Meine Fee kann nicht mehr. Meine Fee kann nicht mehr so schnell rennen, wie ich das heute getan habe, nein, wie ich es heute hätte tun können, wenn sie nicht gebremst hätte. Na ja, ich bin ja, im Vergleich mit den vielen tollen Super-Cracks in diesem Forum nun wirklich nicht schnell. Wahrscheinlich werde ich auch niemals so super-duper-schnell werden wie ich es hier jeden Tag bei den vielen tollen Laufberichten nachlesen kann. Aber das ist ja auch gar nicht so wichtig.
Aber für meine Fee war ich heute zu schnell. Zum allerersten Mal war ich schneller - ja - ich hätte noch ein oder zwei Schippen drauflegen können. Aber das hat sie verhindert, meine Fee. Sie hat mich ganz geschickt ausgebremst.
Ich laufe seit August 2006. Stimmt nicht, ich habe schon einmal im März 2006 bei Schnee und Eis versucht, mehr als 100 Meter am Stück hoppelnd im Feld zurückzulegen. Ging aber nicht wirklich. Und als ich die Schmerzen in den Knien ignorierte wurden diese einfach stärker. Das war bestimmt mein Schweinehund, der nach 17 Jahren "null Sport" und 30 Jahren "starker Raucher" die Größe eines mittleren Tyranosaurus Rex hatte. Mit solch einem Gewicht auf der Seele und den Schultern kann ich nun einmal nicht schneller laufen. Laufen? Nein, hoppeln.
Aber heute war sie - zum ersten Mal - langsamer als ich. Dabei hat sie 4 Pfoten und ich nur 2. Zum laufen jedenfalls. Nun gut, frei nach Erich Kästner: die Elektrizität hat gar keine Beine oder Pfoten und ist noch viel schneller.
Meine Fee war immer dabei. Sie ist eine Hovawart-Hündin, hört auf den Namen "Fee" und ist jetzt mehr als 10 Jahre alt. Sie hat meine Hunde-Phobie geheilt, meine Kinder im Kinderwagen bewacht, 2 Kaninchen und einen Yorkshireterrier erlegt und hat mich und unsere Familie immer treu begleitet.
Aber heute war meine Fee ein Bremsklotz. Ich habe die Leine für meine beiden Hunde, ja natürlich gibt es da noch einen zweiten, einen Golden Retriever namens Thomy, aber eigentlich gehört Thomy meiner Frau und seit einem Zusammenstoß mit einem Rentner aus dem Dorf läuft Thomy bei mir nur unter der Kategorie "Österreicher", .. ähh wo war ich? Leine .. ja, die Leine habe ich immer um den Bauch (ich hab' den noch - aber er wird weniger, der Bauch) gebunden, eine wirklich nobelpreisverdächtige Erfindung meiner Frau, eine Leine um den Bauch, die zweite Leine durch die erste Leine stecken und mit dem einen Ende der zweiten Leine den ersten Hund und mit dem zweiten Ende der zweiten Leine den zweiten Hund festmachen. Damit hat jeder Hund, sofern er neben mir bleiben möchte, 150 cm Auslauf. Oder einer hat 220 cm Auslauf, dafür der andere nur noch 80 cm. Wer das nicht versteht, sollte sich nicht grämen - der Satz davor war wirklich zu lang und zu konfus. Aber den Großteil der Strecke können die beiden Tierchen eh ohne Leine auskommen. Bei uns gibt es nicht so viele Jogger und Fußgänger und die paar wenigen kennen unser Dreigespann bereits.
Zurück zum Thema: ich bin ja nun immer noch blutiger Anfänger und übe sehr regelmäßig: jeden zweiten Tag laufen, an den Tagen dazwischen ab ins Studio und Kraft tanken und machen.Und am Sonntag, sonst geht das mit den 3 x 2 Tagen nicht auf, wird gewandert, oder neudeutsch gewalkt. Aber nicht so schnell wie unsere 6h-Läufer aus Waldhessen, nein, ganz normal, so wie ich das von früher kenne. Dienstags gibt es immer einen kürzeren Lauf, so ca. 5 - 7 km, Donnerstags ist vor der Probe für den Jazzchor noch 8 - 10 km laufen dran und Samstags ein 10er. Ja und heute habe ich es geschafft: die 10,1 km in sagenhaften, konkurenzlosen, sprachlos machenden 1:09.35. T R A I N I N G S H A L B E R. Echt? Echt! Mit Wuff und Wuff 2. Und mehrfachem an- und wieder ableinen. Und warten auf den nächsten Trecker, der an meinem Gespann vorbeischleichen mußte. Und 85 Höhenmetern (laut dem Greifschen Höhenmeterrechner wäre das in der Ebene eine Pace von 6:27 min/km. Mir wird ganz schwindelig). Und meine Fee hat mich gebremst! (Wenn Du jetzt Tränen in den Augen hast bist Du wahrscheilich einer der sauschnellen Cracks und schüttelst Dich vor Lachen über meine Zeit - is aber nich schlimm, geht vorbei)
So habe ich nun einen tollen Trainigspartner der sehr darauf achtet, daß ich nicht zu schnell trainiere. Eine tolle Fee. Danke.
Vielleicht gefällt dem ein oder anderen meine kleine Geschichte.
Alles Liebe, Uwe
Zu schnell für meine Fee ... oder wenn ein Anfänger nur lang genug übt
12008
06.04.08 HM in Berlin
27.04.08 HM Genußlauf Müllheim
01.06.08 HM in Kassel
29.06.08 HM Stadtlauf München
2007 HM Kassel, HM Flensburg, 10 km Baunatal
06.04.08 HM in Berlin
27.04.08 HM Genußlauf Müllheim
01.06.08 HM in Kassel
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2007 HM Kassel, HM Flensburg, 10 km Baunatal