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Der erste längere Wettkampf: 30 km in Staufenberg ...

Der erste längere Wettkampf: 30 km in Staufenberg ...

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und gleichzeitig auch mein erster ausführliche Laufbericht hier im Forum, hoffentlich nicht zuu lang. Über Rückmeldungen und Kommentare freue ich mich!

Kurze Vorgeschichte
Freitag noch Intervalle im 800m Renntempo gelaufen, dann Sa erst um 1:00 erst ins Bett gekommen - gutes Tapering sieht wohl eigentlich anders aus. Wer zu meinem vorherigen Training etwas mehr wissen will, kann gerne in diesem Thread nachsehen. Immerhin habe ich mich den ganzen Samstag mit Kohlenhydraten von Curry Nudeln mit Pilzen bis Pommes mit Ketchup voll gestopft, die Glykogenspeicher sollten also halbwegs gefüllt sein. :zwinker5:

So morgen wache ich dann schon um 6.30 ohne Weckerklingeln auf, quäle mich um 7 aus dem Bett, ein Tee, etwas Wasser und Apfelschorle, ein Stück Schokolade, ein Apfel und dann schnell den Rucksack gepackt und aufs Rad. Erstmal muss ich noch knapp 10 km mit dem Rad von Gießen nach Staufenberg bringen. Unterwegs zieh ich mir noch schnell ein Müsliriegel rein.

Auf dem Rad merke ich schon, dass ich nicht 100% frisch bin - aber bei 30km habe ich ja 10km zum einlaufen. Das Wetter ist schon recht nett und verspricht warm zu werden, macht nix, ist mir lieber als zu kalt. Nach gut 30min lockerem Radeln komme ich um 8:30 an der Stadthalle in Staufenberg an, 9:00 ist der Start. Bei der Anmeldung bekommt man ein Werbetütchen mit ein paar klitzekleinen Werbegeschenken und Gutscheinen - nett, bei einem Startgeld von nur 6 Euro ist selbst so eine Geste nicht überall drin.

Der Lauf
Als erster von drei Distanzen (außer den 30km noch 10km und 6km) soll um 9.00 der 30 km Lauf gestartet werden. Der Starter erklärt vorher noch mal die Strecke, deren heftiges Profil ich vorhin noch bewundern hatte: Auf den ersten 15km geht es etwa 120hm rauf und wieder runter, genauso auf den zweiten 15km. Einige knackige Steigungen sollen drin sein, die heftigsten so bei km 17 - man sollte seine Körner wohl nicht zu früh verbrauchen. Da ich noch nie 30km gelaufen bin und die Strecke sicher nicht ganz einfach werden würde, will ich es schön langsam angehen: Erstmal 4:40/km, dann eben hinten raus schneller werden, so Splits wie 69-66 oder 68-67 hatte ich im Kopf. Diverse Internetrechner hatten analog zu meinem HM in 1:30:36 Zielzeiten um 2:12 ausgerechnet, sicherheitshalber peile ich die 2:15 an.

Es geht los, das Feld ist über die 30 km recht klein, und ich finde schnell eine Position hinter der ersten größeren Gruppe, so ein gutes Dutzend Läufer wird in etwa vor mir sein. Der erste Km ist flach und geht mit 4:20, zu schnell, aber Hauptsache am Berg mache ich langsam genug. Km-Schild zwei übersehe ich leider, bei km 3 zeigt die Uhr dann 13:40 gut, es wird langsamer, geht jetzt eben auch ganz gut hoch. Der 4. km in 4:44 geht weiter bergauf. Zum Glück ist es dann erstmal vorbei mir derben Steigungen, km 5 in 4:03, kommt mir bisschen schnell vor, aber es läuft gut. Auf km 6 gehts nochmal nach oben, 4:55 sind die Folge. Den ersten aus der Gruppe vor mir hole ich bald ein. Vorne müssen 2-3 abgehauen sein, aber eine Gruppe mit etwa 5 oder 6 Leuten ist in Sichtweise, dahinter ein guter M60 Läufer, der mich mal auf 10km um eine Sekunde geschlagen habe - da ist noch eine kleine Rechnung offen, auch wenn ich ihn danach meist hinter mir lassen konnte.

Jetzt geht es meist nur leicht wellig oder flach durch den schattigen Wald, die Km 7-9 gehen in 4:03, 4:14 und 4:07 weg. Es ist schneller als geplant, aber es fühlt sich gut an. Km 10 geht in 4:23, macht 44:13 für die ersten 10 - deutlich schneller als geplant, aber ein Tempo, bei dem ich mich noch gut fühle.

Laufe ein kurzes Stück mit dem m60 Läufer, zu dem ich mittlerweile aufgeschlossen habe. Er will eine 2:10 laufen, sagt er mir. Dass ich das nicht für so realistisch halte, da ich ja selber nur 2:15 kaufen will, verschweige ich ihm dezent. Jetzt geht es weiter durch den Wald und öfters leicht bergab, weitere schnelle km sind die folge: 3:59 und 4:03 für 11 und 12. Laufe ein Stück mit dem M60 Mann bis nach der Verpflegungsstation bei km 12, aber bald wird er mir zu langsam, zumal ich zusätzlich dadurch motiviert bin, dass die vordere Gruppe ist noch in Sichtweite ist.

Jetzt geht es tüchtig bergab (3:27 für km 13! :teufel: ), aus dem Wald raus, wieder auf Asphalt und ins nächste Dorf. Irgendwann nach dem Dorf soll die nächste derbe Steigung kommen, km 14 ist noch recht easy in 4:33, Bei der Verpflegungstation bleibt einer aus der Gruppe vorne etwas länger stehen, der ist nicht mehr so fit. Ich ziehe mit dem Becher in der Hand vorbei und müsste langsam in den Top ten sein - so weit vorne war ich ja noch nie!? Eine sanfte Steigung führt aus dem Dorf raus wieder in den Wald und bei km 15 stehen 1:04:48 auf der Uhr - km 15 in 4:31. Eigentlich wollte ich mindestens 68 min bis hier her brauchen - wenn sich das nicht mal rächen würde?! :confused:

Es geht jetzt weiter bergauf, km 16 geht aber noch in 4:37, an der Verpflegungsstation esse ich ein Stück Banane für die psychologische Placebo-Wirkung. Bei km 17 wird es deutlich steiler: 5:05! Kommt jetzt der Einbruch? Ich muss zwar beißen auf diesen beiden Km, aber Einbruch ist es keiner, und nach der Halbzeit ein wenig beißen müssen auf nem 30er, das hab ich mir auch nicht anders vorgestellt. Es wird jetzt auch mal wieder flacher, km 18 geht in 4:10, nebenbei wird noch einer geschluckt, so dass ich jetzt wohl sicher unter den ersten 10 bin. Vorne sind aber noch 2 Läufer zu sehen. Danach geht es wellig weiter mit ein paar fiesen kleinen Steigungen zwischen drin - 4:29, 4:30 und 4:40 sind die Km 19-21, so dass ich bei 21km bei 1:32:23 lande ... hätte heute wohl selbst auf dieser Strecke eine Hm-Bestzeit (aktuell 1:30:36) laufen können!

Die nächsten 2 recht welligen km laufe ich in 4:14 und 4:05, es geht tendenziell wieder runter vom Berg. Auf einmal läuft von hinten ein erstaunlich frisch wirkender Läufer im dunklen T-Shirt auf mich auf, zieht am nächsten kleinen Berg vorbei, bergab hol ich ihn wieder. Als mich der Typ bei km 24 (4:19) dann anspricht, mache ich den ersten großen Fehler: Ich fange ein Gespräch mit ihm an, doch dafür bin ich eigentlich nicht mehr fit genug - die Folge: ich komme aus dem Rhythmus, deutliches Seitenstechen, der Kerl zieht weg. Km 25 geht so nur in 4:35, obwohl es stetig bergab geht, außerdem fühlt es sich elend langsam an. Ich friere trotz Wärme und fühle mich nicht mehr wirklich gut. Natürlich habe ich zwischendurch auf die 2:10 geschielt, aber kann ich die letzten 5 noch so schnell laufen, dass ich das mit der 25km Zeit von 1:49,38 noch packe? 20:XX auf die letzten 5 erscheinen mir auf einmal trotz Gefälle unrealistisch, und richtig rechnen kann ich in meinem Zustand eh nicht mehr.

Dennoch, ein Versuch ist es wert, zumal es jetzt immer stärker bergab geht und ich wieder meinen Rhytmus finde. Und so beginnt die wilde Jagd: Km 26 in 3:42. Es geht aus dem Wald heraus und auf Asphalt ins Feld, ich kann jetzt sehen, dass das dunkle T-Shirt zu den 2 verbliebenen Mitgliedern der forderen Gruppe aufgelaufen ist, einer von den beiden anderen scheint zu schwächeln. km 27 laufe ich in 3:43, und etwa bei 27,5 überhole ich den im orangenen Trikot, der so lange vor mir lief. Er geht gerade, ich rufe ihm zu, dass es doch nur noch 2,5 km seine und er langsam weiter laufen solle. Er tut das sogar, aber ich fliege noch vorbei. auch bei mir beginnen langsam die Kräfte zu schwinden, aber km 28 geht noch in 3:56, jetzt wird es auch wieder flacher. Unbewusst dämmerts mir, dass eigentlich noch unter 2:10 ginge, obwohl ich nicht mehr rechnen kann, aber bewusst werden die beine immer schwerer.

Schon bin ich wieder in Staufenberg, da ist noch einer bei der Gehpause, der widersetzt sich aber meinen Aufmunterungsversuchen. Ich laufe weiter und bekomme jetzt heftiges Seitenstechen, komme mir irre langsam vor, an Endspurt nicht zu denken. Jetzt, da es nicht mehr bergab geht, quäle ich mich nur noch an diversen Nordic Walkern (die später auf ihre 6km Strecke starteten) vorbei, komme mir unerträglich langsam vor, ist bestimmt 5:00/km, aber leider übersehe ich die 1km marke. Von weitem höre ich, wie im Ziel die nächsten mit 2:08 angekündigt werden. Aber ich kann die Entfernung nicht mehr einschätzen, und erst als ich den Zielbogen sehe, fass ich Mut für einen kurzen Endspurt. Die Uhr bleibt bei 2:10:05 stehen, für die letzten 2km habe ich 9:04 gebraucht und die 2:09 vergeigt :klatsch: , aber da ich nur mit 2:15 und heimlich höchstens mit 2:12 gerechnet habe, bin ich sehr zufrieden.

Meine Freundin nimmt mich in Empfang, und ein kühles Erdinger Alkfrei wartet auf mich. Nach diesem Lauf ist das wahrlich ein Göttertrank! :prost:
Mittlerweile ist es richtig warm, der Schweiss fließt in Strömen, und aus dem einen Erdinger werden drei, bis die Ergebnisliste endlich da ist:
Platz 7 im Gesamteinlauf in 2:10:05, und Platz 1 in der M30, weil alle schnelleren Läufer älter sind als ich! YES! :D

Bei der Siegerehrung komme ich noch mit dem "Geher" ins Gespräch, den ich auf den letzten 2km einholte, schließlich kam er auf Rang 10 in 2:11 rein. Der ist immerhin dieses Jahr eine 3:09 in Hamburg gelaufen und hat auch auf 10 und 21 deutlich schnellere PBs als ich, war aber auf dieser Strecke eben deutlich zu schnell angegangen, irgendwas wie 61 oder 62 die ersten 15. Naja, als erster in der Hauptklasse hat er dann nen größeren Pokal als ich bekommen, aber ich hab mich über meinen ersten Pokal überhaupt riesig gefreut!

Meine Bilanz:
Auch mit vorwiegend Mittelstreckentraining reicht meine Ausdauer scheinbar schon bis 30km, und das bei warmem Wetter, anspruchsvoller Strecke und einem Tapering, das den Namen nicht wirklich verdient.

Der Lauf in Staufenberg ist schön, die Strecke anspruchsvoll aber nett - nächstes Jahr werde ich wieder da sein, wenn ich es schaffe. Übrigens ist nächstes Jahr dort erstmals ein MARATHON geplant - könnte etwas sein für Menschen, die lieber im übersichtlichen Teilnehmerfeld über ein paar Hügel durch Wald und Feld laufen, statt sich mit zigtausenden durch Großstädte zu wälzen.

Marathonzielzeit für den Herbst ... mmm... ich glaub, da muss ich doch was nach unten korrigieren, und von den über 4,5h, die mir ein schnelles Forumsmitglied mit meinem Training prophezeite, wäre ich wohl schon heute meilenweit entfernt gewesen.

Statistik
erste 15: 01:04:48,58 zweite 15 01:05:16,32

5er und 10er Splits:
22:28,70
21:44,22 (1. 10er 44:12,92)
20:35,66
22:54,74 (2. 10er 43:30,40)
21:55,50
20:26,08 (3.10er 42:21,58)

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Platz 7 im Gesamteinlauf in 2:10:05, und Platz 1 in der M30, weil alle schnelleren Läufer älter sind als ich! YES! :D
Das ist die Gnade der späten Geburt. :hihi:
Meinen Glückwunsch! :prost:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Das ist die Gnade der späten Geburt. :hihi:
Meinen Glückwunsch! :prost:
Danke. Dazu kommt das Glück, dass viele schnelle Leute sich für die 10 km gemeldet haben, aber lustigerweise hätte ich da die M30 auch gewonnen (ging mit deutlich über 40min weg), allerdings wäre ich vielleicht auf die 10 nicht gesamtsiebter geworden.

Ist hier in der Region lustigerweise oft so, dass M35 und m40 stärker besetzt sind als m20 und m30.

Werde mir jetzt noch so ein alkfreies Weizen gönnen - wird man davon eigentlich süchtig? :confused:

Zum Wohl!
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo Christof,

herzlichen Glückwunsch. Heute darfst Du auch mal ein Weizen mit dem anderen Etikett nehmen. Für mich ist das alles von einem anderen Stern.

Hans

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blambi43 hat geschrieben:Hallo Christof,

herzlichen Glückwunsch. Heute darfst Du auch mal ein Weizen mit dem anderen Etikett nehmen.
Hans, vielen Dank, und du hast eigentlich recht mit dem Bier. Dummerweise habe ich jetzt nur alkfrei eingekauft, aber vielleicht gehe ich noch in die Kneipe, morgen ist ja eh trainingsfrei.

kk66 hat geschrieben: Das ist ja'n richtig genialer Einstieg in die Rennberichterstattung. Die Zeit finde ich klasse, die 10er Splits noch besser! Glueckwunsch!!
Ja, die 10er Splits finde ich auch geil, sagen eigentlich auch mehr aus als die 15er. Nur die letzten 2km wäre ich gerne noch so schnell gelaufen, dass die letzten 5 unter 20 min gewesen wären. Aber da war dann die Luft ein wenig draussen, da hätte ich einen gebraucht, der mir zu ruft: "Quäl dich für ne 2:08".

Insgesamt freue ich mich einfach mal so richtig, dass ich endlich mal wieder ein Rennen mit vernünftiger Einteilung gelaufen bin - ohne das HöhenProfil des Kurses zu kennen, sehen die Zwischenzeiten zwar sehr lustig aus, aber auf der Strecke war das so schon recht sinnig. Bis auf den einen, der mich auf dem letzten Drittel gekriegt hat, habe ich auch nur überholt, das ist natürlich ein Super-Gefühl.

Schön, dass ihr euch mit mir freut! :party:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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schöner bericht, christof,

vielen dank. ich kann mir als flachländer ja so profilierte läufe immer nur ganz schwer vorstellen. ich weiss aber, wie ich auf hügeligen cross-läufen immer kämpfen muss. von daher, hut ab, gut gemacht.

und 4,5 h für marathon bei 2.10 auf 30km? bis herbst ist ja nun wirklich noch viel zeit für ein paar km, oder? ich bin in kiel im märz 2.10 auf knapp 30km gelaufen und in hamburg dann 3.10 im marathon.

alles gute weiterhin.
this time, the bell

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Hi!

Ich war der, der gesagt hat, dass Du 42 km nicht "aus der kalten Hose" läufst... ich bin mir da langsam nicht mehr so sicher.

Wahnsinns-Zeit und schöner Bericht.

Gruß
RioLouco
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

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Nordmann hat geschrieben:schöner bericht, christof,

vielen dank. ich kann mir als flachländer ja so profilierte läufe immer nur ganz schwer vorstellen. ich weiss aber, wie ich auf hügeligen cross-läufen immer kämpfen muss. von daher, hut ab, gut gemacht.
Hallo Nordmann,
schon, dass der Bericht dir gefallen hat. Zum Glück trainiere ich oft in hügeligem Terrain, das auch nur ein paar km von der WK-Strecke entfernt liegt - die Strecke selbst war aber Neuland. Mir fallen die Berge nicht so schwer, ich kann bergab auch wieder viel rausholen.

Hier nochmal das Profil angehängt, habs gestern noch mit dem Handy meiner Freundin fotografiert, aber bis heute gebraucht, um die Daten in den PC zu bekommen. Kann ich hier eigentlich auch nen direktlink zu Bildern auf meiner HP setzen?
Nordmann hat geschrieben: und 4,5 h für marathon bei 2.10 auf 30km? bis herbst ist ja nun wirklich noch viel zeit für ein paar km, oder? ich bin in kiel im märz 2.10 auf knapp 30km gelaufen und in hamburg dann 3.10 im marathon.

alles gute weiterhin.
Danke für die guten Wünsche!
Das mit den 4,5 Stunden habe ich nie wirklich ernst genommen. Ich denke eigentlich, dass ich gestern schon unter 3:30 laufen hätte können, auf einem flachen Marathon allemal.
Meinen Marathon werde ich wohl erst Anfang Dezember laufen, und bis dahin werde ich noch ein paar HM WK machen. Nach den Ergebnissen werde ich mir dann ne Zielzeit festlegen und die letzten 8 Wochen vor dem M. auch noch etwas den Umfang erhöhen und dafür das schnelle Mittelstreckentraining einschränken. Danach werde ich dann die endgültige Zielzeit festmachen ... mal sehen, ich kann mir seit heute immer besser ne Zeit um 3:10 vorstellen.
RioLouco hat geschrieben:Hi!

Ich war der, der gesagt hat, dass Du 42 km nicht "aus der kalten Hose" läufst... ich bin mir da langsam nicht mehr so sicher.

Wahnsinns-Zeit und schöner Bericht.
Hi Rio,
danke, und schön, dass der Bericht trotz der vielen Zahlen noch lesbar ist. Habe ich erwähnt, dass ich ein Statistik Freak bin? :D

So ganz "aus der kalten Hose" waren die 30 ja auch nicht - immerhin bin ich in den letzten 4 Wochen ja einmal 17k, einmal 20k und einmal 24k gelaufen, wie in dem o.a. Thread dokumentiert. Allerdings hat das so schnell sicher nicht soviel gebracht, gerade der 24er war aber gut für die Psyche - trotz EB wusste ich danach, dass ich da auch noch 10km dranhängen hätte können.

Mir wird aber auch in letzter Zeit etwas klar, dass ich meine anlagen etwas unterschätzt habe, und im Prinzip trotz der Fülle der infos in dem anderen Thread wichtige positive Faktoren verschwiegen habe, weil die mir selbst nicht so bewusst waren. Die ganze Sache kam damals eh viel provokativer rüber, als es von mir gemeint war, ich bin da auch etwas naiv in dieses Forum geplatzt. :klatsch:

Mit 10 Jahren bin ich ohne Training 4:11 auf 1000m gelaufen und ein paar Monate später danach fast ohne spezifisches Training 5km in 22:15.
Als Schüler und Jugendlicher bin ich trotzdem ziemlich hinterher gelaufen in WK. Einerseits war ich lange sehr klein und mir fehlte mir die Grundschnelligkeit, andererseits gab es im lokalen Konkurrenzverein einen Trainer, der es geschafft hat, jedes Mittelstreckentalent über die Jugendjahre zu verheizen. Den Typen würde ich ganz klar als Schinder bezeichnen. Der hat seine "Schützlinge" sehr früh sehr hart und viel trainieren lassen - die liefen mich bald in Grund und Boden, waren aber fast alle spätestens als A-Jugendliche ausgebrannt und hörten auf mit der LA. Wegen der Mißerfolge habe ich mein eigenes Talent im Laufen lange ziemlich geringgeschätzt, obohl ich immer ein "Beißer" war - hab damals aber einfach viel lascher trainiert als die Konkurrenten.

Nachdem ich 1993 aufhörte, weil mich das lustige Studentenleben zu sehr lockte, konnte ich trotz "Wein, Weib und Gesang" Jahre später noch "aus der kalten Hose" die 10km deutlich unter 50 min laufen. Ein großer Teil der Grundlagenausdauer habe ich also nicht mit dem Training der letzten Monate bekommen, da war einfach vorher schon einiges da, was sich in Zahlen alleine schlecht ausdrücken lässt.

Gerade dieses DurchschnittsTempo zwischen 4:20 und 4:30, indem sich der Lauf gestern abspielte und das ja auch ein geplantes MRT sein könnte, fällt mir eben schon länger relativ leicht, in dem Tempo habe ich eben auch schon einige KM gemacht - nach ansicht vieler ist das fürs Training zu schnell. Im Vergleich zu meinen Unterdistanzzeiten ist es aber eben eher langsam.

Naja, wenn es so weiter geht werde ich vielleicht doch nochmal richtiger Langstreckler, vielleicht in der M40 dann ... aber eigentlich braucht man ja nicht in solchen Kategorien zu denken, einfach "Läufer" reicht ja auch. :zwinker5:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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Glückwunsch zu der guten Zeit,
ich sag dir, dass du im Herbst die 3 Stunden beim Marathon angreifen kannst, wenn du nicht zu viel schnelle Intervalle trainierst :D
Sowas zwischen 2:57 und 3:05 ist auf jeden Fall drin :daumen:
Dein Bericht mit angehängtem Höhenprofil beihaltet mehr Infos als jede Ausschreibung. Ich frag mich immer warum ein Höhenprofil so schwierig ist, bei so einem Berglauf :confused:

Was da gab's Altersklassenpokale :motz: , dann hätt' ich mich ja doch aufraffen sollen ich alter Abstauber :D
Viele Grüße
Lupert
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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Lupert hat geschrieben:Glückwunsch zu der guten Zeit,
ich sag dir, dass du im Herbst die 3 Stunden beim Marathon angreifen kannst, wenn du nicht zu viel schnelle Intervalle trainierst :D
Sowas zwischen 2:57 und 3:05 ist auf jeden Fall drin :daumen:
Hallo Lupert,

danke, aber ich werde für den Marathon erstmal tiefstapeln. Werde den wohl erst im Dezember in Bertlich laufen, da ich bis Mitte September schnelle Läufe geplant habe. Ab dann wird es ein (schnelles :teufel: ) Marathontraining geben, vor dem 21er Mitte Oktober in Gießen werde ich aber offiziell keine Zielvorgabe für den Marathon nennen. :D
Lupert hat geschrieben: Dein Bericht mit angehängtem Höhenprofil beihaltet mehr Infos als jede Ausschreibung. Ich frag mich immer warum ein Höhenprofil so schwierig ist, bei so einem Berglauf :confused:
also ich frag mich auch, warum die das Profil nicht online stellen. Da hing sogar noch ne super Beschreibung der Strecke aus, mit Untergrund und Steigungsbeschreibung, die war aber auch weder online noch in der gedruckten Ausschreibung.
Naja, ich kenne einen von dem Verein, dem werde ich das mal als Tip geben, das zu ändern, gerade weil die 2008 ja nen Marathon da anbieten wollen.
Lupert hat geschrieben: Was da gab's Altersklassenpokale :motz: , dann hätt' ich mich ja doch aufraffen sollen ich alter Abstauber :D
Hatte die Wahl zwischen ner Pulle Sekt und dem Pokälchen, da hab ich den Pokal genommen, weils mein erster ist und ich eh sehr selten Sekt trinke. Die M35 hättest du gewinnen können mit ner 2:08:30. :zwinker5:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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oops... Der Bericht ist mir bislang noch nicht aufgefallen, wäre sehr schade gewesen, denn ich finde ihn sehr spannend. Herzlichen Glückwunsch zurm ersten langen Wettkampf! Respekt!!!
DerC hat geschrieben:und gleichzeitig auch mein erster ausführliche Laufbericht hier im Forum, hoffentlich nicht zuu lang.

dann Sa erst um 1:00 erst ins Bett gekommen - gutes Tapering sieht wohl eigentlich anders aus.

Platz 1 in der M30, weil alle schnelleren Läufer älter sind als ich! YES! :D

5er und 10er Splits:
22:28,70
21:44,22 (1. 10er 44:12,92)
20:35,66
22:54,74 (2. 10er 43:30,40)
21:55,50
20:26,08 (3.10er 42:21,58)
1. Nö zu lang ist der Bericht definitiv nicht
2. Kurzes Schlafen vor einem Wettkampf kommt mir sowas von bekannt vor... :zwinker5:
3. Platz 1 in der M30: ja - die Schnellen laufen anscheinend alle bei mir in der M 40 :sauer:
4. Geniale Splits: bei dem ersten 10er könnte ich noch mithalten (abgesehen vom Profil) - aber zum Schluß noch soviel Körner zu haben und das bei 24km als längsten Trainingslauf - Respekt!
DerC hat geschrieben:Werde mir jetzt noch so ein alkfreies Weizen gönnen - wird man davon eigentlich süchtig? :confused:

Zum Wohl!
Prost! (Obwohl mir beim Alkfreien das Erdinger einen Tick zu süßlich ist, das Franziskaner zu "metallisch", Paulaner und Schöfferhofer auch nicht so richtig überzeugen - immer noch auf der Suche nach dem richtigen alkfreien, in der Zwischenzeit ziehe ich beim Erdinger mit)
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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