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alternative tempotrainingsmethode - frei nach Plattfuß

alternative tempotrainingsmethode - frei nach Plattfuß

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angeregt durch einen beitrag von Plattfuß im thread "Qualitätive Trainingsgestaltung" habe ich mal über eine 'andere' variante tempotraining nachgedacht.

hier der link zum ursprungspost:
http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... stcount=69

tja und das wollte ich jetzt gern mal zur diskussion stellen. nicht unbedingt in bezug auf besonders langsame läufer, oder anfänger, aber ich bin nunmal beides und würd's gern mal probieren und drum das ganze hier im anfängerbereich. wobei ich gleich dazusage, daß ich die methode genauso wie jede andere form von tempotraining keinem 'echten' anfänger empfehlen möchte. jeder auf eigene verantwortung und nur wenn's spaß macht und gut bekommt.

also hier die idee:

man nehme eine geschwindigkeit, die man für "gscheit schnell" hält, die man aber gerne (realistisch) in absehbarer zeit über eine gewisse distanz laufen können möchte.

man nehme weiterhin eine puls ober- und eine puls untergrenze, die einem persönlich für einen selbst als für eine art tempo-intervalltraining sinnvoll erscheinen. zum beispiel 75% und 95% von der wie auch immer ermittelten oder angenommenen hf max. oder auch mehr oder weniger, wie man sich halt grad so einschätzt, woran man noch spaß hat.

dann nehme man noch die zeit, die man bei der gegebenen geschwindigkeit für die angepeilte distanz brauchen würde und zieht los.

und jetzt läuft man mit dieser gscheit schnellen geschwindigkeit los, bis man die hf obergrenze erreicht hat (pulser piept), man legt eine gehpause ein bis man die hf untergrenze ereicht hat und rennt wieder los. und das ganze solange bis die gegebene zeit rum ist (so man nicht vorher feststellt, daß man sich übernommen hat natürlich).

das ganze macht man einmal die woche, oder alle zwei wochen, abgewechselt mit einem tempodauerlauf oder sowas. zusätzlich natürlich die übrigen normalen langsamen läufe, davon ein langer extra langsamer für die grundlage.

irgendwann sollte man eigentlich das ziel die gegebene distanz in der gegebenen geschwindigkeit durchlaufen zu können erreicht haben.

was denkt ihr? ich kann mir das ganz spaßig vorstellen, solange die obergrenze nicht 100% ist und die dauer nicht so lang, daß man am nächsten tag kriecht, aber das kommt ja alles auf's vorgegebene ziel an, wenn das realistisch ist, sollte dem spaß doch nicht's im wege stehen, oder?

ich hab so ähnlich mit dem laufen angefangen, also pulsbereich festlegen, joggen bis max, gehen bis min, wiederholen bis vorgegebene zeit rum. ich fand das einfacher und weniger restriktiv als die 1min joggen, 1min gehen pläne, die so üblich sind. ist halt individueller, irgendwie.
und übertragen sehe ich diese art tempotraining jetzt als äquivalente alternative zu intervallen. macht das sinn?

PS: wer die idee für dumfug hält solls übrigens sagen, drum frag ich hier. das heißt aber nicht, daß ich es nicht trotzdem möglicherweise ausprobieren werde.

idefix

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Mich würde es frustrieren nach Pulsuhr zu laufen.. Und erst volle Kanne und dann quasi ausgebremst werden, ist auch nicht mein Ding. Kann man dieses permanente Auf und Ab denn über längere Zeit durchhalten?
Also für mich wär das nichts, aber wems Spaß macht.. :zwinker4:

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Nichts neues, nennt man Tempowechselläufe, mit dem kleinen, aber effektiveren Unterschied, dass die schnelleren Einheiten ncht bis zur K-Grenze :kotz2: gelaufen werden. Neudeutsch auch Criss-Crosstraining, um immer an der aneroben Schwelle zu laufen und um diese durch Training anzuheben.
Z.B Schwelle liegt bei 88%, 3 min im Tempo 88% der MaxHfr + 8 Schläge drüben, dann 3 min im Tempo 88% ./. 8 Schläge, das ganze 4-6 x im Wechsel.

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werwuffi hat geschrieben:Mich würde es frustrieren nach Pulsuhr zu laufen..

Aha. Interessant.
Und erst volle Kanne und dann quasi ausgebremst werden, ist auch nicht mein Ding.

Es ist Gewöhnungssache, aber es macht Spa-hass. :zwinker5:
Kann man dieses permanente Auf und Ab denn über längere Zeit durchhalten?

Soll man ja gar nicht. Höchstens anderthalb Stunden, zu Anfang eher weniger, viel weniger.
Inkl. Aufwärmen und cooldown wird man für 10 km genausolange oder länger brauchen wie im Schlappschritt- aber eine sauberere Lauftechnik eignet man sich durch zügigeres Tempo an.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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idefix hat geschrieben:
...
PS: wer die idee für dumfug hält solls übrigens sagen, drum frag ich hier. das heißt aber nicht, daß ich es nicht trotzdem möglicherweise ausprobieren werde.
...
warum sollte das dumfug sein? das ist doch durchaus vergleichbar mit einigen fahrtspielen. du läufst zum spass, du möchtest gerne etwas flotter werden, mach das ruhig so. und diese art von pulskontrolle ist doch mal eine sinnvolle.

berichte doch ruhig mal weiter, wie du damit vorankommst. ich könnte mir vorstellen, dass es dir nicht schadet, so einen trainingstag wöchentlich zu machen. bringt dir vermutlich mehr, als irgendwas was in die richtung tempolauf geht.

viel spass und erfolg
this time, the bell

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Hallo,

die Idee hört sich gar nicht so schlecht an, das würde ich auch mal ausprobieren.

Welchen Pulsbereich würdet Ihr denn vorschlagen? Meine HFmax liegt so bei 197, (eher noch ein klein wenig drüber) den Wert hatte ich bei einem Zieleinlauf bei einem 10-km-WK.

LG Chrisi

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Ich persönlich halte einen kontinuierlichen Tempolauf für gesünder, besonders für langsamere Anfänger. Das Bremsen bei den Intervallen birgt immer auch ein gewisses Verletzungsrisiko. So ein Training ist nur auf einer soliden aeroben Basis sinnvoll, die man sich durch viele gleichmäßige aerobe Läufe aneignet. Das ist irgendwie wie Schritt zwei vor Schritt eins zu setzen (so wie: sich zuerst abtrocknen und dann duschen, oder so).

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erst mal danke für die vielen antworten.

ich hab's heute morgen mal probiert. ich hab für mich mit einer bisherigen hf-max von 190 (kann ja immer irgendwann wirgendwo noch höher gehen) einen bereich von 140 bis 180 ausprobiert und ich denke der bereich war ganz gut, wobei ich mit der maxgrenze nicht allzuviele wiederholungen schaffe, ohne völlig platt zu sein.

ich hab mich also 5 min locker eingelaufen, dann bin ich 5 mal solange schnell gerannt, bis der pulser gepiepst hat und dann immer sofort eine gehpause eingelegt, bis die untergenze wieder erreicht war. danach wieder 5min locker nach hause.

was mir leider gar nicht gelungen ist, ist die geschwindigkeit der 5 'intervalle' insich oder auch nur zueinander halbwegs konstant zu halten.

tempogefühl hab ich in dem bereich leider gar keins (bin ja nie so schnell gelaufen vorher) und mein meßgerät ist ein Garmin Edge, und der zeigt leider keine auch nur halbwegs brauchbare aktuelle geschwindigkeit an. wie die meisten Forerunner nutzer stelle ich meine geschwindigkeitsanzeige normal auf rundendurchschnittszeit und korrigiere nach so 100-200m nach, wenn sich die geschwindigkeit stabilisiert hat. mit automatischen runden alle 500m kann ich dadurch bei langsameren einheiten mein tempo ganz gut kontrollieren.

die für meine sehr bescheidenen verhältnisse 'sauschnell' gerannten sprintintervalle heute waren damit aber nicht meßbar, bzw immer erst hinterher. mir war's dann einfach wurscht und ich bin so schnell gerannt, wie ich konnte und wenn's gepiepst hat (und da war ich immer schon ganz gut froh drum, daß es endlich soweit war) hab ich halt hinterher geschaut, wie schnell ich war.

hier also meine unglaublichen zeiten von heute morgen, waren insgesamt mit ein- und auslaufen (je 5min) nur 25 minuten, hab's also vorsichtig angehen lassen:

190m 1:00min 5:17
1:41 gehpause
180m 0:52min 4:46
1:40 gehpause
250m 1:20min 5:27
1:10 gehpause
270m 1:46min 6:25
1:20 gehpause
170m 1:03min 6:00

spaß hat's gemacht, wenn man mal von den jeweils letzten 20m jedes intervalls absieht *grin*. aber ich denke das soll so sein, nennt man glaub ich trainingsreiz.

ob das ganze jetzt was bringt hab ich natürlich noch keine ahnung. aber es ist mal was anderes als locker dahintraben und auch ganz anders als ein tempolauf. ich werd jetzt erstmal abwarten, wie es mir morgen so geht, ob noch irgendwelche unangenehmen spätfolgen der 'raserei' auftreten. wenn nicht, probier ich es evtl nächse woche montag nochmal und versuche dabei etwas langsamer und dafür etwas länger pro intervall zu laufen, vielleicht stellt sich ja doch noch irgendeine art tempogefühl ein.

ach ja und für die, die vorher noch nix von mir gelesen haben: nicht über die zeiten wundern, ich bin aus noch ungeklärten gründen wirklich so langsam. laufe seit knapp einem jahr, normalerweise 3x pro woche, längster lauf bisher 7km (1:09h), schnellstes rennen-gegen-die-uhr 3km in 21:42. ich hab aus vielleicht verständlichen gründen, noch an keinem wettkampf teilgenommen. da würde ich höchstens gegen den besenwagen rennen und das ziel wär schon längst abgebaut, wenn ich ankomme.

idefix

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Das ist ja mein Problem. Ich mache schon zu viele gleichschnelle Läufe. Irgendwie pendle ich mich immer so bei 7:00 min ein. Wenn ich den langen Lauf mache, dann kann ich mich höchstens mal zu 7:30 zügeln. 7:00 bis 7:30 ist eben mein Wohlfühltempo.
Aber schneller ist eben auch nicht so dauerhaft drin, deshalb dachte ich, dass ich eben diese Art des Trainings probiere. Ich würde als "schnelles" Tempo für den Anfang 6:00min wählen, also nicht soooo schnell für meine Verhältnisse. Außerdem würde ich bestimmt nicht sofort stehen bleiben, sondern locker runterfahren , dann gehen und dann wieder locker hochbeschleunigen. (Soweit die Theorie) Wenn ich jetzt noch einen Anhaltspunkt für den Puls hätte, würde ich es diese Woche mal ausprobieren und dann berichten.

LG Chrisi

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also mit de runterbremsen und dem beschleunigen hatte ich jetzt keine probleme, das geht irgendwie von alleine, wenn man beschließt, langsamer oder schneller werden zu wollen.

beim losrennen rennt man halt einfach los und beim übergang zum gehen läßt man es auslaufen und geht in gehen über. ohne zusätzliche energie in's bremsen zu investieren natürlich. warum auch, es gibt ja keine mauer oder sowas, an der man bremsen muß. wenn der pulser piepst hört man halt auf zu rennen und kommt ganz von allein nach ein paar schritten beim lockeren gehen an, so kam's mir wenigstens vor.

was die geschwindigkeit angeht hatte ich eigentlich 6:40 vor, also nicht so schrecklich schnell. aber das krieg ich nicht dosiert ohne technische hilfsmittel und bis der Garmin weiß, was er anzeigen soll, piepst schon der pulser.

das muß ich noch üben. wobei ich nicht sicher bin, ob nicht diese sprintintervalle auch ganz gut sein könnten. spaß haben sie mir gemacht, ich renn ganz gern mal kurz schnell, mir geht halt blos sehr schnell die puste aus dabei, aber vielleicht ändert sich das ja nach ein paar versuchen solangsam.

was denkt ihr? sind intervalle, die nur zwischen ein und zwei minuten dauern für irgendwas gut? sollte ich unbedingt versuchen eher so 5min in 6:40 rum zu laufen? ist sicher weniger spaßig, dafür könnte es sein, daß ich das länger durchhalte, also vielleicht auch 5mal oder so, was dann ja schon ne ordentlich lange einheit wäre. so warens halt nur 15min bei den intervallen mitsamt pausen. beim nächsten mal würde ich 20min schnell anpeilen, oder eben lagsamer und länger.

idefix

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Hallo Idefix,

ich denke mal wenn dir das wirklich so viel Spaß macht, dann mach es einfach. Nachhaltiger sind sicher länger andauernde Intervalle 1-2 km - da du wahrscheinlich kein Sprinter werden willst. Der Köper stellt sich bei den langen Intervallen auf die ungewohnte schnelle Belastung ein und du baust ihn auf. Die Erholungsphasen sind aber bei diesen intensiven Belastungen extrem wichtig.

lg
Dieter

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@Tiger-Chrisi

pulsgrenzen kann man so schlecht vorschlagen, wenn ich von mir auf dich schließen würde, würd ich 145-185 sagen.

die untergrenze ist eigentlich relativ simpel. halt was, wo du sich schon wieder recht gut fühlst, aber noch nicht anfängst wieder kalt zu werden. eher etwas weniger als man bei nem ganz langsamen lauf als schnitt hat. man läuft ja, wenn man da unten angekommen ist wieder los, bleibt also nicht lange and der grenze.

die obere ist schwieriger: erreichbar ohne wettkampfbedingungen muß sie natürlich sein, zu sehr übertreiben ist sicher nicht gesund. ich bin nicht sicher, ob ich meine etwas nach unten korrigieren sollte. vor allem, wenn ich langsamer und länger probieren sollte, weil man dann ja deutlich länger in der nähe der obergrenze lauft, weil die kurve weniger steil ansteigt. also vielleicht bei dir 180 oder bei mir 175 oder so.

ich würd's einfach mal ausprobieren, wenn du viel zu hoch geschätzt hast, dann bleibst du einfach ohne piepsen stehen und schaust mal, wo du warst, als du der meinung warst nu ist's aber genug gerannt. wenn's zu früh piepst und du dich noch nicht ordentlich belastet fühlst, war die obergrenze zu niedrig. wenn du ewig rennst ohne das was piept oder du freiwillig stehen bleibst, war die geschwindigkeit zu niedrig. dann läufst du einfach weiter und erklärst das ganze zum tempolauf.

aber vielleicht meldet sich ja noch jemand mit ahnung hier, ich probiere ja auch nur dumm rum.

idefix

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idefix hat geschrieben:ich würd's einfach mal ausprobieren, wenn du viel zu hoch geschätzt hast, dann bleibst du einfach ohne piepsen stehen und schaust mal, wo du warst, als du der meinung warst nu ist's aber genug gerannt. wenn's zu früh piepst und du dich noch nicht ordentlich belastet fühlst, war die obergrenze zu niedrig. wenn du ewig rennst ohne das was piept oder du freiwillig stehen bleibst, war die geschwindigkeit zu niedrig. dann läufst du einfach weiter und erklärst das ganze zum tempolauf.

aber vielleicht meldet sich ja noch jemand mit ahnung hier, ich probiere ja auch nur dumm rum.

idefix
Hallo idefix. Ziel ist es doch, irgendwann in dem nach eigenen Vorstellungen gscheiten Tempo durchlaufen zu können, ohne das die Uhr piepst, wenn ich mich nicht irre. :confused:
Also wenn man sich ein Tempo vornimmt und die Uhr piepst nicht mehr, dann hat man doch sein erstes Ziel erreicht. Dann könnte man z.B. seine Pulsobergrenze noch weiter nach unten schieben, bis auch da die Uhr nicht mehr piepst. Nur so als Anregung. :wink:

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@murexin2002
tja das mit dem sprinter ist mir eben auch schon aufgefallen, blos werd ich mit den zeiten weder ein sprinter noch ein mittelstreckler noch ein langstreckler. es ist also eigentlich ziemlich wurscht. gesund und motivierend soll es halt sein.

das ziel war zwar schon mal irgendwann 10km in vielleicht 1h10 zu laufen oder so. oder wenigstens 5km in 33 oder 34 minuten. aber wenn's um spaß alleine geht bin ich schon eher der sprintertyp.

war ich immer schon: beim fußball und tennis war mir als kind das feld zu groß, handball und squash haben mehr spaß gemacht, 50m sprint in der schule war ich ziemlich weit vorne bei den mädels (2. oder 3. üblicherweise), als die das ab ihrgendeiner alterstufe auf 80m erhöht haben, waren auf einmal deutlich mehr vor mir im ziel. ich war damals ziemlich antrittschnell, aber null durchhaltevermögen, immer zuwenig luft, so subjektiv beschrieben.

und nu trab ich halt in unglaublich langsam durch die gegend und die ganzen walker mit und ohne stöcke überholen mich. spaß macht's schon auch so, solange man die augen zumacht und sich auf's hörbuch im mp3 player konzentriert und ja keinen blick hier ins forum wirft. aber spannend ist sowas wie heute eher.

wobei ich schon auch irgendwie stolz drauf bin ne stunde am stück laufen zu können, selbst wenn viele das tempo für technisch unmöglich halten, das ich dazu anschlage. ist halt so ein 'projekt' von mir das mit dem joggen jetzt endlich mal zu lernen.

aber es ist doch ein eher langweiliger sport ansich, sag ich jetzt mal so frech. was ja nicht heißt, daß es nicht trotzdem spaß machen kann. ich könnte allerdings nicht ne stunde langsam dahintraben ohne irgendwas zum zuhören dabeizuhaben. die sprints heute hab ich ohne knopf im ohr gemacht, das ist der unterschied.

idefix

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@Plattfuß
ja, da hast du recht, das war das ziel. blos ich hab es heute nicht geschafft ein sinnvolels tempo dazu anzuschlagen. ich kann momentan anscheinend nur ultralangsam traben und kurze 'schnelle' sprints.

aber nächste woche probier ich es mit 175 als obere pulsgrenze und versuch mal 6:30 oder so zu laufen, nicht noch schneller. ist blos eben wegen dem garmin ziemlich schwierig, weil der erst so nach 100-200m nen vernünftigen durchschnittswert anzeigt und da waren heute die intervalle schon rum, weil zu schnell losgerannt.

aber spaß hat's gemacht und anstrengend war's auch, auf eine vermutlich völlig falsche art und weise für das ziel mit dem länger schneller laufen können. 4:45 werd ich demnächst sicher nicht über ne längere zeit laufen können, das war zu schnell.

idefix

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Um mich nocheinmal einzumischen: Es ist zwar ganz interessant, sich mit dem Spielzeug "Pulsmesser" zu spielen. Aber: Bei jeder Trainingseinheit (so sie eine sein soll und nicht bloß spielen) soll man sich fragen und eine Antwort darauf haben: warum laufe ich heute gerade so (soviele Kilometer in eben der Geschwindigkeit auf dieser Strecke).
Was will ich mit diesem Trainingsreiz bewirken und kann ich das irgendwie begründen?
Das klingt jetzt sehr wissenschaftlich. Es ist aber nicht so schlimm, wenn man sich mit 5-10 Trainingsprinzipien vertraut gemacht hat.
Der Pulsmesser ist nämlich für so kurze Sachen denkbar ungeeignet, weil viel zu träge in der Anzeige und selbst wenn die Anzeige stimmen würde, ist der Körper viel zu träge, sprich, das Herz reagiert erst nach einer gewissen Zeit auf eine Belastung. Daher eignet sich ein Pulsmeßgerät vor allem dazu, um eine Trainingssteuerung für längere Läufe zu machen. Vor allem die im Leistungssport notwendigen regenerativen Läufe können so wirkungsvoll kontrolliert werden (damit sie regenerativ bleiben).
Was wird denn mit so kurzen Sprints trainiert? Vom Stoffwechsel her zuerst das CP-System (Creatinphosphat). Dauert es etwas länger, dann wird das anaerobe System etwas mittrainiert.
Das ist geeignet für Sprinter und Mittelstreckenläufer (400-1609m).
Was wird sonst noch trainiert? Zuerst Kraft, dann auch Koordination. Letzteres ist wichtig für die längeren Strecken. Die Koordination sorgt dafür, daß wir einen ökonomischen Laufstil haben, der so nebenbei so manche Verletzung vermeiden hilft. Die Kraft kann ebenfalls Verletzungen vermeiden helfen, indem sie durch die Stärkung der Muskeln um die Gelenke herum die Gelenke entlasten kann.
Koordinationsläufe macht man am besten in der Mitte oder gegen Ende eines normalen Dauerlaufes. Man fängt langsam an und beschleunigt bis nicht ganz auf Höchstgeschwindigkeit. Jeder Schritt sollte kontrolliert sein (auch das Abbremsen). Die Länge beträgt etwa 20-30 Sekunden. Wiederholungen: 4-8. Bei jeder Wiederholung achtet man auf einen Aspektes seines Laufstiles: Fußaufsatz, Kniehub, Anfersen, Armhaltung, Kopfhaltung. Das ganze kann 2-3 mal pro Woche gemacht werden. Am Anfang sollten eher weniger Wiederholungen gemacht werden.
Ich dachte zuerst, daß Ihr etwas weniger stark beschleunigt. Wenn Ihr langsamer losläuft und erst so nach fünf Minuten Eurer Maximum erreicht, dann ist das für mich ein sinnvolleres Training, das dann nicht über die maximale Geschwindigkeit wehtut, sondern über die Dauer.

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weh getan hat mir eigentlich nix. mir geht halt die puste aus, wenn ich so schnell renne und entsprechend geht der puls hoch und dann kommt der pieps und ich bin froh drum wieder ne weile gehen zu 'dürfen'.

schmerzen habe ich dabei keine, weder in den beinen, noch sonst wo. mir kommt es auch nicht schwierig vor schnell zu beschleunigen oder danach wieder zu gehen. das erste ist dann, wenn ich noch fit bin und macht spaß und das zweite ist dann, wenn ich außer puste bin und geht von ganz alleine, sobald ich es nicht mehr aktiv verhindere. dauert jeweils ein paar sekunden, würde ich sagen. bei 5 minuten beschleunigung wär ich schon vor erreichen von irgendwas ähnlichem wie meiner maximalgeschwindigkeit platt. das stelle ich mir sehr viel schwieriger vor und ich käme nie in die gegend von 4:45 min/km. wobei das natürlich nicht meine maximale geschwindigkeit ist, hab ich ja immerhin 52 sekunden als schnitt gelaufen.

und jetzt bin ich neugierig, was meine maximale sprintgeschwindigkeit heutzutage so ist. ich glaub ich werd demnächst mal 20m und 50m sprints machen, mal sehen, wie schnell ich noch bin, wenn ich nur so kurz renne, daß mich nicht die fehlende luft bremst.

sowas hab ich früher immer sehr gern gemacht, einfach mal so aus spaß irgendwo auf der straße in jeans und turnschuhe mal ein paar meter so schnell wie möglich rennen. bevorzugt im sommer abends, nach nem regen wenn die luft kühl ist, oder im herbst, wenn die luft allgemein wieder kühler wird. dann fühl ich mich am wohlsten und da bin ich früher einfach aus spaß oft mal ein kleines stück schnell gerannt.

wie's dabei mit meiner lauftechnik so steht, kann ich jetzt eigentlich nicht sagen, ich renne halt. vermutlich mehr auf dem vorfuß und aktiver als beim langsamen joggen. keine ahnung. da müßte ich mal beim nächsten versuch drauf achten. kam mir auf alle fälle nicht kompliziert vor.

vermutlich bin ich einfach nicht zum langstreckenlaufen gemacht. ich bin noch nie im leben freiwillig längere strecken als 100m gelaufen, aber kurze strints auf maximalgeschwindigkeit mit maximalbeschleunigung haben mir immer spaß gemacht. aber man wird halt alt und faul und dick und kommt gar nicht mehr auf die idee, einfach mal loszurennen, wie man es als kind und jugendlicher getan hat.

idefix

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Hallo Idefix,

meine Frage mit dem Pulsbereich war so gemeint, dass ich wissen wollte, ob es da empfohlene %-Werte gibt. z.B. zwischen 70% und 90% der HFmax.

Aber ich muss nochmal was zu Deinem Tempo sagen: Ich finde bei Dir die Unterschiede zwischen langsam und schnell zu krass. Du willst doch auf Dauer Dein Langstreckentempo verbessern, da bringen Dir so Sprinteinlagen a´la 4:45 meines Erachtens nicht so viel.

Grundsätzlich fand ich Deine Idee echt gut, aber ich würde mit einem Tempo laufen, dass Du trotzdem länger als 1 min aushalten kannst. Z.B. läufst Du sonst in einem Tempo von 10min/km, dann würde ich diese Tempoeinheiten mit max. 8 min laufen, oder eben entsprechend schneller je nach Grundtempo.

Du weißt, dass ich keine Fachfrau bin, aber mein Gefühl sagt mir, dass Du hiermit eher zu Deinem Ziel, dauerhaft schneller zu laufen kommen wirst. Wenn Du unbedingt mal "flitzen" willst, dann kannst Du ja nach dem Training die letzte Tempospitze wirklich als Sprint bis zum Limit ausreizen.

LG Chrisi

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Hallo idefix,

was du da vorschlägst ist schon vorzeiten erfunden worden. Nennt man Wiederholungsmethode. Davon gibt es unzählige Ausprägungen über Dauer, Intensität, Anzahl der Wiederholungen, Belastungs-Pausen-Verhältnis, usw. Es ist durchaus sinnvoll die Pulsuntergrenze zu kontrollieren, um den besten Zeitpunkt für eine neuerliche Tempobelastung richtig bestimmen zu können. Dazwischen zu gehen empfehle ich nicht, besser ist lockeres Traben, man nennt es "lohnende Pause".

Wenn dir deine Abwandlung gefällt - mach's einfach so. Der Vollständigkeit halber, sicher praktizierst du es so: Ein- und Auslaufen, 10 min (bzw. 2 km) gehören natürlich dazu.

Wie du schon sagtest: Man sollte schon ein paar Monate gelaufen sein, um seinen Körper solchem Stress auszusetzen.

Alles Gute und viel Laufspaß :daumen: (mal sehen wie lang dir diese Quälerei Spaß macht :zwinker2: ).

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Leute,

ich wollte gestern mal die neue Trainingsform ausprobieren, musste aber feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Ich habs dann ein wenig abgewandelt:

Ich habe eine Strecke, wo ich 1,1 km hin laufe, dann 1,2-km-Runden nach Bedarf, und dann 1,1 km nach Hause.

Gestern bin ich die ersten 1,1 km gemütlich warmgelaufen, dann habe ich Gas gegeben, so lange es ging. Das war dann etwa die Hälfte der Runde. Die zweite Hälfte bin ich wieder ganz langsam gelaufen, damit der Puls runterkommt. In diesem Rhytmus habe ich dann 4 kleine Runden gemacht, dann bin ich wieder locker nach Hause gelaufen. Nach dem 4. Tempoteil war ich erst mal so am Limit, dass ich kurz gehen musste (obwohl mein Puls noch lange nicht am maximum war, ich dachte einfach, dass mir gleich die Lunge platzt)

Heute geht es mir gut. Kein Muskelkater, keine Schmerzen. Nur die 3 Stockwerke hoch heute morgen spürte ich in den schweren Beinen.

Ich habe mich aber jetzt doch entschlossen, einen richtigen Trainingsplan für einen 10-km-WK in 59 min anzugehen. In 7 Wochen steht einer an. das muss doch zu packen sein.

Lg Chrisi

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super, daß du es mal probiert hast. hat doch anscheinend geklappt. keine spätfolgen und ne halbe runde rennen ist doch sicher ne gute sache um mal aus dem normelen trott rauszukommen. anstrengend soll's ja sein, solange man nicht am nächsten tag noch völlig fertig ist, wird das schon passen. ich glaube auch nicht, daß man in unseren bereichen so ganz super akkurat irgendwelche pulsgrenzen oder geschwindigkeiten einhalten muß. das ist sicher wichtig, wenn man schon nahe an austrainiert ist und noch das letzte quentchen rausholen will, aber im normelen freizeitläuferbereich tut's vermutlich ungefär auch um besser zu werden.

nen richtigen trainingsplan zu nehmen ist natürlich sicher keine schlechte idee, wenn man schon in einer gegend ist, wo es trainingspläne gibt. der 6km in 45min plan den ich grad bräuchte ist halt leider nicht aufzutreiben, da muß man improvisieren. wobei ich das eigentlich uch ganz gern mag, anregungen holen, verschiedene trainingsformen ausprobieren, nehmen, was sich für mich gut anfühlt und das dann nach meinem empfinden und meinem zeitplan kombinieren und immer mal wieder anpassen.

ich werd nächste woche spontan entscheiden, ob ich nochmal sowas intervalliges in langsamer probiere, oder erst mal ne woche einen normalen tempolauf oder sowas dazwischen schiebe. die sind auch ganz spaßig und vermutlich auch ne gute idee. ich denke ich werde da grob abwechseln oder so. und dann hab ich auch in meinem selbstgemachten plan immer so regenerative wochen drin, in denen kein tempo und kein langer lauf vorkommt, sondern nur normale.

ich wünsch dir auf alle fälle viel spaß und viel erfolg bei 10k in 59min. sag bescheid, wann das rennen ist, dann drück ich vorsichtshalber ein paar daumen, kann ja nicht schaden, auch wenn du es vermutlich auch so schaffst.

idefix
Gesperrt

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