Es musste ja mal soweit kommen:
Nach entsprechender Verniedlichung der zu erwartenden Höhenmeter wird auch die standhafteste Flachlandläuferin schwach - in diesem Fall Laufente73.
Nachdem ich Diana am Neustadter Bahnhof abgeholt hatte fuhren wir durch den schönen Pfälzerwald nach Landstuhl um dort den Berglauf zu wagen.
Es sind 7.8 Kilometer zu laufen und dabei 350 Höhenmeter zu überwinden.
Nicht zu schlimm für den Anfang, finde ich.
Pünktlich um 15:00 Uhr startet die buntgekleidete Läuferschar am Allwetterbad direkt unterhalb der Ruine Nanstein.
Nach ca. 150 m verlassen wir die Straße und biegen rechts in einen breiten, leicht ansteigenden Waldweg ab. Es geht immer leicht aufwärts und wir gewinnen allmählich an Höhe.
Nach gut 2 km geht es links einen steilen Pfad hinunter, wir müssen aufpassen damit wir nicht auf den Steinen stolpern.
Von dort aus laufen wir ein sanft ansteigendes Tal hinauf, linker Hand ein Bächlein und Teiche.
Ab km 2.8 müssen wir uns warm anziehen: Die erste heftige Steigung beginnt und die ersten Läufer vor uns bleiben stehen oder beginnen mit ihrer Wanderung.
Es geht so richtig böse im Zick-Zack den Berg rauf; wir können schön sehen wo wir noch hin müssen.
Bei km 3 heißt es "gute Miene zum bösen Berg machen" denn dort steht der Fotograf der LLG-Landstuhl und versucht die teils lockeren , grimmigen oder erschöpften Mienen des munteren Laufvolks mit der Digicam festzuhalten.
Inzwischen hat sich mein Magen gemeldet, denn es gab früh am Morgen nur ein paar magere Corn-Flakes mit Nougat-Pillows.
Diana ist so nett ihren Powerbar-Riegel mit mir zu teilen. Und das Verhängnis nimmt seinen Anfang:
Das Teil will zuerst in meine Luftröhre und nach einem mörderischen Hustenanfall versuche ich verzweifelt den Brocken runterzuschlucken.
Keine Chance.
Ich kann ihn nur stückweise essen, der Riesenact lenkt mich immerhin vom immer noch vorhandenen heftigen Anstieg ab.
Eine Läuferin hinter uns keucht und schnauft dermassen dass ich jeden Moment ihr Ableben befürchte.
Aber alles Elend dieser Welt findet ein Ende, der Anstieg ist überwunden, der Riegel gefuttert und wir können den nächsten Kilometer wieder Druck machen.
Die wilde Jagd geht nun leicht bergab (müssen wir alles wieder hoch) und der nächsten Rampe bei Kilometer 6 entgegen.
Wir sammeln noch einige Mitstreiter ein, die Lady mit den Atemproblemen liegt weit hinter uns und entgeistert erblicken wir die nächste Rampe:
Es geht eine gut 30% steile lockere (!) Sandaufschüttung hinauf , und dann wieder einen Zickzackweg.
Die Aufschüttung nimmt voll das Tempo raus, danach geht es wieder irgendwie.
Einen langen halben Kilometer später ist auch dies überstanden, die Sonne lacht und der Lauf ist wieder angenehm.
Der Weg wird breiter, wir können wieder das Spielchen "Läufer einsammeln" betreiben und sehen in der Ferne die Burgruine auftauchen.
Noch knapp 600 Meter zu laufen, der Pfad wird schmaler, rechts ein Zaun und dahinter kann man einen Blick auf Landstuhl werfen.
Zu den Läufern vor uns aufschließen wollten wir nicht mehr, es geht die letzte Steigung hinauf und nach knapp 45 Minuten haben wir das Ziel auf der Burg erreicht.
War nicht so schlimm, das ganze, oder?
Das gelaufene Tempo war immerhin 5:46 / km, und heute sind wir mit 5:36 (als ob nix wäre) in Karlsruhe einen 15er gelaufen.
P.S.: Hätten wir das "Läufer einsammeln" konsequent weiterbetrieben wäre Diana ein 3. Platz in ihrer AK vergönnt gewesen, es fehlten nur 21 Sekunden.
Beim nächsten Mal.
Gruß vom Montainrunner
2
Ach, Bergläufe sind doch immer wieder schön.
Dass man dabei nichts essen sollte, hast Du ja jetzt gelernt.
Dass man dabei nichts essen sollte, hast Du ja jetzt gelernt.
3
Ihr seid klasse!
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)
http://artificial-nonsense.blogspot.com/
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4
Hi Mountainrunner!
Da hast du gmeinsam mit der Jagdgöttin aber ordentlich hingelangt. Tolle km-Zeit übrigens, für ein derart schwieriges Gelände. Daher: an euch beide.
Liebe Grüße
El Corredor
Da hast du gmeinsam mit der Jagdgöttin aber ordentlich hingelangt. Tolle km-Zeit übrigens, für ein derart schwieriges Gelände. Daher: an euch beide.
Liebe Grüße
El Corredor
5
keine Ahnung warum ich mich immer wieder überreden lasse Wollte doch keine Hügelläufe (und schon gar keine Bergläufe) mehr machen...Nach entsprechender Verniedlichung der zu erwartenden Höhenmeter wird auch die standhafteste Flachlandläuferin schwach - in diesem Fall Laufente73.
:nee: gar nichtNicht zu schlimm für den Anfang, finde ich.
Kann Dich ja nicht verhungern lassenDiana ist so nett ihren Powerbar-Riegel mit mir zu teilen.
Tja, auch Riegel essen will gelernt seinDas Teil will zuerst in meine Luftröhre und nach einem mörderischen Hustenanfall versuche ich verzweifelt den Brocken runterzuschlucken.
Keine Chance.
Im Nachhinein betrachtet eigentlich nicht Hätte mich sonst auch nie im Leben für den Hambacher Schloß HM überreden lassen...War nicht so schlimm, das ganze, oder?
Mittlerweile kann ich mit meinem 4. Platz leben aber in KA hätte es nicht auch nochmal der 4. sein müssenP.S.: Hätten wir das "Läufer einsammeln" konsequent weiterbetrieben wäre Diana ein 3. Platz in ihrer AK vergönnt gewesen, es fehlten nur 21 Sekunden.
6
Hi Laufente
Kann ich auch nicht bin deswegen fast verhungert gestern auf 30 km. In Zukunft wieder Gel.
Das freut mich!
Laufente73 hat geschrieben: Tja, auch Riegel essen will gelernt sein
Kann ich auch nicht bin deswegen fast verhungert gestern auf 30 km. In Zukunft wieder Gel.
Laufente73 hat geschrieben: Im Nachhinein betrachtet eigentlich nicht Hätte mich sonst auch nie im Leben für den Hambacher Schloß HM überreden lassen...
Das freut mich!
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)
http://artificial-nonsense.blogspot.com/
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