Nocheinmal ziehe ich mein trägerloses Laufshirt an.
Die Vorbereitungen sind schon zum Ritual geworden. Rechten Schnürsenkel durch linke Schlaufe Linken Schürsenkel durch rechte Schlaufe - festzurren, Knoten, Schleife, andere Seite, aufstehen und einmal strecken, tief durchatmen.
Die erste Schritte nur um nocheinmal inne zu halten, die Stoppuhr zu starten. Dann läuft die Zeit.
Ich atme gleichmäßig, konzentriere mich auf meine Bewegungen bis sich der Laufrythmus eingestellt hat und fixiere einen fiktiven Punkt am Horizont. Manchmal beobachte ich meinen Schatten. Irgendwie scheine ich an einem ganz anderen Ort zu sein. Ich spüre die warmen Sonnenstrahlen und den Hauch von Winter im Wind. Es war ein schönes Jahr. Vieles von dem, was ich erlebt habe, kommt nocheinmal zurück, ein bisschen so wie ein schnellerer Läufer. Man spürt, wie er von hinten an einen heranläuft, langsam an einem vorbeizieht, immer kleiner wird und schließlich verschwindet - manchmal fragt man sich, ob er wirklich real war. Ein Lauf wie ein kleines Kino für die Sinne. Ein Lauf durch Sonderborg vor der ersten WM Woche, eine verschneite Autobahn im März nach 6 Wochen Afrika, zwischen den Felsen am Helderberg Nachts unter dem Kreuz des Südens. Vieles kann man nicht verstehen, manchmal genügt es einfach nur dankbar zu sein.
Sommertage im November - ein Kind ruft mir zu: Es ist nicht warm - es ist kalt. Alle haben Jacken an und ich bin wieder zu Hause.
An alle die heute gelaufen sind.
An alle die dieses Jahr erlebten.
An die Leichtigkeit das Lebens und beides gemeinsam.
Auf Wiedersehen.
2
Heute freu ich mich aufs Laufen. Es ist zwar zu mild für den November, aber mein Kreislauf wird dadurch nicht überbeansprucht. Ich brauche nicht meinen Autopiloten einzuschalten, um meine sonst übliche Trägheit zu überwinden.
Ich muss mich nur an den Pulsmesser erinnern, damit ich ihn nicht wie gestern wieder vergesse.
Ich laufe schnell in meinen Rhythmus hinein + verliere schnell mein Zeitgefühl. Ein schönes Gefühl, der mich an die Sorglosigkeit meiner Kindheit erinnert.
Die Ampelschaltungen nehme ich nicht richtig war, laufe aber genau so schnell, um ohne Verzögerung zu meinem Laufrevier zu laufen.
Sehe Hunde die unangeleint neben den Herrchen laufen + muss an die bedauernswerten Läufern denken, die Angst haben von ihnen pene… zu werden. Was müssen sie schreckliches erlebt haben.
Einige Läufer sind vor mir, aber mein Puls bleibt ruhig, ich muss sie nicht überholen. Ich laufe mein Trainingsprogramm, sollen sie machen was sie wollen, im Wettkampf werde ich sie abhängen. Hmm, was der so drauf hat?
Wie wird es jetzt am Polarkreis sein, ist es über die schneebedeckte Fläche hell genug um zu laufen?
Ist es dort ähnlich warm wie bei uns?
Einige junge, schlanke + große Frauen gehen in ihren Kleidern in die Stadt hinein. Ich bin fast wieder zurück + nach dem Dehnen und Duschen werde ich auch in die Stadt gehen + beim Treiben mitmachen.
An alle die gelaufen sind.
An alle die weiterleben.
Auf dass die mediterrane Leichtigkeit auch in unseren Breiten einzieht.
Auf bald.
Ich muss mich nur an den Pulsmesser erinnern, damit ich ihn nicht wie gestern wieder vergesse.
Ich laufe schnell in meinen Rhythmus hinein + verliere schnell mein Zeitgefühl. Ein schönes Gefühl, der mich an die Sorglosigkeit meiner Kindheit erinnert.
Die Ampelschaltungen nehme ich nicht richtig war, laufe aber genau so schnell, um ohne Verzögerung zu meinem Laufrevier zu laufen.
Sehe Hunde die unangeleint neben den Herrchen laufen + muss an die bedauernswerten Läufern denken, die Angst haben von ihnen pene… zu werden. Was müssen sie schreckliches erlebt haben.
Einige Läufer sind vor mir, aber mein Puls bleibt ruhig, ich muss sie nicht überholen. Ich laufe mein Trainingsprogramm, sollen sie machen was sie wollen, im Wettkampf werde ich sie abhängen. Hmm, was der so drauf hat?
Wie wird es jetzt am Polarkreis sein, ist es über die schneebedeckte Fläche hell genug um zu laufen?
Ist es dort ähnlich warm wie bei uns?
Einige junge, schlanke + große Frauen gehen in ihren Kleidern in die Stadt hinein. Ich bin fast wieder zurück + nach dem Dehnen und Duschen werde ich auch in die Stadt gehen + beim Treiben mitmachen.
An alle die gelaufen sind.
An alle die weiterleben.
Auf dass die mediterrane Leichtigkeit auch in unseren Breiten einzieht.
Auf bald.
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)
3
Es ist mild, als die Sonne an diesem Novemberabend mit prächtigen Farben über der Stadt untergeht. Es ist der 16. November. Vor 24 Jahren starb an diesem Tag meine Mutter. Da war ich 16 Jahre alt. Und heute, so viele Jahre später, hält meine Tochter glücklich ihren gerade bestandenen Führerschein in den Händen. Ein guter Tag.
Wie so oft treffe ich mich mit meiner Freundin, ein langer Arbeitstag liegt hinter uns.Wir freuen uns darauf, zusammen zu laufen, zusammen zu reden, zusammen den eigenen Gedanken nachzuhängen. Seit über einem Jahr machen wir das so. Nicht immer, manchmal laufen wir auch jeder für sich, doch ich freu mich auf diese gemeinsamen Läufe.
Die Zeit und die Kilometer fliegen, es gibt viel zu erzählen. Längst gehen diese Gespräche, wie auch diese Freundschaft, über das Laufen hinaus.
Ja, es war ein gutes Jahr. So viele Erfolge, so viel erlebt. So viele Menschen, so viele Gefühle.
Intensiv gelebt, den Körper gespürt bei jedem Atemzug, den Boden gespürt bei jedem Laufschritt. Doch halt – manchmal auch geflogen. Im Rausch der Sinne.
Bald schon wieder Weihnachten. Schon wieder ein Jahr. Viele Pläne für das, was kommt. Ziele, Wünsche, Hoffnungen!
Und immer: Laufen.
An alle, die laufen. Gestern, heute, morgen.
An alle, die Freundschaft erleben
An alle, die fühlen können. Freude, Schmerz, Trauer und Wut.
An alle, die immer wieder aufstehen.
Danke Amused, für die Anregung..
Wie so oft treffe ich mich mit meiner Freundin, ein langer Arbeitstag liegt hinter uns.Wir freuen uns darauf, zusammen zu laufen, zusammen zu reden, zusammen den eigenen Gedanken nachzuhängen. Seit über einem Jahr machen wir das so. Nicht immer, manchmal laufen wir auch jeder für sich, doch ich freu mich auf diese gemeinsamen Läufe.
Die Zeit und die Kilometer fliegen, es gibt viel zu erzählen. Längst gehen diese Gespräche, wie auch diese Freundschaft, über das Laufen hinaus.
Ja, es war ein gutes Jahr. So viele Erfolge, so viel erlebt. So viele Menschen, so viele Gefühle.
Intensiv gelebt, den Körper gespürt bei jedem Atemzug, den Boden gespürt bei jedem Laufschritt. Doch halt – manchmal auch geflogen. Im Rausch der Sinne.
Bald schon wieder Weihnachten. Schon wieder ein Jahr. Viele Pläne für das, was kommt. Ziele, Wünsche, Hoffnungen!
Und immer: Laufen.
An alle, die laufen. Gestern, heute, morgen.
An alle, die Freundschaft erleben
An alle, die fühlen können. Freude, Schmerz, Trauer und Wut.
An alle, die immer wieder aufstehen.
Danke Amused, für die Anregung..
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
...5
[quote="Amused"]zwischen den Felsen am Helderberg Nachts unter dem Kreuz des Südens. [quote]
Schön geschrieben.
Und schön, mal was von meinem "zu Hause" hier zu lesen...
Ich selbst lebe (im Moment) in Stellenbosch,
Grüße, Maline
Schön geschrieben.
Und schön, mal was von meinem "zu Hause" hier zu lesen...
Ich selbst lebe (im Moment) in Stellenbosch,
Grüße, Maline
Kann ich es vielleicht doch?
6Amused hat geschrieben: zwischen den Felsen am Helderberg Nachts unter dem Kreuz des Südens.
Aha, so geht das... ein / hat gefehlt.
7
caramba hat geschrieben:Heute freu ich mich aufs Laufen.
.....
An alle die gelaufen sind.
An alle die weiterleben.
Auf dass die mediterrane Leichtigkeit auch in unseren Breiten einzieht.
Auf bald.
Ach, ist das schöööön
und das von einem bisher nüchternen Wettkampfläufer....
Ob ichs auch mal probiere, sowas Romantisches zu schreiben?
Nein, das haben Amused und schnatterinchen nicht verdient.
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)
http://artificial-nonsense.blogspot.com/
http://artificial-nonsense.blogspot.com/
8
Nach einem trolligen Sommer ein poetischer Herbst? Schön wär’s.
Herzlichen Dank Euch Dreien!
Grüßle
Holger
Herzlichen Dank Euch Dreien!
Grüßle
Holger
"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein."" (Voltaire)
9
Poetisch anstatt polemisch - das gibt es auch in LA. Schön zu lesen 
Aber einen musst Du mir erklären
scnr
Gruss Sigi
Aber einen musst Du mir erklären
rutscht das nicht dauernd runter?Amused hat geschrieben:ziehe ich mein trägerloses Laufshirt an.
scnrGruss Sigi
10
Amused hat geschrieben:Sommertage im November .
ich hab animiert durch Deinen Laufbericht heute die Kamera mitgenommen...
ich hoffe Du hast nichts dagegen wenn ich ein paar Impressionen von (m)einem Herbstlauf hier einstelle....während es unten noch Nebel hatte, waren kaum 50 Höhenmeter weiter oben die ersten Sonnenstrahlen. Und auf der andern Seite des Jolimont war auch unten kein Nebel mehr. Der Lauf durch die Wälder und Reben heute war ein besonderes Erlebnis weil ich mehr als sonst die Augen offen hatte um Sujets für die Kamera zu finden... zwei kleine Schmetterlinge hab ich auch gesehen - im November - sind mir aber davongeflogen. Waren wohl fotoscheu...
Und als ich nach ca 90 Minuten wieder zu hause war, schien da auch die Sonne....ein schöner Tag.
Danke für die Animation
Gruss Sigi -
Dateianhänge
11
Ich finde es super, dass ihr auch eure Impressionen hier in diesem Thread kundtut.
Immer wenn ich laufe bzw. gelaufen bin fühle ich mich inspiriert und manchmal vergisst man es zu schätzen, dass es auch ein wunderbares Privileg ist laufen zu können...
Tja und das mit dem trägerlos... es sollte wohl ärmellos oder Trägerhemd heißen ;-)
Danke für eure Antworten :-)
Immer wenn ich laufe bzw. gelaufen bin fühle ich mich inspiriert und manchmal vergisst man es zu schätzen, dass es auch ein wunderbares Privileg ist laufen zu können...
Tja und das mit dem trägerlos... es sollte wohl ärmellos oder Trägerhemd heißen ;-)
Danke für eure Antworten :-)
12
Das mit der Freischalte-Warterei ist wirklich blöd (das soll keine böse Kritik an Tim sein 
). Ich selbst habe schon überhaupt keine Lust mehr, Fotos zu einem Laufbericht einzustellen. Das Einstellen macht ja auch Mühe und wenn die Bilder endlich frei sind, liest keiner mehr den Bericht... weil, das haben die bereits alle getan 
. Irgendwie geht somit der "Pep" verloren, und das Feeling, das man rüberbringen wollte. 
). Ich selbst habe schon überhaupt keine Lust mehr, Fotos zu einem Laufbericht einzustellen. Das Einstellen macht ja auch Mühe und wenn die Bilder endlich frei sind, liest keiner mehr den Bericht... weil, das haben die bereits alle getan . Irgendwie geht somit der "Pep" verloren, und das Feeling, das man rüberbringen wollte. ☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
14
schnatterinchen hat geschrieben:Das Einstellen macht ja auch Mühe und wenn die Bilder endlich frei sind, liest keiner mehr den Bericht... weil, das haben die bereits alle getan
Was lange währt....
vielleicht kuckst Du ja trotzdem noch mal rein 15
Jetzt wollte ich auch meine Herbstlaufbilder hier hochladen- geht nicht
Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
16
pingufreundin hat geschrieben:Jetzt wollte ich auch meine Herbstlaufbilder hier hochladen- geht nicht
geht nicht gibts nicht - oder so ähnlich
Wieso geht es nicht? Bei mir hat es doch auch geklappt 
oder meinst Du das mit der Freigabe?Ansonsten werde ich wohl in Zukunft Bilder über einen link hier einstellen. Hab das mal gerade mit Yahoo probiert. Geht anscheinend recht gut
Klick
probiers doch auch mal so....
Gestern, als ich abends heimfuhr, ging es schon los mit dem Regen. Da bin ich dann um 20:30 Uhr noch gelaufen. 'Ich laufe heute 1 Stunde vielleicht auch nur 'ne halbe!' hatte ich meiner Frau im rausgehen zugerufen. Dann war ich draußen. Es war mild, kein Lüftlein regte sich und ich empfand nur wohl. Schnell war meine Stimmung bei mehr als nur 1/2 oder 1 Stunde, aber ich weiß dass meine Frau sich Sorgen machen würde, wenn ich nun länger blieb und deshalb ließ ich es bei 11,5 km und sagte mir 'dann läufst Du eben morgen länger!'
So bin ich heute morgen aufgewacht und habe mich vom Aufstehen an auf den Nachmittagslauf gefreut. Frühstück, nebenbei das Sonntagsrätsel im Radio mitgemacht und gelöst. Dann ein bisschen Bürokram erledigt und anschließend ein Brot gebacken. Ich bat meine Frau es ca. 40 Minuten nachdem ich losgelaufen bin aus dem Backofen zu nehmen und machte mich auf. Vorsorglich die Stirnlampe und die Rückleuchte in die Jackentaschen gestopft und los gings.
Es war wie erwartet. Ein sehr milder Novembernachmittag, windstill mit leichtem Nieselregen: mein Wetter. So hätte es im September in Berlin sein sollen ging es mir durch den Kopf. Ich begann zu geniessen. Überall liegt schon das gelbe Laub und verdeckt kleine Pfützen in die ich unerwartet reinplatsche. Eigentlich wollte ich das vermeiden, aber jetzt bin ich in meinem Element. Es macht Spaß die Wasserlachen zu überspringen, zu umkurven, zu durchqueren.
Die Zeit vergeht die Kilometer fliegen. Da steht mir auch schon der erste Hund gegenüber, ein alter Bekannter. Mir fällt auf, dass ich mich mit Hundemarken überhaupt nicht auskenne, der hier ist ein großer grauer mit zottigen Fell, der durchnässt wie er ist, mit Sicherheit eine Freude für jeden Wohnzimmerteppich ist. Wir beachten uns nicht und laufen aneinander vorbei. Sein Herrchen grüße ich.
Jetzt komme ich an der Pferdeweide vorbei, doch die Pferde sind heute nicht da. Ob sie im Winter in den Stall geholt werden? Noch ist doch aber gar kein Winter und Pferde fühlen sich draussen trotz Regen bestimmt wohler als in einem noch so gemütlichen Haus.
Hinter der nächsten Kurve treffe ich "meine" Schafe. Die begleiten mich fast das ganze Jahr, mal sind sie auf dieser Wiese, mal auf jener. Bei denen wunderts mich, dass die noch draussen sind. Normalerweise verschwinden die schneller im Verschlag. Es wird langsam dunkler, der Nieselregen nieselt weiter vor sich hin und ich nähere mich dem "Backhaus" ein altes Bauernhaus, dass als Veranstaltungsort genutzt wird. Allerdings ist dem immernoch ein landwirtschaftlicher Betrieb angeschlossen und ein Hund, hier kenne ich die Marke, ein "Weimaraner", bewacht das ganze. Zum Glück ist der meist im Zwinger, so auch heute.
Jetzt die Überlegung, was läufste heute, 16,5 oder 19,5. Ich entscheide mich für die kurze Strecke, denn ich freue mich auf das warme, frische Brot. Doch nach etwa 200 m mache ich kehrt. Es ist so schön, es macht so einen Spaß zu laufen, dass ich mich hinterher ärgern würde nur den kurzen Lauf gemacht zu haben also wird der Weg zum 3-km-Schlencker durch den Wald eingeschlagen.
Dass mir nun reihenweise unangeleinte Hunde begegnen "die" alle "nichts machen", mich aber ankläffen und nicht die Spur auf die Rufe ihrer Herrchen hören, stört mich nur wenig. Ich laufe, laufe, laufe. Das ist mein Wetter. Mich interessiert überhaupt keine Geschwindigkeit mich interessiert nur laufen. Irgendwann begegnet mir ein anderer Läufer, bei dem ich mich frage "Was zieht der an, wenn es kalt wird?" Jetzt schon eingemummelt wie bei schärfsten Minusgraden guckt er mich, der wie immer kurzhosig unterwegs ist, an wie eine Fata Morgana. Ich grüße kurz und mache mich von dannen.
Bald darauf treffe ich auf zwei weitere Läufer die aus einem Nebenweg kommen. Aber die müssen sich auch zufällig begegnet sein. Jedenfalls läuft er auf mich zu, während sie vor mir wegläuft. Mich packts und ich denke mir, die holst Du dir. Eigentlich sollte der Lauf ja sowieso Steigerungen enthalten, die ich aber bisher vor lauter geniessen einfach weggelassen hatte. Doch nun habe ich ein wenig angezogen und nach ca. 500 m hatte ich die junge Dame einge- und überholt. Dann nur noch locker nach Hause.
Unter die Dusche und dann - genau!!! Gemütlich in der warmen Küche sitzend gab es frisches, warmes Brot mit Butter und Salz und ein alkoholfreies Erdinger.
An alle die den Nieselregen lieben
An alle die Tiere mögen
An alle die immer geniessen können
An alle die noch selber backen
Ciao
Michael
An alle
So bin ich heute morgen aufgewacht und habe mich vom Aufstehen an auf den Nachmittagslauf gefreut. Frühstück, nebenbei das Sonntagsrätsel im Radio mitgemacht und gelöst. Dann ein bisschen Bürokram erledigt und anschließend ein Brot gebacken. Ich bat meine Frau es ca. 40 Minuten nachdem ich losgelaufen bin aus dem Backofen zu nehmen und machte mich auf. Vorsorglich die Stirnlampe und die Rückleuchte in die Jackentaschen gestopft und los gings.
Es war wie erwartet. Ein sehr milder Novembernachmittag, windstill mit leichtem Nieselregen: mein Wetter. So hätte es im September in Berlin sein sollen ging es mir durch den Kopf. Ich begann zu geniessen. Überall liegt schon das gelbe Laub und verdeckt kleine Pfützen in die ich unerwartet reinplatsche. Eigentlich wollte ich das vermeiden, aber jetzt bin ich in meinem Element. Es macht Spaß die Wasserlachen zu überspringen, zu umkurven, zu durchqueren.
Die Zeit vergeht die Kilometer fliegen. Da steht mir auch schon der erste Hund gegenüber, ein alter Bekannter. Mir fällt auf, dass ich mich mit Hundemarken überhaupt nicht auskenne, der hier ist ein großer grauer mit zottigen Fell, der durchnässt wie er ist, mit Sicherheit eine Freude für jeden Wohnzimmerteppich ist. Wir beachten uns nicht und laufen aneinander vorbei. Sein Herrchen grüße ich.
Jetzt komme ich an der Pferdeweide vorbei, doch die Pferde sind heute nicht da. Ob sie im Winter in den Stall geholt werden? Noch ist doch aber gar kein Winter und Pferde fühlen sich draussen trotz Regen bestimmt wohler als in einem noch so gemütlichen Haus.
Hinter der nächsten Kurve treffe ich "meine" Schafe. Die begleiten mich fast das ganze Jahr, mal sind sie auf dieser Wiese, mal auf jener. Bei denen wunderts mich, dass die noch draussen sind. Normalerweise verschwinden die schneller im Verschlag. Es wird langsam dunkler, der Nieselregen nieselt weiter vor sich hin und ich nähere mich dem "Backhaus" ein altes Bauernhaus, dass als Veranstaltungsort genutzt wird. Allerdings ist dem immernoch ein landwirtschaftlicher Betrieb angeschlossen und ein Hund, hier kenne ich die Marke, ein "Weimaraner", bewacht das ganze. Zum Glück ist der meist im Zwinger, so auch heute.
Jetzt die Überlegung, was läufste heute, 16,5 oder 19,5. Ich entscheide mich für die kurze Strecke, denn ich freue mich auf das warme, frische Brot. Doch nach etwa 200 m mache ich kehrt. Es ist so schön, es macht so einen Spaß zu laufen, dass ich mich hinterher ärgern würde nur den kurzen Lauf gemacht zu haben also wird der Weg zum 3-km-Schlencker durch den Wald eingeschlagen.
Dass mir nun reihenweise unangeleinte Hunde begegnen "die" alle "nichts machen", mich aber ankläffen und nicht die Spur auf die Rufe ihrer Herrchen hören, stört mich nur wenig. Ich laufe, laufe, laufe. Das ist mein Wetter. Mich interessiert überhaupt keine Geschwindigkeit mich interessiert nur laufen. Irgendwann begegnet mir ein anderer Läufer, bei dem ich mich frage "Was zieht der an, wenn es kalt wird?" Jetzt schon eingemummelt wie bei schärfsten Minusgraden guckt er mich, der wie immer kurzhosig unterwegs ist, an wie eine Fata Morgana. Ich grüße kurz und mache mich von dannen.
Bald darauf treffe ich auf zwei weitere Läufer die aus einem Nebenweg kommen. Aber die müssen sich auch zufällig begegnet sein. Jedenfalls läuft er auf mich zu, während sie vor mir wegläuft. Mich packts und ich denke mir, die holst Du dir. Eigentlich sollte der Lauf ja sowieso Steigerungen enthalten, die ich aber bisher vor lauter geniessen einfach weggelassen hatte. Doch nun habe ich ein wenig angezogen und nach ca. 500 m hatte ich die junge Dame einge- und überholt. Dann nur noch locker nach Hause.
Unter die Dusche und dann - genau!!! Gemütlich in der warmen Küche sitzend gab es frisches, warmes Brot mit Butter und Salz und ein alkoholfreies Erdinger.
An alle die den Nieselregen lieben
An alle die Tiere mögen
An alle die immer geniessen können
An alle die noch selber backen
Ciao
Michael
An alle
Link zum Erdinger-Tippspiel
Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und
Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung
Hippokrates
Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und
Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung
Hippokrates
18
Na ja, es wäre auch ein Jammer gewesen, wenn ich Deine wirklich phantastischen Bilder (pandadriver58 hat geschrieben:... vielleicht kuckst Du ja trotzdem noch mal rein
) und Michas Laufbericht nicht gesehen hätte.Danke!
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
19
Hab dem Bieler See bislang kaum Beachtung geschenkt. Schliesslich sind Vierwaldstätter See oder Lac Neuchatel weitaus bekanntere Ziele. Aber Deine wunderbaren Bilder animieren sehr, sich den Bieler See einmal näher anzuschauen. Vielen Dank.pandadriver58 hat geschrieben:ich hoffe Du hast nichts dagegen wenn ich ein paar Impressionen von (m)einem Herbstlauf hier einstelle....während es unten noch Nebel hatte, waren kaum 50 Höhenmeter weiter oben die ersten Sonnenstrahlen. Und auf der andern Seite des Jolimont war auch unten kein Nebel mehr. Der Lauf durch die Wälder und Reben heute war ein besonderes Erlebnis weil ich mehr als sonst die Augen offen hatte um Sujets für die Kamera zu finden... zwei kleine Schmetterlinge hab ich auch gesehen - im November - sind mir aber davongeflogen.
"Ich war ein idiotischer Nichtsmacher. Sport ist Humbug. Medaillen sind nichts wert. Olympia ist Zirkus für Dreissigjährige."
- Paavo Nurmi (1897-1973) finnischer Wunderläufer -
- Paavo Nurmi (1897-1973) finnischer Wunderläufer -
20
@Schnatti: danke
@Corredor: Der Jolimont liegt genau zwischen Lac Neuchatel und Bielersee und etwas weiter drüben ca 10 km Richtung Nord-Osten wäre dann noch der Murtensee - falls jemand Tipps zu einer Laufrunde braucht: aber gerne ;-)
@Corredor: Der Jolimont liegt genau zwischen Lac Neuchatel und Bielersee und etwas weiter drüben ca 10 km Richtung Nord-Osten wäre dann noch der Murtensee - falls jemand Tipps zu einer Laufrunde braucht: aber gerne ;-)
