42bis100 hat geschrieben:Vielleicht kannst Du dazu was schreiben, Michael.
Du musst das ganze System betrachten. Bei der Frage, wieviel der mit einem Getränk zugeführten KH in den Energiestoffwechsel einfliessen, sind im wesentlichen vier Faktoren zu berücksichtigen: Magenentleerungsrate, Passage durch den Dünndarm, Aufnahme der KH in den Muskel sowie Oxidation. Jeder dieser Prozesse kann der limitierende Faktor sein. Es stellt sich nun heraus, dass unter Belastung die maximale Oxidationsrate im Muskel von KH, die zugeführt werden, genau der maximalen Rate entspricht, mit der die Leber ihr Glykogen in den Blutkreislauf abgibt, das sind etwa 1g/min (lässt sich leicht merken). Das heisst also, mehr als 60g KH pro Stunde können gar nicht genutzt werden. Um dieses Maximum zu erreichen, müssen ca 80g KH/h zugeführt werden. Eine Maltodextrinlösung von 250-400g/l ist absolut unsinnig, ganz unabhängig davon, welche Osmolalität du erzielst und ob dies der Magen tolerieren kann.
Eine weitere Voraussetzung, um die Oxidationsrate zu erreichen, ist es schnelle Kohlenhydrate zu verwenden. Die weit verbreitete Meinung, Maltodextrin sei vorzuziehen, weil es langkettig sei und so keinen Insulinausstoss provoziere, enthält gleich mehrere Irrtümer. Es ist wichtig, kurzkettiges Maltodextrin zu verwenden (DE 19), weil nur das sicher stellt, dass man die Oxidationsrate maximiert. Ein Insulinausstoss unter Belastungsbedingungen gibt es dabei nicht, solange man die Zufuhrrate auf das beschränkt, was auch im Muskel genutzt wird. Ein weiterer Grund gegen zu hohe Maltodextringaben.
Also vergiss das DE 12 und nimm DE 19. Die zeitliche Wirkung ist etwas langsamer als bei reiner Glukose, beginnt ca. nach 10-15 min und soll 30 min anhalten. Interessiert aber nicht weiter, weil eine kontinuierliche Zufuhr optimal ist.
Was den Blutdruck betrifft (unabhängig davon, ob Na bei Gesunden tatsächlich ein Problem darstellt oder nicht), bedenke dass die Natriumzufuhr ja lediglich über den Schweiss verlorenes Na ersetzen soll, damit es nicht zu einer Hyponatriämie kommt. Du erzeugst keinen Na-Überschuss, sondern erhältst den physiologisch richtigen Level aufrecht.
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