Hallo Peter, hallo Roland!
Hätte ich in Algerien nicht auch einige Interviews und Reportagen fabriziert, wäre ich natürlich nicht mit meiner Arbeit als Journalist hausieren gegangen. Schließlich gab es aber von allen Seiten Unterstützung für meine Ideen - wir haben damals unter anderem auch ein Video gedreht. In solchen Fällen erleichtert der offizielle Status als Medienmensch dann so manche Arbeit.
Im Rahmen meiner zweiten Teilnahme habe ich dann ein Team des ORF mitgeschleppt, das einen Bericht für den Auslandsreport gedreht hat.
Zu einem schnelleren Tempo hat der Presseausweis aber leider nichts beigetragen
. Vielleicht sollte ich mich deshalb mal an geeigneter Stelle beschweren
?
Zitat Rückenwind
Was hast Du beim zweiten Mal anders gemacht?
Ich bin schneller gerannt
.
Witz beiseite. Ich zitiere mich im folgenden Text mal wieder selbst aus meiner damaligen Ausschreibung. Aktuelle Hinweise gibt es auf der deutschen Website (siehe Link weiter unten). Für das Rennen 2008 fehlen dort jedoch noch die neuesten Daten.
Teilnahme und Ausrüstung:
1. Für die Einreise nach Algerien ist ein gültiges Visum sowie ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass notwendig. Unterlagen: (a) 1 Antragsformular, (b) 2 Passfotos, (c) Reisepass, (d) Gebühr von rund 5 €. Der postalischen Antragstellung (Einschreiben) sollten ein frankierter und adressierter Umschlag, ein Zahlungsbeleg und ein Einschreiben-Freiumschlag beigelegt werden (Adressat ist die Botschaft der Demokratischen Republik Algerien, in Österreich: Rudolfinergasse 16-18, 1190 Wien, Tel.: 01/369-88-53/42, in Deutschland [size=-1]
Algerische Botschaft in Berlin. Görschstr. 45-46. 13187 Berlin. T: 0049 30 437370. F: 0049 30 48 09 87 16). [/size]
2. In das Gebiet der Flüchtlingscamps kommt man nur mit einem speziellen Erlaubnisschein der Saharaui (ohne Schein gibt es keine Chance an dem Marathon teilzunehmen). Kontakte werden im jeweiligen Herkunftsland der Teilnehmer u.a. über die Türlings-Website hergestellt.
3. Anmeldung zum Marathon selbst über die Website http://www.tuerlings.de/saharamarathon/ Doprt
4. Impfungen: Tetanus und Polio (Auffrischung wenn nötig), Hepatitis A + B (empfohlen)
5. Rennausrüstung: Das Rennen ist hart!!! – bei einem Zeitlimit von maximal 8 Stunden aber für ordentlich trainierte LäuferInnen durchaus zu schaffen. Normale Lauf-Bekleidung, Kopfbedeckung sehr empfehlenswert, wichtig ist Sonnenschutz (Brille, Sonnenschnutzmittel), Hirschtalgcreme oder Ringelblumensalbe (zum Schmieren an empfindlichen Stellen), Powerbars oä., eventuell Getränkegurt (für das Rennen), Compeed-Pflaster (das Beste gegen Blasen während und nach dem Rennen) Kohletabletten und/oder andere Mittel gegen Durchfall.
6. Kleidung: Achtung! Die Tage sind im Februar zwar angenehm warm, abends sinkt die Temperatur aber meist auf unter zehn Grad. Ein paar wärmere Kleidungsstücke sind daher empfehlenswert. Taschentücher, Taschenlampe!!! und Schlafsack (sehr wichtig).
7. Die Speisen der Saharaui sind für Europäer ohne Probleme zu essen. Viel Getreide, Gemüse und Kamelfleisch (etwas dunkler wie Rind und 100% BSE-frei) manchmal Huhn und weißes Brot bilden die Hauptbestandteile. In den Camps gibt es Mini-Läden, in denen Limonaden, Kekse, Schokolade und andere Kleinigkeiten angeboten werden.
8. Mitzubringen sind Geduld für die Warterei auf den Flughäfen, Offenheit für eine uns vollkommen fremde Kultur und ausreichend Power für ein ganz besonderes Lauferlebnis.
Ich habe bei meinem zweiten Lauf gegenüber meiner ersten Teilnahme nicht allzu viel verändert. Wie beschrieben: Das Rennen ist hart, aber aufgrund der Topografie und der Kennzeichnung der Strecke auch ohne Überlebenspaket zu schaffen
. Es sind eher die Bedingungen rundherum, die einiges an Geduld und Toleranz abverlangen. Das Leben in den Camps war für manche der über 20 ÖsterreicherInnen, die 2002 dabei waren, zu Beginn nur schwer auszuhalten. Ich persönlich habe das bald unter "Weicheier" abgehakt - so mancher kriegte ohne unseren ganzen Wohlstandsmüll nach zwei Tagen nämlich offenbar die Psychokrise. Zum Schluss waren jedoch alle Begeistert.
Liebe Grüße
Wolfgang