Mein Trainingsplan für den Marathon sah für heute einen GA2-Tempolauf vor, die Vorgabe waren 5:25/ km, also eine 54er Zeit.
Da passte der Eisenberger Stadtlauf (http://www.lauftreff-eisenberg.de) doch ganz gut ins Programm.
Der Regen hört auch gegen 11.00 Uhr auf, also beste Voraussetzungen einen flotten 10er zu laufen.
Um 14:40 Uhr kommen wir in Eisenberg an.
(Ich war wohl daran schuld, etwas zu spät losgefahren und dann noch so ein dämliches Auto mit Anhänger vor uns).
Prima, die Strecke ist schon gesperrt,also lassen wir das Auto einfach stehen.
Wir haben noch keine Startnummern, sind nicht umgezogen aber dafür einen guten halben Kilometer Fußweg vor uns.
Um die Strecke sinnvoll zu nutzen ziehen wir uns am Auto um (ein paar Leute gucken komisch
) und laufen zur direkt neben dem Start befindlichen Turnhalle mit der Startnummernausgabe.Dank Voranmeldung klappt dies wider Erwarten sehr gut, schnell noch einen Powerbar geteilt (ohne Querstecken im Hals, ich kann das jetzt
) und wir reihen uns im Starterfeld ein.Ein wenig zu weit hinten.
Und ehe wir richtig stehen knallt es vorne los, eine fast 600köpfige Läuferschar setzt sich in Bewegung und es geht zur Einstimmung erstmal bergab.
Nach 500 Metern biegt der Kurs rechts ab, bei km1 (den wir übersehen) nochmals im spitzen Winkel rechts und alsbald überqueren wir das erste Stück der Strecke.
Wir sind nur noch dabei langsamere Läufer zu überholen.
Mal links, mal rechts vorbei.
Dann geht es noch 2x rechts herum und bei km 2.5 eine gemeine Abbiegung nach links, ebenfalls in spitzen Winkel.
Bei km 2 denke ich noch "wow, 9:15, die sub50 haben wir locker im Sack stecken".
Bis Kilometer 5 (24:30 Minuten) laufen wir rechte Kurven, linke Kurven, flache Winkel, spitze Winkel, ansteigende und abfallende Straßen.
Endlich erreichen wir die Hauptstraße die uns aus dem Ort führt.
Und sehen den ersten Läufer der zu einem "Gehpäuschen" übergegangen war.
Ich hatte die Strecke eher flach im Hinterkopf, aber die Schimpferei von Diana belehrt mich etwas Besseren.
Es geht wirklich (ein klein wenig) rauf und runter, die eigentliche "Steigung" kommt aber erst noch:
Bei km 6 biegt die Strecke links ab, es geht neben der Eisenbahn bis zu einer Brücke kontinuierlich aufwärts um bei km 7 den Höhepunkt zu erreichen.
35 Minuten. Oha! Das wird eng auf sub50 ... aber es geht ja wieder bergab in den Ort zurück.
Werden die Körner bzw. der halbe Powerbar reichen?
Der Weg wird matschig, wir weichen den Pfützen aus.
Bei km 7.5 knickt der Kurs scharf rechts ab und es geht einen steilen Weg hinunter in Richtung Hauptstraße.
Nur nicht zu schnell runterlaufen, könnte rutschig werden und ins Auge gehen.
Die Hauptstraße ist wenigstens schön trocken und, wie anfangs verabredet, beginnt Diana bei km 8 etwas Tempo zu machen.
39:45 Minuten. Ob das nicht zu früh ist?
Die Läufer vor uns kommen immer näher, plötzlich taucht eine junger Läufer (M30, LTC Mutterstadt) rechts von uns auf und verkündet die Sichtung der km 9-Marke.
Ich sehe nichts, bin ja auch 1 Kopf kleiner.
Kilometer 9 erreichen wir dann zu dritt bei 44:50 (das wird ENG!), kassieren noch ein paar Läufer ein.
Der Mutterstadter muss abreißen lassen, das Schild "noch 500m" taucht auf.
Ein Blick auf die Uhr: 47:30. Das wird SUPERENG!
Es geht noch ein Stück durch die Innenstadt, dann linksrum (hier war doch das Ziel gewesen??), wir legen noch ein Brikett nach und hören den Sprecher des Zieleinlaufs. "Wer mich hört schafft eine 49er Zeit".
Wirklich?
Da, das 50 m - Schild und ein scharfer Rechtsknick.
Der Sprecher sagt die Zeit an "neunundvierzig Minuten und dreißig Sekunden", wir sind auf der Zielgeraden und ich beschließe einen mörderischen Endspurt.
"Los, Tempo, das schaffen wir!"
Diana kann nicht mithalten, fällt etwas zurück.
Der Sprecher liest gerade unsere Namen vor "da kommen Diana xxx mit der Startnummer 3 und Thomas yyy mit der Startnummer 4 ...", da erreiche ich das Ziel in 49:40 Sekunden.
Zwei Sekunden später hat es auch Diana geschaftt, 49:42 !!! Erstmals unter 50 Minuten.
Mannomann war das eine wilde Jagd gewesen.
Meine PB lag mal bei 47 irgendwas, letzten Silvesterlauf schaffte ich so gerade 54:xx.
Alles wird gut.
-- Thomas
Laura Müllers erstes Lied