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Zusammenhang Körpergröße und WK-Zeit?

Zusammenhang Körpergröße und WK-Zeit?

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Hallo zusammen,

neulich habe ich mich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen WK-Zeiten und Körpergröße gibt. Dass das Gewicht eine Rolle spielt ist ja klar, aber wie sieht es mit der Körpergröße aus?
Mir ist aufgefallen, dass die meisten schnellen Frauen klein und zierlich sind.
Da bin ich mit meinen 1,73 m schon recht groß.

Viele Grüße
Doris
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funrunner hat geschrieben: Da bin ich mit meinen 1,73 cm schon recht groß.
Paula Radcliffe ist auch 1,73 m groß.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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...und ich auch - aber eindeutig männlich :D
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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funrunner hat geschrieben: Mir ist aufgefallen, dass die meisten schnellen Frauen klein und zierlich sind.
Da bin ich mit meinen 1,73 m schon recht groß.
Die optimale Kombination von Körpergröße, Gewicht, Muskelfaserverteilung, Sauerstoffaufnahme, Hebelverhältnissen, Masseverteilung, und was da noch alles dazukommt, kommt wahrscheinlich im Ausdauerbereich bei etwas kleineren Frauen häufiger vor als bei anderen. Deswegen ist die Festlegung auf nur eine Größe bestimmt nicht ganz ausreichend, um daraus eine bestimmte Leistungsfähigkeit herzuleiten.

Gruß

Axel
Warum laufen Nasen, während Füße riechen?

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Ein Aspekt ist noch, dass das Körpergewicht in gewissem Maße mit der Körpergröße korreliert. Also eine Frau von 1,60 m ist gemeinhin leichter als eine von 1,73 m, wenn man einen ähnlichen Trainingszustand unterstellt. Hätten beide einen BMI von z.B. 21, wäre die kleinere Frau in diesem Beispiel etwa 9 kg leichter. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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SantaCruz hat geschrieben:Ein Aspekt ist noch, dass das Körpergewicht in gewissem Maße mit der Körpergröße korreliert. Also eine Frau von 1,60 m ist gemeinhin leichter als eine von 1,73 m, wenn man einen ähnlichen Trainingszustand unterstellt. Hätten beide einen BMI von z.B. 21, wäre die kleinere Frau in diesem Beispiel etwa 9 kg leichter. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Ja, der Gedanke ist mir auch gerade gekommen. :giveme5:
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Melrose hat geschrieben:...und ich auch - aber eindeutig männlich :D
Die drei schnellsten Marathonis aller Zeiten:
Paul Tergat 1,82 m
Sammy Korir 1,75 m
Khalid Khannouchi 1,68 m
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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funrunner hat geschrieben:Hallo zusammen,

neulich habe ich mich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen WK-Zeiten und Körpergröße gibt. Dass das Gewicht eine Rolle spielt ist ja klar, aber wie sieht es mit der Körpergröße aus?
Mir ist aufgefallen, dass die meisten schnellen Frauen klein und zierlich sind.
Da bin ich mit meinen 1,73 m schon recht groß.

Viele Grüße
Doris
Hallo Doris,
das mit dem Gewicht ist so klar nicht - ich habe kürzlich eine Untersuchung zur Leistung von Marathonläufern gelesen, da waren die beiden einzigen signifikanten Korrelationen der Trainingsumfang und die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit. (Ich poste den Link, wenn ich ihn finde) Ich habe mich auch immer gerne mit meinem Gewicht herausgeredet :frown: Jetzt heißt´s einfach mehr trainieren, da die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ja wohl nur begrenzt beeinflussbar ist.
Viele Grüße,
Dietmar

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gaucho hat geschrieben:Hallo Doris,
das mit dem Gewicht ist so klar nicht - ich habe kürzlich eine Untersuchung zur Leistung von Marathonläufern gelesen, da waren die beiden einzigen signifikanten Korrelationen der Trainingsumfang und die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit. (Ich poste den Link, wenn ich ihn finde) Ich habe mich auch immer gerne mit meinem Gewicht herausgeredet :frown: Jetzt heißt´s einfach mehr trainieren, da die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ja wohl nur begrenzt beeinflussbar ist.
Viele Grüße,
Dietmar
Hallo Dietmar,
das ist ja interessant. Bisher kannte ich den Spruch von den Bleistiften und den Radiergummis und den Greif-Gewichts-Rechner.
Das Gewicht von Paula Radcliffe (54 kg) werde ich wahrscheinlich nie erreichen, aber das erscheint mir auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Da probiere ich es auch lieber mit mehr Training.

Viele Grüße
Doris
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Kannilingas hat geschrieben:Die optimale Kombination von Körpergröße, Gewicht, Muskelfaserverteilung, Sauerstoffaufnahme, Hebelverhältnissen, Masseverteilung, und was da noch alles dazukommt, kommt wahrscheinlich im Ausdauerbereich bei etwas kleineren Frauen häufiger vor als bei anderen.
Hallo Axel,

da stellt sich mir die Frage nach dem "warum?". Vielleicht doch wegen der Körpergröße und dem Gewicht?

Viele Grüße
Doris
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Ich mach mir auch manchmal Gedanken über dieses Thema, weil ich allzuoft den Spruch hör "wenn Du einen Schritt machst mach ich 2, das ist fies"...

Ich stell mir einen Riesen vor, der mit einem Schritt 100 Meter macht, der kann ja dann ruhig bei einem BMI von 20 10 Tonnen wiegen, der müsste die 100 Schritte für 10 km ja lässig sehr schnell hinter sich haben.

Auf der anderen Seite müssten ja, wenn dem so wäre, die absoluten Top-Zeiten von sehr grossen Menschen gelaufen werden.

Ist ja eigentlich auch egal, es gibt schnelle Kleine, schnelle Grosse, langsame Kleine und langsame Grosse, in meinem Bereich spielt sicherlich der Trainingszustand eine viel viel grössere Rolle als +-20 cm.

Gruss Holle

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gaucho hat geschrieben:Hallo Doris,
das mit dem Gewicht ist so klar nicht - ich habe kürzlich eine Untersuchung zur Leistung von Marathonläufern gelesen, da waren die beiden einzigen signifikanten Korrelationen der Trainingsumfang und die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit. (Ich poste den Link, wenn ich ihn finde) Ich habe mich auch immer gerne mit meinem Gewicht herausgeredet :frown: Jetzt heißt´s einfach mehr trainieren, da die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ja wohl nur begrenzt beeinflussbar ist.
Viele Grüße,
Dietmar
Dabei muss man aber bedenken, dass beim Laufen die relative VO2max entscheidend ist, weil man ja sein komplettes Körpergewicht tragen muss. Wenn man dabei berücksichtigt, dass da z.B. die Leistungsfähigkeit des Herzens nicht ganz unwichtig ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ein geringeres Gewicht kein erheblicher Vorteil sein soll. Je geringer das Gewicht ist, desto höher dürfte die relative VO2max sein. Ich sehe es so, dass bei einer Veränderung der Körpermasse der "Motor" quasi unverändert bleibt und somit das Gewicht vilelleicht sogar einer der wichtigsten Faktoren ist. Das Gewicht muss ja nicht nur mitgetragen werden, sondern die zusätzliche Körpermasse auch mit Sauerstoff versorgt werden.

Beim Radfahren z.B. sieht das etwas anders aus, da dort die relative VO2max vornehmlich bei Strecken mit vielen und/oder starken Anstiegen eine Rolle spielt, da im Flachen das Gewicht keine so bedeutende Rolle spielt, wenn es einmal in Bewegung ist. Daher sind dort bei Flachetappen eher die Fahrer im Vorteil, die eine hohe absolute VO2max haben.

Als Beispiel könnte man da Ulle nennen der z.B. im Vergleich zu Lance Armstrong eine höhere absolute VO2max hatte und somit bei Zeitfahren im Flachland den Lance eigentlich hätte schlagen müssen und sich nicht schon beim Prolog abhängen lassen. Auf den Bergetappen relativiert sich der Vorteil dann, weil die relative VO2max von Armstrong wegen des geringeren Körpergewichtes nicht soviel niedriger war, wie der absolute Wert.

Schwimmen wäre da vielleicht noch ein besseres Beispiel, da man dort nie sein Körpergewicht tragen muss.
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Hallo,

es gibt erfolgreiche Trainer, die eine recht eindeutige Meinung haben:

http://www.serpentine.org.uk/advice/coach/fh02.php

Letztenendes müsste man Leute auf dem gleichen Trainingsstand, die deutlich unterschiedliches Gewicht haben vergleichen.

Defakto hat man seit Zatopek wohl selten einen Weltklasselangstreckler mit einem BMI von 23 oder mehr gesehen.

Ich würde wohl rotzdem nie abnehmen wollen, um noch schneller zu laufen.


Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo!

Zu dem Thema mit den 10km großen Menschen...

Die großen Saurier sind nicht deswegen so groß geworden, damit sie vor den kleineren Raubsauriern weglaufen konnten, sondern nur, damit sie durch Ihr Gewicht unangreifbar werden. Die kleinen waren auch bei den Sauriern schneller.

Die Erklärung ist einfach: Während das Gewicht bei gleichen Proportionen in der dritten Potenz steigt (also kubisch wie Kubikmeter), wächst der Muskelquerschnitt (und der ist für die Kraft entscheident) nur in der zweiten Potenz (also quadratisch). Ein 10km großer Mensch würde also nicht laufen können.

Für jede Spezies gibt es eine optimale Größe zum Überleben (nach Darwin); da spielen wohl Kraft und Schnelligkeit eine Rolle. Zum Laufen zählt aber nur die Geschwindigkeit, und daher tendenziell etwas kleiner, besonders auf den längeren Strecken.

Gruß
RioLouco

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Ist das dann nicht son bisschen als ob man nen LKW mit nem PKW vergleicht? Der LKW hat zwar viel größere Reifen und nen viel größeren Motor, aber der PKW ist doch in der Regel trotzdem deutlich schneller...

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funrunner hat geschrieben:Hi Dietmar,
vielen Dank für den hochinteressanten Link. :daumen:

Viele Grüße
Doris
Das ist wirklich interessant.
Ich verstehe leider nichts von Statistik.
Geht man davon aus, daß die einzelnen Faktoren in der Studie unabhängig voneinander sind?
Ich kann mir schwer vorstellen, daß man ohne ein bestimmtes Trainingsalter unverletzt auf einen hohen Wochenumfang kommt, außer man ist vielleicht sehr jung, damit würde vielleicht doch wieder das Alter ins Spiel kommen.
Möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Trainingsalter und IAS, oder beginne ich jedes Jahr sozusagen bei Null (bzw. meinem individuellen Tiefstwert)? Wie kommt es, daß ich dann jährlich meine Laufleistung im HM steigere?
Rein logisch sehe ich keinen Zusammenhang von z.B. Spreizfuß und Herzgröße. Sobald ich aber die Trainingsdaten miteinbeziehe, könnten Interdependenzen auftreten (größere Herzgröße und Spreizfuß verursacht durch mehr Wochenkilometer oder Trainingsjahre...).
Außerdem hängt es bei der Wochenkilometerzahl auch davon ab, wie sie erlaufen wurde.
Wenn man den Zusammenhang vom absoluten Alter auf die Laufleistung (Höhepunkt bei etwa 30 Jahren) akzeptiert, dann ist ja klar, daß ab dann das Trainingsalter nur einen untergeordneten Einfluß hat.
So ganz schlau werde ich also aus der Studie nicht, die ja auch betont, keine kausalen Zusammenhänge zu erklären, sondern reine Korrelationen beschreibt.
Gesperrt

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