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6-Stundenlauf Waldhessen – Von einem der auszog ...

6 Stunden in Rotenburg – Von einem der auszog ...

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... das Fürchten zu lernen.


Nachdem meine Frühjahrssaison so ganz anders als der letzte Herbst mit Marathon aus dem Stand im Februar und einem furiosen Schallmauer-Durchbrech-HM Anfang März begonnen hatte, sollte nun natürlich auch der 6-Stunden-Lauf in Rotenburg an der Fulda ein Wahnsinnserlebnis werden.

Eigentlich hatte ich geplant, am 17.03. in Nürnberg anzutreten, weil es da auch eine 50-km-Wertung gibt und ich auch hier meine bisherige PB knacken wollte. Dann fragte mich aber irgendwann im Februar Frollein Grünhorn, ob ich denn nicht nach Rotenburg kommen würde, wegen "Wir werden alle sterben und so". Da für mich der 17. vom Termin her ohnehin etwas ungünstig war und ich zudem außer GastRoland kaum jemanden kannte, der in Nürnberg mitlief, entschloss ich mich kurzerhand für Rotenburg - glücklicherweise waren zu der Zeit noch Plätze frei, danach war die Anmeldung für Männer relativ schnell dicht.

Obwohl ich nach dem Füssing-Marathon und erst recht nach dem HM in Schweinfurt stark motiviert war, kam ich doch nicht so viel zum Training wie geplant. Eine Zerrung in der linken Seite, die ich mir durch einen Fast-Sturz bei km 30 eines langen Trainingslaufs zugezogen hatte, hatte mich fast eine ganze Woche außer Gefecht gesetzt, die letzten zwei Wochenenden sind wegen Familienangelegenheiten fast komplett flachgefallen, und im Dunkeln vor und nach der Arbeit tue ich mich generell ziemlich schwer mit dem Loslaufen.

So kam dann in den letzten zwei Monaten im Schnitt auch gerade mal 64 km pro Woche und 4 lange Läufe über 35 km (den Füssing-Marathon mit eingeschlossen). Nachdem ich dann gut eine Woche vor dem Waldhessenlauf das erste Mal 4x2000m Intervalle in jeweils unter 4 min/km lief, dachte ich mir, toll, hättest Du Dich statt für den Ultra lieber für einen 10er angemeldet. :gruebel:

Da der letzte lange Lauf schon wieder fast vier Wochen zurück lag, und am letzten Wochenende nicht an Laufen zu denken war, musste ich den letzten Langen ungünstigerweise auf Dienstag früh vor der Arbeit verschieben. Der doofe Ishimori steht also um 4:45 Uhr auf und rennt los. 36 km und 3:07 h später bin ich auch schon wieder daheim. Eigentlich wollte ich das Ding langsamer machen, nur 4 Tage vor Rotenburg. Aber wenn's einmal gut läuft, kann ich mich irgendwie schlecht beherrschen. :peinlich:

Das hat natürlich seinen Tribut gefordert. Am Freitag morgen bin ich nochmal ganz locker im Wohlfühltempo eine halbe Stunde ohne Geschwindigkeitsmesser durch die Gegend getrabt - und es kam letztendlich ein 4:55er Schnitt raus. Das allein wäre ja ein gutes Zeichen für einen 70-km-Lauf gewesen, wenn ich nicht gespürt hätte, dass meine Beine sich noch nicht ganz von der Tortur am Dienstag erholt hatten. Und daran sollte sich auch innerhalb der nächsten 24 Stunden nichts ändern.

Egal. Letztendlich sollte der 6-h-Lauf ja auch kein Bestleistungsgerenne, sondern ein Vorbereitungslauf für Biel werden. [schleimmodus]Außerdem fahre ich nach Rotenburg ja vor allem wegen den netten Foris![/schleimmodus] Ich freute mich richtig auf Greenie, Anne, Jo und ET, und natürlich auch auf die ganzen anderen, die ich noch nicht oder noch nicht so gut kannte.

Greenie und WinfriedK hatten ja dann leider kurz vor dem Lauf abgesagt. Aber von Jo bekam ich noch am Freitag eine Mail, in der er mich fragte, was ich denn Verrücktes vorhabe, vielleicht sei er sogar dabei. Ich meinte, ich würde gerne die 70 km plattmachen, also im 5er bis 5:08er Schnitt durch Hessen hoppeln. Daraufhin teilte mir mein Holger der Unterdistanzen mit, er wolle seine Runden eigentlich im 4:59er Schnitt drehen. Ok, warum nicht? Zerschießen wir uns halt beide die Kniescheiben. :handshak:

Freitag abend hat mich dann netterweise Roland (rohar) in Bamberg aufgelesen und mich nach Rotenburg mitgenommen. Mit stoischer Ruhe ertrug er auch meinen Redefluss - ich glaube, ihm ist auch nur ganz wenig Blut aus dem Ohr geflossen :hihi: . Nachdem der Zivi in der Jugendherberge, der wohl erst ein paar Tage da arbeitet, es endlich geschafft hatte, die Formalitäten zu erledigen, machten wir uns auf dem Weg zum Italiener, wo schon ET mit seiner Truppe, Lauflöwe Stefan, Markus40, Conny Lachmöwe, Toddi, Sumowalker Georg, Martinwalkt, Anne und noch ein mir nicht bekanntes älteres Paar auf uns warteten. "Und wer seid Ihr jetzt?" fragte ich die letzteren, worauf sich herausstellte, dass es sich um die Organisatoren des Laufes handelte. Jedenfalls war es wie zu erwarten ein netter Abend mit lecker Essen (allerdings muss man in Hessen bei Getränken anscheinend immer dazu sagen, wenn man ein großes will - ansonsten kommt alles im 0,2l-Format :motz: ).

Eine ordentliche Portion Rigatoni, ein kleines und ein großes Köstritzer sowie eine kleine und eine große Apfelschorle (die irgendwie nach Waffeln schmeckte :haeh: - ich wollte schon Sauerkirschen und Schlagsahne dazubestellen) später ging es dann langsam in die Heia. Am Wettkampftag werde ich wie gewohnt um kurz vor 5 Uhr wach, rechne noch ein bisschen alle möglichen Szenarien durch und bereite mich mental auf den anstehenden Gewaltmarsch vor. Um halb acht gibt es dann auch schon Frühstück (als ich auf die Frage meiner Pensionswirtin nach der Frühstückszeit mit "so um sechs" geantwortet hatte, musste ich sie erstmal wiederbeleben und versicherte ihr, dass halb acht zur Not auch reichen würde).

Nach Frühstück begab ich mich dann zur Jugendherberge, wo bereits ein Riesenbanner „Is' nicht' mehr weit – laufen-aktuell.de“ neben dem Eingang prangte. Nach Abholen der Startunterlagen gesellte ich mich dann zu den schon im Frühstücksraum versammelten Foris, die - je nach Erfahrung – mehr oder weniger nervös waren.

Ich gehe noch ein letztes Mal auf die Toilette, würge meinen obligatorischen Viertelliter leicht gesalzenes Wasser runter und begebe mich auf's Schlachtfeld. Viele sind gerade dabei, ihre persönlichen Verpflegungsstände aufzubauen, Martin hängt das LA-Banner an einen Baum, und wir versammeln und am Start. Conny möchte irgendas um die 5:15 min/km laufen, Jo wollte auch die ersten Runden in dem Tempo machen, bis wir uns auf die 5 min/km einspielen, ich wollte gern gleich im 5er Schnitt loslaufen.

Und da macht es auch schon mal wieder Peng. 6 Stunden. Was soll's, habe ich ja schon einmal gemacht und überlebt, obwohl ich fast die komplette 2. Hälfte mit Seitenstechen unterwegs war. Was kann da denn schon schlimmer sein. Meine Polar zeigt irgendwas um die 4:30 min/km an, viel zu schnell. Ich gebe das an Jo weiter, der nur meint, "Mach' Dir mal nicht ins Hemd, das sind gerade mal 5:05 min/km!" Also halte ich das Tempo. Vor mir ist nur ein einziger Läufer, so ein langer Lulatsch, der mit Riesenschritten davonzieht. Gut, so weiß ich wenigstens, wo es langgeht. Ganz schön viele Kurven hat sie, die Runde. Und dann die kleine Steigung über Kopfsteinplaster gegen Ende der Runde. Aua, das Ding kann in 6 Stunden zum Kilimandscharo werden.

Und da ist sie schon vorbei, die erste Runde. In 5 Minuten und 10 Sekunden. Mist, hatte die Polar doch recht, 4:30er Schnitt :klatsch: . Ich beginne, locker zu traben, lasse mich von zwei Läufern überholen und warte auf Jo. "Von wegen, 5:05er Schnitt!" "Was, ich hab' doch gar nichts gesagt!" Ja klar. Erst mich in mein Verderben laufen lassen, und dann den Umschuldsengel spielen. Die zweite Runde machen wir immer noch viel zu schnell in 5:23 min (4:42 min/km). Danach pendeln wir uns auf einen 4:50er Schnitt ein. Noch immer eine Mischung aus absolutem Schwach- und Größenwahnsinn :baeh: , aber was soll's. Es fühlt sich gut an und macht Spaß, wir überholen alle paar Minuten einen anderen Fori, scherzen und lachen. 5:34, 5:30, 5:43, 5:18, 5:30, 5:35, 5:33 – und schon hatten wir über 10 km in gerade mal 49 Minuten. Für den Rundenzähler war es inzwischen Gewohnheit geworden, die 71 immer zusammen mit der 41 zu melden.

Mir war eigentlich schon nach den ersten Runden klar, dass ich heute eingehen würde. Von Anfang an spürte ich noch den Lauf vom Dienstag in den Knochen, nicht gerade ein Indiz für einen rekordverdächtigen oder überhaupt irgendwie erfolgreichen 6-Stundenlauf. Aber es war mir egal. Heute wollte ich mal so richtig an meine Grenzen gehen, sehen was (nicht) geht. Und wenn tausend Foris beim Untergang zusehen und ich mir nachher den einen oder anderen jovialen Spruch von Martinwalkt anhören muss – was soll's? Let's run.

5:33, 5:33, 5:32, 5:31, 5:28, 5:36 – inzwischen haben wir auch ET einmal überholt, Conny ist dagegen immer knapp hinter bzw. ab und zu mal neben uns. Das Tempo wird langsam anstrengend für mich. Ganz anders als in Troisdorf, wo ich im Schnitt noch 9 Sekunden schneller als heute war und mich selbst nach 39 km noch locker fühlte. Klar – ich hatte auch den ganzen Herbst über wie ein Wahnsinniger trainiert und war ordentlich ausgeruht an den Start gegangen. Jo dagegen sah mit jeder Runde um so besser aus, je müder ich wurde :motz: .

Zu Anfang der 16. Runde, nach gut 1:20 h musste ich dem Ruf der Natur folgen und besuchte das Dixie. Exakt 25 Sekunden brauchte ich dort (immer gut für Notfälle, wenn ein Mann weiß, wie lang er beim Pinkeln braucht). Das Laufen danach fühlt sich komisch an, als würde mir was fehlen. Nein, nicht der Inhalt der Blase, sondern Jo. Irgendwie ist es auf einmal recht einsam. "Na, hat Dich der Jo nicht mehr lieb?" quäkt es mir nach, als ich an Martinwalkt und SportySpice vorbeiziehe. Knapp 6 Minuten brauche ich für die Runde. Der Rundenzähler sieht mich auch etwas erstaunt an nach dem Motto "Na, auf einmal allein?"

Aber die Einsamkeit ist schnell vorbei. Etwa auf halber Rundenstrecke sehe ich Jo am Baum sein Revier markieren, und wir sind wieder zusammen unterwegs :hug: – natürlich noch immer total bescheuert im 4:50er Schnitt. Der Rundenzähler freut sich, dass er die 41 und die 71 wieder zusammen ausrufen darf. 5:35, 5:31 – und nach 1:42 h haben wir einen Halbmarathon hinter uns. Und meine Beine sind inzwischen zentnerschwer. Trotzdem geht es ungebremst weiter dem Untergang entgegen, 5:31, 5:32, 5:38, 5:36, 5:34.

Und dann, nach 23 Runden, gut 26 Kilometern und gerade mal 2 Stunden und 7 Minuten fange ich an, langsamer zu werden. Jo ist nach wie vor happy, läuft in unvermindertem Tempo weiter, und ich muss ihn schweren Herzens ziehen lassen. Mann, und der Kerl besitzt auch noch die bodenlose Frechheit, beim Laufen richtig gut auszusehen. Deutliche Zweifel habe ich natürlich schon, ob er das durchhalten wird – aber er ist heute definitiv besser in Form als ich.

5:44, 5:47, 5:51, 6:37 - ein bisschen am Verpflegungsstand gefaullenzt. Jo ist mir inzwischen eine halbe Runde voraus.

5:49, 5:48, 5:51, 5:55, 5:52. Nach genau 3 Stunden und 38 Sekunden passiere ich das 32. Mal die Rundenmarkierung. 36,6 km. Schneller bin ich diese Strecke bisher nur ein einziges Mal gelaufen (beim meinem ersten 6-Stundenlauf in Troisdorf letztes Jahr).

Danach geht es endgültig abwärts. 7:09, 7:11, 6:05. Ich nehme mir eine kleine Waffel am Verpflegungsstand, an der ich geschlagene zwei Runden rumkaue. Und jetzt hat es auch Jo erwischt, der eine längere Pause an der Verpflegungsstelle macht. Auch der große Läufer, der am Anfang so losgezischt hat, geht nur noch. Es stellt sich raus, dass er nur Marathon laufen will.

8:18 min für Runde Nr. 36, Conny holt auf und wir bekommen von Lauflöwe Stefan zeitgleich das Marathonfähnchen in die Hand gedrückt. Ist schon toll, diese "Ehrenrunde" mit dem Marathonfähnchen drehen und allen anderen zeigen zu dürfen, wie weit man schon ist. Das gibt mir nochmal richtig Schwung, die Erschöpfung ist erst einmal vergessen. Nach 3 Stunden, 34 Minuten und 22 Sekunden passiere ich das Marathonschild. Immerhin meine drittbeste Marathonzeit. Für die Runde brauche ich 5:54 min, der Schwung reicht auch noch ein wenig für die nächsten 2 Runden, 6:16, 6:15.

Ich sehe Jo an seiner Verpflegungsstelle stehen – er klagt über Schüttelfrost und andere Beschwerden und muss nach 38 Runden und 43,5 km das Rennen verlassen. :frown:

Und ich breche endgültig ein. Ohne Krämpfe, ohne Seitenstechen. Nein, das erste Mal bei einem Marathon geht mir einfach nur das Benzin aus. Und noch immer sind 2 Stunden und 12 Minuten zu laufen. Die Pausen am Verpflegungsstand werden länger. Was toll ist – es gibt kaltes Malzbier, das so lecker schmeckt, dass ich mir das Zeug kübelweise den Rachen runter kippe :pepsi: . 10:03, 9:20. Markus40 läuft an mir vorbei, als ich gehe und meint, "Dass ich Dich mal überholen darf..." Ich freue mich für ihn, grinse zurück und hole ihn mir eine Minute später wieder.

9:22, 11:51. Ich habe inzwischen ein paar mal vergessen, an der Rundenmarkierung auf die Stoppuhr zu drücken und keine Ahnung, ob das die 43. oder die 44. Runde war. Ich frage beim Kontrollpunkt nach, es war die 44., und ich habe 50 km in 4:37 h hinter mich gebracht (zum Vergleich: in Troisdorf waren es gerade mal 4:13 h).

Noch 1:23 h bis zum Schluss. Und mir geht es so richtig dreckig. So verdammt dreckig, dass ich ernste Zweifel habe, ob ich heute überhaupt die 60 km-Marke erreichen werde. 10 km in 83 Minuten, sollte eigentlich für mich kein Problem sein. Wenn ich laufe, habe ich auch kein Problem, in einem 5:30er Tempo zu laufen. Aber ich kann einfach nicht mehr lange am Stück laufen. Spätestens nach ein paar Minuten ist das Verlangen, stehen zu bleiben und zu gehen, so groß, dass ich nur noch nachgeben kann. Das habe ich noch nie erlebt. Zudem habe ich mir inzwischen mit dem ganzen Malzbier den Magen ziemlich verklebt und er blubbert ganz lustig beim Laufen. Blop, blop, blop.

Inzwischen haben immer mehr Läufer ihr Marathonfähnchen stolz in der Hand, das ist schön anzusehen. Aber fast alle legen nun auch mehr oder weniger lange Gehpausen ein, auch die, die ganz vorne dran sind. Auch Conny, die mich inzwischen eingeholt und zwei Mal überholt hat, wird langsamer. Aber sie strahlt über beide Ohren. Und vor allem Ihr Laufstil ist eine Schau. Erst sieht man die Beine, dann kommt lang gar nichts, dann der Oberkörper und irgendwann auch Grinsen und wehender Haarschopf. Sollte irgendwann mal jemand auf die Idee kommen, einen Limbo-Marathon auszurichten, weiß ich jetzt schon, wer ihn gewinnen wird :hihi: . Bis auf Jo und SportySpice (die irgendwo nach 30 km planmäßig das Rennen verlassen hatte) sind auch noch alle Foris da – Ultrawunder Rohar, der mal fertig, mal beschwingt aussieht, aber nicht müde zu werden scheint, der bis zum Schluß vor Energie und guter Laune sprühende Martinwalkt, der auch immer gut aufgelegte Markus40, Toddi, mit dem ich ab und zu ein paar Meter laufe, Anne, die nach einem Päuschen wieder da ist und unbeirrt ihre Runden dreht, der im grimmigen Stechschritt walkende Sumowalker (sah eindrucksvoll aus), Marathonveteran ET und der inzwischen vom Laufen zur Organisation gewechselte Lauflöwe.

Gehen, laufen, gehen, trinken, mal wieder loslaufen, gehen, Pause machen.Mir tat inzwischen alles weh, von den Fußspitzen bis rauf zur Brust, alle Muskeln verkrampfen sich immer wieder leicht, es zieht mal wieder hier und mal wieder da. Obwohl ich immer mal wieder beim Kontrollpunkt frage, auf welcher Runde ich denn jetzt sei, vergesse ich es immer wieder (war das jetzt gerade die 50. oder bin ich jetzt in der 50.?) und habe keine Ahnung, wie weit ich noch von den 60 weg bin.

Für die wasweißichwievielte Runde brauche ich geschlagene 11 Minuten und 34 Sekunden. Das sind nicht mal ganz 6 km/h, da hätte ich genauso gut ein Taxi nehmen können. Das Organisationsteam beginnt langsam, die Markierungsfähnchen für den Schlusspfiff zu verteilen. Meine Uhr zeigt 5:39:20 – noch 20 Minuten, noch brauche ich kein Fähnchen, denke ich.

Nach etwa zwei Minuten gehen macht es bei mir Klick. 18 Minuten noch – 2 Runden sollte ich da auf alle Fälle schaffen. 3 sind auf keinen Fall drin, ich habe seit eineinhalb Stunden keine einzige mehr in unter 7 Minuten geschafft.

Und ich nehme noch mal alles zusammen, was mir an Kraft geblieben ist, und laufe los, mit dem festen Vorsatz jetzt nicht mehr stehenzubleiben. Alles tut weh, jede Muskelfaser scheint kurz vor dem Krampf zu sein, die Steigung und das Kopfsteinpflaster beim Schloss geben mir fast den Rest.

Meine Uhr zeigt 5:46:40, als ich die Runde beende. Ich winke dem nach meinem Fähnchen suchenden Streckenposten ab und flüstere ihm heiser "Eine schaffe ich noch" zu. Die Schmerzen werden immer schlimmer, und ich werde immer schneller. Die letzte Runde kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Und dann stellt sich auch noch raus, dass ich gerade mal 5:56 min für diese Runde gebraucht habe. War dann wohl doch noch nicht die letzte Runde. Vorsichtshalber nehme ich doch schon mal mein Fähnchen.

Und dann renne ich nochmal richtig los. Überhole nochmal Conny, die kurz vorher das vierte oder fünfte Mal an mir vorbeigezogen ist, sowie den späteren Zweitplatzierten, der etwas verwundert guckt. 5:33 min (so schnell war auf der letzten Runde kein anderer, wie ich gerade im Protokoll sehe) später passiere ich wie im Koma ein letztes Mal den Kontrollpunkt, und schaffe in den mir verbleibenden 1:45 min noch 400 Meter.

Auf der Ergebnisliste lese ich dann später, dass es 62,234 km (Platz 15 von 68) geworden sind. Weit weg von den erträumten und wohl bei meinem aktuellen Leistungsvermögen noch unerreichbaren 70.

Wie sich herausstelle, hatte Held des Tages Rohar es auf 51,662 km gebracht, nachdem er vorher nur einmal einen Wettkampf – einen 10er - laufend bestritten hatte. :daumen:

Danach hatten wir noch eine nette Zeit beim Abendessen in der Jugendherberge, und viel zu schnell war die schöne Zeit auch schon vorbei und Laufen-Aktuell verteilte sich wieder in alle Himmelsrichtungen. Ich freue mich schon auf das nächste große Treffen am Rennsteig! :hallo:

Fazit für mich: Das Einbrechen im Sinne von "Benzin ausgehen" war eine durchaus interessante Erfahrung für mich – die ich aber nicht unbedingt nochmal machen muss. Natürlich habe ich die letzten Tage auch ab und zu mal darüber nachgedacht, was gewesen wäre, wenn ich 20 oder 30 Sekunden pro km langsamer losgelaufen wäre. Aber andererseits hat das selbstmörderische Gerenne mit Jo (der auf jeden Fall die volle Verantwortung dafür trägt, da nützen ihm auch seine Ausreden nichts!) einfach zu viel Spaß gemacht :hihi: .

Richtig habe ich das Fürchten jedenfalls nicht gelernt. Aber das Einbrechen. Und zwar sowatt von. :teufel:
:hallo:

Stefan

Und ein paar Fotos ...

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Die meisten davon wurden von mir oder SportySpice gemacht, eins von mir gibt's mit freundlicher Genehmigung von Lauflöwe Stefan.

Wenn jemand eins oder mehrere der Fotos in voller Auflösung haben will, einfach per PN bei mir anfordern!
Dateianhänge
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Mensch Ishi, jetzt hast Du mich aber gefesselt mit Deinem Bericht... :daumen: Herzlichen Glückwunsch zum ... :confused: öhm, ja... Einbruchs-Debüt :confused: .

Auf jeden Fall ist alles über 43,5 km für mich eine Heldentat :beten: , egal, wie gut oder wie schlecht einer dabei aussieht.

Gute Erholung und bis zum Mai auf´m Rennsteig - ich freu mich :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Super Bericht Stefan!
Aber ein paar Sachen muss ich doch mal geraderücken :P

Im Vorfeld zu Waldhessen hat Stefan ja gesagt, falls ich mein Y-Chromosom wiederfinde und mir Brusthaare wachsen, könnten wir ja gemeinsam Unfug machen.
Samstag morgen habe ich ihm dann gesagt, was ich plane: Die ersten 3km in 5:15 zum warmwerden und dann so ungefähr 4:59/km um dann irgendwann in Ruhe einzubrechen.
Seine Reaktion: Hmmmm....so langsam anfangen....ich weiss nicht...OK, wir können es ja mal versuchen.

Dann erfolgt der Start und Stefan entschwindet mit 4:30 meinem Sichtfeld :D Ich bin ihm dann mit immer noch zu schnellen 4:45 hinterher. Irgendwann fiel ihm dann auf, dass das vielleicht doch ein klitzekleines bisschen zu schnell wäre und er hat auf mich gewartet.

Danach waren wir dann natürlich viel zu schnell unterwegs. Was soll man erwarten, wenn Leichtsinn und Grober Unfug zusammen laufen :peinlich:

Ich hab mich aber auch wirklich großartige gefühlt. Acht lange Läufe in der Vorbereitung taten schon ihre Wirkung. Bis dann mal wieder das kam, was mir schon öfters passiert ist: Mir wurde schwarz vor Augen, der Kreislauf brach weg. Ich bin dann sofort langsamer geworden und hoffte, es würde besser werden, wurde es aber nicht. Nach Marathon plus eine Runde wurde mir dann auch noch schlecht, sodass ich erstmal in die Jugendherberge lief. Da lag ich dann mit Schüttelfrost flach und dachte mir, dass es wohl keine gute Idee wäre wieder einzusteigen.
Das wirklich gemeine ist, dass meine Beine immer noch frisch waren.

Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Es war schön alte und neue Bekannte zu treffen.
Ausserdem habe ich erlebt, das Walken richtig Sport sein kann. Wobei Martin bestimmt noch schneller sein könnte, wenn er nicht so viel quasseln würde :hihi:
schnatterinchen hat geschrieben: Auf jeden Fall ist alles über 43,5 km für mich eine Heldentat :beten: , egal, wie gut oder wie schlecht einer dabei aussieht.
Ein Glück, laut Ergebnisliste 43,51km :wink:
To finish is just another way to start.

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Jo hat geschrieben: Ein Glück, laut Ergebnisliste 43,51km :wink:
Na dann mal Glückwunsch, Du Held :daumen: Diese Aussage hatte ich eigentlich eher auf mich bezogen, weil ich noch nie über 43,5km gelaufen bin :zwinker2:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Passte halt gerade so schön, Kathrin :zwinker5:
To finish is just another way to start.

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Ishimori hat geschrieben:Heute wollte ich mal so richtig an meine Grenzen gehen, sehen was (nicht) geht.
Mission completed. :teufel:
Glückwunsch zur "interessanten Erfahrung!" :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Mensch, Ishi, mit Dir kann man immer so schön mitleiden :daumen: . Gratulation dazu, daß Du das Ding zu Ende gelaufen bist. Ich hätte aufgehört, wenn es anfängt, so richtig weh zu tun. Aber mir fehlt ja auch das entscheidende Chromosom :D .
Jo hat geschrieben:Bis dann mal wieder das kam, was mir schon öfters passiert ist: Mir wurde schwarz vor Augen, der Kreislauf brach weg. Ich bin dann sofort langsamer geworden und hoffte, es würde besser werden, wurde es aber nicht. Nach Marathon plus eine Runde wurde mir dann auch noch schlecht, sodass ich erstmal in die Jugendherberge lief. Da lag ich dann mit Schüttelfrost flach und dachte mir, dass es wohl keine gute Idee wäre wieder einzusteigen.
Willkommen im Club :zwinker2: ! Das habe ich beim letzten mal schon nach 12 Kilometern geschafft :peinlich: . Dank Krankenschwester Pittiplatsch gings mir nach 3 Stunden aber wieder gut. Vielleicht hättest Du davor und dabei etwas (mehr) essen sollen?
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Willkommen im Club :zwinker2: ! Das habe ich beim letzten mal schon nach 12 Kilometern geschafft :peinlich: . Dank Krankenschwester Pittiplatsch gings mir nach 3 Stunden aber wieder gut. Vielleicht hättest Du davor und dabei etwas (mehr) essen sollen?
In dem Club will aber keiner Mitglied sein :P
Davor habe ich eigentlich so gut es geht gegessen. Währenddessen wird wohl stimmen, vor allem mehr salzhaltiges.
To finish is just another way to start.

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Jo hat geschrieben:In dem Club will aber keiner Mitglied sein :P
Davor habe ich eigentlich so gut es geht gegessen. Währenddessen wird wohl stimmen, vor allem mehr salzhaltiges.
Eher Kohlenhydrate, z.B. Powergel, da die Ursache für die Kreislaufprobleme der niedrige Blutzuckerspiegel ist. Wenn ich merke, daß was im Anmarsch ist (Kopfschmerzen, Zittern, Schwindel) nehme ich meist Traubenzucker, dann geht's nach ein paar Minuten wieder.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Großartig erzählt, Ishimori :daumen:
Tja, dieses übermütige Gerenne, dieses....

Und danke, daß du auch von Markus40 erzählt hast, ich habe ja eigentlich nicht bezweifelt daß er immer gut aussah :)


:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Jo hat geschrieben:Dann erfolgt der Start und Stefan entschwindet mit 4:30 meinem Sichtfeld :D Ich bin ihm dann mit immer noch zu schnellen 4:45 hinterher. Irgendwann fiel ihm dann auf, dass das vielleicht doch ein klitzekleines bisschen zu schnell wäre und er hat auf mich gewartet.

Danach waren wir dann natürlich viel zu schnell unterwegs. Was soll man erwarten, wenn Leichtsinn und Grober Unfug zusammen laufen :peinlich:
Warum haben wir es eigentlich nicht einmal geschafft, wenigstens auf 5:00 oder 5:10 min/km runterzubremsen? :confused:
:hallo:

Stefan

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Ishimori hat geschrieben:Warum haben wir es eigentlich nicht einmal geschafft, wenigstens auf 5:00 oder 5:10 min/km runterzubremsen? :confused:
Habt ihr doch. Ab Runde 23. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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:noidea: Du weisst doch, die Y-Chromosome...

@Winfried, 23. Runde, das war Stefan. Bei mir kam es später, dafür aber nachhaltiger ;)
To finish is just another way to start.

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Ishi, Deine Läufe :haeh: :confused: :tocktock: :klatsch: :uah: aber daraus resultiert ein Unterhaltungswert Deiner Berichte :mundauf: :geil: :wegroll:

:hallo: Frett

Ich hab mein Glück übrigens in Nürnberg versucht und hatte auch die 70 in Hinterkopf http://streakrunning.de/showthread.php?t=2728
Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;

PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48

2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08

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Ishimori hat geschrieben: ....Ishimori steht also um 4:45 Uhr auf und rennt los. 36 km und 3:07 h später bin ich auch schon wieder daheim. .....
Ich war schon etwas erschrocken, als ich das im km-Spiel gesehen hatte....
Ishimori hat geschrieben: Egal. Letztendlich sollte der 6-h-Lauf ja auch kein Bestleistungsgerenne .....
Ähhhh? :hihi:
Ishimori hat geschrieben: Mit stoischer Ruhe ertrug er auch meinen Redefluss - ich glaube, ihm ist auch nur ganz wenig Blut aus dem Ohr geflossen :hihi: .
..... ich geh auch fest davon aus, dass das Pfeiffen im Ohr im wesentlichen von der Festplatte kommt ..... :teufel:
Ishimori hat geschrieben: ......wir überholen alle paar Minuten einen anderen Fori, scherzen und lachen. 5:34, 5:30, 5:43, 5:18, 5:30, 5:35, 5:33 ........
Hmm, wenn ich mir das so ansehe, seid ihr jede dritte Runde an mir vorbei, gefühlt war es aber jeder zweite ...... man wart ihr schnell!
Ishimori hat geschrieben: .... die Steigung und das Kopfsteinpflaster beim Schloss geben mir fast den Rest.
Ja, das mit dem Kopfsteinpflaster war schon irgendwie - unangenehm.
Ishimori hat geschrieben: Richtig habe ich das Fürchten jedenfalls nicht gelernt. Aber das Einbrechen. Und zwar sowatt von. :teufel:
Aber irgendwie hast Du es immer geschafft, noch wesentlich fitter zu wirken als auf dem Avatar Bild. Das sieht jedenfalls immer nach richtig Leiden aus.

Feuerstein hat geschrieben: Ich hab mein Glück übrigens in Nürnberg versucht und hatte auch die 70 in Hinterkopf http://streakrunning.de/showthread.php?t=2728
Ohhh,

Frett war in Nürnberg und ich war nicht zum zugucken da, so ein Mift (hatte Nbg. mit Ottobrunn vom Datum her verwechselt)


Viele Grüße,

Roland

[
Bild

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Hallo Ishi,

nun wäre mir der Bericht zu deiner jüngsten Kamikaze-Unternehmung fast durch gerutscht. Trotz Einbruches und an den Umständen gemessen doch tolle Leistung. Also Gratulation :daumen: .

Das Fürchten hast du also noch nicht so richtig gelernt. Macht nix, es gibt ja noch ein paar Gelegenheiten :D .

Alles Gute, wir sehen uns - tock, tock, tock ... mal auf Holz klopfen - in Biel.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Schöner Bericht, wenn man da so mitleidet beim Lesen, kann man sich selbst den Wettkampf glatt sparen. :daumen:
Also ich bin noch nie einen Wettkampf mit festgelegter Zeit gelaufen. Wenn das dann noch so ein langer ist, dann würde mir meine übliche Motivation fehlen: Bis ins Ziel ist es noch so und so weit, also lauf schneller, dann bist du schneller da. Bei nem Stundenwetkampf würde ich bestimmt auch trödeln, wenn es mir schlecht ginge. Je länger ich trödele, umso weniger muss ich laufen :D
Mehr als Marathon kann ich mir im Moment auch nicht wirklich vorstellen :confused:
Hut ab, vor allen "Ultras"
viele GRüße
Lupert :hallo:
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
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Eine reife Leistung. Der Bericht allererste Güte. :daumen: :daumen:

Schade, dass du in München nicht startest, da hätten wir uns gesehen.

Auch allen anderen Teilnehmern mein Respekt, ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen 6h zu laufen. Tolle Leistung
Reno
Alle Äußerungen von mir sind meine persönliche Meinung und Resultat aus gelesenen, gehörten und teilweise selbst erlebten.
Dies bitte ich zu beachten:zwinker5:

10km 00:49:19 06.05.2006 26. Weidener Straßenlauf
HM 01:51:38 02.09.2007 Ältötting
M 03:55:20 28.06.2009 Fürth
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