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Training für halbtrainierten Jungmann - Überlastung vermeiden

Training für halbtrainierten Jungmann - Überlastung vermeiden

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Hallo zusammen!

Ein Arbeitskollege von mir "darf" am 13.5. bei uns in der Staffel mitlaufen, das sind 10,5km für ihn. Ich habe ihn nun schon 4 Mal mitgenommen, das erste mal 4km, dann 6km, 8 und 9,5km - wir laufen einen 6:15er Schnitt, ich frage regelmäßig nach seinem Befinden, er japst nicht, wir können uns locker unterhalten. Abends merkt er seine Beine schon, aber am nächsten Tag is alles ok, sagt er. Zwischen unseren gemeinsamen Einheiten rennt er auch mal alleine rum nach meinen Vorgaben, max. 4 Mal die Woche, die "lange" Einheit immer mit mir zusammen.

Nun wird er übermütig und will das so schnell laufen wie ich - in sub60.

Einerseits würde ich ihn gerne davon abhalten, erzähle ihm von Shin Splint und Patella..., andererseits steckt er die bisherigen Einheiten erstaunlich gut weg; er ist 24 Jahre alt, normal gebaut, treibt keinen Sport, geht aber sehr viel zu Fuß, gelegentlichst ist er mal gejoggt, so ein- oder zweimal im Monat ne 6km-Runde.

Nun ist meine Frage: woran merke ich, wenn wir übertreiben; ich wollte eigentlich nächsten Sonntag mit ihm erstmal 9km angehen, dazwischen habe ich ihm kleinere Einheiten von 4 bis 7km zugeteilt, bisher kein Tempotraining oder sowas (allerdings habe ich gemeint wenn er sich gut fühlt könnten wir 10 Tage vorher mal 4x1.000m in 6 Minuten testen),

Sind diese jungen Burschen so zäh, oder merkt man Überlastung erst dann wenn es zu spät ist? Sind wir jetzt vielleicht schon im dunkelgelben Bereich? Er hat Spaß an der Lauferei gefunden, und ich will ihm den nicht nehmen, weder durch Überlastung noch durch Unterforderung...

Dnake für eure Tipps und Meinungen,
es grüßt, wieder laufend
der
Marcus
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Hallo Marcus,

mein Verstand sagt: Er soll das lassen.
Mein Herz sagt: Er soll doch mal was wagen.

So, und mit diesem Tipp stehst Du nun da wie Bräsecke.

Gruß Hans
(ratlos wie Du)

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Hallo Marcus,

wenn ihr jetzt schon 9 km mit 6:15/km lauft, sind 4x1000m à 6:00 keine Herausforderung. Probiert eher 5:40/km, dafür aber 6 mal. Das wäre dann ungefähr Wettkampftempo und ich denke, das kann er laufen über die 10,5 km. Lass es ihn doch probieren!

Zum Verletzungsrisiko:
ich denke, man lernt seine Grenzen nur kennen, indem man sie auch mal überschreitet. Wer mal Achilles- oder Schienbeinprobleme hatte, kennt beim nächsten Mal die Symptome und reagiert frühzeitig. Muss man aber erst mal lernen und in Büchern steht das nicht.
Bis zum 13.5. ist das Verletzungsrisiko gering. :D Aber auf Dauer werden Rückschläge nicht ausbleiben. Es gibt keine Läufer, die nie verletzt waren.

Grüße,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Lass es ihn doch probieren!

Zum Verletzungsrisiko:
ich denke, man lernt seine Grenzen nur kennen, indem man sie auch mal überschreitet.
Da spricht der Vize der Niederträchtigen... :teufel:

Nach dem 13. kann er sich kaputtlaufen wie er will, aber wenn ich ihn nun 6x1000 in 5:40 machen lasse, und er tut sich was, dann is die Staffel geplatzt und ich bin der Schuldige. Abmahnung. Gehaltskürzung. Mobbing. All das droht mir dann :wink:

Andererseits will ich ihn so schnell wie machbar haben, schneller auf jeden Fall als den CEO - aber bitte langsamer als ich... :frown:
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
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Hatte damals auch einen "Kumpel", der aus dem Stegreif 10 k recht zügig (2. in seiner Kompanie) zu laufen imstande war, ohne vorher trainiert zu haben.

Eine Bekannte, die als Bedienung in einer Art Kurheim arbeitete (Jahre), mußte dort sehr viel und schnell Gehen (fast schon Laufschritt), und sie lief mir mal davon, als ich angab, nun beim Bund zu laufen.
Und die war knapp 50 Jahre alt, hat Laufen speziell auch nicht trainiert. :sauer: :peinlich:

So wie sich das liest, dürfte dein Junge dann fit genug sein, Gas zu geben.
Und da er viel zu Fuß, aber auch etwas laufend unterwegs war, würde ich mir bei den doch relativ konservativen Zeiten keine (großen) Sorgen machen.

Wenns zu viel wäre, hätte es auch jetzt bei dem Tempo zu viel sein können.

Ich meine, fürs Sportabzeichen müßte er doch 5 k in < 23 laufen, oder?

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Hallo Marcus,

hast Du denn irgendwelche Anhaltspunkte für seine Leistungsfähigkeit? Weißt Du zum Beispiel, ob er 10km nicht auch unter 50 laufen kann?

Gruß,

Carsten

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Hallo Carsten!
CarstenS hat geschrieben: hast Du denn irgendwelche Anhaltspunkte für seine Leistungsfähigkeit? Weißt Du zum Beispiel, ob er 10km nicht auch unter 50 laufen kann?
Nein habe ich nicht. Das machts ja problematisch. Ich hielte es für unverantwortlich ihm erstmal zu unterstellen er wäre in der der Lage unter 50 zu laufen. Da fehlts mir an Erfahrung und Hintergrundwissen, um das zu beurteilen. Also ist die Vorsicht erst mal mein Ratgeber. Oder du? Was würdest du machen um das zu ermitteln?
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kk66 hat geschrieben:
(Bei uns sind zwei Anfaenger dann die 10k in 43:xx bzw. 45:xx gelaufen, die langsamsten waren um die 32 min/5k.)
Ich kenne jemanden, der von sich behauptet, nur sehr selten zu trainieren. Er war lange Fußballer, hat also ne gute Basus.

Und ist mal eben einen 10er in 47 min und einen (seinen ersten) HM in 1:43 h gelaufen. Das nenn ich Begabung. Was der erst mit nem guten Training rausholen könnte...

Jetzt will er mal eben so aus dem Stand 600km zum Gardasee runterradeln; in vier Tagen....
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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einfach-Marcus hat geschrieben:Nein habe ich nicht. Das machts ja problematisch. Ich hielte es für unverantwortlich ihm erstmal zu unterstellen er wäre in der der Lage unter 50 zu laufen. Da fehlts mir an Erfahrung und Hintergrundwissen, um das zu beurteilen. Also ist die Vorsicht erst mal mein Ratgeber. Oder du? Was würdest du machen um das zu ermitteln?
Ich würde beim gemeinsamen Training einfach mal das Tempo anziehen, um zu sehen, was er kann. Wenn er schon regelmäßig läuft, schadet es ja durchaus nicht, wenn er am Ende eines Training mal keuchend da steht. Ansonsten bliebe, einfach mal einen Testlauf auf Zeit zu machen.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Ansonsten bliebe, einfach mal einen Testlauf auf Zeit zu machen.
War auch mein erster Gedanke. Aus der Leistung aus z.b. 3000m könnte man ja schon mit Deinen Tabellen eine Messlatte für 1000er Intervalle finden. Zur Sicherheit kann man ja noch einen VDOT-Wert unter dem ermittelten bleiben.

@ Marcus

Schön zu lesen, daß Du wieder regelmäßig dabei bist :hallo: .
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Meine Empfehlung wäre, ihn nach dem Aufwärmen 1500m (oder auch eine Meile) so schnell wie möglich laufen zu lassen. Die Zeit die er da läuft ist in etwa die maximale Geschwindigkeit, die er auf dem Kilometer im Grundlagentraining laufen sollte. Wenn man die VDOT-Tabellen bei Daniels ansieht, kommt man da recht gut hin. Dann kann man mit diesen Tabellen die maximale Leistungsfähigkeit auf 10k bestimmen.
Normalerweise regeneriert man mit 24 noch recht gut und schnell. Ich würde deshalb das Risiko eines kleinen Testlaufs eingehen, auch wenn Dir möglicherweise das Ergebnis nicht gefällt...

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Überläufer hat geschrieben:Ich würde deshalb das Risiko eines kleinen Testlaufs eingehen, auch wenn Dir möglicherweise das Ergebnis nicht gefällt...
:zwinker5: Ich bin da uneitel...vielleicht hab ich ja ein Talent entdeckt und er ist neben einem Programmier.Guru auch noch ein Laufgenie...

Ich werde das mit dem 3.000m-Lauf mal machen. Ist ne angepeilte Zielzeit von 18 Minuten angemessen? Wenn er sich nach 7 Runden (wir haben eine 333m-Bahn) noch fit fühlt kann er ja alles rausholen...
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einfach-Marcus hat geschrieben:Ich werde das mit dem 3.000m-Lauf mal machen. Ist ne angepeilte Zielzeit von 18 Minuten angemessen? Wenn er sich nach 7 Runden (wir haben eine 333m-Bahn) noch fit fühlt kann er ja alles rausholen...
:haeh: eher deutlich unter 14:30 ... das sind in dem Alter schon die Anforderungen für´s Sportabzeichen.
Steif
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Steif hat geschrieben: :haeh: eher deutlich unter 14:30 ... das sind in dem Alter schon die Anforderungen für´s Sportabzeichen.
:confused: Das würd ich mir selber ja ned mal zutrauen... :frown:
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So, ihr habt es so gewollt.

Er ist heute alleine auf die Bahn gegangen, was ein bissl ungünstig ist.

Er ist sich sicher, 8 Runden gelaufen zu sein, 9 sollten es sein (333m je Runde), aber es mangelte ihm am Ende an der Fähigkeit zu zählen.

Gelaufene Zeit: 12:06

Bedeutet: VDOT zwischen 41,5 und 47...wow :geil:

Nun soll er sich nen Trainer suchen, der schneller ist als er...ich kann ihm nix mehrbieten... :frown:
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Marcus,

was ist eigentlich aus deinem Protégée geworden?
Wieviel hat er dir abgenommen? :hihi:
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einfach-Marcus hat geschrieben:Bedeutet: VDOT zwischen 41,5 und 47...wow :geil:

Nun soll er sich nen Trainer suchen, der schneller ist als er...ich kann ihm nix mehrbieten... :frown:
Schon allein die Kenntnis dieser Zahl, wenn der Bursche denn das nächste Mal im Laktatrausch noch richtig Runden zählen kann, prädesteniert Dich doch dazu! :daumen:
Steif
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Also:

- er ist in ca. 54 Minuten gelaufen - die letzten 3km im 4:30er Schnitt (dank Ishimori) (ich gesamt in ~57 mit Schnupfen)
- am 16.6. machen wir nen 10er gemeinsam
- am Samstag gehen wir Laufschuhe kaufen
- ich mach ihm nen TP für nen 10er sub50
- er hat sich bei LA angemeldet

Kurz: INFIZIERT! Aber sowatt von!

@Winfried: ich habe ihm schon lange vorher gesagt dass er schneller sein wird als ich...ich bin da komplett neidbefreit...wäre ich niederträchtig, hätte ich ihn übertrainiert und ihn versägt... :teufel:
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