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Warum ist nicht Nichts?

Warum ist nicht Nichts?

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Eigentlich sollte ich mich mit folgendem Text als User in ein Philosophieforum anmelden. Nickname: DerLetzteGedanke :wink:

Aber zu Offtopic: Über Gott und die Welt passt es natürlich immer:

Schon in meiner Schulzeit habe ich oft über die Frage nachgedacht, warum wohl überhaupt etwas existiert.
Der Raum, die Zeit, die Materie mit all ihren konsistenten aber irgendwo auch willkürlichen Regeln.

Die Welt(= Gesamtheit ALLER Dinge) könnte theoretisch auch ganz anders sein, auch wenn dann Leben und die eigene Existenz dann dort vielleicht nicht möglich wäre.
Aber die elementarste aller philosophischen Fragen ist und bleibt für mich:
Warum ist nicht einfach nur Nichts?

Kann man diese Frage überhaupt beantworten? Ehrlich gesagt hätte ich früher nie gedacht, dass man eine logisch Antwort finden kann, aber es geht.
Wie bei jedem wissenschaftlichen Ergebnis, muss man jedoch gewisse Voraussetzungen machen, die mit
Erkenntnistheorie etwas zu tun haben:

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Der Erkenntnis sind Grenzen gesetzt. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, die unterschiedliche Tragweite haben.

Erstens: Begrenzte Information
Wir können nur von Naturphänomenen etwas wissen, die wir auch experimentell untersuchen können,
bzw. über die wir Informationen erhalten.
Müsste man beispielsweise zur Untersuchung bestimmter Teilchen Energie aufwenden, die größer ist als die gesamte
Energie unseres Sonnensystems, hätten wir ein erkenntnistheoretisches Problem, das zwar theoretisch zu lösen ist,
aber praktisch kaum umzusetzen ist.

Anderes Beispiel:
Wenn die beobachtbare (= messbare) Welt nur eine Teilmenge der kompletten Welt ist, und keine Information
"von aussen" zu uns gelangt, können wir nichts tun außer raten, ob und was da draußen wohl sonst noch sein mag.
Viele glauben ja, da würde sich irgendwo ein Gott rumtreiben.

Zweitens: Begrenzte kognitive(intellektuelle) Fähigkeiten
Selbst wenn wir alle Informationen hätten... Könnten wir die auch vollständig auswerten?
Um die Welt zu begreifen, muss man offensichtlich bestimmte Fähigkeiten besitzen. Wir wenden beispielsweise
sehr häufig die Fähigkeit an, Objekte zu erkennen, zu klassifizieren und ihre Relationen untereinander zu
beschreiben. Es ist wohl kaum möglich, diese Welt zu begreifen, wenn man diese Fähigkeit nicht hätte.
Dann stellt sich aber die Frage, ob wir ALLE notwendigen Fähigkeiten haben, um diese Welt zu begreifen.
Vielleicht können wir bestimmte Dinge einfach nie denken, weil sie aufgrund von mangelnder Fähigkeiten unserer Hirne
nicht gedacht werden können. Kann ein Fliegenhirn beispielsweise das Konzept der natürlichen Zahlen bewusst begreifen?
Vermutlich nicht. So könnten auch wir irgendwo unsere intellektuellen Grenzen haben, die wir nie durchbrechen können.

Damit ist jetzt nicht einfach nur begrenztes Vorstellungsvermögen gemeint. Wir können durchaus Dinge gedanklich erfassen,
die wir uns aber nicht vorstellen können. Ein 5 dimensionaler Raum läßt sich einfach mathematisch beschreiben (= gedanklich erfassen) und untersuchen.
Wir brauchen uns ihn gar nicht vorstellen zu können.

Drittens: Unsicherheit über die Korrektheit von Gedanken und Beobachtungen:
Erkenntnis ist immer das Ergebnis eines Prozesses. Ob ich mir nun viel Gedanken mache, etwas nachlese oder etwas beobachte und
Schlussfolgerungen ziehe. Man kann keine Garantie haben, dass man dabei keine Fehler macht.
Möglicherweise sieht man fast alles völlig falsch und kommt in dieser Welt trotzdem damit gut zurecht.
Erfolgreiches Handeln ist kein Beweis für die Richtigkeit der dem Handeln zugrunde liegenden Prinzipien.

Beispiel: Ich kenne jemanden, der läuft nur einmal am Wochenende 30km. Er macht sonst sportlich nichts.
Den Marathon läuft er sub 3:00h. Viele Leute trainieren ganz anders und laufen über 3:00h
Kann man jetzt sagen, dass der Erfolg des Bekannten beweist, dass sein Training besser ist als das der langsameren Läufer?
Nein. Übrigens beweist die Trainingsmethode eines noch schnelleren Läufer dann aus dem gleichen Grund genauso wenig,
dass sie besser ist.

Entsprechend können wir bei allen unseren Erkenntnissen zwar irgendwie Indizien für deren Richtigkeit finden,
aber am Ende könnten wir dennoch komplett falsch liegen.
Wir können nie sicher sein, dass das, was wir zu wissen glauben auch der Wahrheit entspricht.
Das ist ziemlich hart. Die Konsequenz wäre ja: Es lohnt sich nicht, über etwas nachzudenken, etwas zu erforschen
usw. weil ich am Ende sowieso nicht sicher sein kann, dass meine Schlussfolgerungen und Beobachtungen richtig sind.

Zusammenfassend:
Wissenschaft wird von Menschen gemacht und kann daher qualitativ nur so gut(vollständig und richtig) sein,
wie es im Rahmen der Grenzen, die die menschlichen Gehirne haben, möglich ist.
Wir müssen also irgendwo Vertrauen in unsere Fähigkeiten setzen, sonst bleiben wir ja schon an dieser Stelle stehen und können
gleich alles einpacken.

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Nach dieser langen Vorrede nun zu meiner Theorie, warum die Welt nicht einfach das Nichts sein konnte.

Dazu muss man sich einfach die Frage stellen, was das Nichts denn überhaupt ist.
Was immer jetzt für eine Antwort kommt, sie wird folgende Bauart haben:

Das Nichts ist ....
Das Nichts definiert sich aus ...

In dem Augenblick, wo wir das Nichts definieren wollen, entsteht automatisch ein Widerspruch.
Das Nichts soll ja eben nichts sein, etwas, was keine Eigenschaften hat. Aber keine
Eigenschaften zu haben ist bereits eine Eigenschaft. Das ist in sich widersprüchlich.
Das Nichts ist nichts ist ebenfalls in sich widersprüchlich. Jede Definition definiert etwas.Da das Etwas nicht das Nichts sein kann,
kann ich das Nichts gar nicht definieren.

Und jetzt kommt meine Vorrede zum Zuge. Woran liegt es, dass ich das Nichts nicht definieren kann?

Möglicherweise fehlen da Fähigkeiten bestimmte gedankliche Konstrukte zu bilden.
Möglicherweise machen wir Denkfehler.
Aber das wollten/müssen wir ja ausschließen, wenn wir überhaupt bereit sein wollen, über irgend etwas nachzudenken.

Dann liegt es nicht an den Begrenzungen des Gehirns. Dann liegt es auch nicht daran, das man sich das Nichts einfach nur nicht vorstellen kann.

Nein. Dann ist das Nichts objektiv nur möglich, wenn man Widersprüchlichkeit in kauf nimmt.
Denn wie gesagt: Eine widerspruchsfreie Definition des Nichts kann es dann nicht geben.
Und daraus folgt: Eine Welt kann nur widerspruchsfrei sein, wenn sie sich vom Nichts unterscheidet.
Das beweist, dass eine Welt nur existieren kann, wenn sie etwas anderes ist als das Nichts.

Irgendetwas muss also sein.

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Könnte es denn eine Welt geben, die einfach nur die Menge der Zahlen 1 und 2 ist und nichts sonst?
Meiner Meinung nach ja. Ich sehe es als eine Teilwelt unserer Welt an.
Mathematiker machen im Grunde nichts anderes, als abstrakte Welten zu definieren, die sie dann gedanklich erforschen.

Jedes Softwareprogramm ist ebenfalls eine Teilwelt in unserer Welt. Sie ähnelt unserer Welt bereits deutlich mehr, da es dabei so etwas wie Zeit gibt
und Objekte untereinander oft miteinander wechselwirken.
Es gibt Progamme, die erhalten Informationen aus der Außenwelt. Die Forumssoftware ist so ein Beispiel.
Man kann aber auch Progamme schreiben, die rechnen nur für sich alleine vor sich hin.

Irgendwann wird es möglich sein, Software zu entwickeln, die bestimmte Objekte und Relationen und Wechselwirkungen zwischen
den Objekten definiert, die zu immer komplexeren Objekten führen, bei denen wir Analogien zu intelligentem Leben feststellen.
Diese Objekte müssen nicht die geringste Ahnung davon haben, dass Ihre Existenz an eine Maschine in einer umfassenderen Welt gebunden ist.

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Willkommen zurück DLK. :hallo:

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Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe mein Leben lang über all das Nichts nachgedacht. Dann las ich in einem kleinen Buch die bestechende Antwort (Ihr kennt sie sicher schon):

42

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"Sollte jemand auf folgende Fragen die Antwort kennen, möge er sie mir doch bitte per PN mitteilen:"

10011100001011100010111101000110110110001011110101000101110101000101110100101111010100001
:teufel:

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Hallo DLK, Marna oder wie auch immer, lässt nicht locker was?

Gruß, Micha

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UweZ hat geschrieben:Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe mein Leben lang über all das Nichts nachgedacht. Dann las ich in einem kleinen Buch die bestechende Antwort (Ihr kennt sie sicher schon):

42
Ich kam in besagtem Buch leider nie bis zu der Stelle mit der 42 weil ich es zu langweilig fand oder ganz einfach zu doof für den Humor war. Dafür habe ich mir die 42 erlaufen.... und :idee2: bin noch 4,2 Jahre von der 42 entfernt.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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"Die" tut doch nix, die will nur spielen!
:hihi:

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MainzerBienchen hat geschrieben:(...) Nickname: DerLetzteGedanke :wink: (...)
Fein! Dann käme ja bald auch DerLetzteBeitrag und danach NICHTS mehr :D
Laufen, weil es Spaß macht.
---
"The swim in an ironman is a contactsport" (NBC)

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@Mainzer Bienchen:

Ich bin ja aus der Gegend. Wo in Mainz sind denn deine Laufstrecken? Vielleicht könnte man deine Thesen mal bei einem langen Lauf besprechen. Im Februar geht bei mir die Marathon-Vorbereitung wieder los..

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MainzerBienchen hat geschrieben:Eigentlich sollte ich mich mit folgendem Text als User in ein Philosophieforum anmelden. Nickname: DerLetzteGedanke :wink:
Das ist eine hervorragende Idee!
Und dann bitte alle Energien in das andere Forum stecken ...

Gruß
Rainer

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UweZ hat geschrieben:Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe mein Leben lang über all das Nichts nachgedacht. Dann las ich in einem kleinen Buch die bestechende Antwort (Ihr kennt sie sicher schon):

42
Ja, ich war auch froh hier endlich die Antwort gefunden zu haben, ich fand sie überzeugend.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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42??

42!!!

Das ist es! MRun ist ein Vogone, und er tarnt seine Dichtkunst als läuferische und/ oder philosophische Theorien......

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mainzrunner hat geschrieben:@Mainzer Bienchen:

Ich bin ja aus der Gegend. Wo in Mainz sind denn deine Laufstrecken? Vielleicht könnte man deine Thesen mal bei einem langen Lauf besprechen. Im Februar geht bei mir die Marathon-Vorbereitung wieder los..

:klatsch: Mainzer Bienchen heisst der User doch bloss, um
Schweizer Trinchen zu verarschen.
Und auch sonst hat er/sie/es jeder Einladung ins reale Leben widerstanden. Ohne schützendes Keyboard sind die Feinde zu gefährlich. :haeh:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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geniesser hat geschrieben: :klatsch: Mainzer Bienchen heisst der User doch bloss, um
Schweizer Trinchen zu verarschen.
Und auch sonst hat er/sie/es jeder Einladung ins reale Leben widerstanden. Ohne schützendes Keyboard sind die Feinde zu gefährlich. :haeh:
Mann, lass mir doch meinen Spaß. :zwinker5:

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MainzerBienchen hat geschrieben: Warum ist nicht einfach nur Nichts...
...und entfernte Bäume heller als nahe! :hihi:
Viele Grüße

Jirka

Wir leben nicht, um besser zu laufen, sondern wir laufen, um besser zu leben!

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Fängt das wieder an?
Man könnte es auch einfach bleiben lassen!


Zu deinen Gedanken, wir könnten alle Programme sein, Daten die verarbeitet werden, passt mein Link den ich dir schickte mit der Ausnahme ganz gut.

Wenn das Nichts unendlich klein und unendlich groß (bis auf die Ausnhame) ist, dass unendlich kleine Nichts also unendlich schnell ist (um überall zu sein), deutet das auf Datenverarbeitung hin, z.B. der Flaschenhals eines Prozessors, in dem Rechenvorgänge seriell oder bedingt parallel vollzogen werden.

Ich möchte hier noch die Religion einbringen, bezogen auf das Christentum, und dem Glauben, nur über Jesus in den Himmel zu gelangen.
Der direkte Zugang des Menschen zu ihm (Gott) wurde uns ja versperrt (Schnittstelle nach Außen? ).

So schuf Jesus uns über den Glauben zu ihm eine neuerliche Schnittstelle, über die wir das System verlassen können.

Was auch immer das heißen mag, was geschieht mit uns als Programm, wozu braucht man uns minder bemittelte Entitäten? :sauer:
Wozu diese Selektion?

Aber interessant finde ich diese mögliche Verbindung allemal!

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Steif hat geschrieben:Ich kam in besagtem Buch leider nie bis zu der Stelle mit der 42 weil ich es zu langweilig fand oder ganz einfach zu doof für den Humor war.
:traurig:

http://www.rus.uni-stuttgart.de/42/wieso.php
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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creative-colours hat geschrieben:...und entfernte Bäume heller als nahe! :hihi:
... und nachts ist es kälter als draußen. :D
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Steif hat geschrieben:Ich kam in besagtem Buch leider nie bis zu der Stelle mit der 42.

Danke, du hast mich auf die Idee für ein Weihnachstgeschenk gebracht. :nick:


.
Lothar Matthäus: "Ich hab gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt."

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Zitat von Steif
Bild

Ich kam in besagtem Buch leider nie bis zu der Stelle mit der 42 weil ich es zu langweilig fand oder ganz einfach zu doof für den Humor war.
Hallo Steffen,

Das denke ich nicht.
Douglas Adams verliert einfach in der Übersetzung. Das Original kann man eigentlich nur festgeschnallt lesen, sonst rollt man ständig herum. Kann ich dir gerne alle nach und nach leihen.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Steif hat geschrieben:... Dafür habe ich mir die 42 erlaufen.... und :idee2: bin noch 4,2 Jahre von der 42 entfernt.
Das ist gut für Dich, sehr gut. War Dir aufgefallen, dass bei der Multiplikation von 4,2 mit 42 der Wert 176,4 herauskommt? Könnte das nicht die Hf für Dein MRT sein? Oder ist das Nichts? Oder Alles?

und tschüss

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MainzerBienchen hat geschrieben:Eigentlich sollte ich mich mit folgendem Text als User in ein Philosophieforum anmelden. Nickname: DerLetzteGedanke :wink:
Da wollte es aber jemand provozieren, oder? Vielen Dank für den eindeutigen Wink. Warum du es nötig hast hier mal als männlicher, mal als weiblicher Nick nahe zu rund um die Uhr die Leute zu verarschen, weiß ich nicht. Interessiert aber auch nicht.
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