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Todesfälle beim Marathon

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gibt es eigentlich eine vergleichende statistik, wieviele leute jährlich beim spazierengehen, oder beim giessen ihrer topfpflanzen tot umfallen, oder im eigenen keller ertrinken?


das leben selbst ist die größte todesgefahr!
Wer langsam geht, geht vernünftig; wer vernünftig geht, kommt weit. (ital. Sprichwort)

Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos. (Loriot)

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banshee hat geschrieben:gibt es eigentlich eine vergleichende statistik, wieviele leute jährlich beim spazierengehen, oder beim giessen ihrer topfpflanzen tot umfallen,...
Tragisch ist es trotzdem :frown:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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nicht tragischer als alle anderen todesfälle, die jeden tag um uns herum passieren, meistens ohne dass wir es überhaupt mitbekommen!
Wer langsam geht, geht vernünftig; wer vernünftig geht, kommt weit. (ital. Sprichwort)

Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos. (Loriot)

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So ganz uninteressant finde ich solche Meldungen nicht - wenn jemand beim Spazierengehen stirbt ist es ehr unwahrscheinlich, dass es etwas mit dem Spazierengehen zu tun hat. Damit meine ich, dass in den meisten Fällen die Person auch zu Hause vor dem Fernseher gestorben wäre.
Bei Marathon-Todesfällen besteht aber schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Tod etwas mit dem Lauf zu tun hat und der "Gestorbene" ohne die Teilnahme noch leben würde.

Grüße
Harry

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bei solchen Diskussionen frage ich mich immer, wann das erste Marathon-T-Shirt auftaucht, auf dem nicht "Finisher" sondern "Survivor" steht. :tocktock:

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Na ja,
oft haben die Todesfälle ja eine Vorgeschichte. Sprich irgendwelche Herzfehler oder akuten Entzündungen.
Ich selber weiß von keinem Todesfall bei einem Marathon über genauere Umstände bescheid. Von daher möchte ich hier auch keine großen Spekulationen betreiben.
Gerade die Tatsache dass die Leute nicht unmittelbar im Ziel, sondern bei KM 10 usw umkippen zeigt doch, dass da was nicht gestimmt haben muss. Selbst ein von 0 auf 42 Kandidat sollte noch nicht nach 10 km umkippen. Und wer weiß wieviele Leute nicht umgekippt wären, wenn sie auf ihren Körper gehört hätten statt trotz schlechten Gefühls weiterzulaufen.
Die Mentalität einen Marathon krampfhaft durchzulaufen statt mal nicht ins Ziel zu kommen ist doch recht weit verbreitet. Wer will schon in den Besenwagen.
Wahrscheinlich wäre eine Art medizinische Marathontauglichkeit analog zur Tauchsportuntersuchung keine schlechte Idee. Wessen Bescheinigung älter als 2 Jahre ist, ist nicht startberechtigt.
Natürlich ist die Anzahl der Todesfälle noch überschaubar und man kann ja nicht gerade von einem Marathonmassensterben sprechen. Aber bei derart großen Laufveranstaltungen ist jeder Tote doch ein Toter zuviel.
Aus eigener Erfahrung aus meiner damaligen Zeit als Zivi im Rettungsdienst kann ich nur erwähnen, dass es nicht unbedingt auf den Fitnesszustand ankommt.
Ich habe selber im Einsatz einen 42 Jahre alten Jogger reanimieren müssen, der auf seiner Hausstrecke einen Herzinfarkt erlitten hat. Der Mann war äusserlich topfit und langjähriger Läufer. Leider wurde unmittelbar keine Erste Hilfe geleistet so, dass wir beim Eintreffen keinen Erfolg mehr mit der Reanimation hatten. 3 Minuten ohne O2 sind da schon zuviel.
Vorsicht schwarzer Humor:
Aber immerhin ist doch ein Tod nach dem Marathon das original. Der erste Marathonläufer hat den ja schliesslich auch nicht überlebt.
Würde mich aber mal interessieren ob die Todesfälle bei den Laufveranstaltungen systematisch untersucht werden um etwaige Gründe genauer zu erkennen.
Wenn da jemand wissenschaftliche Arbeiten zu hat. Nur her damit.

P.S.: Der zweite Artikel spiegelt son bisschen den Umgang mit diesen "Umfällen" wieder.
Erst nen kleiner Bericht über die Verluste. Dann gehts dem Tagesgeschäft folgend mit den Siegern weiter.

Gruß Thorben
Nur tote Vögel fliegen mit dem Wind.

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Thorben hat geschrieben: Wenn da jemand wissenschaftliche Arbeiten zu hat. Nur her damit.

Gruß Thorben
Immer wieder gerne zitiert:

Sportmedizin - Herztod.pdf

:hallo:
marme
PS: Beileid an alle Angehörigen

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Frank Busemann hat heute im radio gesagt , das meißtens Vorerkrankungen (zB Herz/ Entzündungen) der Grund dafür sind und man sollte sich am besten vor dem Marathon vom Arzt durchschecken lassen !
Ist das denn eigentlich die Regel ? ..und wird denn auch immer das Herz untersucht da muß man dann doch zum Spezialisten , oder macht kann der Hausarzt eine Herzmuskelentzündung feststellen ?
LG Tina

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Danke für den Link :daumen: .

Denke mal das hängt auch vom Hausarzt ab. Da gibt es ja auch enorme Unterschiede. Aber als Laie würde ich wahrscheinlich eher zum Kardiologen oder Sportmediziner gehen der spezielle Sportuntersuchungen anbietet.
Nur tote Vögel fliegen mit dem Wind.

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Zahlt so etwas eigentlich die Kasse , wenn man das so rein vorsoglich macht ? zB so einen Sportmediziner ?
LG Tina

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Tina67 hat geschrieben:...und wird denn auch immer das Herz untersucht da muß man dann doch zum Spezialisten , oder macht kann der Hausarzt eine Herzmuskelentzündung feststellen ?
Der Hausarzt kann ein Ruhe- und Belastungs-EKG machen und wird dich i.d.R. bei Auffälligkeiten zum Kardiologen schicken. Der führt dann weitergehende Untersuchungen durch, wie z.B. Ultraschalluntersuchung, Langzeit-EKG, usw.

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Also wenn man so um die 40 ist, macht man sich schon so
seine Gedanken.
Eine verschleppte Erkältung gepaart mit einer nicht erkannten
Herzmuskelentzündung. Dann enorme Belastung und vllt. zu warm
angezogen.
Ganz ausschließen kann man das nie.
Aber wenn man beim Laufen ständig daran denkt, was einen im nächsten
Moment passieren könnte,sollte man am besten mit dem Laufsport aufhören.
Ein gewisses Risiko muß man bereit sein in Kauf zu nehmen.
Aber med.Vorsorge sollte man schon ab ein einem bestimmten Alter
oder bei bestimmten Vorerkrankungen in Anspruch nehmen.
Ich finde das trotzdem sehr tragisch was passiert ist, und nicht nur weil
ich selbst dran teilgenommen habe.
Und sowas trifft nicht nur ältere Teilnehmer.
Letztes Jahr bin ich beim BS-Wolfenbüttel Marathon gelaufen.
Zwei bis drei KM vorm Ziel lag da ein relativ junger Läufer(25-30 Jahre)
bewußtlos am Wegesrand.Einige Zuschauer haben sich um ihm gekümmert.
Aber das sah wirklich nicht toll aus, und hat mir einen ganz schönen Schrecken verursacht.
Ich weiß nicht was aus ihm geworden ist,aber ich hoffe mal das Beste.
Ich hoffe mal jeder Läufer ist sich seiner Risiken bewußt, und macht für sich das Beste draus. :confused:
Grüsse aus MS

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Hallo!
Ein Belastungs-EKG soll bei der Marathon-Voruntersuchung Standard sein. Ein Ruhe-EKG sagt über die Leistungsfähigkeit des Herzens nichts bis wenig aus und kann sogar nach großen Herzinfarkten (wieder) normal sein. Andererseits können im RuheEKG Veränderungen auftreten, die nicht unbedingt krankhaft sein müssen, zB ein Rechtsschenkelblock.
An einem plötzlichen Herztod kann man/frau aber trotz der besten und genauesten Vorsorgeuntersuchung versterben. Tödliche Herzrhythmusstörungen können schicksalshaft aus dem Nichts entstehen. Und Erkrankungen der Herzklappen kann man im EKG nicht erkennen.
Zahlt so etwas eigentlich die Kasse , wenn man das so rein vorsoglich macht ?
Sorry Tina, nichts gegen Dich, aber irgendwie hasse ich solche Fragen. Laufen ist unser Hobby und als solches sehr kostengünstig. Wer wirklich aufs Geld schaut, kann um 150€ komplett ausgestattet sein (1 Paar gute Schuhe und Klamotten vom Billigsdorfer). Keine Eintritte in irgendwelche Hallen, keine Platznutzungsgebühren, kein Unterricht, kein Verein. Welcher Tennisspieler, Schifahrer, Surfer,... kann das von sich behaupten.
Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Und wir müssen selbst darauf achten und Verantwortung dafür tragen. Wer seinem Hobby in sehr intensiver Form nachgehen will, muß das noch intensiver tun als der "3x pro Woche gemütlich Jogger". Da bleiben auch finanzielle Investitionen nicht aus, die in gewissen Situationen auch selbst getragen werden müssen. Klar kann man alle möglichen Dinge wie "Herzklopfen" oder "Kurzatmigkeit" fingieren, wenn bei der Abklärung nichts raus kommt = man gesund ist wird eine "funktionelle Störung" draus. Aber das ist rechtlich wie ethisch eine Grauzone, wo ich jeden Hausarzt verstehe, dass er sich da nicht hineinbegibt.
In den Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen für 35 Jährige ist keine Ultraschalluntersuchung des Herzens enthalten, ein BelastungsEKG nur in Ausnahmefällen. Für unter 35 Jährige ist überhaupt keine Vorsorgeuntersuchung auf Herz-Kreislauf-Probleme vorgesehen.
Da ist Selbstverantwortung gefragt. Auch wenn man regelmäßige, hohe Beiträge bezahlt muß man in sein Hobby und seine Gesundheit etwas investieren.

LG Marion

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MarionR hat geschrieben: Ein Belastungs-EKG soll bei der Marathon-Voruntersuchung Standard sein.
Ich weiß ja nicht, was genau Du mit Marathon-Voruntersuchung meinst. Aber wenn, gibt es keinen Grund, daß auf den Marathon zu beschränken. Was ist mit den 5-10 km Läufern?

Gruß
Hendrik

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Da ich erst mal keinen Marathon laufen werde (habe es eigentlich auch in zukunft nicht vor) war die Frage nur aus reinem Intresse und nicht aus dem Grund Geld zu sparen !
LG Tina

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MarionR hat geschrieben: Sorry Tina, nichts gegen Dich, aber irgendwie hasse ich solche Fragen. Laufen ist unser Hobby und als solches sehr kostengünstig. Wer wirklich aufs Geld schaut, kann um 150€ komplett ausgestattet sein (1 Paar gute Schuhe und Klamotten vom Billigsdorfer). Keine Eintritte in irgendwelche Hallen, keine Platznutzungsgebühren, kein Unterricht, kein Verein. Welcher Tennisspieler, Schifahrer, Surfer,... kann das von sich behaupten.
(...)
Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Und wir müssen selbst darauf achten und Verantwortung dafür tragen. Wer seinem Hobby in sehr intensiver Form nachgehen will, muß das noch intensiver tun als der "3x pro Woche gemütlich Jogger". Da bleiben auch finanzielle Investitionen nicht aus, die in gewissen Situationen auch selbst getragen werden müssen.
Da ist Selbstverantwortung gefragt. Auch wenn man regelmäßige, hohe Beiträge bezahlt muß man in sein Hobby und seine Gesundheit etwas investieren.

LG Marion
Trotzdem finde ich die Frage berechtigt. Was gibt es daran zu hassen, ob solche absolut sinnvollen Vorsorgemaßnahmen inklusive sind? Wie Du schon sagst, gibt es Kassen, in die die meisten viel Geld einzahlen, da sollte man auch die Angebote nutzen.

Ich schließe mich der Frage an, also zahlt die Kasse oder nicht?

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Also ich hab erst ne Vorsorgeuntersuchung beim Kardiologen machen lassen, nur um mich zu beruhigen :nick: . Er hat Ruhe-EKG, Belastungs-EKG gemacht und mein Herz im Ultraschall angeschaut. Gekostet hat es mich nur die Praxisgebühr! :zwinker5:

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Danke für die Antwort. Ich werde es wohl auch mal machen lassen. Jedes mal, wenn ich von solchen Fällen höre, wird mir mulmig.
Obwohl ich weiß, dass in tausend anderen Situtionen wesentlich mehr Menschen sterben.

Gruß, Micha

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Micha1976 hat geschrieben:Trotzdem finde ich die Frage berechtigt. Was gibt es daran zu hassen, ob solche absolut sinnvollen Vorsorgemaßnahmen inklusive sind? Wie Du schon sagst, gibt es Kassen, in die die meisten viel Geld einzahlen, da sollte man auch die Angebote nutzen.

Ich schließe mich der Frage an, also zahlt die Kasse oder nicht?
Ist würde mal sagen, dass es Auslegungssache vom Arzt ist. Bei "begründetem Verdacht" zahlt die Kasse bzw. kann es der Arzt mit der Kasse abrechnen!

Christoph
Duell 2008: Aninaj - chrisgaa

Arthur Clarke:
Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen,
daß man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.

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MarionR hat geschrieben:Laufen ist unser Hobby und als solches sehr kostengünstig.
Das ist richtig, nur kann man ja dadurch nicht eine "Gerechtigkeit" für Arztkosten ableiten.
Ich würde das ganze, gerade im Kontext der aktuellen Dicke-Deutsche-Diskussion genau anders herum sehen. Ich gehe davon aus (das ist aber nur meine Vermutung), dass der durchschnittliche Marathon-Läufer trotz des (eventuell) zusätzlichen Risikos beim Marathon körperlich gesünder ist als der Durchschnitts-Deutsche.
Es kann ja nicht sein, dass zehntausende Euro für die Folgen von Fettleibigkeit, Zigaretten, Alkohol etc. bezahlt werden (was ich hiermit nicht kritisieren will!), ein Sportler aber die paar Euro für eine präventiv-Untersuchung selbst bezahlen muss.
Im Übrigen gibt es im Laufsport gerade auf Grund der geringen Kosten gegenüber anderen Sportarten wahrscheinlich mehr Leute, für die 50 oder 100 EUR Arztkosten ein Kriterium sind, sich nicht untersuchen zu lassen.

Grüße
Harry

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Eigenverantwortung und ein rücksichtsvoller Umgang mit seinem Körper sollte eigentlich für uns Sportler selbstverständlich sein, schließlich ist er das Wertvollste, was wir haben. Wie heißt es so schön, Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Bei jeder Verletzung werden wir eigentlich daran erinnert.
Andererseits sterben die meisten Menschen im Bett (ich geh trotzdem jeden Abend in so ein gefährliches Ding!)

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runnersgirl hat geschrieben:Eigenverantwortung ......

Andererseits sterben die meisten Menschen im Bett (ich geh trotzdem jeden Abend in so ein gefährliches Ding!)
Ich stimme dir voll zu....nur der letzte Spruch, so makaber es auch ist, hat mich zum lachen gebracht... :D
It´s a long way to the top...If you wanna rock`n`roll

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Mattes hat geschrieben:Ich stimme dir voll zu....nur der letzte Spruch, so makaber es auch ist, hat mich zum lachen gebracht... :D
[Das wiederum soll äußerst gesund sein. ]Offtopic

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Tachschen...

es klingt zwar hart, aber wenn bei einem großen City-Marathon mit 20-30000 Teilnehmern jemand ums leben kommt, so würde ich dies den "Fluch der Statistik" nennen.

Sterberate in Deutschland 10,44 Personen pro 1000 Einwohner pro Jahr.

Quelle: Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Mortalität

Mittels 3-Satz-Rechnung: 0,85 Personen pro 30000 Einwohner pro Tag.

Also ist einfach die Wahrscheinlichkeit hoch, dass "einfach so" jemand aus einer entsprechend großen Kontrollgruppe an solch einem Tag stirbt.

Ingo

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Ingo77 hat geschrieben: Also ist einfach die Wahrscheinlichkeit hoch, dass "einfach so" jemand aus einer entsprechend großen Kontrollgruppe an solch einem Tag stirbt.
Da die Grundgesamtheit eine ganz andere ist, kannst du das so nicht vergleichen. Du bräuchtest die durchschnittliche Sterberate von Marathon-Teilnehmern wenn sie nicht laufen zum Vergleich.

Ohne dass ich jetzt den Eindruck erwecken will, dass ich Marathon für besonders gefährlich halte (tue ich nicht): ich denke schon, dass die Meisten Todesfälle bei Marathonläufen eben in direktem Zusammenhang damit stehen. Sicher stirbt man nicht an "Marathon", die Belastung sorgt aber eben dafür, dass existierende Gesundheitliche Probleme ausgelöst oder verstärkt werden und deshalb zum Tod führen.

Wir geben einen Haufen Geld aus...

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...für unsere Hobby, wie eine andere Statistik/Umfrage beweist... :D

Wir beanspruchen viel Zeit für unser Hobby, gerade auch die von unseren Liebsten... :nick: , die nehmen viel auf sich, damit wir alle unsere Trainingsinhalte abspulen können, zu Wettkämpfen fahren usw.

Dann sollten uns ein paar Euro nicht zuviel sein, um vorsorglich auch die Gewissheit zu haben, "länger" für unsere Liebsten da zu sein...
Eine Untersuchung z. B. mit Ruhe- und Belastungs-EKG sowie orthopädische Grunduntersuchung z. B. für den Rennsteiglauf kostet unter 100,- Euro, also weniger als ein paar Laufschuhe...und eigentlich versteht sich von selbst, dass man alle paar Jahre eine Vorsorgeuntersuchung machen sollte.
Obwohl als topfit eingestuft von meiner Hausärztin, hat sie mich auf Grund der
Marathonvorhaben zum Kardiologen geschickt...mit dem Ergebnis läßt es sich leichter unterschreiben auf der Anmeldung, daß man keine gesundheitl. Schäden usw. hat...

Der Marathon ist nun mal nicht gesund, das Training dafür sehr wohl....

grusz
uwe

PS: Ich halte nichts von irgendwelchen Statistiken, wer in welchem Dorf stirbt...und das mit der Untersuchung sehe ich auch für Laufanfänger, 5 oder 10km-Läufer...

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Hallo!
Tina, mit meinem "dezenten Ausbruch" warst wirklich nicht du persönlich gemeint.
Ich erlebe es leider (auch mehrmals) täglich, dass Patienten bei irgendwelchen Leistungen fragen ob es die Kasse bezahlt und wenn es dann heißt "nein" oder "vielleicht" dann lehnen die Leute das einfach ab. Und dabei geht es nicht nur um Dinge, die das finanzielle Überleben meines Brötchengebers sichern sondern auch um Impfungen, Krebsvorsorgen usw. Vor allem bei Untersuchungen, die "aus einem blöden Bauchgefühl" gemacht weden sollen, muß erst die Krankenkasse von der zwingenden medizinischen Notwendigkeit überzeugt werden. Dazu gehören für mich zB Ultraschalluntersuchungen des Herzens vor einem Marathon oder eine Mammographie bei einer jungen Frau, deren Tante an Brustkrebs erkrankt ist.


LG Marion

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Zitat banshee
gibt es eigentlich eine vergleichende statistik, wieviele leute jährlich beim spazierengehen, oder beim giessen ihrer topfpflanzen tot umfallen, oder im eigenen keller ertrinken?
Böse, böse :teufel: .
Es ist aber auch sehr interessant, zu hinterfragen, wieviele im Büro aus den Pantienen kippen, während sie grad den nächsten Burger runterschlingen, oder weil sie sich wieder mal vom Chef haben zur Sau machen lassen, anstatt die Konsequenzen zu ziehen, oder oder oder oder ...

Vorweg: Ich finde es selbstverständlich tragisch, wenn ein (Marathon)läufer bei einem Wettbewerb stirbt.

Aaaaber, ich kann es immer nur wiederholen: Wer regt sich darüber auf, dass jährlich über 40.000 Menschen in der EU alleine durch Autounfälle tödlich verunglücken? Und zwar oftmals bei Unfällen, die ganz leicht zu verhindern gewesen wären, hätten die Menschen das Wort "Verantwortung" auch nur ein bißchen Ernst genommen. Was für Dramen spielen sich da ab ... und trotzdem steigen wir wieder in die Karre ein und fahren - wie Gudrun und ich etwa an diesem Donnerstag von Wien nach Thüringen - um am Rennsteig-Lauf teilzunehmen.
Das Risiko, auf der Fahrt zu verunglücken ist gegenüber jenem, beim Rennsteig-Lauf tot umzufallen, um so vieles größer, dass ich an letzteres wirklich keinen Gedanken verschwende.

Deswegen halte ich auch einige Wortmeldungen hier für ziemlich überzogenes Sicherheitsdenken.
Damit mich hier keiner missversteht: Ich bin dafür, dass man seinen Körper sorgfältig behandelt, dass man sich gesund ernährt, dass man sich fit hält. Und ich bin auch dafür, dass man sich zum Arzt begibt, wenn man aufgrund welcher Probleme auch immer Bedenken hat, etwa an einem Marathon teilzunehmen.

Aber wie schrieb schon Erich Kästner in einem seiner Gedichte:

„Wird's besser? Wird's schlimmer? Fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!"


Liebe Grüße

Wolfgang

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Zitat banshee
gibt es eigentlich eine vergleichende statistik, wieviele leute jährlich beim spazierengehen, oder beim giessen ihrer topfpflanzen tot umfallen, oder im eigenen keller ertrinken?
Böse, böse :teufel: .
Es ist aber auch sehr interessant, zu hinterfragen, wieviele im Büro aus den Pantienen kippen, während sie grad den nächsten Burger runterschlingen, oder weil sie sich wieder mal vom Chef haben zur Sau machen lassen, anstatt die Konsequenzen zu ziehen, oder oder oder oder ...

Vorweg: Ich finde es selbstverständlich tragisch, wenn ein (Marathon)läufer bei einem Wettbewerb stirbt.

Aaaaber, ich kann es immer nur wiederholen: Wer regt sich darüber auf, dass jährlich über 40.000 Menschen in der EU alleine durch Autounfälle tödlich verunglücken? Und zwar oftmals bei Unfällen, die ganz leicht zu verhindern gewesen wären, hätten die Menschen das Wort "Verantwortung" auch nur ein bißchen Ernst genommen. Was für Dramen spielen sich da ab ... und trotzdem steigen wir wieder in die Karre ein und fahren - wie Gudrun und ich etwa an diesem Donnerstag von Wien nach Thüringen - um am Rennsteig-Lauf teilzunehmen.
Das Risiko, auf der Fahrt zu verunglücken ist gegenüber jenem, beim Rennsteig-Lauf tot umzufallen, um so vieles größer, dass ich an letzteres wirklich keinen Gedanken verschwende.

Deswegen halte ich auch einige Wortmeldungen hier für ziemlich überzogenes Sicherheitsdenken.
Damit mich hier keiner missversteht: Ich bin dafür, dass man seinen Körper sorgfältig behandelt, dass man sich gesund ernährt, dass man sich fit hält. Und ich bin auch dafür, dass man sich zum Arzt begibt, wenn man aufgrund welcher Probleme auch immer Bedenken hat, etwa an einem Marathon teilzunehmen.

Aber wie schrieb schon Erich Kästner in einem seiner Gedichte:

„Wird's besser? Wird's schlimmer? Fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!"


Liebe Grüße

Wolfgang

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Hallo,

ich schließe mich Marions Meinung voll und ganz an. Auch ich erlebe diese "Umstände" tagtäglich und wundere mich über die Anspruchshaltung der Patienten genauso wie über die Halsstarrigkeit der Krankenversicherungen.
Um es kurz zu machen: bei anderen Sportarten sind Untersuchungen vorgeschrieben, die ebenfalls nicht von der Kasse bezahlt werden. Ich mußte vor über 15 Jahren (als ich noch gesetzlich krankenversichert war) für eine tauchmedizinische Untersuchung bezahlen, und das ist auch heute noch üblich und auch vorgeschrieben.

Vor einem Marathon könnte es nicht schaden, wenn die Teilnehmer sich checken ließen, denn so einfach ist eine Myokarditis klinisch nicht zu erkennen, und glaubt mir, ich weiß wovon ich rede, da ich seit April a.G. einer Myokarditis absolutes Laufverbot habe. Ich habe zum Glück einen fähigen und selber sehr lauferfahrenen Kardiologen, dem ich voll und ganz vertrauen kann.
Salut

Christian


"Halte dich fern vom Laufen !" Hippokrates

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Und so ein Arzt ist wohl dann das Problem. Selbst die Bezeichnung "Sportarzt" neben dem Internistentitel bedeutet ja nun nicht, daß der sich mit sowas auskennt und daraufhin untersucht oder ?

In dem anderen Thread über die Todesfälle schrieb ich:

"Ich hab als über 40jährige gerade einen Checkup beim Internisten gemacht. Ich frage mich halt nur was der bei einem EKG im Liegen sehen will.

Und um wirklich einen verdeckten Defekt oder Herzfehler zu finden, müßte der einen da nicht ausbelasten ? Viele Ärzte sind dafür doch gar nicht ausgestattet. Wer kann so etwas und zahlt diese Untersuchung auch noch die Krankenkasse ?"

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DanielaN hat geschrieben:Wer kann so etwas und zahlt diese Untersuchung auch noch die Krankenkasse ?"
Zahlt den TÜV die KFZ-Versicherung?

Ich würde mir ein bißchen mehr Eigenverantwortung wünschen, m.E. bezahlen die Kassen jetzt schon zuviel.

Gruß
Hendrik

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ja war klar daß das kommt.

Wenn ich Sport treibe und mich fit halte betreibe ich genügend Gesundheitsprävention im Vergleich zu einem Raucher beispielsweise, der sich sein Bein auch auf Kassenkosten entfernen und die Prothese bezahlen lässt.

Ja und ich erwarte ja nicht viel; zahle mittlerweile wie alle Anderen die Zähne fast selbst, die Brille komplett selbst usw. usw. Nicht zu vergessen die monatlichen immer noch üppigen KK-Beiträge. Da ist es doch wohl nicht zuviel verlangt so eine Diagnostik zu bekommen. Ich will ja keinen Leistungstest; da würd ich schon selbst was bezahlen wenn ich das vorhätte.

Die KKs sollen lieber mal an den überflüssigen Arztbesuchen wegen Schnupfen und sonstiger Wehwehchen sparen ....

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DanielaN hat geschrieben:
Die KKs sollen lieber mal an den überflüssigen Arztbesuchen wegen Schnupfen und sonstiger Wehwehchen sparen ....
:motz: Und wie soll ich dann nach anstrengendem Wochenende einen blauen Montag bekommen? :tocktock: :zwinker2:

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El Cativo hat geschrieben: Du bräuchtest die durchschnittliche Sterberate von Marathon-Teilnehmern wenn sie nicht laufen zum Vergleich.

Dazu wiederum zum Vergleich bräuchtest du die Tätigkeiten der Nicht-Läufer, die starben, in den letzten Stunden vor ihrem Tod. Selbstverständlich zu vergleichen mit den Sterberaten jener, wenn sie jene Tätigkeiten nicht taten.

:wink:

Ich kann nur empfehlen: Eßt vor dem Start, oder noch besser während des Laufs, Orchideenblüten-Suppe! Es ist noch NIEMALS jemand gestorben, der bei km 20 des Marathons Orchideenblütensuppe zu sich nahm.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

38
Ein bisschen Schwund ist immer... ;-)
.

20.06.2009 Land Fleesensee Halbmarathon 1:21:15h
27.08.2009 Bergisch Gladbach Bahnlauf (10.000m) 36:28 min

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Schon witzig, wie auf den Leistungen der Krankenkassen herumgeritten wird.

Ich hab vor meinem Marathon beim Herzdoc angerufen und gefragt, ob er einen Check machen kann, bekam einen Termin, hab meine Praxisgebühr abgedrückt, wurde untersucht und nach ein paar Tagen bekam ich das Ergebnis der Blutuntersuchung. Von meiner Kasse habe ich disbezüglich nichts gehört.

Die Untersuchung war übrigens auf so einem Liegerad, das unterscheidliche Belastungen simuliert hat. Während der Zeit wurde Herz und Halsschlagader per Ultraschall untersucht.

Das Problem bei den Gesundheitskosten sind sicher nicht solche Untersuchungen.

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Eben ... sowas meine ich. Das gehört sicherlich zum Leistungsumfang der KK.
Ich meinte eben keine Luxusuntersuchung mit Laktattest und hassenichgesehen wie die der Fiegenbaum hier in Iserlohn anbietet aber da auch über 100 Euro dafür nimmt. Sondern ein ganz normales Belastungs-EKG.

Es wäre halt mal hilfreich hier zu posten welcher Arzt das an welchem Ort erfahrungsgemäß gut und kompetent macht. Damit man nicht an einen Internisten gerät der sich mehr als Blutdruck- und zuckerspezialist im Gerontobereich versteht so wie die meisten, sondern an einen der Ahnung hat. Das sehe ich hier eher als Problem.

Eine Anregung vielleicht auch für Infoseiten hier bei LA.

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Sagt mal btw ... die meisten Ärzte bieten ja ein Belastungs-EKG nur auf dem Fahrrad an. Jemand der nur läuft kann da vermutlich aus muskulären Gründen kaum ausbelastet werden. Oder spielt das für das Erkennen von Herzfehlern keine Rolle ?

42
Hast du schon mal ein Belastungs-EKG gemacht? Da kommst du genauso an deine physischen Grenzen, wie beim Laufen.

43
Der Herzdochat das Fahrrad auf dem ich liegend Platz nahm immer härter eingestellt und zum Schluß mußte ich mich schon ordentlich anstrengen und habe auch deutlich geschwitzt. Liegend deswegen, weil er die ganze Zeit auf meinem Oberkörper mit dem Ultraschall rumgekreiselt ist. Das wäre in aufrechter Haltung nicht möglich gewesen. Auch die Saugnäpfe und Strippen für das EKG waren so besser aufgehoben. Glaube nicht, dass das Laufend irgendwie möglich gewesen wäre.

Der doc war eher reserviert, also der Arzt meines Vertrauens würde er wohl eher nicht werden, aber die Untersuchung war ok und das Ergebnis war für mich beruhigend.

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Bonsai hat geschrieben:Hast du schon mal ein Belastungs-EKG gemacht? Da kommst du genauso an deine physischen Grenzen, wie beim Laufen.
Ja hab ich. Da hatte ich genau das Problem, daß schon bei niedrigeren Pulswerten abgebrochen werden mußte, weil ich die höheren Wattzahlen nicht mehr treten konnte.

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Bonsai hat geschrieben:Hast du schon mal ein Belastungs-EKG gemacht? Da kommst du genauso an deine physischen Grenzen, wie beim Laufen.
Als guter Läufer aber Nichtradfahrer eben gerade nicht. Da sind einfach die Oberschenkel platt, bevor der Kreislauf ausbelastet ist. Allerdings hat mir seinerzeit der Kardiologe gesagt, dass das trotzdem reichen würde für ein aussagekräftiges Belastungs-EKG und der ist selbst Läufer.
Grüße
Andreas

Wettkämpfe 2007:

25 km: 1:44.05 (25.03.)
HM: 1:25:28 (15.04.)
M (Debut): 2:58:16 (06.05)
10,6 km (250 Höhenmeter): 42:29 (10.06)

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Allgemein gefragt:

Muß denn bei einem Belastungs-EKG die max. Hf erreicht werden?

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blambi43 hat geschrieben:Allgemein gefragt:

Muß denn bei einem Belastungs-EKG die max. Hf erreicht werden?
Meines Wissens nicht. Viele Ärzte brechen irgendwann ab, wenn sie die notwendigen Daten zusammen haben.

Gruß
Hendrik

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meliläufer hat geschrieben:Als guter Läufer aber Nichtradfahrer eben gerade nicht. Da sind einfach die Oberschenkel platt, bevor der Kreislauf ausbelastet ist. Allerdings hat mir seinerzeit der Kardiologe gesagt, dass das trotzdem reichen würde für ein aussagekräftiges Belastungs-EKG und der ist selbst Läufer.
So war's bei mir auch. Verstanden hab ich's allerdings nicht.

49
Für ein Belastungs-EKG muss man nicht bis hart an die Leistungsgrenze gehen. Wenn man ein Stück im anaeroben Bereich ist, langt das schon.

Wenn jemand seine Belastungsgrenze (maxHf) ermitteln will, sollte er das auf dem Gerät machen, dass seiner Sportart entspricht. Radfahrer auf dem Fahrradergometer, Läufer auf dem Laufband, Ruderer auf der Ruderbank usw. Häufig haben die Ärzte aber nur ein Fahrradergometer zur Verfügung, so dass für andere Sportler der Test suboptimal verläuft. Das geht wahrscheinlich nur in den Sportleistungszentren, wo alle Möglichkeiten vorhanden sind.

Gruß
Klaus

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Also, um es gleich vorneweg zu sagen:
Ich halte nicht viel von einer Attestpflicht für Marathonteilnehmer. Argumente wurden hier schon genug genannt, die muss ich nicht nochmal wiederholen.

Ich hatte in der Familie aber den Fall eines recht spät erkannten Krebstumors. Da entwickelt man ein anderes verhältniss zu Vorsorgeuntersuchungen.

In D hat man als Mann ab 36 Jahren sogar ein Anrecht auf eine kostenlose Check-Up Untersuchung. Das war sogar rechtzeitig vor meinem ersten, geplanten Marathon - also nix wie hin.

Aus irgendwelchen Gründen wollte mein Hausarzt noch Extra-Blutwerte, die von der Krankenkasse nicht abgedeckt sind. Also musste ich trotzdem 10€ bezahlen (für das Quartal). Aber das war's mit den Kosten.
Auf ein Belastungs-EKG wurde verzichtet - die Ausrüstung dazu steht aber im Behandlungszimmer. Vielleicht war ich zu jung dafür. :P

Ansonsten alles rundrum gecheckt. Auf die Marathonartikel bezogen konnte der Arzt immerhin sagen, dass ich bei meinem Ruhepuls und Herzschlag offensichtlich gut trainiert sei. Laut den Blutwerten ist alles okay und nirgendwo der Hauch einer Entzündung. Blutfettwerte im Auge behalten und besser strechen - mehr war nicht zu sagen.

Hat nur 10€ und etwas Zeit gekostet. Da dauert der TÜV länger. :daumen:
Gesperrt

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