Fit wie ein Turnschuh ?!

Hallo,

da läuft ja gerade der thread über die Startschwierigkeiten auf den ersten Kilometern. Wie sieht es denn so im Wochenmittel aus ? Ich laufe so drei bis vier Einheiten in der Woche, selten fünf. Ich schätze mal, dass höchstens zwei Prozent der deutschen Bevölkerung die 10 km schneller laufen als ich . Aber subjektiv fühle ich mich nie "fit wie ein Turnschuh", irgendwie zwickt und zwackt es immer irgendwo , ohne dass es jetzt orthopädische Schmerzen sind. Ist das mein Problem oder ein Allgemeinproblem ?

ich hätte mir gerade mein Lauf auch schenken können ,
nur in der Badewanne war meine Muskulatur locker .
Vielleicht wird mein long Jog am Sonntag ja locker
und fluffig
Laufen soll ja auch Spaß machen

Versuch es mal mit einer Woche Pause. Danach gehst du ab wie ein Zäpfchen
Nee im Ernst. Hab auch immer das Gefühl.

Teye hat geschrieben:Hallo,

da läuft ja gerade der thread über die Startschwierigkeiten auf den ersten Kilometern. Wie sieht es denn so im Wochenmittel aus ? Ich laufe so drei bis vier Einheiten in der Woche, selten fünf. Ich schätze mal, dass höchstens zwei Prozent der deutschen Bevölkerung die 10 km schneller laufen als ich . Aber subjektiv fühle ich mich nie "fit wie ein Turnschuh", irgendwie zwickt und zwackt es immer irgendwo , ohne dass es jetzt orthopädische Schmerzen sind. Ist das mein Problem oder ein Allgemeinproblem ?

Du gehst hart auf die 40 zu, da zwackt das schon öfter. Hast du den Sprung geschafft und bist bis dahin kein Warmduscher geworden, gewöhnt sich dein Körper daran. Esgibt nichts geileres, als unfit mal so eben einen schnellen Tempodauerlauf zu machen.

Deswegen heisst es Laufsport und nicht Wellness .
Im Ernst: Erst seit ich einen professionell erstellten Trainingsplan (Laktatdiagnostik) habe ist mir aufgefallen, es tut die meiste Zeit NICHT weh. 85 % der Trainingseinheiten sind schön und machen Spaß oder sind sogar langweilig. Eine ganz neue Erfahrung. Und das Beste dabei: ich werde schneller (gut, ist bei meinen Zeiten auch keine Kunst).
Wie das in deiner Leistungsklasse zu bewerten ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber bei meinem geliebten Kampfsport war ein schmerzfreies Training kein effektives Training (im Sinne von: tun mir nachher die Muskeln weh und fühle ich mich total ausgepumpt). Und nur gaaaaanz selten hatte ich das Gefühl: boah, jetzt hat mal alles gestimmt! Aber das war dann sehr erhebend. Auch gab es da natürlich die Prüfungen, die eine Leistungsverbesserung dokumentiert haben.
In diesem Sinne oder: sprech' mal mit einem Profi drüber.
Gruß
Claudia

Alfathom hat geschrieben:Esgibt nichts geileres, als unfit mal so eben einen schnellen Tempodauerlauf zu machen.

Gerade das ist meine Spezialität!

Ich kenne das Problem, irgendwo zwickt es immer, oft auch einfach "nur" mental.
Bei mir ist der lange Lauf ein chronisches Problem, egal wie vorsichtig ich ihn anfange meine Hertfrequenzen sind anfangs immer so 10 Schläge zu hoch für das Tempo, ein Problem das ich bei anderen Läufen nie habe, im Verlauf pendelt sich das zwar dann ein, dennoch nervt es total (ist ne mentale Macke )

Gruss Jörg

Teye hat geschrieben: Aber subjektiv fühle ich mich nie "fit wie ein Turnschuh", irgendwie zwickt und zwackt es immer irgendwo , ohne dass es jetzt orthopädische Schmerzen sind.

Mir ging es körperlich noch nie besser seit ich seit über 2 Jahren 3 mal die Woche laufe . Und da kratze ich schon viel stärker an der 40, also am Alter kann es nicht liegen .
Aber bisher waren es auch nur max. 25 km. Bin aber gerade dabei, das ganze zu steigern. Sollte ich mir wohl noch mal überlegen ?

Vielleicht seit ihr Viel- und Schnellläufer (ich gehöre auf jeden Fall zu den anderen 98%) zu verkrampft und verbissen, dass es eher ein mentales Problem ist. Oder der Körper verlangt mal nach einer Abwechslung oder Auszeit.

Liebe Grüße
Anett

Hallo Teye,

ich kenne Läufe, die von der ersten bis zur letzten Minute in physischem und deswegen mentalem Hochgefühl verlaufen. Oder ist es umgekehrt? Ich bin supergut drauf, deswegen hat auch der Body nix zu meckern und Dampf ohne Ende? Diese Läufe sind sehr selten. Da ich ständig versuche meine Form auf (für mich) hohem Niveau zu halten oder zu verbessern, was ja nur möglich ist, wenn man sich fordert, fühle ich mich meistens "unfit". Das ist natürlich Unsinn, wenn ich bedenke, dass ich jederzeit einen Marathon laufen könnte. Sozusagen aus dem Stand. Keine für mich anspruchsvolle Zeit, aber deutlich unter 4h immer.

Das Training ist eben heftig, deshalb ist das von dir beschriebene "Zwicken und Zwacken" auch bei mir Dauergast. Mit zusätzlichem Krafttraining, Dehnen und Sauna gelang es mir bisher immer zu verhindern, dass das Meckern der "Systeme" zu ernsten Beschwerden explodierte. Eine Gratwanderung zwischen voller Ausbelastung und phasenweiser Überlastung.

Bevor ich vor fünf Jahren anfing systematisch und immer härter für Marathonläufe zu trainieren, waren die eingangs beschriebenen "Höhenflüge" häufiger. Auch damals lief ich schon fünfmal pro Woche im Schnitt. Aber eben immer langsam, kein zielgerichtetes Training. Die davon ausgehende Belastung beließ mir oft das Empfinden "fit wie ein Turnschuh" zu sein. Zumal, wenn ich dann am Wochenende noch halbe Nächte durchtanzen konnte.

Sicher hat es auch etwas mit dem Alter zu tun. Die Knochen haben mittlerweile 53 Lenze zu verkraften und diverse sportliche und andere Jugendsünden. Nicht, dass ich mich "alt" fühlen würde - zur Steigerung des Selbstwertgefühls steige ich gerne mit Zwanzigjährigen mal drei Etagen Treppen hinauf . Dennoch kann ich mir einen Läufer, der sich in diesem Alter und mit (subjektiv) so hohem Einsatz (bzw. Ehrgeiz) besser fühlt als ich, nicht recht vorstellen. Na vielleicht doch: Wenn er von je her gelaufen ist, ein Regenerationstalent und es vermied sich häufiger zu überlasten ...

Gruß Udo

Jetzt interessiert es mich aber schon, wo augenblicklich deine Zeit über 10 km liegt 2005 zählt nicht. Obwohl ich, glaube ich, auch zu den 98% zähle .
Naja, das mit dem Zwicken und Zwacken, ist so eine Sache. Ich bin da sicher auch so jemand, der nach Marquard der Selektion zum Opfer fallen würde. Irgendwas tut immer weh. Heute mal wieder die Zehen, aber da ich weiß, dass ich nur die Schrauben raus machen lassen müsste, dafür aber keine Zeit habe, muss ich halt damit leben.
Andererseits war ich, seit ich laufe ( und zeitgleich aufgehört habe zu rauchen) nicht mehr krank. Kein Husten, kein Schnupfen, keine Erkältung. Also zumindest nix, weswegen ich im Bett bleiben musste.
Also glaube ich jetzt mal, dass da ein Zusammenhang besteht. Laufen und Gesundheit. Wenn du mich jetzt fragen würdest, ist der Tausch in Ordnung, dann für mich auf jeden Fall (bei Job, 3 Kindern und 2 Hunden ist Krankheit schlichtweg verboten ).

Aber fit, so wie es in den Büchern beschrieben ist, fühle ich mich nicht unbedingt. Vielleicht bin ich dazu auch zu anspruchsvoll .
Wobei ich immer feststelle, wenn ich das Gefühl habe, meine Füße kleben am Boden, die Beine bewegen sich in Zeitlupe und der Geist ist auch nicht wirklich willig, dann laufe ich in der Regel nicht zu langsam, sondern zu schnell.
grüßle kirsten

Im "Trainingsalltag" kenn ich diesen Zustand auch nur bedingt- schon allein deshalb, weil ich leistungsmäßig nie mit dem Ist Zustand zufrieden bin.

Kennen tu ich das Gefühl vor allem aus den Situationen, wenn aus welchen Gründen auch immer (Jobmäßig absolut keine Zeit oder kurzzeitige Auas, die präventiv eine kurze (!) Pause nahe gelegt haben), eine kurze Auszeit angesagt war und ich direkt daran einfach gemütlich einen langen Lauf ansetze- während dessen und danach fühl ich mich meistens super fit und nahezu "unbesiegbar"- ich liebe Endorphine

Gruß
Krümelmonster

kirsten1967 hat geschrieben:Jetzt interessiert es mich aber schon, wo augenblicklich deine Zeit über 10 km liegt 2005 zählt nicht. Obwohl ich, glaube ich, auch zu den 98% zähle .

Also, in Anfang 2006 bin ich 9,6 km in 37:40 gelaufen, dann aus gesundheitlichen Gründen erst Sylvester wieder, mit "halber" Kraft 42:55; mit alles geben schätze ich im Moment so 41:30.

Ich glaube selbst das reicht um schneller als 99% aller Deutschen zu sein .

Also, irgendwie liest sich das hier wie ein Threat von Masochisten .
Ich glaube, ich will gar nicht schneller werden ...
Gruß
Claudia

Hallo Teye,

Du solltest Dir das Gefühl "fit wie ein Turnschuh" öfter gönnen. Oder bist Du permanent im Training für einen Wettkampf?

Gruß Hans

Quirli hat geschrieben:Also, irgendwie liest sich das hier wie ein Threat von Masochisten

Laufen ist angstrengend, man schwitzt und es kostet Zeit. Man muss schon auf derartige Selbstgeißelung stehen, um's länger auszuüben.

Und wer "halskrank" läuft gehört sicher auch dazu.

Gruß Udo

Teye hat geschrieben:Ich glaube selbst das reicht um schneller als 99% aller Deutschen zu sein.

Ganz bestimmt sogar .


Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:Laufen ist angstrengend, man schwitzt und es kostet Zeit. Man muss schon auf derartige Selbstgeißelung stehen, um's länger auszuüben.

oh mein Gott, wie wahr.... DAS steht allerdings in keinem Laufbuch!

ciao,
ZebraLady

Nichts gegen ein hohes Leistungsniveau und das Bedürfnis sich ständig zu verbessern. Kenne ich auch irgendwie.

Aber so ab und zu sollte man sich auch das Gefühl des topfit und des Hochgefühls gönnen.

Da gibt es leider nur eines: Laufpause!

Finde ich aber gut, mal wieder so richtig motiviert und mit etwas überschüssigen Kräften weiter zu machen. Nach einer kleinen Supersuperkompensation.

Auf jeden Fall besser, zumindest für mich, da ich nicht so zu schlechtem Gewissen neige wenn ich mal nicht laufe, als sich ständig weiterzuquälen.

Gruß

Peter

U_d_o hat geschrieben:Laufen ist angstrengend, man schwitzt und es kostet Zeit. Man muss schon auf derartige Selbstgeißelung stehen, um's länger auszuüben.

Und wer "halskrank" läuft gehört sicher auch dazu.

Gruß Udo

stimmt, aber es mal so geballt geschrieben zu sehen regt schon zum Nachdenken an
Gruß
Claudia

stimmt alles haargenau: irgendwas tut mir immer weh, und wenn nur meine kleine zehe zwickt. ich hab mich daran gewöhnt und kann inzwischen sehr gut zwischen ernsthafter verletzung und unbedeutendem unterscheiden.

früher, als ich noch nicht lief hatte ich zwar weder knieschmerzen, fußsohlenentzündungen, schienbeinkantensydrome, schleimbeutelentzündungen oder itbs, dafür bin ich jetzt nie erkältet und ich habe hervorragende blutwerte.

Ach ja, die leidigen Zipperlein....
Eigentlich könnte ich eine Runde mitjammern. Irgendwo zwickt immer was, derzeit die linke Wade. Das Alter schlägt erbarmungslos zu und diverse Jugendsünden haben an meinen Beinchen auch ihre Spuren hinterlassen.
Mit Marathon wirds in diesem Leben vermutlich nix mehr.

Für ein Hobby ständig zum Arzt, Heilpraktiker, Osteopathen etc. schlurfen zu müssen finde ich auch frustrierend. Außerdem habe ich eine Weisskittel-Phobie

genug gejammert - Frühling wirds und die Füsse werden unruhig!

kriemhild