stellenwert von wettkampfbedingungen in der vorbereitung?

hallo,

mit riesenschritten naehert sich mein erster marathon. ich habe bis zum 01.04. noch 2 lange lauefe auf dem programm.

ich frage mich nun, wie wichtig es ist, dass die bedingungen waehrend dieser laeufe denen im wk gleichen/aehneln.

folgende parameter:

untergrund
ich bin die langen ueberwiegend auf waldboden gelaufen. die letzten jetzt besser wieder auf asphalt?

tag/uhrzeit
der marathon startet am sonntag um 11 uhr. ist es wichtig, die letzten langen auch so zu terminieren oder ist nur die uhrzeit entscheidend? (ich laufe bevorzugt samstags)

essen/trinken
meine hauptfrage: bisher habe ich bei den laeufen >30k nur wasser getrunken. ist es sinnvoll, bei den letzten trainingslaeufen den koerper an die energiezufuhr zu gewoehnen und gels mitnehmen?

material
ist klar. schuhe und kleidung fuer den marathon muessen vorher getestet worden sein.

bin gespannt, wie ihr das handhabt.

sebastian

buzze hat geschrieben:untergrund
ich bin die langen ueberwiegend auf waldboden gelaufen. die letzten jetzt besser wieder auf asphalt?

essen/trinken
meine hauptfrage: bisher habe ich bei den laeufen >30k nur wasser getrunken. ist es sinnvoll, bei den letzten trainingslaeufen den koerper an die energiezufuhr zu gewoehnen und gels mitnehmen?

Auf jeden Fall, beides. Klamotten auch. Alles zumindest 1 x zum Probieren, bei Problemen öfters zum Trainieren!
Die Uhrzeit halte ich dagegen für egal.

Hi,

wünsche dir viel Glück, dass alles gut geht.

Ich würde an deiner Stelle alles tun und probieren - nicht weil alles wirklich nötig wäre, sondern weil du dich dann einfach sicherer fühlst.
Der Wochentag und die Zeit (falls du sonst nicht immer ganz früh oder sehr spät läufst) scheinen mir am unwichtigsten.
Eine ausreichende Taperingphase vor dem M hast sicher eingeplant.

Drücke dir die Daumen

Jörg

Hallo Sebastian,

in der Reihenfolge deiner Anfrage:

Untergrund: Wenn du bisher hauptsächlich auf Waldboden gelaufen bist, wird es "höchste Eisenbahn" die Beine an den "beinharten" Asphalt zu gewöhnen. An deiner Stelle hätte ich damit schon viel früher begonnen. Zunächst mit ein paar Kilometer und dann von Woche zu Woche ein wenig steigern. Mach es nicht zu abrupt, auf keinen Fall jetzt einen kompletten langen auf Asphalt. Viele Läuferbeine reagieren beim Wechsel auf Beton/Asphalt mit Muskelbeschwerden. Das Schienbeinkantensyndrom soll dabei besonders häufig auftreten. Also Vorsicht!

Tag/Uhrzeit: Ich habe fast alle langen Läufe sonntags in der Zeit zwischen 12:30 bis 16:00 Uhr absolviert, weil sich das in meinem Wochenendablauf eben so anbietet. Marathonläufe finden aber meist am Vormittag statt. Dabei habe ich jedoch keine Anlaufschwierigkeiten verspürt, da man ja sowieso recht früh aufstehen muss. Ich denke nicht, dass du dir um die "Zeitverschiebung" Gedanken machen musst, wenn du dein Taperingprogramm einhältst.

Gel/Nahrung: Falls du beim Lauf selbst Gel oder sonstige Läufernahrung nutzen willst, kann ich dir nur dringend empfehlen das wenigstens einmal zu testen. Gerade diese pappsüßen Gels sind nicht jedermanns Sache. Manche Mägen mögen die nicht. Muss ja nicht unbedingt bei einem Langen sein. Ein Trainingslauf über 60 min, wo du dir probehalber zur Halbzeit so was "einwirfst" reicht auch für grundsätzliche Erkenntnisse.

Schuhe/Kleidung: Falls du mehrere Schuhe zur Wahl hast, solltest du ev. diejenigen mit der besten Dämpfung wählen, weil dir Trainingskilometer auf hartem Asphalt bisher gänzlich fehlen. Das kostet zwar Zeit, dafür könnte es aber helfen Beschwerden zu vermeiden. Was die Kleidung angeht: Nicht zu warm anziehen. Lieber am Start ein bisschen frösteln, als später übermäßig zu schwitzen und mehr als nötig zu dehydrieren. Vergiss auch nicht die Brustwarzen abzukleben, sonst ist der Blutverlust zu hoch .

Ich wünsche dir alles Gute, viel Erfolg und ein tolles Finish

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:Vergiss auch nicht die Brustwarzen abzukleben, sonst ist der Blutverlust zu hoch .

OT: In dieser Hinsicht seid ihr "Herren der Schöpfung" echte Weicheier

@ Sebastian: Ansonsten hat "Laufpappi Udo" mal wieder alles relavante schon gesagt.

Viel Glück für den Marathon.
Krümelmonster

Kruemelmonster hat geschrieben:In dieser Hinsicht seid ihr "Herren der Schöpfung" echte Weicheier

Wer das komplette, hier in Rede stehende "Areal" per Halteapparatur wegsperrt, braucht mir so gar nicht zu kommen ...

vielen dank fuer eure tipps. das hilft mir weiter.
vielleicht kam ich in meinem ersten posting ein wenig "blauaeugig" rueber, deswegen noch kurz ein paar weitere informationen:

ich bin "nur" meine letzten 3 langen auf waldboden gelaufen (1. weicher, 2. eine praktische 5km-runde). alle langen lauefe davor und generell alle strecken unter der woche laufe ich ausschliesslich auf asphalt. mein bewegungsapparat sollte das also gewoehnt sein.

ob mein magen gel vertraegt, habe ich auch schon getestet - er kann es ich habe mich allerdings folgendes gefragt:
wenn mein koerper durch wochenlanges training gewohnt ist, waehrend der langen belastungen keine energie von außen zu bekommen und dann beim marathon auf einmal doch kalorien und kh aufgenommen werden: kann der organismus ueberhaupt damit umgehen und die energie optimal verwerten?

das thema "kleidung" wird mich wohl bis zum schluss beschaeftigen. am 1.4. ist ja alles moeglich. bei den schuhe muss ich mich noch zwischen bequem (brooks radius) oder direkt (nike pegasus t/c) entscheiden.

... jedenfalls waechsen vorfreude und nervositaet so langsam

p.s. zum thema brustwarzen: ich habe festgestellt, dass ein enges laufunterhemd wunder wirkt. das liegt so eng an, dass da nichts reiben kann. allerdings ist es bei hoeheren temperaturen keine alternative.

buzze hat geschrieben:ob mein magen gel vertraegt, habe ich auch schon getestet - er kann es ich habe mich allerdings folgendes gefragt:
wenn mein koerper durch wochenlanges training gewohnt ist, waehrend der langen belastungen keine energie von außen zu bekommen und dann beim marathon auf einmal doch kalorien und kh aufgenommen werden: kann der organismus ueberhaupt damit umgehen und die energie optimal verwerten?
[...]
bei den schuhe muss ich mich noch zwischen bequem (brooks radius) oder direkt (nike pegasus t/c) entscheiden.[...]
p.s. zum thema brustwarzen: ich habe festgestellt, dass ein enges laufunterhemd wunder wirkt. das liegt so eng an, dass da nichts reiben kann. allerdings ist es bei hoeheren temperaturen keine alternative.

Hallo Sebastian,

"optimal" wird dein Organismus unter Belastung die Kohlenhydrate kaum verwerten, darum geht es auch nur sekundär- das was er aufnehmen und verwerten kann wird ihm unter den gegebenen Umständen im Idealfall einen zusätzlichen Vortrieb verschaffen, der sich positiv auf die Leistung auswirken kann (oder schneller zum Erreichen den K**Grenze führt )
Noch nicht selbst getestet, aber sobald ich mich wieder in die "heiße Phase" stürzen werde, sicher bei mir auf dem Versuchsplan: Ich habe sogenannte Gelchips zum Lutschen entdeckt, die eine Aufnahme zumindest eines Teils der Kohlenhydrate bereits direkt durch die Mundschleimhaut propagieren- was davon zu halten ist sei mal auf die Versuchschiene geschoben- und ob du noch die Zeit hast es auszutesten, ob dir das was bringt musst du entscheiden, aber für mich hört es sich zumindest ganz gut an- ich kann zwar bis relativ kurz vorm Laufen mampfen und auch relativ direkt danach, aber während muss schon der "Ast" verdammt nah sein, dass ich was anderes als Flüssigkeit zu mir nehme.
Schuhe- ich würd den Pegasus nehmen- wenn das nicht beflügelt....
Und betreffend des Unterhemds- ich wünsche angenehm kühle Temperaturen.

Toi, toi, toi
Krümelmonster


@Udo: Ich bezog mich mit meiner Aussage übrigens (fast ausschließlich) auf den zweiten, von mir hervorgehobenen Teil deines Satzes

Hallo Sebastian,

zur Trink-/Essstrategie insbesondere unter Einsatz von Energiegel kann ich dir den entprechenden Beitrag auf unserer Laufseite im Themenbereich anbieten. Ich hab das für mich über einige Läufe hinweg "optimiert". Generell ist dazu zu sagen: Ob und das es "was" bringt beim MLauf Kalorien zuzuführen, wirst du wahrscheinlich nicht merken. Ich lief letztes Jahre einige M's völlig ohne Kalorien, weil ich sie allein zu Trainingszwecken für eine noch längere Strecke brauchte. Ich könnte nun nicht sagen, dass ich mich dadurch schwächer fühlte. Aber das ist auch nicht der Punkt. Es gibt ausreichend unabhängige Untersuchungen, nach denen Energiezufuhr ab der Marathondistanz sehr wohl Leistungsgewinne bedeutet. Und es gibt dir auch mental die Sicherheit alles für einen erfolgreichen Lauf getan zu haben. Das ist besonders beim Ersten wichtig. Ich hatte den Kopf voller Zweifel und mit jedem Tag wuchs meine Nervosität. Darauf reagierte ich mit (entsprechend meinem damaligen Wissen und Vermögen) 150% Einsatz. Ich arbeitete meinen Trainingsplan absolut sklavisch ab und tat auch sonst alles, was mir geraten wurde und nötig schien. Und alles, was das Ziel hätte gefährden können, unterließ ich. Ich kann ziemlich gut nachempfinden, was in deinem Kopf jetzt vorgeht. Deshalb hoffe ich auch, dass dir der M dann als ein ebenso rauschhaftes, beglückendes, unglaublich schönes Erlebnis begegnet, wie es mir vergönnt war.

Zu den von "Krümel" eingebrachten Gelchips (Typ "Marsh Mellow") hab ich auch schon einige Erfahrung als laufendes Backenhörnchen gesammelt. Die Dinger schmecken angenehm nach Cola, müssen allerdings in zwei Stücke zerbissen werden, damit man sie wie empfohlen tatsächlich in die Backentaschen bekommt. Das größte Problem war für mich mit feuchten Fingern die störrische Plastikhülle beim Laufen aufzureißen. Das besorgt man am besten schon vor dem Start und lässt den Marsh Mellow dann im Tütchen. Ich hatte auch zu Anfang falsche Vorstellungen davon, wie viele dieser Dinger ich innerhalb der paar Stunden Marathon "konsumieren" kann. Es dauert anfänglich ca. 20 Minuten, bis sich so ein Ding im Mund aufgelöst hat. Und auch nur, wenn man gelegentlich lutschend bis "einspeichelnd" nachhilft. Je länger der Lauf dauert und je dehydrierter ich war, umso trockener wurde mein Mund und umso länger behielt ich auch das "Chipdings" im Mund. Ob's was bringt oder nicht - keine blasse Ahnung. Aber wie soll man das auch spüren, bei den paar Kalorien, die da drin stecken. Vollkommen egal: Es gibt einem ein gutes Gefühl derart gedopt unterwegs zu sein .

I wish you a happy finish

Gruß Udo

Ps: Das mit den Brustwarzen wird auch mit der Zeit besser. Inzwischen laufe ich Marathons auch ohne abzukleben. Permanentes Training steigert nicht nur die Ausdauer, es vermindert auch den Blutverlust ...

U_d_o hat geschrieben:Zu den von "Krümel" eingebrachten Gelchips (Typ "Marsh Mellow") hab ich auch schon einige Erfahrung als laufendes Backenhörnchen gesammelt. Die Dinger schmecken angenehm nach Cola,

Danke für den Hinweis, ich glaube, dann denke ich bevor ich sie ausprobiere noch mal gründlich über Alternativen nach- Colageschmack beim Laufen, ich weiß nicht....

Gruß
Krümelmonster