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Schulsport, wie sollte der aussehen?

Schulsport, wie sollte der aussehen?

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Inspiriert durch diesen Beitrag in diesem Thread wollte ich das mal bei Euch zur Diskussion stellen.
Der Sportunterricht war für mich immer eine grauenhafte Veranstaltung. Die Hauptteile mit Maximalsportarten wie Sprünge, Sprints, Würfe etc. gemischt mit Spielen der verschiedensten Art war ja immer noch ganz nett, aber wenn ich an die leidigen (Ein-)Laufdisziplinen denke wird mir noch heute übel - heute spreche ich von Kotzgrenze :zwinker5: . Bei allem war die tickende Stoppuhr dabei ... langsam liefen nur die Looser. Wie kann man Kindern sowas nur antun?
Nun war das ganze bei uns im Osten sicher auch noch auf eine andere Linie getrimmt. Ab der 6. Klasse haben wir uns bspw. viel mit Kampfsport (Boxen und Ringen), ausgelöst durch die Interessen unseres leicht sadistisch angehauchten Sportlehrers, beschäftigt. Wurfdisziplinen wie Eierhandgranaten und Handgaranatenwurf lassen auf den pädagogischen Wert des Sportunterrichts schließen. Manchmal wünsche ich mir, meinen Sportlehrern einfach mal die Meinung geigen zu dürfen. Ich weiß, es waren alles im Lehrplan geforderte Maßnahmen.

Ich frage mich jedoch manchmal ernsthaft, wie ich sowas aufziehen und strukturieren würde. Wie bringt man die Punkte Spaß, Spiel, Spannung und ein klein wenig Wettkampfgedanke unter einen Hut? Wie weit sollten Kinder auf Zeit laufen? 3000m oder mehr? Wie schafft man es, daß es nicht nur eine Juxveranstaltung für die Kids ist sondern auch mal etwas sportliche Leistung abgefordert wird? Eine unüberwindbare Gratwanderung zwischen antiautoritärer Erziehung und Leistungsdenken mit dem Ergebnis, daß unsere Kinder langsam verfetten? Es ist so schwierig, da die Kinder ja auch so unterschiedliche Interessen haben.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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ich kann dir nur zustimmen - aus österreich, nicht dem osten... ich kann mich an eine sportstunde auf der laufbahn erinnern, es war höllisch heiß, und wir mussten 800-m-läufe machen oder so. am ende der stunde war fast die hälfte (!!!) der mädels entweder zusammengeklappt oder hatte gekotzt. wir anderen wurden weitergetrieben. unsere lehrerin war irgendwie überzeugt davon dass jeder, der nicht ihr leistungsniveau aufweist, sich nur drücken will...

im nachhinein denke ich mir: wahnsinn! was geht im kopf einer an sich sympathischen frau vor, wenn sie hälfte ihrer teenie-truppe beim kotzen zusieht, ein paar weitere mit schwindel-anfällen einbrechen - und sie hetzt den rest weiter? völlig irre eigentlich, oder?
Grüße von lila :zwinker2:
Ich bemerke, dass auch ich täglich Spuren hinterlasse. Zum Beispiel mit der Kaffeetasse.

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Ich hatte ja auch gehofft, dass das heute besser ist. Ich bekomme ja in der Uni mit, was die alles tolles machen.
Aber ich sehe immer noch Sportunterricht, wo ich das Bedürfnis habe den Lehrer anzubrüllen. Es ist manchmal echt unglaublich.
Mehr als :nene: und :motz: und :tocktock: und vielleicht noch :confused: fält mir zu Sportunterricht kaum ein.


Aber, es gibt ein paar Ausnahmen :nick: Meine Tochter hat einen tollen Sportlehrer :daumen: Neulich hatten sie Inline-Skaten. Und der Lehrer macht es anscheinden so, dass wirklich (fast) alles Spaß dran haben.
Jetzt hat mein Sohn (gleiche Schule, anderer Lehrer) auch Skaten. Hat er nie gemacht/gemocht. Der sagte neulich "ich freu mich auf morgen, da Skaten wir wieder"

Ich weiß nicht, warum man beim Sport so luschig ist. In Mathe sagt ja auch keiner "naja, das Kind hat halt andere Interessen"

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Hier wurde auch mal ziemlich viel dazu gesagt: http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=13055

Ich glaube, dass der Knackpunkt da liegt, wo man als Sportlehrer selbst glaubwürdig ist. Ich kannte einen Sportlehrer, der selbst die Runden mitlief, man sah, er war fit bis in jeden Muskel, obwohl 20 Jahre älter als seine Schüler. Das macht Eindruck.

Und die Schüler sollten an ihrem eigenen Vermögen gemessen werden, so wie wir es alle hier machen. Das heißt, jemand der seine eigene Ausgangszeit innerhalb von einem halben Jahr verbessert, wird belohnt. Nicht die Tabelle zählt, sondern die relative Leistung. So haben nämlich alle wieder eine Chance, auch die dicken, Langsamen. Nicht die Endzeit zählt, sondern die Frage: um wieviele Sekunden habe ich mich seit dem Tag X verbessern können.

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Bestimmt sollte der Schulsport nicht so aussehen wie bei meiner Tochter.
Den Kindern wurde nicht mal erklärt wie man richtig rückenschwimmt, und dann wurden sie gleich beim ersten Mal Rückenschwimmen benotet. Ich habe meiner Tochter nach der Benotung erst einmal erklärt, wie der Armzug beim Rückenschwimmen aussehen muß. Sie ist aus allen Wolken gefallen. Das hatte sie noch nie gesehen.
Das gleiche Spiel beim Sprint, wo der Start aus dem Startblock nicht geübt wurde. :klatsch:
Die Lehrer sollten den Kindern zumindest die Chance geben vor der Benotung ein klein wenig zu üben, dann kommt vielleicht auch ein bisschen Motivation sich zu verbessern, aber das scheint der Lehrplan wohl nicht zuzulassen. :tocktock:

Viele Grüße
Doris
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Ich ...

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... habe mich immer gerne bewegt und brauchte nur wenig Motivation.

Das ist; denke ich oft in der heutigen Zeit, der Knackpunkt überhaupt. Bewegen heißt fit sein und sich besser fühlen, das möchte schon jeder gerne. Wie aber, dass gilt heute mehr denn je - anzuregen.

Gute Pädagogen wissen das für sich und die Kids zu nutzen. Nicht in jedem steckt der große Bewegungsdrang, aber Kinder sind leichter zu begeistern als Erwachsene.

Ich würde Schwächen und Stärken der Kids im Wechsel fordern, dazu die Kinder mit einbeziehen, Wünsche berücksichtigen und mit dem Plan versuchen zu verbinden. Um mein Ziel zu erreichen Rückmeldungen einholen und mit den Kindern gemeinsame Erfolgserlebnisse schaffen. Mitzumachen spornt in jedem Fall zusätzlich an und zollt gegenseitigen Respekt.

Von antiautoritärer Erziehung halte ich wenig, denn klare Ansagen und Grenzen sind notwendig, um gemeinsame Ziele leichter zu erreichen. Hilfreich dabei ist und bleibt ein respektvoller Umgang miteinander, egal welches Alter ich vor mir habe. Kinder sind auch Menschen und können unbewußt davon provitieren.

Gruß Angelika :hallo:
"Erfahrung ist nicht das, was mit einem Menschen geschieht, sondern das, was er daraus macht." -Aldous Huxley-

Ach ...

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Hier wurde auch mal ziemlich viel dazu gesagt: http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=13055

Ich glaube, dass der Knackpunkt da liegt, wo man als Sportlehrer selbst glaubwürdig ist. Ich kannte einen Sportlehrer, der selbst die Runden mitlief, man sah, er war fit bis in jeden Muskel, obwohl 20 Jahre älter als seine Schüler. Das macht Eindruck.

Und die Schüler sollten an ihrem eigenen Vermögen gemessen werden, so wie wir es alle hier machen. Das heißt, jemand der seine eigene Ausgangszeit innerhalb von einem halben Jahr verbessert, wird belohnt. Nicht die Tabelle zählt, sondern die relative Leistung. So haben nämlich alle wieder eine Chance, auch die dicken, Langsamen. Nicht die Endzeit zählt, sondern die Frage: um wieviele Sekunden habe ich mich seit dem Tag X verbessern können.



... und dazu fällt mir auch noch etwas ein :tocktock: .

Ich würde die Noten in Sport und Kunst abschaffen. Dann würden unsere Kinder in diesen Fächern mit Sicherheit über sich hinauswachsen :haeh: , mehr Spaß daran haben und sich freier entfalten lernen.

Gruß A. :hallo:
"Erfahrung ist nicht das, was mit einem Menschen geschieht, sondern das, was er daraus macht." -Aldous Huxley-

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Angelwerk hat geschrieben: Ich würde die Noten in Sport und Kunst abschaffen. Dann würden unsere Kinder in diesen Fächern mit Sicherheit über sich hinauswachsen :haeh: , mehr Spaß daran haben und sich freier entfalten lernen.
Sehr guter Gedanke! :daumen:
Es ist sowieso nicht einzusehen, warum es für diese Fächer Noten gibt. Meiner Meinung nach völlige Willkür. Das versuche ich auch meinen Kindern klarzumachen.

Viele Grüße
Doris
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Angelwerk hat geschrieben: Ich würde die Noten in Sport und Kunst abschaffen. Dann würden unsere Kinder in diesen Fächern mit Sicherheit über sich hinauswachsen :haeh: , mehr Spaß daran haben und sich freier entfalten lernen.
Hallo Angelika,
auf den ersten Blick hört sich die Idee gut an.
Dann kam mir allerdings der Gedanke, was ein Kind dazu bewegen sollte seine Zeit zu verbessern? Eine Note für eine Leistungsverbesserung, wie sie FrauSchmitt vorschlägt, scheint mir da eine gute Lösung zu sein.

Viele Grüße
Doris
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Hallo,
hier im Forum läuft parallel ein Thread über uns dicke Deutsche. Interessant wäre auch mal die Meinung eines Sportpädagogen, wie er damit umgeht, wen er da unterrichten muß. Warum hat er resigniert? Oder warum macht er trotzdem engagiert weiter? Wie denkt er über "Fachkollegen", die hier negativ erwähnt werden?
Gruß von Hans
(der am Reck immer der Kartoffelsack war und sich über Laufen/Ballspiele gerettet hat)

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frauschmitt2004 hat geschrieben: Und die Schüler sollten an ihrem eigenen Vermögen gemessen werden, so wie wir es alle hier machen. Das heißt, jemand der seine eigene Ausgangszeit innerhalb von einem halben Jahr verbessert, wird belohnt. Nicht die Tabelle zählt, sondern die relative Leistung. So haben nämlich alle wieder eine Chance, auch die dicken, Langsamen. Nicht die Endzeit zählt, sondern die Frage: um wieviele Sekunden habe ich mich seit dem Tag X verbessern können.
Was machen dann die Schüler, die bereits in einem Verein sind und hervorragende Leistungen bringen? Die bekommen dann ja schlechte Noten, weil sie sich nicht mehr so stark verbessern können. :confused:
Außerdem könnte man dann ganz leicht eine Eins bekommen, wenn man sich bei der Anfangsleistung überhaupt nicht anstrengt und dann am Schluß erst seine eigentliche Leistung zeigt.

Viele Grüße
Doris
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Angelwerk hat geschrieben: Ich würde die Noten in Sport und Kunst abschaffen. Dann würden unsere Kinder in diesen Fächern mit Sicherheit über sich hinauswachsen :haeh: , mehr Spaß daran haben und sich freier entfalten lernen.

Gruß A. :hallo:

Hmmm, ich weiß nicht, ob ein Kind dann Motivation hätte sich zu verbessern oder Leistung zu zeigen, wenn es gar keine Noten gäbe.
Eigentlich müsste benotet werden, ob sich ein Kind wirklich anstrengt, egal ob das Ergebnis absolut gesehen gut oder schlecht ist.

Viele Grüße
Doris
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funrunner hat geschrieben: Eigentlich müsste benotet werden, ob sich ein Kind wirklich anstrengt, egal ob das Ergebnis absolut gesehen gut oder schlecht ist.
willst Du jemanden, der sich extrem bemüht, aber anlagebedingt ein vollkomener Bewgungsidiot und Sporttrottel ist, eine 5 oder 6 geben?

Noten OK, d.h. für die sehr guten eine 1, aber dann abgstuft nach Bemühen und Fortschritt. Schlechter als 4 nur für die offensichtlichen Verweigerer.
Warum laufen Nasen, während Füße riechen?

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funrunner hat geschrieben:Hmmm, ich weiß nicht, ob ein Kind dann Motivation hätte sich zu verbessern oder Leistung zu zeigen, wenn es gar keine Noten gäbe.
Ja, hätte es. Und wenn die Note die einzige Motivation wäre, dann ist das Wort Motivation falsch.

Kinder sind durchaus in der Lage, sich eigene Ziele zu setzen - und das sollte man respektieren.

Ich halte es für absolut sinnlos und blöd, im Sport Noten zu verteilen. Ich denke es würde reichen, den Kindern Spaß an der Bewegung zu vermitteln, angepasst an das eigene Können und Interesse. Was bringt es, den kleinen Dicken ans Reck oder den Barren zu schicken, wo er sich dann vor den Augen der anderen zum Deppen machen muss? Warum muss man den Wettkampf- und Leistungsgedanken unbedingt mit reinnehmen? Wer das sucht, kann das im Sportverein machen.

Ich habe mich auch immer Dank der Ballsportarten gerettet, mich haben Dinge wie Weitsprung, Turnen und sowas angeätzt. Ich hatte keinen Spaß daran, ich werde es nie wieder tun, außer ich hätte aus welchen Gründen auch immer eine eigene Motivation. Und ich würde auch niemanden zwingen, Handball oder x-Ball zu spielen, wenn er/sie stattdessen lieber Turnen, Tanzen, Kugelstoßen machen würde...ein riesengroßer Blödsinn, in meinen Augen...ich habe Laufen gehasst, war bei den 100m immer Letzter. Laufen begann mir SPaß zu machen und bekam Sinn, als ich das selber für mich entdeckt habe. Zu einer Zeit, als ich es für mich gefunden hatte, und nicht weil es ein Lehrplan meinte mir aufzwingen zu müssen.

Und noch ne Anekdote: ich habe im Fußball mal eine 4 bekommen. Ich musste nämlich im Feld spielen. Ich sagt zu meinem Sportlehrer: "Entschuldigung, ich bin Auswahltorwart und bekomme ne 4?" - dann bekam ich die 1. Schwachsinn, Noten in Sport...

Ich könnt' mich aufrech'...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Kannilingas hat geschrieben:willst Du jemanden, der sich extrem bemüht, aber anlagebedingt ein vollkomener Bewgungsidiot und Sporttrottel ist, eine 5 oder 6 geben?
:haeh: Das habe ich doch gar nicht geschrieben.
Im Gegenteil glaube ich, dass wir einer Meinung sind. :nick:

Viele Grüße
Doris
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einfach-Marcus hat geschrieben:Und ich würde auch niemanden zwingen, Handball oder x-Ball zu spielen, wenn er/sie stattdessen lieber Turnen, Tanzen, Kugelstoßen machen würde...ein riesengroßer Blödsinn, in meinen Augen...ich habe Laufen gehasst, war bei den 100m immer Letzter. Laufen begann mir SPaß zu machen und bekam Sinn, als ich das selber für mich entdeckt habe. Zu einer Zeit, als ich es für mich gefunden hatte, und nicht weil es ein Lehrplan meinte mir aufzwingen zu müssen.
Ich bin der Meinung, dass Kinder in allen Bereichen geschult werden sollten, unabhängig vom Spaßfaktor, denn schließlich sollte es Ziel sein Defizite auszugleichen und das Kind vielseitig auszubilden. Das Kind kann ja in seiner Freizeit seine Lieblingssportart ausüben.
Allerdings sollte wirklich geschult werden und nicht nur momentane Leistungsstände abgefragt werden.
Sich aber mit dem einzelnen Kind zu befassen, ihm etwas zu erklären, damit es etwas lernen kann, dafür scheint die Zeit und das Personal nicht zu reichen.
Und deswegen bleibt vermutlich häufig die Motivation auf der Strecke.

Viele Grüße
Doris
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funrunner hat geschrieben:Hmmm, ich weiß nicht, ob ein Kind dann Motivation hätte sich zu verbessern oder Leistung zu zeigen, wenn es gar keine Noten gäbe.

Es gibt genug (äh nee, falsch, leider nicht genug) Schulen die ohne Noten arbeiten. und auch Schulen, wo es die Enwicklung ist, die zählt. (Ich schmeiß mal ein Schlagwort in den Raum: Lernportfolios. Wer INteresse hat, kann ja googeln)

Und die Erfahrung zeigt, dass das funktioniert.
Und nicht nur in Sport. Die Kinder kommen ja auch in den anderen Fächern mit unterschiedlichen Voraussetzungen.
angelwerk hat geschrieben:Dann würden unsere Kinder in diesen Fächern mit Sicherheit über sich hinauswachsen :haeh: , mehr Spaß daran haben und sich freier entfalten lernen.
JA :nick: Genau so funktioniert das. In allen Fächern
Wer meint, es bräuchte Noten, sollte sie kleine Kinder angucken. Was die alles lernen! :haeh: Ganz ohne Druck.
Kinder sind neugierig, ehrgeizig und lernwillig! Eigentlich...

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Ich gehöre zu den "Schulsportgeschädigten", insbesondere durch die Unter- und Mittelstufe, da dort zum größten Teil geturnt und Ballsportarten auf dem Programm standen. Ich war mit 12 schon 1,73m groß und und hatte vor allen Dingen bei denen ich mich überschlagen muss genauso viel Angst wie vorm Ball ;-) Note immer 4, es sei denn wir hatten ein Schwimmquartal, dort gabs ne sichere 1, weil ich genauso schnell war wie unsere Vereinsschwimmer.... Ich war auch das einzige Mädchen, die in der Unterstufe tapfer die 5km Runde um Stadt mitlief, und nicht wie die anderen mit Seitenstichen nach einem km umkehrte... in den Noten fand ich das nicht wieder. Die 4 auf meinem Zeugnis hat mich schon gewurmt. Ich würde auch für die Abschaffung der Noten in Sport, oder für eine Ersetzung durch einen Beurteilung, in der Stärken, Schwächen und Sozialverhalten genannt werden. Diese könnte dann auch eine Empfehlung für bestimmt Sportarten enthalten.

Kein Mensch hat erkannt, dass ich im Ausdauerbereich echtes Talent habe. Wäre ich damals schon zum Radfahren gekommen, hätte ich bestimmt einige Erfolge einfahren können. Deshalb würde ich mir wünschen, dass in der Schule eine Art Screening durchgeführt wird, um Stärken und auch Schwächen zu erkennen und dann an die entsprechende Vereine weiterzuleiten. Es ist nunmal leichter an einer Sportart Freude zu haben, wenn man diese mit Erfolg ausübt.
If you are going to try cross-country running, start with a small country


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pingufreundin hat geschrieben:Es gibt genug (äh nee, falsch, leider nicht genug) Schulen die ohne Noten arbeiten. und auch Schulen, wo es die Enwicklung ist, die zählt.
Ach was... das ist ein verschwindender Prozentsatz. Die tollen Lernportfolios konnte ich schon am eigenen Leib erfahren und die sind nur ein weiterer Ansatz, zu knechten und zu unterwerfen. Auch aus so einem Portfolio kannst Du ein Unterdrückungsinstrument machen. Ich bin mal gespannt was Du so sagst, wenn Du selbst an eine Schule kommst. Drauf bin ich WIRKLICH sehr gespannt.

Ich hatte ein paar Sportkollegen im Referendariat und auch die waren unglücklich mit den Vorgaben, die sie umsetzen mussten, ob sie das nun wollten oder nicht. Die haben Benotungstabellen aus den 50er Jahren, die sie nehmen müssen. Nach denen haben die meisten der heutigen "verfetteten Kinder", wie ihr sie nennt, eine fünf oder sechs verdient. Die Art Menschenverachtung finde ich übrigens auch fragwürdig. Die meisten der verfetteten Kinder schauen nämlich solche Sachen wie Supermodel und sind selbst am unglücklichsten über ihr Gewicht. Da sollte man auch mal ein bisschen drüber nachdenken, wenn man sowas sagt. Das Alter ist so sensibel. Und wenn sie am Ende magersüchtig werden ist das Geschrei wieder groß.

Den Ansatz von Angelika, im Sportunterricht nicht zu benoten, finde ich persönlich auch sehr unterstützenswert. Aber gerade das ruft die Art selbsternannter Sportnazis auf den Plan, die gerade hier im Forum zuhauf rumschwirren.

Ein für mich sehr emotionales Thema!!!
Meike

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Wie sollte ein Sportunterricht für Kinder aussehen??
Abwechslungsreich, von allem etwas damit die Kinder sehen das Sport nicht nur aus Bahnen laufen oder Bockspringen besteht.
Klar ist doch dass die Stärken der Kinder genauso unterschiedlich sind wie ihr Aussehen. Die einen sind stark in Gymnastik, die anderen in Fussball usw..
Wenn ich mir den Sportunterricht bei meinem Junior (12 und super sportbegeistert) anschaue bin ich recht zufrieden. Obwohl ihr Lehrer menschlich gesehen ein echtes Ar......... ist hat er doch ein sehr abwechslungsreiches Programm. Da wird Fussball gespielt (freut natürlich die Jungs), es gibt sogar ein schulinternes Turnier auf das er sie vorbereitet. Da wird aber auch mal Bodenturnen gemacht was selbstverständlich die meisten Mädels freut. Trampolinspringen, Basketball, Sprint, Langstreckenlauf (1000m und 1500m) und natürlich die Vorbereitung auf die alljährlich wiederkehrenden Bundesjugendspiele stehen geauso auf dem Plan wie Reck, Barren und Bockspringen. Klar gibt es das ein oder andere was nicht gefällt aber die Kinder haben wenigstens die Möglichkeit alles mal gemacht zu haben und wenn etwas besonders gefällt bietet die Schule alle erdenklichen Sportarten noch als sog. AGs an.
Mein Junior hat mit Ringen angefangen ging über Fussball, Basketball zum Handball. Dort ist er kleben geblieben, er sagt das ist sein Sport.

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empfand sport in der schule auch immer als hölle und war dementsprechend immer demotiviert , besonders im sommer bei hitze auf´n sportplatz
- prostmahlzeit - wenn nach dem sport dann noch eine mathearbeit anstand
im schulsport geht es doch nur um bewegung , da ist jeder anders talentiert

denke das jeder schüler eine sportart in einer arbeitsgemeinschaft selber wählen sollten
sei es radfahren ,einradfahren , jonglieren , inliner ,fussball , handball , turnen , schwimmen , klettern , leichtathletik oder was auch immer

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Meike hat geschrieben:Den Ansatz von Angelika, im Sportunterricht nicht zu benoten, finde ich persönlich auch sehr unterstützenswert. Aber gerade das ruft die Art selbsternannter Sportnazis auf den Plan, die gerade hier im Forum zuhauf rumschwirren.

:confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:

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@frauschmitt: Sonst so wortgewaltig und nun nur viele Fragezeichen? Falls ich "Sportnazis" besser definieren soll: Das ist die Sorte Mensch, der kotzende Schüler für sein Aufgabengebiet Nr. 1 hält, weil es im Sportunterricht angeblich darum gehen soll, den Willen zu brechen, und das und nichts anderes ist der Selbstzweck. Leistung gilt auch nur in einer sozialen Bezugsnorm und nicht in der individuellen, d. h., das dicke Kind, das 20 Kilo abgenommen hat und trotzdem verglichen mit dem Durchschnitt noch nicht die erwünschte Leistung bringt, bekommt trotzdem eine 5 ohne Kommentar oder wenn, dann mit einem verächtlichen. Weitere Fragezeichen?
Meike

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Meike hat geschrieben:Falls ich "Sportnazis" besser definieren soll: Das ist die Sorte Mensch, der kotzende Schüler für sein Aufgabengebiet Nr. 1 hält, weil es im Sportunterricht angeblich darum gehen soll, den Willen zu brechen, und das und nichts anderes ist der Selbstzweck.
Du scheinst ja eine schlimme Kindheit gehabt zu haben, zumindest was den Sportunterricht betrifft.
Meike hat geschrieben:Aber gerade das ruft die Art selbsternannter Sportnazis auf den Plan, die gerade hier im Forum zuhauf rumschwirren.
Nachdem du nun deine Definition nachgeliefert hast: wen meinst du denn?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Sportunterricht sollte den Kindern Spaß an Bewegung beibringen. Sollte dazu dienen, sich zwischen Phasen von kopflastigem Unterricht mal auszutoben. Sollte verschiedene Sportarten umfassen, in die man "hineinschnuppern" kann, um dann vielleicht für sich selbst die eigenen Schwächen oder Stärken zu finden. Oder auch zu entdecken, woran man Spaß hat. Noten? Es gibt ja Bewegungstalente, die in den anderen Fächern Probleme haben. Ich fände es unfair, die um ihre 1 im Sport zu bringen. Die eher Untalentierten sollten, denke ich, nach ihrer Anstrengungsbereitschaft benotet werden. Und man sieht ja, wenn sich jemand echt bemüht.
Ich bin Sportunterrichtgeschädigte. Angefangen vom demütigenden Wählen von Gruppen über miese Noten für Leistungen an meiner Kotzgrenzen bis hin zu dämlichen Sprüchen von Sportlehrern. Dabei bin ich gar nicht soo unsportlich, habe ein ziemlich gutes Ballgefühl, eine ganz gute Technik beim Schwimmen und sonst auch, bin eben nur nicht so schnell. Hatte immer meine 4. Auch - und das fand ich damals besonders unfair, als ich mich 5 Wochen nach meinem Sportunfall (Bänderdehnung nach misslungenem Sprung über einen Kasten - Sportlehrerin selbst hatte Hilfestellung geleistet) geweigert habe, nochmal über diesen oder irgendeinen anderen Kasten zu springen. Totale Verweigerung über die Zeit, in der noch Turnen gemacht wurde, auch 'ne 4 bekommen. :tocktock:
Ich finde Wettkämpfe nicht prinzipiell schlecht, Kinder messen sich gerne. Ich finde nur schlecht, wenn Leute, die ungünstigere Voraussetzungen haben, deswegen gemobbt und gedemütigt werden.

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WinfriedK hat geschrieben:Du scheinst ja eine schlimme Kindheit gehabt zu haben, zumindest was den Sportunterricht betrifft.
Nein, eigentlich ging es. Das war auch in Hessen, einem allgemein sehr entspannten Land, was Schule betrifft. Ich hatte mehr an die vorhergehenden Schreiber gedacht. Und auch an Schüler, die nach dem Sportunterricht in meinen kamen und erstmal rumgeheult haben. Für Kopfarbeit zu gebrauchen waren sie häufig auch nicht mehr.
WinfriedK hat geschrieben: Nachdem du nun deine Definition nachgeliefert hast: wen meinst du denn?
Fühltest Du Dich angesprochen? :zwinker2:
Grüße
Meike

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ich sehe das Problem in der Lehrmethode. In Mathe wird bei Null angefangen und der schlechte Schüler wird wissen auf welcher Seite seines Buches er etwas nachzuholen hat. Im Schulsport wird ab der 1. Klasse bestimmtes Leistungsvermögen vorausgesetzt, dass manche nicht erfüllen. Diesen dicken oder unsportlichen Schülern wird dann aber auch keine konkrete Anleitung gegeben, wie sie sich verbesssern können. Wenn man wirklich etwas gegen Dicke unsportliche Kinder tun will, dann sollte man den Schulunterricht nicht Klassenweise abhalten, sondern die Schüler Kurse mit unterschiedlichen Leistungsniveau anbieten. Z. B. würden sich im dem Kurs "Muskelaufbau" wohl eher die schwächeren eintragen. Machbar ist das. Bei meinem Sohn gab es 2 Jahre lang Wahlkurse, da hatte er mal wieder richtig Spass am Schulsport (dabei ist er sehr sportlich, Schwarzgurt im Kampfsport).

Viele Grüße Elfe

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brownie hat geschrieben:Sportunterricht sollte den Kindern Spaß an Bewegung beibringen. Sollte dazu dienen, sich zwischen Phasen von kopflastigem Unterricht mal auszutoben. Sollte verschiedene Sportarten umfassen, in die man "hineinschnuppern" kann, um dann vielleicht für sich selbst die eigenen Schwächen oder Stärken zu finden. Oder auch zu entdecken, woran man Spaß hat. Noten? Es gibt ja Bewegungstalente, die in den anderen Fächern Probleme haben. Ich fände es unfair, die um ihre 1 im Sport zu bringen. Die eher Untalentierten sollten, denke ich, nach ihrer Anstrengungsbereitschaft benotet werden. Und man sieht ja, wenn sich jemand echt bemüht. .....
Ich finde Wettkämpfe nicht prinzipiell schlecht, Kinder messen sich gerne. Ich finde nur schlecht, wenn Leute, die ungünstigere Voraussetzungen haben, deswegen gemobbt und gedemütigt werden.
So sehe ich das auch....Eine Benotung finde ich wichtig, damit sie sich und ihre Leistungen einzuschätzen lernen. Die sollte auf jeden Fall bestehen bleiben, in allen Fächern, was soll denn aus solchen Weicheiern beruflich sonst werden, wenn sie nie mit dem Ergebnis ihrer "Arbeit" konfrontiert werden.

Und warum sollen dicke Kinder nicht damit konfrontiert werden, dass sie -wahrscheinlich-wegen ihrer Dickheit schlechtere Noten haben.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Meike hat geschrieben:Aber gerade das ruft die Art selbsternannter Sportnazis auf den Plan, die gerade hier im Forum zuhauf rumschwirren.
So, so. Dann nenne doch mal bitte einen.

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Meike hat geschrieben:Fühltest Du Dich angesprochen? :zwinker2:
Ich fühle mich von nichts angesprochen, das den Begriff "Nazi" enthält.
Was aber nicht heißt, dass du mich nicht gemeint haben könntest. Für mich gibt es niemanden in diesem Forum, auf den deine Definition zutrifft. Für dich gibt es sie "zuhauf". Wir reden also weit an einander vorbei. Ein paar Namen hätten das klären können.

Sportunterricht ist für dich ein sensibles Thema, aber mit dem Begriff Nazi gehst du recht unsensibel um.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Kundalini hat geschrieben:Eine Benotung finde ich wichtig, damit sie sich und ihre Leistungen einzuschätzen lernen. Die sollte auf jeden Fall bestehen bleiben, in allen Fächern, was soll denn aus solchen Weicheiern beruflich sonst werden, wenn sie nie mit dem Ergebnis ihrer "Arbeit" konfrontiert werden.
Das gehört mit zu den dümmsten Sätzen die in diesem Faden bislang gefallen sind... :tocktock: Nein, ich korrigiere mich, es ist definitiv der dümmste Spruch.

Ich vermute, einen unsportlichen Menschen mit einer "6" und deren Folgen zu konfrontieren ist vermutlich eher Anlaß für Hohn und Spott, mit eventuell folgendem Amoklauf, anstatt Motivation.

Man zwingt ja auch Kinder mit Lernproblemen auch nicht aufs Gymnasium, um sie mal damit zu konfrontieren wie man eigentlich auch rechnen und Texte verarbeiten könnte.
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben:Das gehört mit zu den dümmsten Sätzen die in diesem Faden bislang gefallen sind... :tocktock: Nein, ich korrigiere mich, es ist definitiv der dümmste Spruch.
Der dümmste Spruch war auf jeden Fall der von Meike.
Und der zweitdümmste ist jetzt von dir. :hihi:

Vielleicht erklärt mir mal jemand, warum man auf Kunst- oder Sportnoten verzichten kann oder soll, auf Deutsch- oder Mathematiknoten aber nicht.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Der dümmste Spruch war auf jeden Fall der von Meike.
Das war ein besch.. Vergleich, aber kein dummer Spruch. Ich kenne auch so eine Sorgerechtsfaschistin, darf das aber nicht laut aussprechen :zwinker5:
Vielleicht erklärt mir mal jemand, warum man auf Kunst- oder Sportnoten verzichten kann oder soll, auf Deutsch- oder Mathematiknoten aber nicht.
Weil wir in der Schule trennen: wir sortieren die eher begabten in ein Töpfchen, die mittleren auch, und die eher wenigen begabten auch. Da sortieren wir aber eben nach Deutsch und Mathe und Englisch. Damit habe ich halbwegs Chancengleichheit. Und dann legen wir kriterien fest: 1 bis 5 Fehler is ne 1, 6 bis 10 die zwei...und so weiter. Auswendig lernen wie man Wörter richtig schreibt, können die alle irgendwie gleich gut, weil "intellektuell" gesiebt - und damit kann ich einen Maßstab anlegen aufgrund dessen ich bewerte...

Im Sport ist das leider nicht so. Da kommen alle aus einer Klasse zusammen, unabhängig von den Voraussetzungen. Und trotzdem der gleiche Bewertungsmaßstab. Das ist mindestens ungerecht (vielleicht sogar gegen die Verfassung :) ).

Kunst zu bewerten und zu benoten ist wie Luft melken.

Ich finde aber auch prinzipiell, dass Noten nicht der richtige Weg sind...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben: Ich vermute, einen unsportlichen Menschen mit einer "6" und deren Folgen zu konfrontieren ist vermutlich eher Anlaß für Hohn und Spott, mit eventuell folgendem Amoklauf, anstatt Motivation.
"Amoklauf wegen einer 6 im Schulsport" erinnert mich sehr stark an Bildzeitung, würde gut dahin passen, ist eine so schöne einfache Erklärung, für ein so komplexes Thema!
Für Motivation sind die Lehrer zuständig, da gibts doch bestimmt klasse Fortbildungen zu....
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Also doch Gesamtschule? Das 14 Jahre alte Lauftalent zusammen mit 18-jährigen? Und in diesem Sinne auch die anderen Fächer? Von mir nur angedacht.

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einfach-Marcus hat geschrieben: Da sortieren wir aber eben nach Deutsch und Mathe und Englisch. Damit habe ich halbwegs Chancengleichheit.
Nein! Zumal bekannt ist, dass wir eigentlich eine soziale Auslese haben.
Im Matehmatik, Deutsch...u.s.w. sind die Kinder einer Klasse genauso vergleichbar wie im Sport.

Auch die Idee, in anderen Fächern könnte ein Kind ja besser nachlernen und den Anschluss finden (oder gar Hilfe dabei von der Schule bekommen)
ist eine Illusion.
In KEINEM Fach sind die Kinder auf dem gleichen Niveau. Nein, auch nicht in den verschiedenen Schulformen
elfe hat geschrieben:Im Schulsport wird ab der 1. Klasse bestimmtes Leistungsvermögen vorausgesetzt, dass manche nicht erfüllen.
Ja. Und genauso ist das in allen anderen Fächern.
kundalini hat geschrieben:Und warum sollen dicke Kinder nicht damit konfrontiert werden, dass sie -wahrscheinlich-wegen ihrer Dickheit schlechtere Noten haben.
wahrscheinlich...ja. Aber auch nur wahrscheinlich. Mir fallen gnug dünne eine, die sowas von unsportlich sind. "Ich muss ja nicht, ich bin ja nicht dick..."
Wer nicht sportlich ist, muss dick sein :confused:
Eine Benotung finde ich wichtig, damit sie sich und ihre Leistungen einzuschätzen lernen. Die sollte auf jeden Fall bestehen bleiben, in allen Fächern, was soll denn aus solchen Weicheiern beruflich sonst werden, wenn sie nie mit dem Ergebnis ihrer "Arbeit" konfrontiert werden.
:confused: äh ja. Weil man ja im Job auch benotet wird, oder was?
In den meisten Jobs wird ja nichtmal nach Leistung bezahlt. (Sondern nach Familienstand, Betriebszugehörigkeit...)

Bei den Noten hat man immer im Kopf, sie würden motivieren. Wie motiviert ist wohl jemand nach einer 5?

Ach ja, fällt auf, dass ich vom 3- Gliedrigen (was nichtmal 3gliedrig ist...) Schulsystem soviel halte, wie von Noten :D

Noten sagen nichts aus. Gar nichts. Oft zeigen sie nur den Stand innerhalb einer Klasse an :tocktock: (d.h., wenn der Rest der Klasse kaum schreiben kann, bin ich mit 20 Fehlern ja noch gut) Das gleiche Arbeiten (selbst in Fächern wie Mathe :haeh: ) von unterschiedlichen Lehrern auch unterschiedlich bewertet werden, ist auch kein Geheimnis.

Komisch, dass es in Sport (und Kunst) fast allen auffällt, dass es einfach sinnlos ist und ungerecht. Und in den anderen Fächern nicht.

@meike Ich bin auch gespannt :nick: Es wird sich- da ortsgebunden- kaum vermeiden lassen, dass ich an einer Regelschule lande. Es gibt in der Gegend eine freie Schule, aber das ist nur Grundschule. Und außerdem sind mir die da zu esoterisch. Ich wäre sicher an einer Reformschule besser aufgehoben. Andererseits wär das feige. :D Revolution von unten :zwinker2:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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blambi43 hat geschrieben:Also doch Gesamtschule? Das 14 Jahre alte Lauftalent zusammen mit 18-jährigen? Und in diesem Sinne auch die anderen Fächer? Von mir nur angedacht.
Das ist aber kein Gesamtschulkonzept.
Im Grundschulbereich gibt es das aber (mittlerweile wieder), dass Jahrgansübergreifend unterrichtet wird

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Kundalini hat geschrieben:"Amoklauf wegen einer 6 im Schulsport" erinnert mich sehr stark an Bildzeitung, würde gut dahin passen, ist eine so schöne einfache Erklärung, für ein so komplexes Thema!
:klatsch: Les' nochmal was ich geschrieben habe, ok? Wenn du dann immer noch zu deinem Satz stehst, geh nochmal in die Schule, bitte.

@pingu: was ist denn an der Schule esoterisch?
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Zitat Pinguinfreundin: "Komisch, dass es in Sport (und Kunst) fast allen auffällt, dass es einfach sinnlos ist und ungerecht. Und in den anderen Fächern nicht."

In Latein hatte ich auch eine 5, da hat aber keiner über mich gelacht und ich fühlte mich nicht als Versager. Dieses Wissen habe ich auch später nie mehr wieder gebraucht. Jeder wird sich beruflich nach seinen Stärken orientieren und wird später meist nicht unter einer schlechten Note in einem Fach leiden. Wenn einem der Sport in der Schule "ausgetrieben" wird hat das gesundheitliche negative Folgen. Nicht nur die vielen Dicken leiden oft an Bewegungsmangel, auch Rückenleiden und andere Beschwerden lassen sich bei Sport vermeiden oder positiv beeinflussen. Das kann die Schule aber derzeit nicht vermitteln (ok die Eltern sind auch mitverantwortlich, die haben es in der Schule aber auch nicht gelernt). In Mathe, Englisch, Deutsch sollte man für alle Berufe ein Grundwissen haben. Beim Sport kommt es doch eigentlich besinders darauf an, dass man langfristig etwas für sich tut. Die Guten sollen die guten Noten bekommen, aber den anderen muß vermittelt werden, dass Bewegung Spass machen kann.

Viele Grüße Elfe

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Warum gibt es eigentlich Religionsnoten?
Warum gibt es überhaupt Religionsunterricht?
Wie misst man Religion?
Sportliche Leistungen sind immerhin recht objektiv messbar. :zwinker5:

Für welche Fächer sollte es Noten geben und für welche nicht? Und warum? :zwinker2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Möchte mich mal in die Diskussion reinhängen.
Meine Erfahrungen mit dem Schulsport liegen schon ein paar Jahrzehnte zurück.
Ich war nie besonders sportlich. Immer der größte in der Klasse, ungelenkig und steif.
Der Sportunterricht bestand aus einer breiten Palette von Sportarten : Geräteturnen (z. B. am Reck, Barren, Bock, Kasten, Pferd), Bodenturnen / Gymnastik, Leichtathletik (laufen, werfen, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoß), Schwimmen und kaum Spiele. Mit Ausnahme der Spiele gab es für alle Disziplinen Noten, mit Ausnahme der Spiele. Es gab Dinge die lagen mir gar nicht und andere waren erträglich. Meistens hatte ich einen 3- er auf dem Zeugnis. Für mich war es ein Fach bzw. Note wie fast jede andere. Manche Dinge müssen eben sein, auch sportliche Betätigung. Wenn das auch noch Spaß macht ist es schön – anderenfalls betrachte man es als Disziplinübung. Nicht alles macht im Leben Spaß und muß doch sein. Ob das Fach Mathematik, Physik, Sport oder Literatur heißt ist nebensächlich.
Btw. Die Sportlehrer scheinen sich auch geändert zu haben. Selbstverständlich wurden uns die Übungen immer vorgeführt, bzw. mitgemacht. Ich erinnere mich z. B. an einen 10 – km –Lauf in Klasse 9 (?). Der Sportlehrer war immer ziemlich streng, aber danach haben wir so ziemlich alles bei im akzeptiert. Oder in Klasse 12. Da hatten wir eine Sportlehrer, der stand kurz vor seiner Rente, der machte uns natürlich die Bodenübungen vor. O. k. nicht alle – aber das sind die Dinge, die Schülern Respekt einflößen und wo man sich selbst auch fordert.
An letzteren scheint es aber oft zu mangeln. Mit (Selbst) – Disziplin und Willen schafft man vieles, das muß man den Kids vermitteln.
Die Schule sollte Körper und Geist entwickeln.
Das dem Sport in der Schule mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muß, zeigt auch der Thread „In Deutschland leben die dicksten Europäer“.

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WinfriedK hat geschrieben:Warum gibt es eigentlich Religionsnoten?
Warum gibt es überhaupt Religionsunterricht?
Keine Ahnung, warum es das bei Euch gibt.

Gruß,

Carsten (Berliner)

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Elfe hat geschrieben:In Mathe, Englisch, Deutsch sollte man für alle Berufe ein Grundwissen haben. Beim Sport kommt es doch eigentlich besinders darauf an, dass man langfristig etwas für sich tut.
Ich würde mich bei allen Fächern dagegen wehren, sie vor allem als berufsbildend anzusehen.

Gruß,

Carsten

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@CarstenS
ich stimm dir zu , ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Sport, Gesundheit, Körpergefühl nicht unbedingt mit Mathe vergleichbar sind.
Das Thema Motivation an den Schulen ist sicherlich in allen Fächern reformbedürftig.
Viele Grüße Elfe

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WinfriedK hat geschrieben:Ich fühle mich von nichts angesprochen, das den Begriff "Nazi" enthält.
Was aber nicht heißt, dass du mich nicht gemeint haben könntest. Für mich gibt es niemanden in diesem Forum, auf den deine Definition zutrifft. Für dich gibt es sie "zuhauf". Wir reden also weit an einander vorbei. Ein paar Namen hätten das klären können.

Sportunterricht ist für dich ein sensibles Thema, aber mit dem Begriff Nazi gehst du recht unsensibel um.
Ich halte den Begriff "Sportnazi" auch für ziemlich verunglückt. Vermutlich hat Meike ihn eher flapsig gemeint, und bei weitem nicht so wörtlich wie er jetzt gegen sie ausgelegt wird. Im angelsächsischen Sprachgebrauch gibt es z. B. einen etwas spielerischeren Umgang mit dem Terminus 'Nazi' - ob das jetzt gut oder schlecht, und auch für uns akzeptabel oder doch zu verharmlosend ist, sei mal dahingestellt.

Ich erinnere mich an Aussagen hier im Forum, wo kategorisch behauptet wurde, daß jeder einen Marathon unter 3h (oder in 2:45 oder wie auch immer) laufen kann, wenn er nur richtig und hart genug trainiert.

Solche Aussagen sind meineserachtens dumm und falsch, und es steckt eine bestimmte Einstellung und auch Ignoranz dahinter, die man schon mit dem (spielerischen) Etikett "Sportnazi" versehen könnte, wenn man denn unbedingt will...
"Im Rhythmus bleiben"


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WinfriedK hat geschrieben:Warum gibt es eigentlich Religionsnoten?
Warum gibt es überhaupt Religionsunterricht?
Wie misst man Religion?
Warum? Religionen sind wie Parasiten, wie eine Art Virus - sie werden von ihren Trägern (den "Gläubigen") mit Vorliebe Kindern eingepflanzt, da diese leicht prägbar sind, und zu abhängig und (noch) zu naiv, um sich gegen die Indoktrination erfolgreich wehren zu können.

Es gibt und gab sicherlich auch Religionen, deren Vertreter zurecht der Ansicht sind, daß man die wichtige und schwerwiegende Entscheidung, ob und falls ja, welcher Religion man folgen soll, nur Erwachsenen mit einem gefestigten Weltbild überlassen darf.

Im evolutionären Wettstreit der Religionen um das begrenzte Reservoir an Aufmerksamkeit und willigen Gläubigen hatten Religionen mit solch "übertriebenen" Skrupeln natürlich einen massiven Nachteil. Deshalb haben sich im Laufe der Zeit die eher skrupellosen Religionen durchgesetzt, die keinerlei Hemmungen haben, ihre Meme möglichst willenlosen und beeinflußbaren Menschen (Kinder, Greise) aufzuzwingen. Wer jetzt spontan an diverse christliche und islamische Kirchen denkt, liegt sicherlich nicht falsch.

Die strikte Trennung von Staat und Kirche, sowie der absolute Schutz der Kinder vor religiöser Vereinnahmung sollte oberste Priorität besitzen. "Religionsunterricht" dürfte es in einem aufgeklärten Staat prinzipiell nicht geben.
"Im Rhythmus bleiben"


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Fritz hat geschrieben: Wer jetzt spontan an diverse christliche und islamische Kirchen denkt, liegt sicherlich nicht falsch.

Die strikte Trennung von Staat und Kirche, sowie der absolute Schutz der Kinder vor religiöser Vereinnahmung sollte oberste Priorität besitzen. "Religionsunterricht" dürfte es in einem aufgeklärten Staat prinzipiell nicht geben.
Das sehe ich als atheistischer Protestant eigentlich genauso, aber - es muss auf jeden Fall ein, sagen wir mal, Ethik- & Sozialverhalten-Fach geben, wo sozusagen universelle (Menschen-)Rechte u. -pflichten, (Sozial-)Verhaltensweisen / Umgang gelehrt werden und das nicht als Wahlfach, sondern als Pflichtfach (gegen ein Aufkommen / Erstärken von Parallelkulturen in der Gesellschaft).

Für die Sportbenotung: Ich wäre dafür, der Schüler hätte die Wahlmöglichkeit pro Halbjahr, selber die Sportart / die Übung zu wählen, in der er benotet werden möchte, so hat er eine Chance sich in seinem gesteckten Rahmen verbessern zu können und so sportlicher Leistungszuwachs individuell messbar wird.
Lasst uns Schuhe sprengen... macht sie überall gleich.

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Fritz hat geschrieben: Wer jetzt spontan an diverse christliche und islamische Kirchen denkt, liegt sicherlich nicht falsch.

Die strikte Trennung von Staat und Kirche, sowie der absolute Schutz der Kinder vor religiöser Vereinnahmung sollte oberste Priorität besitzen. "Religionsunterricht" dürfte es in einem aufgeklärten Staat prinzipiell nicht geben.
Das sehe ich als atheistischer Protestant eigentlich genauso, aber - es muss auf jeden Fall ein, sagen wir mal, Ethik- & Sozialverhalten-Fach geben, wo sozusagen universelle (Menschen-)Rechte u. -pflichten, (Sozial-)Verhaltensweisen / Umgang gelehrt werden und das nicht als Wahlfach, sondern als Pflichtfach (gegen ein Aufkommen / Erstärken von Parallelkulturen in der Gesellschaft).

Für die Sportbenotung: Ich wäre dafür, der Schüler hätte die Wahlmöglichkeit pro Halbjahr, selber die Sportart / die Übung zu wählen, in der er benotet werden möchte, so hat er eine Chance sich in seinem gesteckten Rahmen verbessern zu können und so sportlicher Leistungszuwachs individuell messbar wird.

Sportnazi = Unwort des Jahres 2007 ?
Lasst uns Schuhe sprengen... macht sie überall gleich.

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einfach-Marcus hat geschrieben: :klatsch: Les' nochmal was ich geschrieben habe, ok? Wenn du dann immer noch zu deinem Satz stehst, geh nochmal in die Schule, bitte.
Netter Versuch, aber was Du geschrieben hast, war nicht mißzuverstehen.... :P
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Ich denke, der Schulsportunterricht sollte in erster Linie abwechslungsreich sein, damit jeder eine faire Chance bekommt.

In meiner Schulzeit hatten wir in einem Jahr einen fußballverrückten Lehrer. Dementsprechend eintönig sah der Sportunerricht aus. Das Dumme dabei war, dass diejenigen (mich eingeschlossen), die einfach kein Talent für Fußball hatten, direkt eine schlechte Note bekamen. Ergebnis dann im Zeugnis: Glatte 5.

Ärgerlich, vor allem weil ich nie unsportlich war. Volleyball, Geräteturnen, Leichtathletik, Judo - alles Sportarten, die ich früher gerne ausübte und noch nicht mal so schlecht beherrschte.
Gesperrt

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