Blöderweise war ich eine Woche vor dem Wettkampf wieder mal krank, das kommt mir schon bekannt vor.
Die Nacht verbrachte ich relativ entspannt und der Morgen hat nicht gerade erfreulich begonnen. Die Temperaturen war unter 10°C, sehr windig und es regnete in strömen. Ich selbst war immer noch leicht erkältet und irgendwie gar nicht so richtig motiviert zum Laufen. Eigentlich nahm ich an diesem kleinen Lauf nur Teil, um die Mühen der Organisatoren zu würdigen.
Durch Zufall hatte ich wieder meinen Freund als Hasen zur Verfügung, eigentlich sollte er für jemand anderen den Pacemaker machen, da diese Läuferin jedoch wegen einer Verletzung ausfiel kam ich in den Genuss. Am Start angekommen hatte sich der Regen beruhigt und wir konnten ihn unterm Blätterdach kaum noch wahrnehmen, aber es war nach wie vor sehr kalt. Die meisten Teilnehmer machten sich nur Gedanken, ob Sie mit kurzer oder langer Laufbekleidung starten. Man hatte einen guten Überblick, da sich ca. 100 Leute am Start befanden und das für 3 Bewerbe. Bei meinem 1. WK waren es immerhin 26.000
.Es war anhand der Startnummer nicht ersichtlich wer an welchem Wettbewerb teilnahm.
Mir war klar, dass diese Leute wissen was sie wollen und ich als Anfänger der Außenseiter bin. Da ich bei meinem 1. Wettkampf am Limit war hatte ich dieses mal nur als Ziel 1.) die 1:57 vom 1. WK zu bestätigen und wenn möglich nicht als letzter ins Ziel zu laufen.
Nach dem Startschuss lief – nein ich will schon fast sagen sprintete das Feld weg. Natürlich waren wir zu schnell unterwegs und mein Freund meinte nur „Lass Sie laufen die sehen wir später wieder“. Gesagt getan, da wir durch den Wald liefen konnten wir nach 3km keinen Läufer mehr vor uns erkennen. Wir liefen für meine Verhältnisse schnell(5:10 – 5:15)
, aber die Witterung war günstig und ich dachte was soll’s. Bei KM 4 haben wir den Wald verlassen und sind ein Stück auf einer Straße gelaufen. Vor uns weit und breit kein Läufer, nur hinter uns folgten uns noch 3 weitere Teilnehmen. Wir waren uns irgendwie gar nicht mehr so sicher, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Die Läufer hinter uns würden uns lynchen wenn wir falsch sind. Als uns ein Jogger entgegen kam fragten wir ihn, ob ihm schon Läufer begegnet seien und dieser verneinte. Doch 400 m weiter war uns klar warum er niemanden gesehen hat, da eine Markierung zeigte, dass wir die Straße wieder verlassen sollten. Dort überholten wir Spaziergänger und die wurden sehr wohl von einigen Läufern überholt. 
Kurz darauf passierten wir auch schon die 1. Verpflegungsstation. Ab Kilometer 6 liefen wir der Donau stromaufwärts entlang und der Wind zeigte uns seine Kraft. Zum Glück hatte ich ja einen „Windschatten“ dabei 
. Jedoch machte sich der Gegenwind und die leichte Steigung bemerkbar und wir liefen jetzt so um die 5:25. Eigentlich immer noch zu schnell aber doch deutlich langsamer. Ab km 9 passierte etwas, ich kann auch gar nicht sagen was es war, aber plötzlich liefen wir 5:05 immer noch gegen den Wind. 
Wir dachten uns wir riskieren einfach was und liefen mit gleichen Tempo weiter. Weit vor uns konnten wir 2 Läufer erkennen. Wir wussten zwar das irgendwann ein Wendepunkt kommt, jedoch nicht wo und wann. Eigentlich hätten uns schon Läufer entgegenkommen müssen so die Theorie. Kurz darauf war es auch soweit und die ersten kamen. Bei ca. 10,8 km war der Wendepunkt und ab nun ging es leicht bergab und der Wind schob uns hinten an. Unsere Pace blieb aber trotzdem mit 5:05 konstant. Mir ging es sehr gut dabei, aber ich dachte irgendwann muss doch wieder diese „Ich breche zusammen Phase kommen“. Ich kenn das Gefühl so ab km 16, aber heute kam einfach nichts, mir ging es so gut das wir ab km 17 sogar das Tempo noch leicht steigern konnten und mit einer Pace von 4:58 liefen, ich konnte es gar nicht glauben. Beim 20. Km wollte mein Hase den letzten Rest aus mir rausholen und ja ich hatte noch Reserven, bei meinem 1. Wettkampf vor 3 Wochen war ich da schon Tod. Den letzten Kilometer konnte ich mit einer für mich unglaublichen Pace von 4:40 laufen und kam mit ca. 1:48:xx ins Ziel. (offizielle Zeiten noch nicht bekannt)
An diesem Morgen hätte ich nie und nimmer gedacht, dass ich die Zeit von vor 3 Wochen um fast 10 Minuten topen könnte, dem Wetter sei dank.
Es ist so geil Lg
Silent
