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Laufen und Schmerzen!

Laufen und Schmerzen!

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Hallo
Ich laufe seit ca. 5 Jahren...mal mehr mal weniger.

nach dem Laufen (ca.40km pro Woche und 88kg schwer) hatte ich Probleme mit dem Knie. Es schmerzte immer wieder nach dem Laufen und hat mir die Lust am Laufen verdorben. Nach diversen Mitteln aus dem Drogeriemarkt "Gelenkplus und Co" (die nicht geholfen haben) habe ich mit meiner Hausärztin gesprochen. Sie hat mir empfohlen "Dona 200" ein viertel Jahr als Vorbeugung einzunehmen. jetzt nach 2 Monatiger einnahme habe ich keine Schmerzen mehr im Knie...ABER jetzt habe ich Schmerzen in linken Oberen Beckenbereich.

hat jemand schon ähnlicher Erfahrungen gemacht und kann mir helfen.

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hallo MFLOne,

vorab sowas hatte ich noch nicht (zum glück). aber ich würde dir empfehlen evtl mal einen orthopäden drauf gucken zu lassen. vielleicht hast du irgendwie eine fehlstellung oder sowas?

sorry, sonst habe ich leider keinen tipp für dich.
alles gute und gute besserung wünscht,
dani

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Hallo MFLOne,

es gibt bestimmt 101 Möglichkeiten, wo dem Läufer etwas weh tun kann. Und es gibt bestimmt 1001 Erklärungen, warum es weh tut. Fakt ist nunmal, dass ein Schmerz im Oberschenkel ganz wo anders ausgelöst werden kann. Wenn man viel läuft, kann man unterstellen, dass man sich überlastet hat. Diese Auffassung hat was für sich. Aber es kann ja ebenso gut sein, dass eine unterentwickelte Muskelpartie (die ominösen "muskulären Dysbalancen"), ein falscher Bewegungsablauf, Muskelverkürzungen oder fehlende Kraft in bestimmten Muskelbereichen, oder, oder ... für das Problem verantwortlich sind.

Du solltest meiner Meinung nach nicht isoliert gegen deinen Oberschenkel "vorgehen". Stell dich als Läufer insgesamt auf den "Prüfstand" und lass deinen Körper ganzheitlich im Hinblick auf dein Laufhobby analysieren. Ein Orthopäde ist da eher der falsche Ansprechpartner. Der wird sich deinen Oberschenkel ansehen und Schlüsse ziehen. Er hat nur eingeschränkte Möglichkeiten dich als Läufer zu beurteilen. Das ist nur anlässlich einer fundierten Laufband- oder Bewegungsanalyse möglich. Damit meine ich nicht die zwangsläufig oberflächliche Betrachtung beim Kauf von Laufschuhen, sondern eine eingehende Prozedur für 50 bis 100 € aus eigener Tasche bei entsprechend ausgerüsteten Instituten. Wenn du mehr zum Thema Laufbandanalyse wissen möchtest, findest du es im Themenbereich unserer Laufseite.

Ich hoffe dein Problem stellt sich als Nichtigkeit heraus. Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Ps: Auch bei mir zwickt immer wieder einmal was. Ich praktiziere verschiedene Taktiken. Das reicht von "Hoffnung auf Selbstheilung" in leichten Fällen, über Arztbesuche bis letztlich eben auch zur Laufbandanalyse. Als "Viel- und Langläufer" betrachte ich es auch als schiere Notwendigkeit so viel wie möglich über das zu wissen, was beim Laufen im eigenen Körper geschieht. Das hat mein Training in vielerlei Hinsicht beeinflusst und nicht zum Schlechteren, was ich jetzt einfach mal behaupte.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Du solltest meiner Meinung nach nicht isoliert gegen deinen Oberschenkel "vorgehen". Stell dich als Läufer insgesamt auf den "Prüfstand" und lass deinen Körper ganzheitlich im Hinblick auf dein Laufhobby analysieren. [...]
Ps: Auch bei mir zwickt immer wieder einmal was. Ich praktiziere verschiedene Taktiken. Das reicht von "Hoffnung auf Selbstheilung" in leichten Fällen, über Arztbesuche bis letztlich eben auch zur Laufbandanalyse. Als "Viel- und Langläufer" betrachte ich es auch als schiere Notwendigkeit so viel wie möglich über das zu wissen, was beim Laufen im eigenen Körper geschieht. Das hat mein Training in vielerlei Hinsicht beeinflusst und nicht zum Schlechteren, was ich jetzt einfach mal behaupte.
Udo, dank dir bekomme ich keine Krämpfe in den Fingern vom vielen Tippen, aber du sprichst (wieder einmal) meine Gedanken aus.
Was mir dazu gerade so ganz allgemein durch den Kopf geht ist nicht nur das isolierte Betrachten von einzelnen Wehwehchen, sondern auch ein bisschen das isolierte Betrachten des Laufens als Sport.
IMHO ist es so, (das mag für den "Sonntagsläufer", der sich hier bitte nicht "beleidigt" fühlen mag, weniger gelten, als für den "Kilometerfresser"), dass das Laufen nunmal so schön es auch ist (wie eigentlich fast alle Sportarten), nicht alle Muskelgruppen gleichmäßig beansprucht, sondern eben klare Schwerpunkte setzt. Aus dieser Tatsache ergibt sich für mich fast zwangsläufig die Notwendigkeit, des Ausgleichs dieser Dysbalance. Konkret: Ich kann nicht Kilometer um Kilometer laufen, ohne dabei meine "läuferischen Problemzonen" zu kennen und ihnen auch außerhalb des Laufens entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen und konsequenten Ausgleich und Kräftigung zu betreiben. Die Diskussion, ob Dehnen und co wirklich notwendig und sinnvoll sind möchte ich hier gar nicht neu aufwärmen- das soll jeder ganz für sich nach seinem Gutdünken handhaben- für mich ganz persönlich gehört (nicht unbedingt strikt gekoppelt an läuferische Aktivität) das Dehnen und Kräftigen meiner Muskulatur ebenso "auf den Plan", wie das gezielte Arbeiten an den Schwachpunkten. Und um dies wirklich effektiv zu betreiben kommt man um ein bisschen Analysieren nicht wirklich herum.
Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, der es schafft ohne körperlich Schäden davon zu nehmen jahrelang "nur" zu laufen (und damit meine ich jetzt wirklich die "Kilometerfresser"), ohne jegliches "Ausgleichsprogramm" zu betreiben. Je früher man sich dies in seiner "Läuferkarriere" verinnerlicht und umsetzt, desto niedriger imho das Risiko sich Dauerschäden zu zu ziehen.

Liebe Grüße
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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Kruemelmonster hat geschrieben:... aber ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, der es schafft ohne körperlich Schäden davon zu nehmen jahrelang "nur" zu laufen (und damit meine ich jetzt wirklich die "Kilometerfresser")
Hallo Krümelmonster,

da ich schon einiges gesehen und erlebt habe, auch läuferisch, halte ich fast nichts für unmöglich. Aber Vielläufer mit so robusten, regenerativ begabten und koordinativ begnadeten Körpern, dass sie sich um nichts anderes als das Laufen selbst scheren brauchen, dürften sehr selten sein. Ich hätte natürlich in meinem Beitrag erwähnen sollen, dass mein Lauftraining zweimal pro Woche durch gezieltes Kraftraining (vor allem der vom Laufen unterbeschäftigten Partien), beinahe tägliches Dehnen (auch im Kontext mit den Kraftübungen), ca. 2 x wöchentlich Sauna und entsprechender Ernährung ergänzt wird. Von "Nix kommt Nix". Und wer seinen Body über Jahre "schindet" und von ihm (persönliche) Höchstleistungen fordert, muss ihm das durch entsprechende Behandlung zurück geben.

Was und wie viel jemand zusätzlich mit sich anstellen muss, um das Hobby Laufen auf Dauer beschwerde- und verletzungsfrei zu halten, hängt halt von Faktoren wie Regenerationsbegabung, Güte des "angeborenen" Laufstils, Umfang des Lauftrainings und Trainingszustand ab. Dem einen zwicken 30 Wochenkilometer ohne "Begleitmusik" schon ins Fleisch, ein anderer wird jahrelang höhere Umfänge ohne Probleme laufen. Fest steht für mich allerdings eines: Sobald man Beschwerden hat, die mehr als ein-, zweimal auftreten, muss man ihnen auf den Grund gehen und ggf. das komplette Register der möglichen "Begleitmusik" ziehen.

Mein Motiv für die konzertierte Aktion: Da ich in 20 Jahren endlich bei jedem Marathonstart auf dem Siegertreppchen stehen möchte (kein Problem in M70 bis 100 :D , mussma nur ankommen), bleibt mir nichts anderes übrig als meine Lauffähigkeit mit allen Mitteln zu konservieren ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Danke für die Antworten...

hat trotzdem jemand Erfahrung mir "Vorbeugenden" Massnahmen???

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MFLOne hat geschrieben:hat trotzdem jemand Erfahrung mir "Vorbeugenden" Massnahmen???
Ja ich und ich hab versucht sie dir darzustellen. Was ich dir vorschlug praktizierte oder praktiziere ich selbst. Da red ich nicht nur von. Wenn du mit "Maßnahmen" das Einwerfen von Pillen meinst. Ja, da hab ich auch Erfahrung, auch vorbeugend. Wirkung: Nullkommanull. Wenn du vorbeugen willst, dann mach was für deinen Körper.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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MFLOne hat geschrieben:Danke für die Antworten...

hat trotzdem jemand Erfahrung mir "Vorbeugenden" Massnahmen???
Vorbeugend? Nein! Aber zu begleitenden Maßnahmen kann ich nur raten.

Auch ich habe oft Probleme beim Laufen. Diese rühren hauptsächlich von einer verwölbten Bandscheibe her, die Symptome sind vielfältig, u.a. sind davon Oberschenkel und Hintern betroffen, Schmerz strahlt eben aus.

Krankengymnastik hat nichts gebracht, eigentlich klar, was sollen die paar Minuten auch bringen?

Ich gehe jetzt seit einigen Monaten ins Fitness-Studio, mache aber kein Bodybuilding, sondern nur Krafttraining. Besonderen Wert lege ich auf die Stärkung meiner Bauch- und Rückenmuskelatur.

Und das hat es gebracht! Schon nach ca. 6 Wochen merkte ich es, ein viel besseres Laufgefühl! Weniger Beschwerden und mehr Spaß dabei. Kann ich nur empfehlen!

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@Krümmelmonster

Ich muß dir da absolut zustimmen: Laufen allein bewirkt keine Verbesserung der Gesundheit im Allgemeinen, sondern wirkt lediglich unterstützend. Im Gegenteil kann eine zu einseitige Belastung eher schädlich sein. Ich habe zum Beispiel einen bekannten, der seit Jahren regelmäßig klettern geht. Der Mann hat mittlerweile schon ein richtiges Hohlkreuz entwickelt, das ihm jetzt schon Probleme macht. Er hat einfach vergessen die Gegenspieler der beanspruchten Muskulatur in sein Trainig einzubeziehen. Beim Laufen hieße das, auch der eigenen Rumpf- und hier besonders der Rückenmuskulatur ein wenig Bewegung zukommen zu lassen. Schwimmen oder gezieltes Muskelaufbautraining böten sich da an. So wie es auch Stefan beschrieben hat.

Gruß

Fritz The Cat
Gesperrt

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