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Wie hart läuft ihr Wettkämpfe?

Wie hart läuft ihr Wettkämpfe?

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Hallo zusammen,

wollte mal so fragen, wie hart, also mit wieviel intensität ihr denn eure Wettkämpfe so lauft. Ich komme auf die Frage, da ich im moment in etwas langsameren gefilden als sonst im Feld unterwegs bin und dabei ziemlich den eindruck hatte, dass die Läufer wenn sie wirklich müssten ruhig noch ne schippe draufpacken könnten. Weiter vorne im Feld hatte ich dagegen meist den eindruck, dass viele dort noch viel mehr kämpfen können als ich und deswegen bestimmt noch 5 sec pro km rausholen!

Spaßeshalber habe ich mich bei einem 10er auch mal ausgelaufen und bin exakt 55min glaufen und habe dabei die Läufer beobachtet. Dort hat sich fast niemand richtig angestrengt (was ich niemandem verübel, zumal viele "dort" wohl nur aus lust an der freud' mitlaufen), was ich doch ziemlich interessant fand....

Hat also schonmal jemand die erfahrung gemacht, dass man das richtig harte Laufen am Limit erst mit guter Form und viel erfahrung hinbekommt, bzw. das gegenteil erlebt?


P.S.: Läuft hier irgendjemand ausm forum den ossiloop mit?

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diefair hat geschrieben: Hat also schonmal jemand die erfahrung gemacht, dass man das richtig harte Laufen am Limit erst mit guter Form und viel erfahrung hinbekommt ?

Ich glaub schon, dass das so ist, ich kann es jedenfalls nicht. Ist aber m.E. auch kein Wunder, schließlich wird Anfängern immer geraten, erstmal die Ausdauer zu trainieren und nie ans Limit zu laufen. Das ist zweifellos auch richtig und vernnünftig, nur woher sollen sie es dann bitteschön im Wettkampf können? Bei vielen Leuten kommt es wohl durch die Wettkampfeuphorie automatisch, aber dazu bin ich offensichtlich zu 'vernünftig' oder kopfgesteuert. D.h. ich hatte nach den paar Wettkämpfen, die ich bisher gelaufen bin hinterher auch immer das Gefühl, mich nicht wirklich ans Limit verausgabt zu haben.

Eine Einschränkung möchte ich allerdings noch machen: es ist nicht immer eindeutig von außen beurteilbar, wie sehr sich jemand anstrengt. Ich schwitze z.B. sehr wenig und bekomme auch keine rote Birne. Andere Leute sind schon vor dem Rennen schweißgebadet bzw. keuchen immer aus dem letzten Loch.

tina

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Manchmal butterweich, manchmal knüppelhart, also auf der Skala zwischen 0 und 10 :D
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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- Wer vorne mit läuft ist in der Regel ehrgeiziger und kämpft um eine Platzierung, während es ab dem Mittelfeld doch ziemlich schnuppe ist, ob man nun 356 oder 379 wird.

- Macht es bei weniger trainierten Läufern nicht wirklich viel Sinn, hart am Anschlag zu laufen. Viele laufen auch nur aus Spass an der Freude mit.

- Ist es ein Unterschied, ob man den Wettkampf aus dem Training läuft oder der Wettkampf einem persönlich wichtig ist.

- Ich verpulvere meine Energie nicht gleich zu Beginn eines Wettkampfs, sondern versuche punktgenau und möglichst gleichmässig zu laufen. Dadurch sind natürlich die ersten Kilometer, insbesondere bei längeren Distanzen, noch halbwegs entspannt, während die letzten Kilometer schon ziemlich hart sein können.

P.S.: Warum läufst Du spasseshalber im Feld mit? Wer schnell ist, kann man doch auch nach dem Zieleinlauf immer noch genügend "Feldstudien" betreiben.
Bestzeiten: 3km - 9:50, 5km - 17:08, 10km - 36:05

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Irgendwann komme ich eigentlich bei jedem Lauf ans Limit, je nach Renneinteilung nach 30% der Strecke ("optimistisches Angehen" genannt :sabber: ) oder nach 95% (bevorzugt für den stolzen Einlauf mit Höchstgeschwindigkeit :daumen: ).

Hängt aber auch stark von der Lust ab am WK-Tag. Manchmal ist mir einfach danach, voll durchzuziehen. Über die volle Strecke am Limit zu laufen, bringt allerdings nicht mal eine gute Zeit. Wer bei den "langen" bei 50% schon knautscht, hat völlig überzogen.

Gruß
RioLouco

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Hallo,

ich laufe jeden einzelnen Wettkampf am (vermeintlichen) Limit. Ist wohl ne Einstellungssache. Ich kann einfach nicht anders. Das war schon am Anfang so und ist jetzt erst recht so. Ehrgeiz läßt grüßen.

Mir ist aber aufgefallen: ganz vorne zählen scheinbar SEKUNDEN, die Welten in der Leistungsfähigkeit bedeuten, ich rechne immer noch in Minuten...
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Es heißt ja Wett-"kampf". Und gekämpft wird bis kurz vor die KG. Ich habe Verständnis für jeden, der an Wettkämpfen aus was weiß ich für soziologischen Gründen teilnimmt, ich jedenfalls versuche immer alles. Und wenn Anspruch und Ergebnis auseinander klaffen, dann nächstes Mal erst recht ! :D
Teye


"Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok." Hildegard Knef




5 km 00:18:53 23.08.2008 Willershausen
HM 01:28:19 04.11.2007 Verl
10 km 00:39:37 03.10.2007 Alfeld
27 km 02:10:36 08.09.2007 Ilsenburg ( 890 hm )



Laufen und Fischen

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Mir selbst gelang es bisher nicht, NICHT voll zu laufen, das will ich aber dieses Jahr lernen, da ich mich anderenfalls kaputt laufe.
In dem von Dir beschriebenen Bereich um die 55:00 auf 10km gebe ich Dir recht, da ich das fast Gleiche an meiner Freundin beobachtet habe. Ihre Intensität beim 10er ist nicht annähernd meine. Bei einem gemeinsamen HM (ich war der Hase) hat sie mir dann bestätigt, dass sie allein nicht so gelaufen wäre.
Mein Laufblog

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diefair hat geschrieben:Hallo zusammen,

wollte mal so fragen, wie hart, also mit wieviel intensität ihr denn eure Wettkämpfe so lauft.
Mal so mal so. Ab und zu spiele ich Antreiber für einen Freund, dann bin ich nicht am Limit.

Wenn es aber um was geht, dann kotze ich meistens im Ziel. Ist das hart genug?
Nur wer seine Grenzen überschreitet, kann diese auch erweitern.
Die wichtigste Tugend eines Marathonläufers ist die Geduld.

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Manchmal habe ich im Training den Geschmack von Blut im Rachen...kannst du dir dann vorstellen, wie es mir manchmal nach einem WK geht? :teufel:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Ich laufe jeden Wettkampf am Limit - ich frage mich oftmals, ob wirklich viele anderen Läufer so leiden (müssen). Wenn ich jeweils um mich herum blicke, denke ich diese Frage jeweils klar mit 'nein' beantworten zu können. Indirekt bestätigt fühle ich mich jeweils, wenn ich die Fotos von mir sehe ...

Nun, ich arbeite immer noch an der Renneinteilung (gelingt mir nicht immer) und versuche locker zu bleiben ... und das beginnt bekanntlicherweise schon im Gesicht. Aber es ist nicht einfach ... und spätestens die letzten Kilometer, dann wenn die Positionskämpfe beginnen, kann es schon gewaltig schmerzen.

Obschon man über die Jahre sicher an Tempohärte gewinnt und im Schwellenbereich Fortschritte erzielt, wird mir praktisch ohne Ausnahme bestätigt, dass dieses Leiden schon unzertrennlich mit dem Wettkampfsport verbunden ist.

Ein Versuch, ein Rennen vielleicht auch mal eher im hinteren Mittelfeld zu laufen, habe ich noch nicht unternommen. Ich denke aber, dass es sicher interessant wäre.

Oftmals hört man aber auch, dass man die "schlimmen" Bilder erst in diesen hinteren Regionen sehe. Muss auch sagen, dass ich als Zuschauer bei den wirklichen Spitzenläufern jeweils meine, die Anstrengung weniger zu sehen.

Gut, die Frage ist natürlich sicher auch, welche Läufe man als Beispiel nimmt. Bei sehr grossen Volksläufen (mehrere Tausend Teilnehmer) hat es sicher viele Läufer, die wirklich zum Plausch laufen und keinen Wert auf die Zeit legen. Bei eher kleineren / normalen Veranstaltungen (wo nicht jeder hingeht), laufen meistens auch die langsameren Läufer (ihren Möglichkeiten entsprechend) nicht nur einfach locker mit. Auch die kämpfen, beissen und wollen ihre Vorjahreszeiten verbessern.

Ich für mich finde es sehr unbefriedigend, wenn ich mich nach einem Lauf ernsthaft frage, ob mit etwas mehr Leiden nicht vielleicht noch mehr drin gewesen wäre. Ich erachte die Leidensfähigkeit als die Basis - erst darauf kann überhaupt aufgebaut werden. Aber dies sehe ich einfach für mich so und hat nicht allgemeine Gültigkeit. Ich bin sehr ambitioniert und ehrgeizig ...
obschon, wofür ich das mache, weiss ich auch nicht so ganz genau ;-) ... und ganz nach vorne wird es ohnehin nie reichen. Aber eben ...

Gruss Michi

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diefair hat geschrieben:Hat also schonmal jemand die erfahrung gemacht, dass man das richtig harte Laufen am Limit erst mit guter Form und viel erfahrung hinbekommt, bzw. das gegenteil erlebt?
Hallo diefair,

Laufen am Limit ist auch ohne viel Erfahrung möglich. Das ist nur eine Frage des sportlichen Ehrgeizes.
Ich bin erst zwei 10er und einen HM gelaufen.
Während ich bei meinen Premierenläufen etwas vorsichtiger war, bin ich meinen zweiten 10er gefühlsmässig absolut am Limit gelaufen (durchschnittlich 91% der HFmax), weil ich wissen wollte, was so geht. :wink:
Bezüglich der Läufer in meiner Nähe gab es immer welche, die ziemlich locker unterwegs waren und welche, die absolut keine Schippe mehr hätten drauf legen können.

Viele Grüße
Doris
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Hallo,

also ich kenne Begleiterscheinungen wie extrem trockener Mund, Durst, ein Magen, der sich übergeben will und einen Tunnelblick.

Übergeben musste ich mich allerdings noch nie....

Am unangenehmsten empfinde ich dabei den Tunnelblick. Es ist einfach schade, wenn man nicht mehr alles (richtig) wahrnimmt.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:...Am unangenehmsten empfinde ich dabei den Tunnelblick. Es ist einfach schade, wenn man nicht mehr alles (richtig) wahrnimmt.
...solange man das Ziel erkennen kann, ist doch alles in Butter?

Jörg

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ich lauf bei wettkämpfen grundsätzlich bis zur kotzgrenze und auch darüber. im training strenge ich mich niemals so an, obwohl ich da auch teilweise sehr hart trainiere.
liebe grüsse von eva

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Hallo

Obwohl ich mir keine Hoffnung zu machen brauche, jemals in den vorderen Rängen zu sein, laufe ich meine Wettkämpfe am Limit.
Bei einer HFmax von 185 hatte ich an Wettkämpfen über 10 Meilen schon einen Durchschnittspuls von 180.
Zum Zeitpunkt des Wettkampfs hasse ich es, es tut irgendwie weh und ich frage mich, was ich eigentlich mache. Aber im Ziel bin ich dann schnell wieder fit und freue mich, alles gegeben zu haben.
Ich laufe für mich, gegen die Uhr und für meine Ziele, welche ich mir vor dem Wettkampf stecke.

Anders habe ich es jedoch am Jungfrau Marathon gemacht, da bin ich bewusst nicht am Limit, welches auf Marathon Distanz natürlich tiefer ist, gelaufen.

Mir ist aufgefallen, dass bei kleinen Laufveranstaltungen die "Genussläufer" viel weniger zu finden sind. Wohl auch ein Grund, warum ich bei kleinen Veranstaltungen immer eher im letzten drittel bin und bei grösseren eher im Mittelfeld. :confused:

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Ich habe auch keine Chance, jemals vorne rein zu laufen. Trotzdem laufe ich Schlüsselwettkämpfe am persönlichen Limit. Erstens geht es mir auch bei meinen langsameren Zeiten um Sekunden, nicht um Minuten; insbesondere wenn es z.B. die Sekunden zwischen 43'59 und 44'01 sind :zwinker5:

Zweitens laufe ich ja auch Ranglistenläufe, da geht es auschließlich um die Plazierung im Vergleich zur unmittelbaren Konkurrenz. Ein Meter vor oder hinter denen einzulaufen ist da auch ein großer Unterschied.

Ich laufe aber auch Wettkämpfe ohne Vollgas. Heute z.B. einen 18 km Langstreckencross in der Sächsischen Schweiz. Das ist einfach eine schöne Strecke, die ich mir mal ansehen möchte. Das gibt auch im MRT ein paar Ranglistenpunkte. Und wenn von April bis Anfang Juni an fast jedem Wochenende eine Ranglistenlauf ist, kann man die halt nicht alle voll laufen.

Gruß
Hendrik

Beeindruckt

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Ich bin beeindruckt, wenn ich von diesen vielen Läufen an der KG lese. Ich hatte mal in Runners World gelesen, einen 10-km-Lauf könne man mit 92 bis 96 Prozent der maximalen Herzfrequenz laufen. Hab versucht, mich daran zu halten und nicht unter die 90-Prozent-Marke zu rutschen. Ergebnis waren zwei Läufe mit 92 bzw. 93 Prozent im Durchschnitt. Das fand ich schon ganz gut - aber offenbar kann man sich spaßeshalber noch mehr quälen. :zwinker4:

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@ funrunner: Wie bitteschön hast du das gemacht, dass du deine Zehnerzeit in nichtmal einem Jahr um ca. 12 Mnuten verbessert hast??? :confused: Limit laufen o.k. und wie war das Training vorher? Extrem hart? Würde mich sehr interessieren!
Kokie

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Fliesel hat geschrieben:Ich bin beeindruckt, wenn ich von diesen vielen Läufen an der KG lese.
Ich auch. Grundsätzlich finde ich es gut, dass Wett"kampf" auch noch ernst genommen wird. Es muss ja nicht um die silberne Ananas gehen.

Ob das Limit sich durch die KG definiert, weiss ich nicht. Ich bin jedenfalls nie an dieser Grenze. Vielleicht, weil ich als Kind sehr viel unter Übelkeit gelitten habe, das ist mir absolut verhasst.

Wenn ich beim 10er unter 90% HFmax bleibe, ist was schief gelaufen (z.B. Seitenstechen). Meine 10er PB ist gleichzeitig auch der höchste HF Wert auf einem flachen 10er, nämlich 93%. Den höchsten Wert auf einem 10er, allerdings hügelige Strecke, waren fast 95%. Der letzte km wird da immer steiler (fies :hihi: ), im Ziel hatte ich meine all-time HFmax.

Kurze Strecken lauf ich (mit ganz wenigen Ausnahmen) immer am Limit. Längere können schon mal Training oder auch Geselligkeit sein.
There are no answers. Only choices.

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Hat also schonmal jemand die erfahrung gemacht, dass man das richtig harte Laufen am Limit erst mit guter Form und viel erfahrung hinbekommt, bzw. das gegenteil erlebt?

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Kokie hat geschrieben:@ funrunner: Wie bitteschön hast du das gemacht, dass du deine Zehnerzeit in nichtmal einem Jahr um ca. 12 Mnuten verbessert hast??? :confused: Limit laufen o.k. und wie war das Training vorher? Extrem hart? Würde mich sehr interessieren!
Kokie
Hallo Kokie,

verbessert habe ich mich vorwiegend durch das Training auf den HM, wobei ich nach einem Plan von Herbert Steffny trainiert habe. Im Unterschied zu vielen anderen Läufern zählen für mich bei den Pänen die HF-Vorgaben mehr als die Tempo-Vorgaben.
Vielleicht ist mein zweiter 10er so gut gelaufen, weil das Wetter optimal war? Hart trainiert habe ich keineswegs, abgesehen von einem Berglauf eine Woche zuvor. Mehr als 30 km/Woche habe ich selten geschafft. Dafür habe ich mich die Woche vor dem WK richtig ausgeruht. :nick: Kann aber auch daran liegen, dass ich zusätzlich zu den Lauftagen noch ein bißchen Fahrrad fahre? :noidea:

Liebe Grüße
Doris
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ralf83 hat geschrieben:Hi Doris,
wir sind quasi in allen Belangen gleich, find ich lustig, ich hoffe Anfang Juni eine ebenso super 10er Zeit wie du zu erreichen, schaun wir mal :hallo:
Hallo Ralf,

:giveme5:
na, dann drücke ich Dir mal ganz fest die Daumen für Juni. :daumen:

Liebe Grüße
Doris
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Also ich laufe nur wenige Wettkämpfe im Jahr - die aber zackig. Mir ist dabei einfach MEIN Ergebnis wichtig. Welchen Platz ich habe, ist mir egal. Hab eh keine Chance, dort mitzumischen. Allerdings kratze ich die letzten Reserven jeweils erst die letzten Kilometer raus. Schliesslich möchte ich den Lauf auch einigermassen "geniessen". Das geht mit einem Halbmarathon gut. Bei einem 10er muss ich mich schon recht überwinden, schon von Anfang an "schnell" zu laufen.
Das grosse Schweizer Laufportal

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HendrikO hat geschrieben:
Zweitens laufe ich ja auch Ranglistenläufe, da geht es auschließlich um die Plazierung im Vergleich zur unmittelbaren Konkurrenz. Ein Meter vor oder hinter denen einzulaufen ist da auch ein großer Unterschied.

Ich laufe aber auch Wettkämpfe ohne Vollgas. Heute z.B. einen 18 km Langstreckencross in der Sächsischen Schweiz. Das ist einfach eine schöne Strecke, die ich mir mal ansehen möchte. Das gibt auch im MRT ein paar Ranglistenpunkte. Und wenn von April bis Anfang Juni an fast jedem Wochenende eine Ranglistenlauf ist, kann man die halt nicht alle voll laufen.

Gruß
Hendrik
Hallo Hendrik,

erstmal finde ich Deine Einstellung sehr gut: wenn an fast jedem Wochenende ein solcher Ranglistenlauf ist, dann kann man die nicht alle am Limit laufen. Bzw. wenn man es machen würde, wäre die Gefahr eines Burn outs groß.

Aber gerade da wäre doch eine gute Platzierung auch immer sehr wichtig? Ich glaube, auch hier würde es mir schwer fallen, nicht immer ans Limit zu gehen.

@Gadgetrunner: Deine Leistungssteigerung innerhalb dieser kurzen Zeit ist der Hammer! Da geht noch sehr viel! Ich bin gespannt :daumen: :winken:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Hey, vielen dank für die tolle resonanz....ich hoffe mal das ich eure fragen so halbwegs beantworten kann und gebe gleich noch einmal ne kleine story zum thema wettkampfintensität, die ich am letzten freitag erlebt habe....

Ich habe einen wettkampf letztes jahr in 55:00 absolviert, weil ich am vortag die letzte ossiloopetappe (Etappenlauf mit 6 etappen von >10km innerhalb von 18 Tagen) gelaufen bin und so gnadenlos platt war, dass ich anstatt einem 3:40er schnitt noch 4:05pro km laufen konnte :geil: :klatsch: :D
Den lauf wollt ich aber noch ehm mitnehmen, weil ich immer dort gestartet bin, dat finishershirt toll aussah und die stimmung gut war...sozusagen als genußläufer ;-)

Anscheinend gibt es hier ja doch genügend leute, die nicht sehr schnell laufen, aber sich dennoch richtig schinden. Vielleicht habe ich bei meinen "feldstudien" einfach die falschen leute erwischt bzw. zu sehr auf die locker laufenden geachtet.


Letzten Freitag hatte ich aber ein sehr interessantes erlebnis:
Vor dem Start im Startblock hatte ich ein bisschen geschnackt und meinte "das ich heute überhaupt keinen bock hätte zu laufen und eh alles viel zu anstrengend werden würde". Dann meinte mein Nebenmann, er hätte beim wettkampf immer spaß am laufen und würde es lieben sich zu verausgaben. Er sagte zu mir, dass er die letzte etappe in einem 4:05er schnitt gelaufen wäre....(am limit)
Nach 1km überhole ich ihn auf der strecke und sag ihm er soll mit mir mitgehen, worauf er meinte, ich wär ihm zu schnell, er wollte nur versuchen einen 4er schnitt laufen. Ich sag ihm das ich selbiges ziel habe....er geht mit mir mit, war aber etwas verunsichert, worauf ich ihm sage das er das tempo 100prozentig mitgehen kann, weil seine atmung sehr ruhig ist und wir noch am rumlabern wären.
Wir machten richtig druck und laufen mit nem 3:45er bis 3:50er pace, wobei er schon wieder etwas jamert, dass das tempo doch vllt etwas zu hoch für ihn wäre, worauf ich ihm sagte "heul nich rum, dass passt ;-)" . ca. 3km vorm ziel muss er abreißen lassen, bzw. ich forciere nochmal start und er verliert gerade noch 30sec bis zum ziel.
Der nette mensch hat sich also zum ersten mal richtig reingehangen und läuft einfach mal 15sec pro km schneller, was ich schon sehr krass fand, aber total zu meiner vermutung, dass sich viele leute nie richtig verausgaben (obwohl sie es eigentlich wollen), passte. Wenn ich wettkämpfe mit der geringen intensität wie er laufe, habe ich natürlich auch beim laufen ne menge freude :) --> nur im ziel nicht

MFG

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Heute wieder mal nicht hart genug, sonst wäre ich vielleicht einen Platz weiter vorne gewesen.

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diefair hat geschrieben: Wir machten richtig druck und laufen mit nem 3:45er bis 3:50er pace, wobei er schon wieder etwas jamert, dass das tempo doch vllt etwas zu hoch für ihn wäre, worauf ich ihm sagte "heul nich rum, dass passt ;-)" . ca. 3km vorm ziel muss er abreißen lassen, bzw. ich forciere nochmal start und er verliert gerade noch 30sec bis zum ziel.
Der nette mensch hat sich also zum ersten mal richtig reingehangen und läuft einfach mal 15sec pro km schneller, was ich schon sehr krass fand, aber total zu meiner vermutung, dass sich viele leute nie richtig verausgaben (obwohl sie es eigentlich wollen), passte. Wenn ich wettkämpfe mit der geringen intensität wie er laufe, habe ich natürlich auch beim laufen ne menge freude :) --> nur im ziel nicht

MFG
Hallo diefair,

meiner Meinung nach ergibt sich bei diesem Thread eh ein leicht schiefes Bild.

Zu Deiner Geschichte: letztes Jahr hab ich eine ähnliche Geschichte wie Du sie beschreibst, erlebt, nur ich war die "Gepacte". Zwei Wochen zuvor war ich einen HM meiner Meinung nach richtig am Limit gelaufen. Ich dachte, mehr geht absolut gar nicht. Ich hatte aber damals das Ziel, den HM unter 1:45 h zu laufen. Im Startbereich kam ich mit einem Typen ins Gespräch; ich erzählte ihm beiläufig von meinem Zeitziel. Er wollte aus diesem Lauf einen lockeren Lauf machen. Scheinbar hatte er diese Zielzeit locker drauf. Er meinte, er könne mich auf 1:45 h "ziehen".

Hmm, ich ließ mich pacen; bei einem HM, der denkbar ungeeignet ist für Bestzeiten, da dort sehr, sehr viele Teilnehmer starten und die Wege teilweise sehr eng und überlaufen sind. Ich kann nur sagen, es war der Hammer! Anfangs ging es noch richtig gut. Ich habe damals auch ne neue 10er Bestzeit rausgelaufen. Meiner Meinung nach war er damals einen Tick zu schnell für mich, ich konnte sein angeschlagenes Tempo gerade eben so halten. Aber er hat sein Tempo an mich angepaßt. Irgendwie ging es.

Die letzten 2 km waren dann richtig hart. Ich glaub da hab ich dann nochmal an Geschwindigkeit eingebüßt. Im Ziel war ich dann in 1:45:52 h und damit knapp 2 Minuten schneller als meine damalige PB zwei Wochen vorher.

Ich empfand es damals als richtig hart. Aber es hat mir gezeigt, dass man nochmal was draufsetzen kann.

Meiner Meinung nach ist es einfacher, sich pacen zu lassen, als "selbst"/ alleine zu laufen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

Immer angepasst

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Hallo,

also ich laufe meine Wettkämpfe immer am Limit, aber abhängig von der Länge. Letzte Woche 10km WK, heisst volle Pulle. Habe so meine PB gebrochen, freu...

Bei einem "längeren" laufe ich mich erst mal ein, und gebe bei den letzten 40% mehr Gas. Passt immer, ich liebe aber noch den Spass am Laufen und hetze nicht jeder Sekunde und Zielplatz hinterher....manche drehen da voll ab.

Keep on running,

Rene

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Hallo Claudia
woodstock hat geschrieben: Aber gerade da wäre doch eine gute Platzierung auch immer sehr wichtig? Ich glaube, auch hier würde es mir schwer fallen, nicht immer ans Limit zu gehen.
Man muß dann halt mal ein bißchen taktisch laufen. Also schauen, wer aus der eigenen AK (die Leute kennt man ja irgendwann) am Start ist. Dann muß man im Blick behalten, wer vor und wer hinter einem ist. Wenn von hinten keine Gefahr droht, braucht man auch nicht Gas zu geben. Man muß sich natürlich gerade zum Ende hin mehrfach umdrehen und ein bißchen schauen.

Gruß
Hendrik

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In der Regel zwischen 95% und 99%, manchmal sogar darüber ;-)
.

20.06.2009 Land Fleesensee Halbmarathon 1:21:15h
27.08.2009 Bergisch Gladbach Bahnlauf (10.000m) 36:28 min

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Hi,
mein Ziel ist es jedes Mal meine Zeit zu toppen! Daher ist es zwangsläufig, dass ich an der 100 % Grenze laufe. Selbst bei Wettkämpfen, vor denen ich mich nicht gut fühlte, gelang es mir ans absolute Limit zu gehen. Ein Beispiel:
29.04.2007 Heidelberger Halbmarathon mit 400 Höhenmetern
- meine letzte HM-Zeit 1:29,20 h beim EBM HM in Niedernhall
Mir war es klar, dass ich die Zeit bei diesem Lauf aufgrund der Höhenmeter nicht toppen kann. Morgens noch das Gefühl, dass eine Grippe anfliegen könnte.
Am Ende sprang eine 1:33,00 h bei dem Lauf raus, was auf jeden Fall die 1:29,20 h auf der geraden getoppt hätte.
Am letzten Anstieg wurde ich wirklich überrascht wo mein Maximalpuls liegt... nämlich bei 227! Laut Polar Messung sind meine 100 Prozent bei 193 Puls.
Somit lief ich den letzen Anstieg kurzfristig mit 114 Prozent! Wobei ich dazu sagen muss, dass die 100 Prozent (max. 193 Puls) nie in der Belastungsphse gemessen wurden, sondern in der Messung der kardiovaskulären Fähigkeit mittels Polar-Uhr im Ruhezustand.
Aber nochmals zum Thema zurück.... Auch wenn ich vornehme den Wettkampf nicht mit 100 Prozent zu laufen, laufe ich ihn doch Volllast!
Ist nach dem Lauf umso schöner, wenn das Training sich gelohnt hat und die Zeit wieder stimmte!

Grüße

Thomas M.

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HendrikO hat geschrieben: Man muß dann halt mal ein bißchen taktisch laufen. Also schauen, wer aus der eigenen AK (die Leute kennt man ja irgendwann) am Start ist.
Hallo Hendrik,

also das nenn ich ja mal raffiniert :daumen: :zwinker2: .... Das muss ich mir merken! Ein Glück, dass meine AK nicht ganz soooo stark ist. :nick:

Naja, langfristig gesehen will ich meine Zeiten noch toppen, das steht fest. Aber es ist auch klar, dass das wahrscheinlich nicht bei jedem Rennen gelingen wird. Wir werden sehen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika
Gesperrt

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