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Wie, wenn ein Regenerationstag meist zu wenig?

Wie, wenn ein Regenerationstag meist zu wenig?

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Kennt das jemand von Euch auch?

Mein Schwachpunkt ist eindeutig an Muskeln, Sehnen, Bändern, während ich Konditions- Ausdauermäßig jedoch eher zäh veranlagt bin. In früheren Jahren habe ich mich aufgrund von Gruppendynamik schon mal übertrainiert. Habe mich dann fürchterlich über mich geärgert, meinte aber derzeit, dass so durchzuziehen sei richtig. :tocktock: Wettkampfehrgeiz kam auch noch dazu.
Jetzt laufe ich mehr allein und horche ganz anders in mich hinein. Aber wie gehe ich das nun an? Kann ich Trainingspläne einfach mit mehr Luftmaschen länger stricken? Ist weniger wirklich mehr?
Wäre schön, wenn mir jemand da weiterhelfen könnte.

LG Ellie

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Hallo,

wenn Du die Zahl der Einheiten erhöhen solltest, achte darauf, dass einige ganz locker sind. Außerdem kann es sinnvoll sein, andere Ausdauereinheiten als Laufen hinzuzunehmen.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Hallo,

wenn Du die Zahl der Einheiten erhöhen solltest, achte darauf, dass einige ganz locker sind. Außerdem kann es sinnvoll sein, andere Ausdauereinheiten als Laufen hinzuzunehmen.

Gruß,

Carsten
Hallo!
Genau meine Meinung.
Seid 2 Monaten fahre ich in der Woche ca. 2x mit dem Rad zur Arbeit (11km)und Lauf dann nach Hause, am nächsten Tag fahr ich dann mit dem Rad wieder nach Hause (lasse mich von meiner Frau in die Arbeit bringen).
So habe ich die Anzahl der Trainingseinheiten um 30-40% erhöht.
Vermutlich ist ja genau das der Grund für meine rasche Leistungssteigerung in diesem Jahr!?

Schönen Gruß

KRAXI

P.S. Gestern PB beim HM!!!

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Ich habe ein ähnliches Problem, brauche mindestens 1 Tag Pause zwischen den Einheiten, besser sind 2, sonst zwacken Sprunggelenk oder Achillessehne.
Dafür verlängere ich aber Stück für Stück die Einheiten, und für mehr als 3 x wöchentlich reicht meine Zeit ohnehin nicht.
...die mit den Kühen läuft...:zwinker2:

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Kontinuierliches Training ist besser als ein durch Verletzung unterbrochenes.
Deshalb bringt manchmal weniger wirklich mehr, da ja mit der Intensität und Dauer die Verletzungsanfälligkeit steigt. Langsam steigern und die intensiven Einheiten gezielt einbauen.
Ich habe auch mit Crosstraining (lockeres Radfahren) gute Erfahrungen in der Regeneration gemacht.

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Soweit ich mich erinnere, besteht auch bei Ulrike Maisch ein Teil ihres Trainings aus Aquajogging und Wandern ... es muss also nicht immer Laufen sein!
Meine Achillessehne nimmt es mir gelegentlich auch übel, wenn ich nur einen oder gar keinen Ruhetag eingelegt habe. Wenn ich mich dann trotzdem bewegen will, gehe ich stattdessen locker radeln, flott spazieren oder ziehe (völlig schamlos :zwinker5: ) mit meinen NW-Stöcken los. Auf den "langen Lauf" würde ich nicht verzichten, in der Wettkampfvorbereitung auch nicht auf eine wöchentliche Tempoeinheit. Aber wenigstens eine lockere bis langsame Einheit kann man m.E. ersetzen, ohne dass das leistungsmindernd wäre (eher im Gegenteil!).

vg,
kobold

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Hallo Ellie,

wenn mir vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich diese Woche 140 Trainingskilometer laufen würde und vorletztes Wochenende zum Training Sa.+So. je einen Marathon, dann hätte ich ihm - vorsichtig ausgedrückt - nicht geglaubt ( :tocktock: ). Da kann nun wirklich nicht jeder hin und will und soll es auch nicht. Ich will damit nur ausdrücken, dass mit dem richtigen Trainingsaufbau sehr vieles möglich ist. Vielleicht sollte ich ergänzen, dass meine Achillessehnen irreparabel vorgeschädigt sind (per MRT gesicherte Diagnose, die Schäden stammen von anderen sportlichen Sünden).

Du fragst dich wie das möglich ist / war? - Das Lauftraining begleite ich mit beinahe täglichen Dehnübungen und zweimal wöchentlich mit einem Krafttraining für Läufer. Dem heutigen ausgedehnten Lauftraining ging ein jahrelanger Aufbau voraus. D.h. Umfang, Häufigkeit und Intensitäten habe ich langsam gesteigert. Und dabei Renerationszeiten immer wieder ausreichend eingebaut. Das bedeutet
  • Erholung zwischen Trainingseinheiten
  • nach 2, 3 harten Trainingswochen, eine Erholungwoche mit weniger Umfang
  • zwei bis dreimal jährlich eine Erholungsphase über mehrere Wochen (sinnvollerweise nach dem jeweiligen Saisonziel) mit drastisch reduziertem Laufpensum und alternativen Sportarten.
Den Einstieg in Trainingspläne zu bestimmten Zielen habe ich auch jeweils mit mehr Training vorbereitet, um nicht von den Anforderungen nach 2,3 Wochen schon überlastet zu werden.

Vom Grundsätzlichen nun konkret zu dir: Es macht wenig Sinn fertige Trainingspläne "mit Luftmaschen zu strecken". Dann fehlt ja die Orientierung im Hinblick auf deine erreichbare bzw. erreichte Ausdauer. Stattdessen solltest du dir einen TP suchen, der von vorne herein ein moderateres Ziel anstrebt und damit weniger Umfang / Häufigkeit / Intensität verlangt. Dann kannst du immer noch diese oder jene Einheit kürzen, abschwächen oder ausfallen lassen, wenn sie dir am betreffenden Tag zu hart erscheint. So lange das die Ausnahme bleibt, sollte das Ziel nicht gefährdet sein. Damit weißt du nach dem TP wo du ungefähr stehst, was du schaffen kannst.

Ich hoffe dir damit geholfen zu haben. Alles Gute und viel Spaß beim Laufen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Ellie,

.........

Gruß Udo
Hallo Udo,

ich wollt nur mal sagen, dass ich deine Antworten so ziemlich die Besten hier im Forum sind (meiner Meinung nach). Immer informativ und sachlich. :daumen: :daumen:
Viele gute Tipps und Empfehlung, einfach spitze. Bitte weiter so. :nick: :nick:

Mit freundlichen Grüßen

Philipp (einer aus der hauptsächlich mitlesenden Front)
HM: 1:46:39 (10/09 Großbottwar)
10Km: 0:46:11 (10/09 Kuppingen)

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schon mal ganz lieben Dank für die Antworten. Insbesondere Udo, der glaube ich, schon ganz gut erkannt hat, dass Geduld nicht gerade meine Stärke ist. :peinlich:
Heute fehlt mir ein bisschen die Zeit näher auf die Antworten einzugehen, werde Euch aber bestimmt nochmal löchern.

LG Ellie
(das wollte ich aber schon mal loswerden)

Bericht vom Wurm

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So, nun will ich Euch mal berichten, wie ich mir das vorgestellt habe und gleichzeitig, zwar arg verspätet, mich genauer vorstellen. Seitdem ich angefangen habe zu laufen (1999) sitzt in mir ein Wurm: Irgendwann den Medoc- Marathon laufen! Da ich recht ehrgeizig und zu der Zeit arbeitslos, bald auch in Wettkämpfe eingestiegen bin, war mit einer Vorbereitung in unserer Laufgruppe, 2004 der Baukasten- Marathon in Bad Salzuflen angepeilt. Leider hat das Wetter an diesem Tag (am Vortag starke Schneefälle machten die Strecke zur spiegelglatten Eisbahn) einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir vernünftiger Weise nach 18 km abgebrochen haben. Eigentlich hatte ich dann vor, die Fitness ein bisschen zu konservieren und auf einem anderen Marathon zu starten. Leider kam mir da ein Bänderriß am Sprunggelenk dazwischen, war nur ein ganz kleiner Umknicker am Berg. Ebenso bin ich in dieser Zeit wieder in meinem Beruf eingestiegen und das Laufen wurde zur Nebensache erklärt. Erwähnen muss ich noch, dass ich seit meiner Jugend unter Migräne leide. Durch die Doppelbelastung von Familie und Vollzeitberuf, dem gesundheitlichen Missstand durch Migräne und den Komplikationen mit dem Bänderriß, ging der Spaß am Laufen irgendwie verloren. Einigermaßen Fitness gehalten habe ich durch unseren Hund und wirklich sportlichem NWalking. Gelaufen, aber nie wieder richtig. Sporadisches Laufen ohne Plan gefiel natürlich auch dem zusammengesacktem Sprungelenk und der Achillessehne überhaupt nicht. Da ich nach einem echt schlechten letzten Jahr mit Migräne- Infarkt und neurologischen Ausfällen mich schweren Herzens zu einer Behandlung mit Betablockern entschlossen habe, bin ich mit diesem Doping seit ein paar Monaten ein neuer Mensch. Und natürlich übermotiviert. Schon im letzten Jahr habe ich, da mich der Sportliche Ehrgeiz nie loslässt, einige (Nordic)Walkingevents mit Langstrecken bis 33 km mitgemacht. Wie hier auch schon oft erwähnt, ein Ziel musste her. Also bin ich bis jetzt lange Stecken gewalkt und kurze, langsam gesteigert auf bis max. höchstens 6-7 km gelaufen. Nach Laune und Befinden, das auch im Mix. Mein Ziel ist es nun, da die 42 km für mich nach dem Negativerlebnis noch eine psychische Grenze sind, einen NW- Marathon erstmal zu walken. In dieser Vorbereitung liege ich auch gut im Rennen. Letzte Woche einen Halbmarathon als Event, am 29. Mai noch mal in Bad Harzburg, ein langer Walk von über 30 km fehlt noch, wird aber noch in Angriff genommen und am 17. Juni ist dann der Marathon in Willingen. Ab dann plane ich, wieder das Laufen vermehrt ins Programm zu nehmen und das NWalken zurückzuschrauben. Auch MTB fahren traue ich mir jetzt wieder zu, da mich zuvor die neurologischen Ausfälle nicht mehr sicher Radfahren ließen. Zudem habe ich nun endlich die richtigen Schuhe für meine Lauferei gefunden, nach viel Probiererei mit und ohne Einlagen. Nach unserem Ski- Osterurlaub habe ich es in den freien Tagen mal übertrieben und sofort die Quittung bekommen. Die motzenden Sehnen ließen mich doch glatt zehn Tage pausieren. Denke, ich weiß jetzt schon mal so ungefähr schon, wie damit umzugehen, deshalb die obige Frage als Thema. Die Neigung zu übertreiben ist aber größer, da Probleme mit der Puste, die Läufer einfach stehen bleiben lässt, Probleme mit den Muskeln/Sehnen ignoriert man leicht und später hat man den Salat.
Was ich, obwohl der Bericht jetzt sehr lang geworden ist, unbedingt noch erwähnen möchte ist mein Eindruck vom Vergleich der Walkingevents und Laufevents: Laufevents sind netter!

Nun bin ich gespannt, was ihr dazu meint, bzw. welche Vorschläge ihr noch habt. Einen Dank habe ich ja schon vorweg geschickt, wird aber gerne wiederholt. Auch ein Lob an Kraxi für seine tolle Leistung lasse ich hier gerne noch los.

Bis dahin Liebe Grüße Ellie
Gesperrt

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