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Marathontraining für Triathlon

Marathontraining für Triathlon

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Ich würde mich irgendwann (vielleicht so 2008 oder 2009 oder 2010) mal an einen Langtriathlon wagen.
Ein Frage dabei ist für mich, wie man das Marathontraining dafür gestaltet.
Man kann ja sicher davon ausgehen, dass man dort deutlich langsamer ist, als beim "Nur-Marathon". Würde ich für den Marathon allein trainieren, dann würde ich mich an 3:30 orientieren, beim Triathlon dann wird es sich dann bestimmt eher im Bereich um 4:30 bewegen.
Für welche Zeit trainiert man denn dann? Laufe ich im Training auch eher so, also würde ich für einen 4:30er Marathon trainieren, trainiere ich weiterhin im Trainingstempo für den 3:30er oder irgendwo dazwischen? Sicher kann der Umfang nicht wie beim "Nur-Marathon" durchgezogen werden, die Frage bezieht sich eher aufs Trainingstempo.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten
Sport frei
David
"Pain is nothing compared to the emptiness of quitting"

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Hallo,

mein Training war von der Zielzeit immer so ausgerichtet, als ob ich für einen einzelnen Marathon trainiert hätte. Beim Umfang sah das so aus, dass ich die wesentlichen Elemente z.B. von Greif oder anderen Trainingsplanern übernommen habe. Das heißt, je ein langer Lauf, Tempodauerlauf und Intervall pro Woche. Die "Füllläufe" (z.B. 15-20 km im lockeren Tempo) habe ich durch Radeinheiten ersetzt.
Vom letzten Langdistanz-Desaster abgesehen hat es dann für eine Zeit zwischen 4:19 und 4:37 gereicht. Die wiederum ist auch abhängig davon, wie man sich beim Radfahren verausgabt.
Bei einem Nur-Marathon schätze ich, dass ich so zwischen 3:30 und 3:45 drauf gehabt hätte. Zwischen 30 und 45 Minuten länger für einen IM-Marathon ist in unserer Leistungsklasse meiner Erfahrung nach realistisch.

Viele Grüße
Uli

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Der Schlüssel für das Laufen ist gerade auf der Langdistanz das Radfahren. Überstehst du das gut, ist der Marathon fast ein Kinderspiel.

Auch ist das Tempo beim IM-Marathon nebensächlich. Das kommt ganz von alleine. Ganz im Gegenteil: fast jeder läuft zu schnell an. Wichtig ist, daß man durchläuft!

Schlüsseleinheit sind meiner Erfahrung nach Radeinheiten so von 220 bis 240 km (ja, ich hab's gern lang). Da simulierst du dann auch prima die Dauer der Belastung für den Körper. Wenn du dann am nächsten Tag nen Tempolauf machst, fühlt es sich fast an, als wärst du gerade vom Rad gestiegen (Das ist das allerbeste :geil: )

Andere Möglichkeit sind 120km zügig Rad plus 15km Tempolauf als Kopplungseinheit.

Du kannst auch an viele Radeinheiten einfach mal 10 Minuten (unbedingt die 1,609km durchlaufen :teufel: SCNR) Laufen dranhängen.

Wenn du dann so einmal die Woche nochmal 2,5h laufen gehst (Tempo Pupsegal), reicht das völlig aus. Kilometerfressen auf dem Drahtesel ist viel wichtiger für's Durchlaufen (drückt ganz nebenbei auch die Gesamtzeit :P )

Auf diese Weise habe ich 2004 in Roth bei einer Solomarathonfähigkeit von etwa 3h (meine Bestzeit lag zu diesem Zeitpunkt dummerweise bei 3:13) einen Marathon bei 25°C mit 3:29:0x hingelegt. Ohne Gehpause und sogar mit negativem Split.

gruß,
redcap
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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Interessante Frage und auch schon eine ausführliche Antwort. Bin gespannt wie es die andern Eiermänner und Frauen handhaben.

Gruss Sigi - Tria-Träumer

ok. zu langsam - schon zwei ausführliche Antworten :hihi:

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Ein Solo-Marathon ist ganz etwas anderes als ein Marathon nach 3.8km schwimmen und 180km auf dem Rad.
Tempotrainings braucht es dazu keine denn du läufst bei einem IM nie schnell.

Einer der entscheidenden Faktoren wie schnell man einen IM-Marathon läuft ist wie fit man auf dem Rad ist, bzw ob man dort nicht zu hart gefahren ist. D.h. um schneller zu laufen ist eine super Radform wichtiger als eine super Laufform.
Und dann ist es auch wichtig dass man nicht zu schnell angeht. Denn am Anfang erscheint einem das Tempo ziemlich langsam. Doch das ändert sich mit den Kilometern :D

Die wichtigen Trainingseinheiten sind darum der lange Lauf (einige sagen max 3h oder 30km) und Koppelläufe.

Gruss Felix

2011: 10.7.IM Switzerland 10:10:11 27.7.Tri Alpe d'Huez 7:46:58 20.8.Inferno Tri DNS 10.9.Jungfrau-Marathon DNS 17.9. Petit Trotte Vernamiege ?
DNS+? wegen Atmung

http://www.weilenmann.ch.vu

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redcap hat geschrieben:Schlüsseleinheit sind meiner Erfahrung nach Radeinheiten so von 220 bis 240 km (ja, ich hab's gern lang).
Das schaue ich als viel zu viel. Ich bin diese Jahr in der Vorbereitung zum Iroman Germany einal 180km und drei mal im Bereich 120-150km gefahren. Der Rest war kürzer. Und das Resultat war nicht schklecht (3:31:xx Marathon).

Ich mache nicht so viel Koppelläufe im training. Dafür viele kürzere Tri- und Duathlons was sehr harte Koppelläufe sind :D und tolle Tempohärte bringen.

Wie Redcap schreibt reicht es wirklich den langen Lauf auf 2.5h zu beschränken. Es braucht keine greif'schen 35er.

Felix

2011: 10.7.IM Switzerland 10:10:11 27.7.Tri Alpe d'Huez 7:46:58 20.8.Inferno Tri DNS 10.9.Jungfrau-Marathon DNS 17.9. Petit Trotte Vernamiege ?
DNS+? wegen Atmung

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felix__w hat geschrieben:Das schaue ich als viel zu viel. Ich bin diese Jahr in der Vorbereitung zum Iroman Germany einal 180km und drei mal im Bereich 120-150km gefahren.
Na klar! Ich find's nur prima für den Kopf! Und Spaß machts auch. Dafür bin einfach zu sehr RTF-/Radmarathonfan.

Und es ermöglicht einem die oben erwähnte 2 Tage Kopplungseinheit.
felix__w hat geschrieben: Ich mache nicht so viel Koppelläufe im training. Dafür viele kürzere Tri- und Duathlons was sehr harte Koppelläufe sind :D und tolle Tempohärte bringen.
Jo, kommt auf's gleiche raus, bzw. ist noch fordernder!
felix__w hat geschrieben:Wie Redcap schreibt reicht es wirklich den langen Lauf auf 2.5h zu beschränken. Es braucht keine greif'schen 35er.
Absolut
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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Tachschen...

der Marathon im IM ist vor allem eines: LANGSAM - jedenfalls im Verhätlnis zu sonstigen persönlichen läuferischen Fähigkeiten.

Wie schnell man den Marathon Laufen kann, hängt im Wesentlichen von 3 Faktoren ab:

(1) Das Wichtigste ist die RADform. Habe ich auf dem Rad eine gute Form, pumpt mich das Radfahren relativ wenig aus und man kommt mehr oder weniger "fit" zum Marathon

(2) Wie "schnell" bin ich Radgefahren? War ich sehr nahe (oder über) dem persönlichen Limit für die 180 Kilometer so wird sich das im Marathon rächen. Wenn ich 10 Minuten zu schnell mit dem Rad fahre, bekomme ich nun 20 Minuten geschenkt - mindestens.

(3) Wenn ich den Marathon im IM durchlaufen kann (d.h. ich bin "vernünftig" Rad gefahren), so ist die zu erwartende Pace UNGEFÄHR das sonst übliche GA1-Tempo.

Fazit: Um den Marathon gut und relativ flott Laufen zu können braucht es 2 Dinge:
Eine gute Radform (mit viel Grundlage und entsprechend langen Trainingsausfahrten) und eine starke GA1-Geschwindigkeit. Es ist vollkommen irrelevant, welches Tempo man an der IANS oder beim "blanken" Marathon laufen kann - einen solchen Belastungsbereich erreicht man aufgrund der Erschöpfung vom Radfahren nicht mehr.

Ingo

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Vielen Dank für eure Antworten!
Das hilft schon sehr.
Meine Frage war aber ein bisschen mehr auf das Training gesetzt! Laufe ich dort den langen Lauf um die 30km anders als den langen Lauf, wenn ich nicht für den Triathlon trainiere, also nur Marathontraining mache?
"Pain is nothing compared to the emptiness of quitting"

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hofnarr74 hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten!
Das hilft schon sehr.
Meine Frage war aber ein bisschen mehr auf das Training gesetzt! Laufe ich dort den langen Lauf um die 30km anders als den langen Lauf, wenn ich nicht für den Triathlon trainiere, also nur Marathontraining mache?
Wenn das Wetter zu käse zum Radfahren ist, läufst du so, als ob du laufen würdest (Ich laufe halt gerne >30km im Winter).

Und wenn du im Triatraining bist und Rad fährst, läufst du eben gar nicht mehr 30km!
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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hofnarr74 hat geschrieben: Meine Frage war aber ein bisschen mehr auf das Training gesetzt! Laufe ich dort den langen Lauf um die 30km anders als den langen Lauf, wenn ich nicht für den Triathlon trainiere, also nur Marathontraining mache?
Solche Sachen wie Endbeschleunigung kannste dir eigentlich im Tria-Training schenken, da du dich in einem solchen Tempobereich eh nicht bewegst.

Ein Kumpel von mir hat gute erfahrungen damit gemacht, die langen Läufe im oberen GA1-Bereich zu machen - mit gleichmäßigem Tempo. Er konnte so seinen GA1-Bereich nach oben ausdehnen und im IM auch nutzen.

Ingo
Gesperrt

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