jemand bereit ist einzugehen. Die muss jeder für sich selbst beantworten. Solange die eingegangene Gefahr nicht auch andere gefährdet, bin ich bereit jedem einzelnen zuzugestehen, hier auch hohe Risiken einzugehen.
There are no answers. Only choices.

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Jetzt hatte ich endlich genug Zeit um die Bilder anzusehen.
Ich glaub kaum, dass man durch die Bilder auch nur annähernd erahnen kann, was das für Strapazen waren.
Ne, den Lauf lass ich vorerst mal aus in meiner Sammlung :D
Das mit dem Shirt gefällt mir. Statt Finisher ist man Survivor :)
Respekt fürs überleben :)
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Dromeus hat geschrieben: Man sollte sich also erstmal konkret über das objektive Gefahrenpotential informieren, bevor man eine Bewertung abgibt.
:daumen:
kielclaas hat geschrieben: Und wenn mich eine Infektion in den Füßen nicht so umgehauen hätte (eine Woche richtig fette Beine und einen richtig dicken Fieberschub), dann wäre mein Bericht schon fertig.

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Hallo Forum,
eigentlich wollte ich mich zurückhalten...

Die Angst (oder Furcht) vor den Gefahren oder den Grenzen, die bei einem Extremwettkampf lauern, machen meiner Meinung nach einen großen Teil des Reizes aus. Ohne diese wäre so ein Wettkampf viel weniger reizvoll. Man könnte also sagen, dass jeder Teilnehmer eines solchen Wettkampfes, auch die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Furcht sucht. Auch ich! Dieser Furcht zu bestehen ist auch ein kleiner Teil dieses leicht berauschenden Gefühls (ich glaube das kennt jeder, wenn er aus der Achterbahn steigt).

In der Paxis hat dabei jeder seine eigenen Taktiken. Gefahren, die ich nicht beeinflussen konnte (z.B. Jaguare) habe ich so gut es geht verdrängt. Bei einigen habe ich natürlich vorgebeugt (z.B. Malaria, Gelbfieber). Und bei einigen habe ich versucht aus der subjektiven Gefahr (z.B. vor Giftschlangen, Spinnen) eine objektive Erkenntnis zu machen und damit Furcht zu verlieren. So lief auch unsere nächtliche Begegnung mit einer echten Korallenschlange völlig ungefährlich und eher als Highlight ab. Weder mein Bruder noch ich reagierten in der Situation panisch. Und natürlich habe ich versucht einige Gefahren auch durch anderes Verhalten zu minimieren.

Bei meiner Infektion handelte es sich übrigens um einen stinknormalen Erreger, den jeder von uns auf der Haut haben kann - also nicht typisch brasilianisches - der nur durch die starke Schwächung des Imunsystems und die Blasen an den Füßen in den Körper gelangt ist.

Vielleicht noch ein Zitat von Umberto Pellizzari, welches ich sehr schön finde zum Thema "wieso macht ein Mensch soetwas":

"Werkzeuge, mit deren Hilfe wir die eigenen Grenzen überschreiten - Der Mensch wurde im Laufe seine Geschichte dazu gebracht, sich mit sich selbst, mit seiner Umwelt zu messen und siegreich daraus hervorzugehen. Oft waren diese Wagnisse von elementaren Bedürfnissen diktiert, aber es kam immer noch etwas anderes hinzu, wie jener geheimnisvolle und faszinierende Drang, der den Menschen dazu antreibt, seine Grenzen zu überschreiten. Der Mut, die innere Kraft, die Anpassungsfähigkeit, die körperliche und geistige Vorbereitung, die Ausdauer, die Neugier, die Liebe zu Natur, das alles sind Werkzeuge, mit deren Hilfe wir die eigenen Grenzen überschreiten. Der Geist taucht dann in seine tiefsten Abgründe des Ich hinunter, um sich selbst zu erkennen und zu würdigen. Der Mensch ist mit sich selber konfrontiert, er kehrt in die Natur zurück. In dieser extremen Situation gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen Körper und Geist, zwischen Traum und Realität, zwischen Außen und Innen."

Gruß
Claas
Die voigt.ag

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Ich hatte den Bericht schon im Fernsehen gesehen und fand das schon faszinierend.
Ich selber würde so einen Dschungel-Lauf aber nicht machen wollen, mal von der fehlenden Ausdauer für solche Läufe abgesehen, würde mich mein Schiss vor Schlangen und anderen Kriechtieren davon abhalten. :uah:

Auf den Bericht zu dem Lauf bin ich sehr gespannt.

Aber erst mal gute Besserung!
Mik

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kielclaas hat geschrieben:Die Angst (oder Furcht) vor den Gefahren oder den Grenzen, die bei einem Extremwettkampf lauern, machen meiner Meinung nach einen großen Teil des Reizes aus. Ohne diese wäre so ein Wettkampf viel weniger reizvoll. Man könnte also sagen, dass jeder Teilnehmer eines solchen Wettkampfes, auch die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Furcht sucht. Auch ich! Dieser Furcht zu bestehen ist auch kleiner Teil dieses leicht berauschenden Gefühls (ich glaube das kennt jeder, wenn er aus der Achterbahn steigt).
Ich bin nur 10km Läuferin aber kenne einen Ultraläufer sehr gut.
Wir reden über sowas sehr oft. Und ich kann seine Einstellung nicht übernehmen.

Warum soll ich laufen, wenn ich danach Wochen platt bin?
Warum soll ich mich von einem Skorpion stechen lassen, auch wenn nur wenige Skorpione tötlich stechen können? :klatsch: Solange man nicht stirbt, ist es nur ein temporäres Problem - wie Dromeus geschrieben hat. :nee:
Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln? :noidea:

Irgendwie habe ich bei meinem Freund immer das Gefühl, dass er nicht aufhören will, sich was zu beweisen.

Ich sehe bei den Läufern ganz unterschiedliche Typen und unterscheide noch zwischen Ultraläufern und Extremsportlern - auch wenn letzterer meinetwegen nur läuft.
Der Ultraläufer schießt sich eben auf bestimmte Distanzen jenseits des Marathons ein. Typischerweise läuft er jedes Jahr Biel oder Rennsteig oder macht regelmäßig einen 12h Lauf.

Der Extremsportler sucht aber die Härte, die Gefahr, die Herausforderung.
Für ihn gilt das Prinzip: Immer weiter, schneller, härter, gefährlicher und extremer.
Für diese Leute war der Dschungelmarathon wohl gemacht. Bezahlt haben sie dafür ja auch ne Menge. :nick:

Für mich wäre das jedoch nichts. Ich mache am Wochenende weiter meine ruhigen friedlichen Läufe zu Oma. Und manchmal laufe ich halt bei einem 10k Lauf mit. Mir reicht das völlig. :winken:

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Marna hat geschrieben:Der Extremsportler sucht aber die Härte, die Gefahr, die Herausforderung.
Für ihn gilt das Prinzip: Immer weiter, schneller, härter, gefährlicher und extremer.
So ist das mit der Furcht und dem Reiz ihr zu bestehen. Ist die Furcht weg, ist auch der Reiz weg und man sucht sich einen neuen Reiz. Ist da etwas verwerfliches dran? Es ist wie auch bei anderen Sportlern - schneller, höher, weiter...
Die voigt.ag

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Marna hat geschrieben:Irgendwie habe ich bei meinem Freund immer das Gefühl, dass er nicht aufhören will, sich was zu beweisen.

Tust Du das auf Deinem Level nicht auch?
Und manchmal laufe ich halt bei einem 10k Lauf mit.

Ja, Du tust es! :nick:
Steif
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Marna hat geschrieben:Warum soll ich laufen, wenn ich danach Wochen platt bin?
Warum soll ich mich von einem Skorpion stechen lassen, auch wenn nur wenige Skorpione tötlich stechen können? :klatsch:
Du sollst nicht und du musst nicht. Niemand will dich überreden, ist alles freiwillig. :D
Marna hat geschrieben:Solange man nicht stirbt, ist es nur ein temporäres Problem - wie Dromeus geschrieben hat. :nee:
Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln? :noidea:
Weil es der Preis sein kann für ein Ziel, dass jemand als lohnend empfindet. So ähnlich wie Muskelkater... :zwinker5:
Andere Menschen riskieren viel mehr als "temporäre Probleme", z.B. Erfrierungen oder gar den Tod, nur um einen Berg zu besteigen.
Marna hat geschrieben:Für mich wäre das jedoch nichts. Ich mache am Wochenende weiter meine ruhigen friedlichen Läufe zu Oma. Und manchmal laufe ich halt bei einem 10k Lauf mit. Mir reicht das völlig. :winken:
Lass dich nicht vom bösen Wolf ansprechen. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Lass dich nicht vom bösen Wolf ansprechen. :hihi:
Mach' ich bestimmt nicht.
Auch nicht vom Jaguar wie er im Dschungel gewesen sein soll.
Auf meiner Strecke könnte ich allenfalls einem Jaguar mit 4 Rädern begegnen.

Aber auch von dem oder seinem Fahrer lass ich mich nicht ansprechen. :hihi: :hihi:

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Marna hat geschrieben:Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln? :noidea:

Ich glaube (nein - ich weiß), an dem altbekannten Spruch "Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt" ist viel Wahres dran.

Manchmal wägt man halt ab und nimmt für ein tolles Erlebnis, eine gute Leistung, Stolz auf sich selbst, Zufriedenheit, einen Hauch von Abenteuer oder Ähnliches ein kleines "temporäres" Übel auch mal in Kauf.

(Wobei -wie gesagt- mir persönlich der Dschungel-Marathon auch 'ne Nummer zu riskant wäre).

:hallo: Stefan


Laufloewe.de___ Stefans NotizBlog__Laufen-in-Hagen.de.vu

NRW von A-Z (ein Laufprojekt quer durch's Alphabet)

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Lauflöwe hat geschrieben:Ich glaube (nein - ich weiß), an dem altbekannten Spruch "Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt" ist viel Wahres dran.

Manchmal wägt man halt ab und nimmt für ein tolles Erlebnis, eine gute Leistung, Stolz auf sich selbst, Zufriedenheit, einen Hauch von Abenteuer oder Ähnliches ein kleines "temporäres" Übel auch mal in Kauf.

(Wobei -wie gesagt- mir persönlich der Dschungel-Marathon auch 'ne Nummer zu riskant wäre).

:hallo: Stefan
Ich glaube, dass das bei denen was anderes ist. Es ist nicht "in Kauf nehmen".
Die wollen das doch gerade. Je härter, schmerzvoller schwieriger es war, je ungünstiger das Wetter war, die Temperaturen usw. desto größer werden gerade auch die "temporären" Probleme sein. Hinterher sind sie stolz auf ihre "Narben" und wollen sich die bewundern lassen - tun natürlich ganz bescheiden nach aussen. Ohne die Schmerzen und Probleme fehlt denen aber eigentlich das Wichtigste an der Show.

Mag sein, dass diese Dinge auch schon bei einem 10K Läufer ansatzweise vorhanden sind. Aber irgendwo sind das für mich masochistische Charakterzüge gekoppelt mit Machoverhalten, das gegenüber der üblichen "Norm" (=Durchschnittsverhalten) extreme Ausmaße annimmt.

Die Wenigsten lassen das nach außen raushängen. Tun wie gesagt oft ganz bescheiden, was man z.B. daran erkennt, dass sie das Finishershirt privat nicht anziehen. Aber in ihrem Inneren geht genau das ab. Ich hab' meinen Freund zum letzten Rennsteig begleitet und mir die Typen da genau angesehen und zugehört.
Da zieht man dann auch sein Finishershirt von vergangenen Schlachten an, über die man sich dann gegenseitig berichtet.

Und nur so erkläre ich mir, warum man tausende Euro bezahlt, um von einem Skorpion gestochen werden zu können. Wollen keine Angeber sein, aber dennoch bestaunt werden. Zum Teil lebt dieses Forum und insbesondere das Unterforum Laufberichte irgendwie davon, habe ich das Gefühl.

Man wird auch hier nicht pauschalisieren dürfen (und damit an dieser Stelle eine pauschale Entschuldigung an alle, die sich jetzt beleidigt fühlen, weil ich über sie was Falsches gesagt habe). Aber meine Vermutung ist, dass es bei den Meisten so ist, wie ich es beschrieben habe. Ob das verwerflich ist oder nicht, ist dann wieder eine ganz andere Frage.

So. Ich muss jetzt ins Bett. Gute Nacht. :hallo:

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Vielleicht ist das auch für Frauen eher weniger verständlich als für Männer? Auch wenn ein paar Frauen dort mitgelaufen sind, das sind eben die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.

Die Vorbereitung, die Risiken, die Kosten - wären für mich "das Ergebnis" nicht wert. Sicher fand ich es faszinierend, mir das anzuschauen - aber in sicherer Distanz, und verstehen werde ich die Teilnehmer wohl nie.

ciao,
ZebraLady
Mögest du warme Worte haben
an einem kalten Abend,
Vollmond in einer dunklen Nacht
und eine sanfte Straße
auf dem Weg nach Hause.
-Altirischer Segenswunsch-

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Mir gingen bei dem Video folgende Gedanken durch den Kopf, ganz unsystematisch und sehr subjektiv:-)

1. Ich wüsste gerne, in welchem Zustand sich insbesondere die Europäer z. B. 1 Woche nach dem Ende des Laufs befunden haben. Und welche Vorerfahrungen mit Ultras die Läufer haben.

2. Typisch, dass die Medien gern exotische, "verrückte" Dinge zeigen.

3. Der Mensch ist nicht dazu geeignet, in Wahrscheinlichkeiten zu denken. Lotto ist das beste Beispiel dafür. Anders kann ich mir die Argumentation von kielclass ("So lief auch unsere nächtliche Begegnung mit einer echten Korallenschlange völlig ungefährlich und eher als Highlight ab") nicht erklären. Auch bei einem z. B. (einfach mal als Annahme) 1-%-igen Todesrisiko passiert immer noch in 99 von 100 Fällen nichts! Mit der Argumentation von kielclass könnte ich mit 1,5 Promille doch jederzeit Auto fahren. Ich wette, ich käme meist heil nach Hause. Würde ich das deshalb aber machen? (Gefährdung von anderen mal außen vor gelassen; ich will nur die Logik illustrieren.)

Dromeus hat dazu im Beitrag 11 viel Interessantes und Wahres schon geschrieben. Allerdings ist der Straßenverkehr wohl kein gutes Beispiel. Man sollte dabei die enorme Menge an Personen und die enorme Zeit berücksichtigen, die man sich im Straßenverkehr aufhält.

4. Das Ganze erinnert mich irgendwie an den "Monaco-Franze-Effekt", wie ich es gerne nenne: Man bestätigt sich eben gerne, dass man sich etwas finanziell oder durch den sozialen Status leisten kann (eine Opernaufführung bei den Menschen in der Umgebung vom Monaco-Franze; siehe auch Wagneraufführungen in Bayreuth bei Frau Merkel und sonstigen Politikern: netterweise gibt Gott Politikern wundersamerweise automatisch Musikverstand!) oder hier etwas körperlich gemacht hat, was der "Normalbürger" nie erleben kann und wird. Ob das objektiv gesehen wirklich so eine unglaublich tolle Sache war, ist natürlich nicht feststellbar bzw. darf oft bezweifelt werden.

5. Ich fühlte mich leider an diese Dschungelshows ("Ich bin ein Star, holt mich hier raus!") erinnert. Es fehlte nur noch Joey Kelly. Ich bin gespannt, welche Extremwettkämpfe in nächster Zeit noch angeboten werden. Wie wär z. B. ein Nacht-Nackt-Lauf im Winter auf die Zugspitze? Wäre doch sicher auch medienwirksam genug. Und es könnten sogar noch Zuschauertribünen an der Strecke aufgebaut und Eintrittskarten verkauft werden...:-) DLK hätte sicherlich noch viel bessere Einfälle. Irgendwie fehlt mir seine überbordende Fantasie hier..

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Dromeus hat geschrieben:Hallo loops,


Trotz 100.000en von (teils schwer-)Verletzen und Tausenden von Toten jedes Jahr im Strassenverkehr verdrängen wir allzugerne diese sehr konkrete Gefahr, da wir praktisch keine Chance haben, uns dieser Gefahr zu entziehen. In Wettkämpfen, die auf öffentlichen Strassen statt finden, setzt man sich ganz konkret dieser Gefahr aus.

Wenn ein Teilnehmer wegen eines sehr schmerzhaften Skorpionstiches aufgeben musste, sehe ich in der Bewertung keinen grossen Unterschied zu einem Teilnehmer, der wegen sehr schmerzhaften Shin Splints aufgeben muss. Beides ein temporäres Problem. Bei Skorpionen gruselt es uns natürlich. Dabei gibt es Vielzahl verschiedener Arten, von den nur sehr wenige für Menschen tödlich sein können. Ich habe keine Ahnung, ob die im Amazonas vorkommen, weisst du es?

Man sollte sich also erstmal konkret über das objektive Gefahrenpotential informieren, bevor man eine Bewertung abgibt. Wie gross die Auswirkungen sind, Eintrittswahrscheinlichkeit. Ich kenne mich da im Dschungel nicht aus, deshalb halte ich mich da in meinen Bewertungen sehr zurück. Gleichzeitig bin ich aus genannten Gründen sehr skeptisch gegenüber subjektiven Einschätzungen.
Deinem Posting kann ich zum Großteil nur zustimmen. Ich hoffe, du wirst mi jedoch zustimmen, dass die Teilnehmer hier im Vergleich zu einem Trainingslauf oder Wettkampf auf deutschen Straßen ein wesentlich höheres Risiko eingehen.

Kleine Milchmädchenrechnung mit Zahlen, die ich auf die schnelle gefunden habe (http://www.destatis.de)

Anzahl PKW in Deutschland (ohne Fahrräder, ohne Motorräder, auch ohne Fußgänger, somit nicht gleichzusetzen mit Anzahl Verkehrsteilnehmer gesamt):

54,9 Mio.

Anzahl polizeilicher erfasster Unfälle mit Personenschaden:

330.000

Macht eine "Schadensquote" von 0,6 %, jetzt mal nur bezogen auf die Anzahl PKW. Da die Zahl der Gesamtteilnehmer wesentlich höher liegen dürfte, dürfte die Quote auch noch wesentlich geringer sein.

"Schadenquote" im Dschungel: Mindestens 1 von 86 Teilnehmern: 1,2 % (wir wissen nicht, wieviel andere Teilnehmer sich da noch verletzt haben. Da nur 33 Teilnehmer angekommen sind,könnte man vermuten, dass sich da noch mehr verletzt haben).

Und das sich hier jemand durch einen Tierstich verletzt hat, ist für mich nicht gleichzusetzen mit Shin-splints, weil die Verletzung einfach der gefährlichen Umgebung geschuldet ist. Natürlich kann man sich auf jeder Laufstrecke der Welt verletzen, von Autos angefahren oder herunterfallenden Ästen erschlagen werden. Nur, der Dschungel ist da (und ich hoffe, dafür muss ich keine neue Milchmädchenrechnung aufmachen :wink: ) potentiell eben gefährlicher als mein Trainingslauf jetzt gleich.

Mir geht es hier nicht darum, irgendjemand ausreden zu wollen, durch den Dschungel zu rennen. Es ist mir schon klar, dass die Teilnehmer hier (wie hier ja auch berichtet) mitmachen, weil das ganze einen gewissen Thrill hat. Ich denke, rein vom Profil her könnte man ein solches Event auch zwischen Rhein und Mosel machen.

Und ich bin einfach für mich persönlich (mit meinem persönlichen Risikoprofil der Meinung), dass das zu riskant ist.

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@ subjektiv

Dem kann ich zu 95 % zustimmen.

Zu 4.: Ich denke (Achtung, nächste diskussionswürdige These :teufel: ), diesem Effekt unterliegt jeder im Leben an irgendeiner Stelle. Das fängt ja schon an, wenn man einem "Nichtsportler" erzählt, das man grade einen x-km langen Trainingslauf gemacht hat und der dann sagt: "Boah, das würde ich nie schaffen" und du dir insgeheim denkst "Kein Wunder".

Ist ja auch vom Sport völlig unabhängig (mein Haus, mein Auto, meine Kleidung).

Deswegen ist es für mich auch nicht verwerflich, aus diesem Grund heraus da mitzumachen.

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loops hat geschrieben:@ subjektiv

Dem kann ich zu 95 % zustimmen.

Zu 4.: Ich denke (Achtung, nächste diskussionswürdige These :teufel: ), diesem Effekt unterliegt jeder im Leben an irgendeiner Stelle. Das fängt ja schon an, wenn man einem "Nichtsportler" erzählt, das man grade einen x-km langen Trainingslauf gemacht hat und der dann sagt: "Boah, das würde ich nie schaffen" und du dir insgeheim denkst "Kein Wunder".

Ist ja auch vom Sport völlig unabhängig (mein Haus, mein Auto, meine Kleidung).

Deswegen ist es für mich auch nicht verwerflich, aus diesem Grund heraus da mitzumachen.
Verwerflich ist es für mich, wenn hinterher gesagt wird:

"Ach, war doch im Grunde nichts Besonderes" und man dann jedoch von anderen hören will, wie unglaublich bewunderndswert es doch sei. :tocktock:

Verwerflich ist es, wenn man behauptet, man mache dies, um seine eigenen Grenzen zu suchen, aber die wahren oder zumindest ein Großteil der Motive in dem Bedürfnis nach Anerkennung durch Andere liegen. :nene:

Welcher Ultraläufer oder Extremsportler oder auch "nur" 10k Läufer antwortet denn auf die Frage:

Warum machst Du das eigentlich? :noidea:

mit der Antwort:
Ich brauche das Lob und die Anerkennung anderer Menschen. (?!) :streichl:

Ich denke, dies ist einer der wichtigen Gründe, warum es überhaupt diese Foren gibt und weshalb man seine Leistungen in Homepages anderen zeigt. :hallo:

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Ja, die Thematik ist interessant und ich freue mich, dass sich doch viele die Zeit nehmen dazu was zu schreiben.

Nochmal kurz zu Gefahren im Dschungel und Strassenverkehr:

Ich habe bewusst solche "Milchmädchenrechnungen" wie die von "loops" vermieden. Die Aussagekraft deines Vergleiches tendiert gegen Null. Auch die Bemerkung von "subjektiv", Strassenverkehr sei kein gutes Beispiel, weil dort "enorme Menge an Personen und die enorme Zeit" zu berücksichtigen sei, kann ich nicht zustimmen. Natürlich darf man keine absoluten Schadenszahlen vergleichen, oder - so wie "loops" es getan hat - auf unterschiedliche Bezugsgrössen rechnen und dann vergleichen. Das ist sinnlos. Sinn macht dagegen, es auf die Zeitdauer zu beziehen, der man sich in der fraglichen Tätigkeit einer Gefahrt aussetzt (der Unfallforscher spricht von Expositionsbereiningung). Dann kann man solche Zahlen durchaus vergleichen.

Über solche Zahlen verfüge ich leider nicht. Genau darum halte ich mich in der Bewertung sehr zurück. Mir ist aber bekannt - auch das schrieb ich schon - dass zwischen subjektiver Gefahreneinschätzung und objektiver Gefährdung oft Welten liegen. Ein Beispiel wäre der Bergsport, wo dies vor wenigen Jahren ausführlich vom Sicherheitskreis des Deutschen Alpenvereins untersucht wurde. So passieren beim Bergwandern expositionsbereinigt (!) mehr Unfälle als beim Klettern oder auch beim Skitourenfahren. Wenig überraschend sieht die subjektive Einschätzung genau umgekehrt aus. Insbesondere Skitourenfahren wird als hoch riskant gesehen. Vermutlich spielt hier die Berichterstattung über Lawinenunfälle eine grosse Rolle.

Den Strassenverkehr habe ich nur als Beispiel herangezogen, weil unsere Teilnahme daran ganz objektiv eine Gefährdung darstellt, und wir tun es trotzdem. Wir sind es gewohnt, haben unsere Vermeidungsstrategien und denken so, wir hätten die Sache im Griff. Dies erlaubt es uns, uns ohne Angst darin zu bewegen, obwohl wir jederzeit einen tödlichen Unfall erleiden können.

Jetzt zu Marna. Du fragst "Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln?"

Ich antworte mal mit Walter Scheel: "Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts."

Enttäuscht bin ich, wie oberflächlich Marna sich diesem Thema nähert. Masochismus gepaart mit Machoismus, das ist nun gedanklich sehr einfach gestrickt. Wobei mir bei Marna unterschwellig der Vorwurf vorhanden zu sein scheint, dass sei insbesondere eine männliche "Krankheit". Auch "ZebraLady" stellt fest, dass Frauen bei einem solchen "Risiko-Event" eher die Ausnahme sind. Dabei stellt sich aber die Frage, ob das nicht gesellschaftlich bedingt ist und im Zuge der Individualisierung der Gesellschaft sich genau das ändern wird. Es sei denn, die anwesenden Frauen wollten Herrn Altkirch vom österreichischen Alpenverein zustimmen: :teufel:

"Dem Weibe sind bestimmte Grenzen gezogen, die es vergeblich zu überschreiten suchen wird. Der Mutterberuf, seine Gefolgschaft und Störungen bilden die Scheidewand zwischen den Erfolgen des Mannes und denen des Weibes, sowohl in jeder Kunstbetätigung, als auch im Sport."

Dieses Zitat stammt aus dem Jahre 1905.

Warum sich Menschen freiwillig in solche Gefahrensituationen begeben, dem Thema haben sich ja schon viele Psychologen, Psychoanalytiker, Anthropologen, Evolutionsbiologen oder Soziologen genähert. Die Antworten mögen nicht immer zu 100 Prozent befriedigen, sind es aber dennoch wert, mal bedacht zu werden. Ich empfehle da besonders Csikszentmihalyi (Tipp: "Flow im Sport") oder Cube (Tipp: "Fordern statt verwöhnen").

Cube zieht triebtheoretische Mechanismen als Erklärung heran: "Warum ist Klettern so lustvoll? Weil man beim jedem Schritt Unsicherheit in Sicherheit verwandelt. Das lustvolle beim Klettern, [...] also beim Abenteuer, besteht in der (lustvollen) Befriedigung des Sicherheitstriebes." Die erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen wird damit zu einer lustbringenden Bedürfnisbefriedigung, die ein gesteigertes Gefühl der Sicherheit mit sich bringt.

Der Psychologe und Fallschirmspringer Semmler (Tipp: "Lust an der Angst", laut Amazon vergriffen) schreibt:

"Die Ausübung von Risikosportarten stellt insofern eine der wenigen Möglichkeiten dar, sich selbst als emotional und angstvoll zu erfahren: Sich in seiner Angst zu erleben, bedeutet, sich sehr nahe zu sein, sich zu ‚spüren’. Während wir normalerweise in jedem Augenblick damit beschäftigt sind, uns mit den Augen anderer zu sehen, um herauszufinden, welche Erwartungen an uns gerichtet sind, wie wir uns wann zu verhalten haben und welche Rolle gerade erwünscht ist oder erfolgreich sein könnte, ist der Zustand der Angst im Leben vieler Menschen einer der wenigen Momente der völligen Authentizität. Wenn wir massive Angst haben, ist unser äußeres Verhalten identisch mit dem inneren. Angst spielt man nicht, Angst hat man – oder um es noch präziser zu sagen: Angst ist man."

Ist es wirklich die Bewunderung der Mitmenschen, die jemand in den Dschungel treibt? Wenn ich die Reaktionen lese, schlägt ihnen eher mehr Kritik als Bewunderung entgegen. Das hat ja auch schon Hans Magnus Enzensberger festgestellt:

"Die Gründe, von denen die Leute glauben, daß sie uns zum Bergsport anreizen, sind ja erwiesenermaßen unrichtig: Wegen der Aussicht würde ich nicht auf die Trettach gehen, die kann ich auch anderswo schöner haben; wegen des guten Einflusses auf die Gesundheit auch nicht, denn der ist bei solchen Anstrengungen zum mindesten zweifelhaft; wegen des Ansehens bei den Menschen würde ich nicht Geld, Gesundheit und Lebens aufs Spiel setze, um ein Unternehmen auszuführen, das doch von den meisten als Beweis von Geistesstörung aufgefasst wird."

Mir fällt immer auf, welch starke Kritik Sportler auf sich ziehen, wenn sie riskante Unternehmungen durchführen. Da wird das Geld moniert, das man besser für soziale Zwecke einsetzen könnte. Da wird pure Eitelkeit als Triebfeder diagnostiziert. Es wird festgestellt, dass man das ja selbst "nicht braucht" usw. Da stellt sich dann die Frage, ob der Risikosportler nicht ein Angriff auf das eigene Selbstbild darstellt:

"Der Risikovermeider als idealtypischer Menschentypus weicht risikoreichen Situation demgegenüber aus. Seiner Angst des Verlassen-werdens entgegnet er mit Anhänglichkeit und Nähe. Er klammert sich an Objekte und Menschen, von denen er sich Schutz und Geborgenheit verspricht, um so die traumatische Trennung von Mutter und Kind zu überwinden. Risikosport entspricht somit nicht der Handlungslogik des Risikovermeiders. So gesehen, verfügt der Risikosuchende über ein größeres Maß an Ich-Stärke und Handlungsfähigkeit als der Risikomeidende."

So, jetzt bin ich einiges los geworden, und weil ich so in Zitierlaune bin, zum Abschluss noch was vom Bertrand Russel (Mathematiker :teufel: ):

"Das größte Risiko auf Erden laufen die Menschen, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen."
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:Enttäuscht bin ich, wie oberflächlich Marna sich diesem Thema nähert.
Tut mir schrecklich leid. Ich wollte dich wirklich nicht enttäuschen. Etwas erstaunt bin ich dann aber doch, mit wievielen Zitaten Du gegen meine Oberflächlichkeit aufwarten musst.
Dromeus hat geschrieben: Du fragst "Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln?"

Ich antworte mal mit Walter Scheel: "Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts."
Zitat macht sich immer gut. Und Politiker sind auch klasse Rhetoriker. Aber viel mehr steckt hinter Deiner Antwort eigentlich nicht. Man kann wahnsinnig viel machen mit deutlich weniger Risiko und deutlich weniger temporären Problemen, als sich 6 Tage lang im Dschungel Blasen zu laufen.
Dromeus hat geschrieben:Masochismus gepaart mit Machoismus, das ist nun gedanklich sehr einfach gestrickt.
Ja, Extremsport darf sich einfach nicht auf so einfache Wurzeln zurückführen lassen. Da muss doch einfach noch was Höheres im Spiel sein, schon klar.
Dromeus hat geschrieben:Ich empfehle da besonders Csikszentmihalyi (Tipp: "Flow im Sport") oder Cube (Tipp: "Fordern statt verwöhnen").
Haben die auch was darüber geschrieben, warum sich die Leute bei so einem Event ihre Finishershirts und Storys von vergangenen Schlachten um die Ohren hauen?
Dromeus hat geschrieben: Cube zieht triebtheoretische Mechanismen als Erklärung heran: "Warum ist Klettern so lustvoll? Weil man beim jedem Schritt Unsicherheit in Sicherheit verwandelt. Das lustvolle beim Klettern, [...] also beim Abenteuer, besteht in der (lustvollen) Befriedigung des Sicherheitstriebes." Die erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen wird damit zu einer lustbringenden Bedürfnisbefriedigung, die ein gesteigertes Gefühl der Sicherheit mit sich bringt.
Kannst Du alles haben, ohne an einem offiziellen Wettkampf teilzunehmen, wo es ja eine Medaille, ein Shirt und eine Urkunde gibt.
Wenn's also wirklich das wäre, was da steht, dann könnte man sich das Geld für die Wettkampfteilnahme doch sparen.
Dromeus hat geschrieben:Der Psychologe und Fallschirmspringer Semmler (Tipp: "Lust an der Angst", laut Amazon vergriffen) schreibt:

"Die Ausübung von Risikosportarten stellt insofern eine der wenigen Möglichkeiten dar, sich selbst als emotional und angstvoll zu erfahren: Sich in seiner Angst zu erleben, bedeutet, sich sehr nahe zu sein, sich zu ‚spüren’. Während wir normalerweise in jedem Augenblick damit beschäftigt sind, uns mit den Augen anderer zu sehen, um herauszufinden, welche Erwartungen an uns gerichtet sind, wie wir uns wann zu verhalten haben und welche Rolle gerade erwünscht ist oder erfolgreich sein könnte, ist der Zustand der Angst im Leben vieler Menschen einer der wenigen Momente der völligen Authentizität. Wenn wir massive Angst haben, ist unser äußeres Verhalten identisch mit dem inneren. Angst spielt man nicht, Angst hat man – oder um es noch präziser zu sagen: Angst ist man."
Der Psychologe und Fallschirmspringer, schon klar. Objektiv ist er nicht, denn er ist selbst betroffen.
Jeder Mensch muss das, was er tut, für sich selbst legalisieren. Auf die naheliegende Idee, dass er Frauen imponieren möchte kommt er nicht oder er verdrängt es.
Dromeus hat geschrieben:Ist es wirklich die Bewunderung der Mitmenschen, die jemand in den Dschungel treibt? Wenn ich die Reaktionen lese, schlägt ihnen eher mehr Kritik als Bewunderung entgegen. Das hat ja auch schon Hans Magnus Enzensberger festgestellt:

"Die Gründe, von denen die Leute glauben, daß sie uns zum Bergsport anreizen, sind ja erwiesenermaßen unrichtig: Wegen der Aussicht würde ich nicht auf die Trettach gehen, die kann ich auch anderswo schöner haben]

Die Kritik schlägt ihnen nur von wenigen entgegen. Das wissen die Extremsportler auch nur zu gut. Die Medien berichten über sowas ja gerne und manipulieren die Leute. Ausnahmesportler werden zu Stars in unserer Gesellschaft gemacht und die Leute nehmen das auf und verinnerlichen das unbewusst:

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=895876&ressort=5
Dromeus hat geschrieben:"Der Risikovermeider als idealtypischer Menschentypus weicht risikoreichen Situation demgegenüber aus. Seiner Angst des Verlassen-werdens entgegnet er mit Anhänglichkeit und Nähe. Er klammert sich an Objekte und Menschen, von denen er sich Schutz und Geborgenheit verspricht, um so die traumatische Trennung von Mutter und Kind zu überwinden. Risikosport entspricht somit nicht der Handlungslogik des Risikovermeiders. So gesehen, verfügt der Risikosuchende über ein größeres Maß an Ich-Stärke und Handlungsfähigkeit als der Risikomeidende."
Der Risikosuchende begibt sich definitionsgemäß in Gefahr und wird statistisch deshalb auch wahrscheinlicher "auf die Schnauze fallen", "im Krankenhaus landen" usw usw.

Er verharmlost das nicht selten mit dem Begriff "temporär".

Auf der Argumentationsebene des Zitats kann ichs auch:

Der Risikosuchende versucht rastlos, seiner Mutter Kind Bindung zu entfliehen.
So gesehen ist der Risikosuchende stets bestrebt, zu einer Ich Stärke und Handlungsfähigkeit zu gelangen, an der es ihm stets mangelt.

Hat der Risikosuchende ein Ziel erreicht, entstehen schon bald neue Selbstzweifel in seiner Seele. Er sucht dann nach noch größeren Zielen, und gerät auf diese Weise in eine Handlungsspirale, der er nicht mächtig ist zu entkommen.

nicht schlecht oder? :wink:
Dromeus hat geschrieben:So, jetzt bin ich einiges los geworden, und weil ich so in Zitierlaune bin, zum Abschluss noch was vom Bertrand Russel (Mathematiker :teufel: ):

"Das größte Risiko auf Erden laufen die Menschen, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen."
Vom Politiker Scheel Zitat zum Mathematikerzitat Russel... Alles gegen die oberflächliche Marna ... na schön.
Von Mathe verstehe ich nicht viel. Hat er das denn mathematisch bewiesen oder gibt es eine Studie, die das belegt?


Dromeus, Du beschäftigst Dich ganz offensichtlich selbst sehr mit der Frage, warum Du diesen Extremsport machst.

Aber hast Du eigentlich mal darüber nachgedacht, warum Du Dich überhaupt so sehr mit dieser Frage beschäftigen musst?

Kann es sein, dass es einfach nur schwer fällt, eine wahre und nahe liegende Antwort zu akzeptieren?

Ich glaube in folgendem kleinem Bild steckt die tiefe Antwort hinter dem ganzen Zauber:

:streichl:

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Marna hat geschrieben:Verwerflich ist es für mich, wenn hinterher gesagt wird ...
Verwerflich ist es, wenn man behauptet, ....
Warum soll das verwerflich sein?
Ich denke, dies ist einer der wichtigen Gründe, warum es überhaupt diese Foren gibt und weshalb man seine Leistungen in Homepages anderen zeigt.
... oder im Job wie verrückt rödelt, oder abends in irgendwelchen Vereinen rumhängt, oder im Gemeinderat sitzt oder oder oder...

Eitelkeit ist eine starke Triebfeder. Verwerflich kann ich das nicht finden (so lange dabei keine anderen zu Schaden kommen).

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Warum soll das verwerflich sein?... oder im Job wie verrückt rödelt, oder abends in irgendwelchen Vereinen rumhängt, oder im Gemeinderat sitzt oder oder oder...

Eitelkeit ist eine starke Triebfeder. Verwerflich kann ich das nicht finden (so lange dabei keine anderen zu Schaden kommen).

Michael

Eitelkeit und das Bedürfnis nach Lob und Annerkennung ist nicht verwerflich wenn man EHRLICH und OFFEN dazu steht.

Aber wie gesagt: Frag' mal einen Sportler nach dem warum!
In sicher 99% der Fälle kommt dann sowas wie "die eigenen Grenzen erfahren"...

Das mag auch oft stimmen, aber es ist nur die Spitze und darunter ist versteckt ein Eisberg in tiefer dunkler Kälte verborgen...

Das riesige Interesse an den 5h-Marathonthread zeigt, wo viele Leute eigentlich ihr Problem haben. Es geht um Anerkennung und Status.

33
....aber was ist denn falsch daran, die eigenen Grenzen zu erfahren? Irgendwann fängt man damit an, und diese Grenzen sind ja recht lange recht dehnbar.... man kann sich steigern, man sucht nach dem mehr, weiter, besser, schneller oder so - oder verstehe ich da etwas falsch?

ciao,
ZebraLady
Mögest du warme Worte haben
an einem kalten Abend,
Vollmond in einer dunklen Nacht
und eine sanfte Straße
auf dem Weg nach Hause.
-Altirischer Segenswunsch-

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Laufen und Wettkämpfe machen doch einfach süchtig. Habt ihr das vergessen? :wink:
Und es liegt in der Natur des Menschen, vom Guten immer mehr zu wollen. Wenn 10 km und 42,195 km, Deutschland und Europa ausgereizt und langweilig geworden sind, lockt halt was Extremeres.

Das, finde ich, reicht als Erklärung. Man muß nicht unersättliche Massen an Anerkennungsbedürfnis oder sonstwas unterstellen.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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ZebraLady hat geschrieben:....aber was ist denn falsch daran, die eigenen Grenzen zu erfahren? Irgendwann fängt man damit an, und diese Grenzen sind ja recht lange recht dehnbar.... man kann sich steigern, man sucht nach dem mehr, weiter, besser, schneller oder so - oder verstehe ich da etwas falsch?

ciao,
ZebraLady
Es ist nichts falsch daran, die eigenen Grenzen zu erfahren, solange man sich dadurch nicht schadet.
Nur ist das absolut ein völlig unbedeutender "Nebenkriegschauplatz".
Da wird etwas Unwichtiges vorgehalten und das Wichtige verdrängt.

Der Mensch hat keinen direkten großen existenziellen oder Fortpflanzungsvorteil, wenn er seine eigenen Grenzen erforscht.

Er hat jedoch einen riesigen Vorteil, wenn er anerkannt oder gar bewundert wird.

Was ich nur verwerflich oder besser gesagt schade finde, ist, dass die Leute es oft nicht schaffen, sich selbst und anderen gegenüber Ihre Motive einzugestehen, die nämlich genau in diese Richtung zielen.

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Marienkäfer hat geschrieben:Laufen und Wettkämpfe machen doch einfach süchtig. Habt ihr das vergessen? :wink:
Und es liegt in der Natur des Menschen, vom Guten immer mehr zu wollen. Wenn 10 km und 42,195 km, Deutschland und Europa ausgereizt und langweilig geworden sind, lockt halt was Extremeres.

Das, finde ich, reicht als Erklärung. Man muß nicht unersättliche Massen an Anerkennungsbedürfnis oder sonstwas unterstellen.

:hallo:

Muss man nicht. Deine Theorie ist ok. Aber meine erklärt z.B. das Rieseninteresse an dem 5h Marathonthread.

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Mich hält jeder für irgendwo bescheuert, seitdem ich laufe und auch noch gern darüber rede(n möchte, ich tu's mittlerweile nicht mehr). Nicht-Läufer verstehen Läufer nicht - das mal jetzt überhaupt nicht auf den Dschungel-Marathon bezogen, sondern im Allgemeinen. Nicht-Läufer interessieren sich auch nicht für Läufer. Noch vor ein paar Jahren hätte ich mir NIEMALS! einen Marathon im TV angesehen. Wär mir ja gar nicht in den Sinn gekommen. So ändert man sich.... Meine Grenzen haben mich VOR meiner Zeit als Läufer nicht interessiert. Seitdem mag ich schon das Lauftagebuch anschauen und schmunzeln und mich freuen und die kleinen Setbacks lernen wegzustecken. Ob das der Evolution weiterhilft, kann ich nicht sagen, da ich meine Kinder bekommen habe, bevor ich Läuferin wurde. Aber MICH interessiert's, MIR hilft's weiter, und das ist eigentlich das, wofür ich es tue - es tut MIR gut, das Laufen!

ciao,
ZebraLady
Mögest du warme Worte haben
an einem kalten Abend,
Vollmond in einer dunklen Nacht
und eine sanfte Straße
auf dem Weg nach Hause.
-Altirischer Segenswunsch-

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Marna hat geschrieben: Der Mensch hat keinen direkten großen existenziellen oder Fortpflanzungsvorteil, wenn er seine eigenen Grenzen erforscht.
Na ja, zumindest das möchte ich jetzt mal bezweifeln (auch wenn der Threat jetzt eher zum "großen Philosophie und Psychologie-Threat mutiert).

Die Grundlage vieler großer Entdeckungen und Fortschritte der Menschheit (z.B. das Fliegen und die damit verbundenen Pioniere, die ihr Leben risikiert haben) waren damit verbunden, dass Menschen die bis dahin geltenden Grenzen überschritten haben und dabei auch ihre Gesundheit riskierten.

Klar, dazu gehört sehr wahrscheinlich nicht ein Etappenlauf durch den Dschungel. Den absolvieren viele eher mit den Motivationen, die du oben genannt hast.

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ZebraLady hat geschrieben:Mich hält jeder für irgendwo bescheuert, seitdem ich laufe und auch noch gern darüber rede(n möchte, ich tu's mittlerweile nicht mehr). Nicht-Läufer verstehen Läufer nicht - das mal jetzt überhaupt nicht auf den Dschungel-Marathon bezogen, sondern im Allgemeinen. Nicht-Läufer interessieren sich auch nicht für Läufer. Noch vor ein paar Jahren hätte ich mir NIEMALS! einen Marathon im TV angesehen. Wär mir ja gar nicht in den Sinn gekommen. So ändert man sich.... Meine Grenzen haben mich VOR meiner Zeit als Läufer nicht interessiert. Seitdem mag ich schon das Lauftagebuch anschauen und schmunzeln und mich freuen und die kleinen Setbacks lernen wegzustecken. Ob das der Evolution weiterhilft, kann ich nicht sagen, da ich meine Kinder bekommen habe, bevor ich Läuferin wurde. Aber MICH interessiert's, MIR hilft's weiter, und das ist eigentlich das, wofür ich es tue - es tut MIR gut, das Laufen!

ciao,
ZebraLady
Meine Freundinnen, die laufen, wollen das eigentlich nur deshalb, weil sie abnehmen wollen. Sicher haben die auch Spass dran gefunden und einige entwickeln auch einen sportlichen Ehrgeiz dabei. Jedoch ist und bleibt das Urmotiv für sie: Bessere Figur bekommen. Typisches Zitat: "In ein paar Wochen mache ich einen Strandurlaub. Da muss ich dann doch noch einiges Joggen, um mich da im Bikini zeigen zu können."
Ich schließe mich da auch nicht aus.

Auch den Frauen geht's um Anerkennung. Sie werden jedoch weniger für ihren Mut und ihre Leistung gelobt sondern eher für ihr Aussehen. Das erklärt auch ganz schön, weshalb die meisten Frauen in diesen Extremsachen und Wettkampfdingen für sich weniger Sinn sehen und dort weniger vertreten sind.

Bei Männern ist es letztlich das Imponiergehabe mit körperlicher Leistung und Mutproben.

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Marna hat geschrieben:Meine Freundinnen, die laufen, wollen das eigentlich nur deshalb, weil sie abnehmen wollen. Sicher haben die auch Spass dran gefunden und einige entwickeln auch einen sportlichen Ehrgeiz dabei. Jedoch ist und bleibt das Urmotiv für sie: Bessere Figur bekommen. Typisches Zitat: "In ein paar Wochen mache ich einen Strandurlaub. Da muss ich dann doch noch einiges Joggen, um mich da im Bikini zeigen zu können."
Ich schließe mich da auch nicht aus.

Auch den Frauen geht's um Anerkennung. Sie werden jedoch weniger für ihren Mut und ihre Leistung gelobt sondern eher für ihr Aussehen.
Ja? Ist das so? Drehen wir mal die Zeit in die 50er Jahre zurück oder so... Klischee, lass nach! :klatsch:

Kann es sein, dass du ähnliche Thesen hier schon unter anderer, männlicher Identität gepostet hast? Kommt mir gerade so bekannt vor, das alles.

Uschi (kein Strand- und Bikiniurlaub geplant, und wenn, würde ich es so nie nennen!)

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Uschi hat geschrieben:Ja? Ist das so? Drehen wir mal die Zeit in die 50er Jahre zurück oder so... Klischee, lass nach! :klatsch:

Kann es sein, dass du ähnliche Thesen hier schon unter anderer, männlicher Identität gepostet hast? Kommt mir gerade so bekannt vor, das alles.

Uschi (kein Strand- und Bikiniurlaub geplant, und wenn, würde ich es so nie nennen!)
Es ist wirklich so. Ich kann nur für mich sprechen und für meine Freundinnen, aber die (und ich) haben das Laufen begonnen, weil sie eine bessere Figur haben wollten. Mittlerweile macht das Laufen natürlich sehr großen Spaß. Aber wenn man mich fragt, was der ursächliche tiefe Grund für mein Laufen ist: Aussehen und Anerkennung. Ich hab da kein Problem mit, das zu sagen. Und deshalb finde ich es auch schade, dass so viele, die doch ähnliche Motive haben, dies nicht eingestehen wollen.

Ich bin neu hier. Habe hier keine Thesen vorher gepostet. Aber hältst du es wirklich für so abwegig, dass es den meisten Läufern und gerade den Extremsportlern um Anerkennung geht?

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Hallo Marna,

die vielen Zitate sind zur allgemeinen Belustigung und nicht speziell für dich.
Kannst Du alles haben, ohne an einem offiziellen Wettkampf teilzunehmen, wo es ja eine Medaille, ein Shirt und eine Urkunde gibt.
Nein, Medaille, ein Shirt und eine Urkunde sind völlig nebensächlich. Lies noch mal genau, es ging um erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen.
Der Psychologe und Fallschirmspringer, schon klar. Objektiv ist er nicht, denn er ist selbst betroffen.
Ich sehe das eher als Vorteil, er hat eigene Erfahrung zum Thema, über das er forscht.
Auf die naheliegende Idee, dass er Frauen imponieren möchte kommt er nicht oder er verdrängt es.
Imponier ich dir?
Der Risikosuchende versucht rastlos, seiner Mutter Kind Bindung zu entfliehen.
So gesehen ist der Risikosuchende stets bestrebt, zu einer Ich Stärke und Handlungsfähigkeit zu gelangen, an der es ihm stets mangelt.

Hat der Risikosuchende ein Ziel erreicht, entstehen schon bald neue Selbstzweifel in seiner Seele. Er sucht dann nach noch größeren Zielen, und gerät auf diese Weise in eine Handlungsspirale, der er nicht mächtig ist zu entkommen.

nicht schlecht oder?
Was soll daran gut sein? Du verdrehst einfach ein paar Worte, weil es deinem Diskussionsziel dient. Bist du Psychologin (sorry für die rhetorische Frage)? Im Gegensatz zu deinen Aussagen sind die, die ich zitiert habe, von psychologischer Forschung gedeckt. Ich bin auch kein Psychologe. Deshalb werde ich kaum in der Lage sein, "wahre" Motivationen hinter komplexem Handeln zu entdecken. Daher nehme ich lieber interessiert zur Kennntnis, was Leute, die wirklich eine Ahnung davon haben, dazu herausgefunden haben.

Aber DU brauchst das ja nicht, DU hast ja schon alles durchschaut. Glückwunsch!
Dromeus, Du beschäftigst Dich ganz offensichtlich selbst sehr mit der Frage, warum Du diesen Extremsport machst.
Erstens mache ich keinen Extremsport. Ich bin Ultramarathonläufer.

Zweitens beschäftige ich mich damit äusserst wenig. Ich nehme das zur Kenntnis, was die, die über die nötige Fachkenntnis verfügen und sich dazu berufen fühlen, zu sagen haben. Mit selbst ist das aber vollkommen schnuppe. Ich habe - ganz oberflächlich gesprochen - einfach Spass an der Sache. Mir genügt das vollkommen.

Und ja, wenn jemand mit sterotypen Erklärungsmustern kommt, dann sag ich was dazu.
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:Nein, Medaille, ein Shirt und eine Urkunde sind völlig nebensächlich. Lies noch mal genau, es ging um erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen
Eben. Und für diese erfolgreiche Bewältigung wie es dort beschrieben wurde, ist es eben nicht erforderlich, überhaupt an einem Wettkampf teilzunehmen.

Die Teilnahme an dem Wettkampf ist ein Zeichen, dass es gar nicht primär um das Risiko und die Selbsterfahrung und die eigenen Grenzen und all den Kram geht, der immer wieder von den Ultras und Marathonis genannt wird, wenn man nach dem Warum fragt. Für all das braucht man keine tausende Euro ausgeben. Das kann man still für privat für sich ausprobieren.

Durch die Teilnahme am Wettkampf zeigen die Sportler, dass es noch um was anderes geht. Um ANDEREN etwas beweisen zu können, reicht es nicht, etwas zu tun, für das es hinterher keine objektiven Beweisstücke gibt.

Der Sinn eines objektiven Beweisstückes ist einzig und allein der, dass es von anderen anerkannt wird. Und da haben wir es nämlich: Es geht um Anerkennung. Genau aus diesem Grund bezahlen die Teilnehmer ihr Geld.
Dromeus hat geschrieben:Imponier ich dir?
Nein. Ich versuche nur die Motive der Extremsportler zu ergründen bzw. zu nennen.
Dromeus hat geschrieben:Was soll daran gut sein? Du verdrehst einfach ein paar Worte, weil es deinem Diskussionsziel dient. Bist du Psychologin (sorry für die rhetorische Frage)? Im Gegensatz zu deinen Aussagen sind die, die ich zitiert habe, von psychologischer Forschung gedeckt. Ich bin auch kein Psychologe. Deshalb werde ich kaum in der Lage sein, "wahre" Motivationen hinter komplexem Handeln zu entdecken. Daher nehme ich lieber interessiert zur Kennntnis, was Leute, die wirklich eine Ahnung davon haben, dazu herausgefunden haben.

...

Und ja, wenn jemand mit sterotypen Erklärungsmustern kommt, dann sag ich was dazu.
Ich bin keine Psychologin. Meinen Beruf verrate ich nicht.
Du kannst meine Erklärungsversuche ruhig stereotyp nennen. Ist mir Schnuppe. Ich beurteile Erklärungen nach ihrer Leistungsfähigkeit, nicht danach, wer sie erstellt hat.

Meine Aussage, dass es im wesentlichen um Anerkennung geht, kann zum Beispiel auch erklären, warum so viele Leute hier sich genötigt fühlen, zu dem 5h Marathonthema etwas zu sagen.

Denn dieses Thema haut genau auf den wunden Punkt.
Die einen wollen dazu gehören. Die anderen wollen nicht, dass sie mit den anderen in eine Klasse gestellt werden. Dann gibt es Leute,die sagen, sie wollen erst dann mitmachen, wenn sie unter 4h laufen. Warum wohl?
Es gibt einige, die weisen einfach auf die objektiven Regeln hin. Den meisten bedeuten diese objektiven Regeln nichts.

Die ganze Sache mit "eigene Grenzen erfahren", "Spass","Risiko" usw. kann überhaupt nicht erklären, warum das 5h Marathonthema hier so hochkocht.

Mein Modell, dass es den Sportlern vorwiegend um Anerkennung geht, erklärt das jedoch wunderbar. Das Thema ist doch nichts anderes als die Frage:
Wer darf als echter Marathonfinisher anerkannt werden?
Da es sovielen um Anerkennung geht, interessieren sich auch so viele für diesen Thread.

Nun ich bin keine ausgebildete Psychologin. Aber nichtsdestotrotz leistet mein Modell etwas (das 5hMarathonthreadphänomen erklären, die Teilnahme an offiziellen Wettkämpfen), was ich aus deinen Zitaten nicht ableiten kann.
Dromeus hat geschrieben:Ich habe - ganz oberflächlich gesprochen - einfach Spass an der Sache. Mir genügt das vollkommen.
Ich wünsche Dir, dass dem so ist. Erfolg hattest Du ja eine Menge, wie ich Deiner Homepage entnehmen kann. Ich wünsche dir zukünftig auch viel Erfolg
und dass Du das bekommst, worum es Dir bei dem Sport auch immer gehen mag. :daumen:

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Marna hat geschrieben:
Die Teilnahme an dem Wettkampf ist ein Zeichen, dass es gar nicht primär um das Risiko und die Selbsterfahrung und die eigenen Grenzen und all den Kram geht, der immer wieder von den Ultras und Marathonis genannt wird, wenn man nach dem Warum fragt. Für all das braucht man keine tausende Euro ausgeben. Das kann man still für privat für sich ausprobieren.

Durch die Teilnahme am Wettkampf zeigen die Sportler, dass es noch um was anderes geht. Um ANDEREN etwas beweisen zu können, reicht es nicht, etwas zu tun, für das es hinterher keine objektiven Beweisstücke gibt.

Der Sinn eines objektiven Beweisstückes ist einzig und allein der, dass es von anderen anerkannt wird. Und da haben wir es nämlich: Es geht um Anerkennung. Genau aus diesem Grund bezahlen die Teilnehmer ihr Geld.
Was ist mit Extremwandern?

Das ist KEIN Wettkampf
Kostet (fast) kein Geld (im Vergleich mit Laufmarathons)
Es gibt keine Ranglisten

Trotzdem laufen jedes Jahr In Nijmegen 40.000 Leute vier mal 50km zu Fuß hintereinander

oder latschen jedes Jahr eine Woche durch Dänemark (300km)

Da es bei solchen Veranstaltungen keine Ranglisten gibt muss, kann man niemanden etwas beweisen. Klappt da irgendwie nicht deine Logik.

Geh mal zu kleinen Ultraveranstaltungen (nicht Biel und Rennsteig) wie zB 24 STundenläufe. Die interessieren eigentlich kaum jemanden. Viel imponieren kann man damit auch nicht weil einen alle verrückt erklären weil man so lange im Kreis dumm rumläuft.

Die von dir angsprochene Geltungssucht sehe ich viel mehr beim 10km Lauf (guck dir mal an wie viele sich da z.B beim Alterlauf in mehr als einer Stunde über die 10km quälen). Viele von denen geht es darum der Umwelt etwas zu beweisen zu zeigen das man das kann. Auch der Marathon ist für viele so ein Prestigeding das sie durchziehen vieleicht auch um damit anzugeben (neben vielen anderen Gründen)

Bei den Ultras sehe ich gerade diese Geltungssucht nicht so. Die Ultras die ich so kennen lernen durfte sind meistens eben nicht so drauf sondern machen ihr Ding mit einer gewissen Selbstverständlichkeit.

Im übrigen finde ich es auch nicht verwerflich wenn man sich freut wenn die eigene Leistung anerkannt wird. Das ist ein ganz normales Grundbedürfnis das jeder Mensch hat. Wer möchte nicht gelobt und bestätigt werden? Zeig mir eine Person (ausser einem buddistischen Bettelmönch vielleicht....)


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Martinwalkt hat geschrieben:Was ist mit Extremwandern?

Das ist KEIN Wettkampf
Kostet (fast) kein Geld (im Vergleich mit Laufmarathons)
Es gibt keine Ranglisten

Trotzdem laufen jedes Jahr In Nijmegen 40.000 Leute vier mal 50km zu Fuß hintereinander

oder latschen jedes Jahr eine Woche durch Dänemark (300km)

Da es bei solchen Veranstaltungen keine Ranglisten gibt muss, kann man niemanden etwas beweisen. Klappt da irgendwie nicht deine Logik.

Geh mal zu kleinen Ultraveranstaltungen (nicht Biel und Rennsteig) wie zB 24 STundenläufe. Die interessieren eigentlich kaum jemanden. Viel imponieren kann man damit auch nicht weil einen alle verrückt erklären weil man so lange im Kreis dumm rumläuft.

Die von dir angsprochene Geltungssucht sehe ich viel mehr beim 10km Lauf (guck dir mal an wie viele sich da z.B beim Alterlauf in mehr als einer Stunde über die 10km quälen). Viele von denen geht es darum der Umwelt etwas zu beweisen zu zeigen das man das kann. Auch der Marathon ist für viele so ein Prestigeding das sie durchziehen vieleicht auch um damit anzugeben (neben vielen anderen Gründen)

Bei den Ultras sehe ich gerade diese Geltungssucht nicht so. Die Ultras die ich so kennen lernen durfte sind meistens eben nicht so drauf sondern machen ihr Ding mit einer gewissen Selbstverständlichkeit.

Im übrigen finde ich es auch nicht verwerflich wenn man sich freut wenn die eigene Leistung anerkannt wird. Das ist ein ganz normales Grundbedürfnis das jeder Mensch hat. Wer möchte nicht gelobt und bestätigt werden? Zeig mir eine Person (ausser einem buddistischen Bettelmönch vielleicht....)


Gruß Martin
Bekommen die hinterher kein "Beweisstück"? Finishershirt, Medaille, Urkunde oder dergleichen?

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Marna hat geschrieben:Bekommen die hinterher kein "Beweisstück"? Finishershirt, Medaille, Urkunde oder dergleichen?
:confused: :wink: Mehr fällt dir zu meinem Beitrag nicht ein, wo du doch sonst so gern argumentierst?

Zu deiner Frage:

T-shirts Kann man kriegen wenn man das will. Muß man meist extra kaufen. Ist das schon verwerflich ein T-shirt von einem Marsch oder Lauf zu tragen?

Ich ziehe zB gern mein gelbes P-Weg Finishersshirt nach Veranstaltungen oder dann bei Siegerehrungen an weil der P-Weg ne schöne Veranstaltung ist für die ich gern Werbung mache und weil das T-shirt eine schönes Höhenprofil aufgezeichnet ist. Also zwar auch zum Angeben das ich so tolle Touren mache, aber auch als Kommunikationförderer um über solche Veranstaltungen zu reden. Die Welt ist nicht so einfach in Gut und Böse einzuteilen wie du das machst.

Ich bin nur auf ein T-shirt richtig scharf weil es echt cool wäre es zu tragen. So ein Totenkopfshirt vom der Dodetocht einem 100km Marsch in Belgien. Das würde ich dann ab und an tragen. Ansonsten trage ich von meinen Veranstaltungen nur ab und an mal das P-Weg shirt nach Veranstaltungen als Wechselshirt.


Es gibt übrigens auch Verastaltungen wo es gar nichts gibt sondern man das nur aus Spaß an der Freude macht wie der 6h Lauf in Rothenburg. Oder selbstorganisierte Extremwanderungen.


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Martinwalkt hat geschrieben: :confused: :wink: Mehr fällt dir zu meinem Beitrag nicht ein, wo du doch sonst so gern argumentierst?

Zu deiner Frage:

T-shirts Kann man kriegen wenn man das will. Muß man meist extra kaufen. Ist das schon verwerflich ein T-shirt von einem Marsch oder Lauf zu tragen?

Ich ziehe zB gern mein gelbes P-Weg Finishersshirt nach Veranstaltungen oder dann bei Siegerehrungen an weil der P-Weg ne schöne Veranstaltung ist für die ich gern Werbung mache und weil das T-shirt eine schönes Höhenprofil aufgezeichnet ist. Also zwar auch zum Angeben das ich so tolle Touren mache, aber auch als Kommunikationförderer um über solche Veranstaltungen zu reden. Die Welt ist nicht so einfach in Gut und Böse einzuteilen wie du das machst.

Ich bin nur auf ein T-shirt richtig scharf weil es echt cool wäre es zu tragen. So ein Totenkopfshirt vom der Dodetocht einem 100km Marsch in Belgien. Das würde ich dann ab und an tragen. Ansonsten trage ich von meinen Veranstaltungen nur ab und an mal das P-Weg shirt nach Veranstaltungen als Wechselshirt.


Es gibt übrigens auch Verastaltungen wo es gar nichts gibt sondern man das nur aus Spaß an der Freude macht wie der 6h Lauf in Rothenburg. Oder selbstorganisierte Extremwanderungen.


Gruß Martin
Es war doch eigentlich nur die Frage, ob Du eine Ausnahme gefunden hast, wo mein Modell nicht mehr "zieht". Daher habe ich nicht mehr zu Deinem Kommentar geschrieben :wink:

Ein stark besuchter Wettkampf ohne Beweisstück hinterher wäre in der Tat ein Problem. Wobei man allerdings sagen muss, dass ein Erklärung auch dann noch gut ist, wenn sie vieles erklärt, aber nicht alles.

Da es ein Finishershirt gibt, wenn ich es richtig verstanden habe, trifft meine Erklärung, dass es um Anerkennung geht (und man daher hinterher möglichst ein objektiv anerkennbares Beweisstück braucht) auch für Dein Beispiel zu.

Selbst organisierte Extremwanderungen kenne ich nicht. Aber möglicherweise dienen sie denTeilnehmern nur als Mittel zum Zweck - sprich Training für einen zukünftigen Wettkampf, wo es dann wieder ein Beweisstück gibt, und wo man sich dann wieder Anerkennung von verspricht.

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Ist ja schon drollig, was hier aus einem kleinen Linktipp so geworden ist... :D

@ Marna: Deine Argumentation kann ich größtenteils nachvollziehen und Du hast in vielen Punkten sicherlich auch recht. Sicher gibt es Leute, die hauptsächlich an Veranstaltungen teilnehmen, um "Trophäen" zu ergattern und gegenüber ihrer Umwelt mit dem Erreichten anzugeben und um Anerkennung zu erhalten.
Für diese Läufer hätten Medaille und Finishershirt sicherlich "Beweisfunktion".

Für viele Läufer ist dies aber nicht so oder nur nebensächlich.
Da dient ein Shirt oder eine Medaille lediglich als Erinnerungsstück.
Meine Medaillen zum Beispiel hängen versteckt an einem Hosenbügel im Arbeitszimmer. Ich kann sie sehen - sonst sieht sie keiner.
Auch die Urkunden werden in Ordner geheftet und nicht etwa gerahmt und im Wohnzimmer aufgehängt. Die kriegt niemand zu sehen.
OK - ein Finisher(funktions)shirt trage ich gerne mal beim Laufen, vor allem wenn es schön ist oder es ein besonderer Lauf war. Das liegt aber auch an der Funktionalität. Und es ist tatsächlich - wie Martin schon sagte - kommunikationsfördernd.

Eine Wettkampfteilnahme hat übrigens oft sehr "einfache" Gründe: die Organisation. Bei Privatläufen hast Du in der Regel weder Verpflegung noch Duschen, abgesperrte Straßen oder anfeuernde Zuschauer.
Und auf Gleichgesinnte zu treffen und sich (nicht nur über das Laufen) zu unterhalten ist sicher auch ein wichtiges Kriterium.

Der Dschungellauf hätte als Privatlauf so nie stattfinden können, allein schon weil sich ein Auswärtiger im Busch ohne die bunten Bänder gar nicht zurechtgefunden hätte.

Mein Fazit: alle haben irgendwo recht (wie schön... :P ).
Man darf es halt nur nicht verallgemeinern.

:hallo: Stefan


Laufloewe.de___ Stefans NotizBlog__Laufen-in-Hagen.de.vu

NRW von A-Z (ein Laufprojekt quer durch's Alphabet)

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Marna hat geschrieben:Dromeus: Imponier ich dir?
Nein.
Ooooch, jetzt lauf ich so weit nur um dir zu imponieren und jetzt klappt das nicht :hihi: :hihi: :hihi:

Seltsam ist deine Verquickung des Themas Gefahr/Risiko beim Sport mit dem so genannten 5h-Marathon Thread. Für mich ein ganz anderes Thema.
Marna hat geschrieben:Ich wünsche Dir, dass dem so ist. Erfolg hattest Du ja eine Menge, wie ich Deiner Homepage entnehmen kann. Ich wünsche dir zukünftig auch viel Erfolg und dass Du das bekommst, worum es Dir bei dem Sport auch immer gehen mag. :daumen:
Da ist dir ein guter Abschluss gelungen :daumen: , die Argumente sind ja auch weitgehend ausgetauscht.
There are no answers. Only choices.
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