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Machen Bestzeiten Spaß?

Machen Bestzeiten Spaß?

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Logisch! denken vielleicht die meisten ...

Sobald im Ziel, kann ich Bestzeiten natürlich genießen, aber beim Rennen? Im Training ist es bei Tempodauerläufen wirklich ein Genuss, im Steady State oder Runner's High oder Flow oder was auch immer schnell, aber doch unter der Kotzgrenze zu laufen.
Dementgegen waren meine Erfahrungen bei den jüngsten PBs bzw. PB-Versuchen der letzten 5 Monate weniger angenehm. Als würde man sich nicht nur die Seele aus dem Leib laufen, sondern hätte diesen Punkt schon überschritten - Sauerstoffzelt lässt grüßen - das fühlt sich einfach nicht angenehm an.
Besonders ätzend fand ich bei einem 10er und einem HM, dass auf ca. halber Strecke falsch kilometriert war, so dass meine Berechnungen bei den Schildern Frust und verstärkten Druck auslösten und ich noch grenzwertiger lief. Zum Sauerstoffgejappse kommt noch muskuläre Ermüdung/Übersäuerung, Blasen, Scheuerstellen, Durst oder orthopädische Zipperlein, das Endorphin reichte zur Betäubung nicht aus.
Die unangenehmste Erfahrung war aber vor anderthalb Wochen ein PB-Versuch über 10km - habe überpaced, dass ich schon ab km 3 das Ziel herbeisehnte und bei km 7 stach es mir verdächtig in der Brust - es ging einfach nicht mehr - habe dann tatsächlich eine Gehpause (!) eingelegt.

Was sind eure Erfahrungen? Kann PB-Laufen bei optimaler Einteilung (negativer Split?) doch angenehm sein wie ein Trainings-Tempolauf? Oder bedeutet PB (außer bei deutlich suboptimalen Vorergebnissen) zwangsläufig Kotzgrenzerfahrung?

Grüße, Wernher
Garmin: betanien, Strava: https://www.strava.com/athletes/10542641

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Ich denke, dass macht auch was von der Faszination aus, auf PB laufen zu wollen. Sich nämlich bis auf´s Maximum zu belasten. Erst dann weiß man am Ende, was man gemacht hat. Ich finde die schnellen, anstrengenden Läufe immer beschissen; während des Laufes. Angenehm kann es glaube ich nicht sein. Wie heißt so schön: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt!!

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Wernher hat geschrieben: Die unangenehmste Erfahrung war aber vor anderthalb Wochen ein PB-Versuch über 10km - habe überpaced, dass ich schon ab km 3 das Ziel herbeisehnte und bei km 7 stach es mir verdächtig in der Brust - es ging einfach nicht mehr - habe dann tatsächlich eine Gehpause (!) eingelegt.

Was sind eure Erfahrungen? Kann PB-Laufen bei optimaler Einteilung (negativer Split?) doch angenehm sein wie ein Trainings-Tempolauf? Oder bedeutet PB (außer bei deutlich suboptimalen Vorergebnissen) zwangsläufig Kotzgrenzerfahrung?

Grüße, Wernher
Das mit dem 10er ist mir auch ein Begriff :klatsch: Manchmal will man es eben einfach nicht wahrhaben, dass es nicht schneller geht....

Meine Erfahrung: die angenehmste Art, eine PB zu laufen, ist ein sehr gleichmäßiger Lauf. Ich laufe dann nach Uhr und nach vorher festgelegten km-Zwischenzeiten. Einen negativen Split hab ich noch nie hinbekommen... :peinlich:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Wernher hat geschrieben:
Was sind eure Erfahrungen? Kann PB-Laufen bei optimaler Einteilung (negativer Split?) doch angenehm sein wie ein Trainings-Tempolauf? Oder bedeutet PB (außer bei deutlich suboptimalen Vorergebnissen) zwangsläufig Kotzgrenzerfahrung?

Grüße, Wernher
Genau diese Erfahrung habe ich bei meiner PB (10 km) gemacht, und dann fragte ich mich: " ist es das, was Du willst ? ". Antwort: " nee ", und dann war Schluß mit den PB, zumindest auf den kurzen Strecken und schlecht war es mir aus Gründen des Zu-Schnell-Seins nicht mehr !

firenza :nick:

auch das noch :tocktock:

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Eine Bestzeit ist das Ergebnis zielgerichteter Trainings-Arbeit vorher. Ob ein Rennen schwer war oder nicht, habe ich schnell vergessen. Ob es aber im Vergleich zum Training gut oder schlecht gelaufen ist, DAS begleitet mich. (*grpmf* Silvesterlauf etc).

Wenn ich aber z.B. im September eine deutliche PB renne UND auch weiß, warum ich so schnell war, dann ist das ein besonderer Spaß!

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Diese Kotzgrenzen-Erfahrungen sind der Grund, warum ich für mich die ganze Wettkampf-Lauferei von Anfang an - und in letzter Zeit wieder zunehmend häufig - in Frage gestellt habe.
Klar, "der Schmerz geht, der Stolz bleibt" - aber der Stolz war bei mir selten so ausgeprägt, dass er die Erinnerung an den Schmerz überdeckt hat.
Im Moment probiere ich daher aus, auch bei Volksläufen eher mein Wohlbefinden als das Streben nach einer PB in den Vordergrund zu stellen. Wenn ich damit nicht zurechtkomme, werde ich wohl erst einmal für einige Zeit auf jegliches Wettkampfgerenne verzichten und nur noch "privat" laufen. Tempoeinheiten knapp unter der Kotzgrenze machen mir nämlich sehr wohl Spaß.

Das Lustige ist übrigens, dass ich meine aktuelle 5er-Bestzeit bei einem Lauf aufgestellt habe, bei der ich genau mit dieser "Wohlfühl-Einstellung" gelaufen bin (und dadurch zu Anfang nicht überzogen habe :teufel: ) ... vielleicht sollte ich das in 14 Tagen beim HM auch mal versuchen :zwinker2:

vg,
kobold

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Dieses von Dir beschriebene Gefühl kenne ich zwar, aber ist schon lange her. Meine bis heute gültige 10 km Bestzeit habe ich so aufgestellt - ich lief total am Limit, fühlte mich nur schlecht und sehnte von Anfang an das Ende des Laufs herbei. Die Einteilung war auch nicht optimal, klar, es fehlte die jahrelange Routine - zu schnell angegeangen und dann erfolgreich darum gekämpft, nicht zu sehr einzugehen.
Das ist 12 Jahre her, und so am Limit bin ich nie wieder gelaufen. Ich konnte einfach nie mehr diese 100% geben, die ich in dem Lauf gegeben hatte.
Alle nachfolgenden Wettkämpfe über die 10 km Distanz lief ich immer mit dem Gefühl, nicht an die Grenzen gegangen zu sein.
Vielleicht ist das die Notbremse des Körpers - ich weiß es nicht, aber ich will auf jeden Fall herausfinden, ob ich das tatsächlich nicht mehr kann. Also, einen Versuch, nochmal alles was drin ist zu laufen, möchte ich schon gern in nächster Zukunft mal machen, auch wenn die Quälerei während des Rennens sich nicht besser anfühlen wird als damals.

Gruß
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Ja, laufen am Limit ist nun einmal eine Grenzerfahrung; ich denke, dass man mit einem guten Training gute Zeiten laufen kann. Aber das ein Wettkampf, in dem man eine PB erreicht hat, "locker" ist (oder habe ich Dich falsch verstanden kobold?!?) kann ich für mich nicht behaupten. Meine 5er Bestzeit, die ich letztes Jahr aufgestellt habe, war vom km Schnitt nur 2 sek. langsamer als die 1000er Intervalle bei 5*1000m (nur das ich ja keine Pause gemacht habe...)...


:hallo:
Björn
Bild

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Hatte nicht auch mal jemand in seiner Signatur einen Satz von Faris Al-Sultan:

Ein Rennen ohne Schmerz, war kein großes Rennen!

Ich fand den ganz passend zu dem Thema....
Ziele 2007:
10KM Lauf (erledigt 45:00)
Halbmarathon Freiburg 2007 (erledigt 1:41:30)
10KM(Training) 42:38
10KM verbessern (Angesagt wegen Krankheit)
Marathon Karlsruhe 2007 (3:55:46)

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Börn hat geschrieben:Aber das ein Wettkampf, in dem man eine PB erreicht hat, "locker" ist (oder habe ich Dich falsch verstanden kobold?!?) kann ich für mich nicht behaupten.
"locker" war der PB-Lauf sicher nicht, sondern mit deutlicher Anstrengung verbunden. Aber ich habe eben mehrmals das Tempo leicht reduziert, wenn die unangenehme Anstrengung sich in eklige Quälerei zu verwandeln begann. Ich weiß, dass ich nach wie vor über diese Grenze gehen und mich quälen KANN. Aber in den letzten Läufen WOLLTE ich es nicht ... das könnte natürlich auch damit zusammengehangen haben, dass ich aufgrund meines Trainings davon ausgehen musste, dass selbst bei richtiger Quälerei allenfalls ein paar Sekündchen PB-Verbesserung rausspringen :zwinker5: das war's mir einfach nicht wert!


vg,
kobold

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Börn hat geschrieben:Meine 5er Bestzeit, die ich letztes Jahr aufgestellt habe, war vom km Schnitt nur 2 sek. langsamer als die 1000er Intervalle bei 5*1000m (nur das ich ja keine Pause gemacht habe...)...


:hallo:
Björn
Das ist hart. Das glaub ich Dir (kann mir nicht vorstellen, dass ich das bringen könnte....).
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Heute waren wir bei rund 31Grad in der Sonne trainieren,natürlich Intervall und danach gibt es doch nichts geileres als sich an einem Waldbach eine Abkühlung zu holen und danach ist die ganze Schinderrei vergessen.
Wenn man ordentlich und mit Lust trainiert kommen neue Bestzeiten ganz automatisch.

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Spaß??
Na ja, macht man den als Nichtprofi oder Freizeitläufer Dinge tut, die nicht Spaß machen?
Ich würde bei einer PB sagen das da nicht nur der Wettkampf als Spaßfaktor gewertet werden dürfte sondern die komplette Vorbereitung.

Beispiel:
Ich hatte in diesem Frühjahr schon Mitte Januar entschieden keinen Marathon zu laufen(nach 2 verpatzten in 06) sondern mich auf Unterdistanzen zu verbessern. Der HM sollte endlich mal unter 1:30 was werden. Dafür habe ich in 07 knapp 1.200 Km trainiert, bin Ostern einen lockeren HM in 1:30 gelaufen und in Hannover hatte ich vorher angesagt "Ich werde unter 1:30 laufen" und nicht "ich versuche unter 1:30 zu laufen".
Hat bekanntlich geklappt, ich bin fast wie ein Uhrwerk gelaufen, hatte zwar mal eine Delle drinnen aber so ab KM 14/15 war mir klar, das klappt. Und mit dieser positiven Erkenntnis hatte ich die letzten 7 KM Spaß.
Klar war ich hinterher kaputt und auch meine Ansage vorher war selbstgemachter Streß, aber halt positiver Streß.
Meine Erkenntnis schon aus dem letzten Jahr hat sich für mich bewahrheitet, nur noch gut vorbereitet Wettkämpfe bestreiten, dann macht das Spaß.

Hat eigentlich schonmal jemand Haile oder Paul Tergat gefragt, ob die Spaß haben wenn sie Marathon laufen??
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

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Der Hiddestorfer hat geschrieben: Meine Erkenntnis schon aus dem letzten Jahr hat sich für mich bewahrheitet, nur noch gut vorbereitet Wettkämpfe bestreiten, dann macht das Spaß.
Hallo,

ich sehe das ganz genauso. Wenn man im WK merkt, dass das Training gut war und man seine Ziele erreicht, hat man Spaß, auch wenn es mal hart wird. Bei den längeren WK ab 15km geht es mir meist auch 2/3 der Strecke ziemlich gut und wird erst im letzten Drittel hart. Spaß macht es trotzdem.

Die kürzeren Sachen sind meist schon nach dem ersten Drittel oder nach der Hälfte hart, gekotzt habe ich aber noch nie. Und auch wenn es weh tut, macht es Spaß, z. B. so:

Bei meiner 10er PB habe ich im Stadion noch 3 Läufer zersägt, die mich vorher schon abgehängt hatten, als es mir schlecht ging. :D

Bei einem 5er habe ich an der vorletzten Steigung mit einem Antritt meinen Verfolger abgeschüttelt, ohne mich einmal umzudrehen - Spaß. :D

Gestern beim 30er Läufer einsammeln, die aus der Spitzengruppe rausgefallen sind - großer Spaß, auch wenn ich den 30er immer noch in den Knochen habe. :D

Es wird immer Distanzen geben, die man weniger gern maximal läuft. Oft kann man sich aber daran gewöhnen. Manchmal muss man nur einmal die nächstkleinere Distanz maximal laufen, und auf einmal fühlt sich die ungeliebte Strecke nicht mehr so schlimm an. Die 10 sind nicht mehr schlimm, seit ich weiss, wie hart die 5 sein können ... und mit nem schnellen 3000er mag ich die 5 vielleicht wieder lieber. ;)

Und: Ja, negativ split fühlt sich imo meist weniger hart an. Ab einem gewissen Ehrgeiz ist es aber manchmal echt schwer, sich am anfang zurück zuhalten und sich nicht zuviel vorzunehmen.
Der Hiddestorfer hat geschrieben: Hat eigentlich schonmal jemand Haile oder Paul Tergat gefragt, ob die Spaß haben wenn sie Marathon laufen??
Die haben Spaß, da bin ich mir sicher. Sonst hätten sie schon aufgehört.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Machen Bestzeiten Spaß? Definitiv!

Ich laufe doch um mich selbst immer wieder zu schlagen. Wenn ich so richtig fertig bin und weiß, ich hab mein Bestes gegeben ist es immer noch das schönste Gefühl :-)

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no pain, no gain. :teufel:

Wenn ich eine gute Zeit laufe, ist das doch Belohnung genug. Da darf es beim Lauf auch ein bisschen unkomfortabel sein. :zwinker2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

Jaja der 10er

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:D scheint ja vielen so zu gehen, dass der 10er besonders "unangenehm" ist, wenn er voll gelaufen wird. Freut mich, dass ich da nicht der einzige bin. Beim 10er bin ich jedesmal ,wenn ich voll laufe, an der Kotzgrenze. Und jedesmal sag ich mir "nächstes mal scheißt du auf die PB" und laufe dann beim nächsten mal doch trotzdem wieder voll. :klatsch:

Einen HM finde ich dagegen bei weitem nicht so unangenehm.

Toller Thread

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und ich hab gedacht ich bin der einzige, arme irre, der sich während des gesamten rennens sagt: "bleib doch einfach stehen, dann gehst dir wieder besser" !!!

ich habe aber folgende, interessante, erfahrung gemacht:

Die schmerzgrenze verändert sich auch nach 100 wettkämpfen nicht! was sich verändert, ist der grad diese zu akzeptieren.

während meines ersten wettkampfes (10 km) habe ich ab km 2 gedacht: " ich sterbe, ich muss sofort stehen bleiben" !!das habe ich wirklich gedacht!!!! und trotzdem bin ich voll durchgelaufen und angekommen...

in allen darauf foolgenden rennen hatte ich wieder dieses gefühl, mit dem unterschied, dass ich es einfach ignoriert habe! "vergiss es, du läufst einfach weiter"

das macht für mich den reiz am wettkampf aus. hart zu sich selbst zu sein und grenzen zu überschreiten. das laufen einer pb als solches, macht mir definitiv auch keinen spaß, aber das gefühl danach: " ich habe mich besiegt" ist das beste was meinem ego passieren kann :-)

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bei meinem ersten hm bin ich viel zu schnell losgelaufen und hatte die letzten 3-4 km auch das gefühl, als ob ich jeden moment kollabieren würde. im ziel wurde es dann besonders heftig. nach der ziellinie hätte man als finisher eine medaille UMGEHÄNGT bekommen, allerdings war das bei mir nicht mehr möglich weil ich nicht mehr gerade aus gehen konnte und auch nicht mehr ruhig stehen konnte.

bei meinem zweiten hm bin ich langsamer losgelaufen und war trotzdem am ende bei ähnlichem streckenprofil um eine viertel stunde schneller, OHNE ZU KOLLABIEREN!

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am vergangenen Wochenende habe ich als M 50 meine Bestzeit auf 10 Km um mehr als 2 Min. von 0:45:48 auf 0:43:23 verbessert und war total happy. Aber Laufen bis zur Kotzgrenze?, nein. Ich weiß gar nicht, ob ich das könnte. Vielleicht bei Erreichen einer besonderen Grenzzeit (0:40:00 o.ä. über längere Strecken). Meine Frau läuft manchmal bis zur Schwindelgrenze, auch das kann ich nicht.

Ich meine meine PB aber mal zum Anlass genommen, mir über die Zeiten meine unmaßgeblichen Gedanken zu machen. Ich glaube, Bestzeiten werden nur zum Teil beim Rennen selbst gemacht, vorbereitet werden sie im Training. Duch entsprechendes durchaus hartes Training wird der Körper in einen Zustand versetzt, der schnellere Zeiten zuläßt (besseres Ausdauerverhalten, höhere Sauerstoffaufnahme, bessere Sprintqualitäten etc.). Der gute Wettkampf ist m.E. nur die konsequente Fortsetzung des Trainings und zwar ohne, dass ich mir unbesingt die Lunge aus dem Halse renne. Wenn dann noch die Rahmenbedingungen stimmen (gute Laufstrecke, zumindest nicht viel Gegenwind, u.U. ein Konkurrent, an den ich mich ranhängen kann), dann ist eben die Bestzeit fällig.

Dementsprechend muss man auch bedenken, dass die Zeiten gar nichts aussagen über die jeweilige individuelle Anstrengung des Läufers. Mit meiner Zeit habe ich mich u.U. mehr angestrengt als der Sieger in 0:36..., genauso wie langsamere Läufer sich deutlich mehr angestrengt als ich. Es ist eben alles relativ.

Viele Grüße aus dem schönen Niedersachsen


Konkursus

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mir machen bestzeiten spass, aber nur wenn ich sie deutlich unterbiete und sie dem vorhergehenden training auch angemessen sind. lauf ich beim 10er 20sec schneller und ca. 1500 trainingskilometer sind dazwischen, find ich das ehrlich gesagt fürn arsch. und schuld ist dann das wetter oder so.
springen dafür 10min beim fast optimalen halbmarathon raus, freu ich mich auch 2 monate später noch drüber :D

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kid-a hat geschrieben:springen dafür 10min beim fast optimalen halbmarathon raus, freu ich mich auch 2 monate später noch drüber :D
Dann wirst du aber nicht mehr viele Erfolgserlebnisse in deinem Läuferleben haben. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Dann wirst du aber nicht mehr viele Erfolgserlebnisse in deinem Läuferleben haben. :hihi:
ich weiss, aber zwei hatte ich schon :P (1. HM 1:50, 2. 1:40, 3. 1:30). vielleicht sollte ich jetzt laaaange trainieren und den nächsten in 1:20 laufen? haha.

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kid-a hat geschrieben:ich weiss, aber zwei hatte ich schon :P (1. HM 1:50, 2. 1:40, 3. 1:30). vielleicht sollte ich jetzt laaaange trainieren und den nächsten in 1:20 laufen? haha.
Hallo,

am anfang gehen solche Sprünge eben noch, aber es ist ja logisch, dass man irgendwann bescheidener werden muss, weil oben die Luft eben dünner wird.

Ein Jan Fitschen wäre sicher ganz froh, wenn er seine PB über 10k mit 1500 Trainingskilometern um 20 s verbessern würde. :D

Als Schüler habe ich meine 1000m Zeit auch ne Zeitlang jedes Jahr um 10 s verbessert, aber damit war natürlich nach 4 Jahren oder so schluss, als ich bei etwa 3 min angekommen war. In der Jugend hat mich das dann schon gestört, dass es nur noch langsam voran ging.

Man sollte sich schon rechtzeitig klar machen, dass die Bestzeiten schwerer zu laufen sind, je länger man dabei ist. Bei mir ist es dieses Jahr auch noch recht einfach, weil ich jetzt erst seit 9 Monaten wieder dabei bin. Nächstes Jahr wird es meist deutlich schwerer sein, meine PB zu knacken.

Und nochwas: Wer arg viele WK macht, kann natürlich nicht so oft mit Bestzeiten rechnen. Ist auch besser, sich das einzuteilen in Vorbereitungs-WK, bei denen die Zeit nicht soo wichtig ist und Höhepunkte, bei denen dann die PB angegriffen wird.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: am anfang gehen solche Sprünge eben noch, aber es ist ja logisch, dass man irgendwann bescheidener werden muss, weil oben die Luft eben dünner wird.

Ein Jan Fitschen wäre sicher ganz froh, wenn er seine PB über 10k mit 1500 Trainingskilometern um 20 s verbessern würde. :D

Man sollte sich schon rechtzeitig klar machen, dass die Bestzeiten schwerer zu laufen sind, je länger man dabei ist. Bei mir ist es dieses Jahr auch noch recht einfach, weil ich jetzt erst seit 9 Monaten wieder dabei bin. Nächstes Jahr wird es meist deutlich schwerer sein, meine PB zu knacken.
hi,
das ist mir schon klar. lange wird die zeitenverbesserung bei mir nicht mehr in der form gehen. ich laufe seit 2 1/2 jahren, davon seit letztem sommer intensiver. sind die 40min auf 10km bei mir endlich mal geknackt, bin ich wohl um jede 10-15sec verbesserung verdammt froh. nur im moment müsste das training dafür ausreichen, einen dem training entsprechenden lauf hab ich allerdings noch nie durchdrücken können. irgendwo war immer der haken und sowas ärgert mich doch gewaltig. im HM ist langsam vorerst eine grenze erreicht, beim marathon noch lange nicht, beim 10er auch nicht.
ich meinte damit auch hauptsächlich, dass bestzeiten spass machen, wenn sie dem training angemessen sind (aktuell: meine marathon-PB-verbesserung um 4 min fand ich auch albern, betrachte ich das training davor).

grüsse

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Immer schneller werden zu wollen ist zwangsläufig ein Wettlauf mit
sich selbst. Konrad Lorentz läßt grüßen.

Ein typischer positiver Regelkreis. Es dreht sich dann halt nur
noch um "schneller" bzw. sogar "viel schneller".
Führt man das eine zeitlang konsequent fort ist Überlastung und Stress
die Folge - und der positive Regelkreis fordert weiterhin mehr und noch viel mehr...

Ich für meinen Teil will jedenfalls wenn möglich bis ins hohe Alter laufen,
da ist sowas nichts für mich...

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Tux hat geschrieben:Immer schneller werden zu wollen ist zwangsläufig ein Wettlauf mit
sich selbst. Konrad Lorentz läßt grüßen.

Ein typischer positiver Regelkreis. Es dreht sich dann halt nur
noch um "schneller" bzw. sogar "viel schneller".
Führt man das eine zeitlang konsequent fort ist Überlastung und Stress
die Folge - und der positive Regelkreis fordert weiterhin mehr und noch viel mehr...

Ich für meinen Teil will jedenfalls wenn möglich bis ins hohe Alter laufen,
da ist sowas nichts für mich...
Da muss man Tux voll und ganz Recht geben, obwohl ich erst selbst vor kurzem Blut geleckt habe.
Ein Ziel und eine Motivation kann nicht schaden, jedoch darf man die Realität nicht vergessen,
dass kann schnell zu einem ernsthaften Problem führen. :prof:
Du möchtest laufen - Was machst du dann hier :D

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kid-a hat geschrieben:hi,
sind die 40min auf 10km bei mir endlich mal geknackt, bin ich wohl um jede 10-15sec verbesserung verdammt froh. nur im moment müsste das training dafür ausreichen, einen dem training entsprechenden lauf hab ich allerdings noch nie durchdrücken können. irgendwo war immer der haken und sowas ärgert mich doch gewaltig. im HM ist langsam vorerst eine grenze erreicht, beim marathon noch lange nicht, beim 10er auch nicht.
Hallo,
also beim Marathon hast du ja auch ganz schön Pech gehabt mit der Magen-Darm-Geschichte, das war ja auch kein normales Rennen. Ich verstehe deinen Ärger auch voll und ganz. Aber du wirst bestimmt noch dein 10k-Rennen finden, an deiner Stelle würde ich einfach mal ein paar 10er und ruhig auch 5er laufen. Kann man ja eigentlich auch ganz gut in den Plan einbauen, wenn es nicht gerade direkt vorm Marathon ist. Erstmal hat bei Dir aber wohl Fürth Priorität.

Vielleicht findest du ja auch mal jemanden, der den Hasen für dich macht bei nem Zehner. Das hat ja schon einige hier zu Bestzeiten getrieben.

Aber auf nur noch 15s Verbesserungen musst du dich in deinem Alter denke ich noch nicht einstellen. Wenn du jetzt deine (Grund-)Schnelligkeit verbesserst und die Ausdauer bleibt, können da durchaus noch größere Sprünge drin sein. Ich würde es dir zutrauen!
Tux hat geschrieben: Ein typischer positiver Regelkreis. Es dreht sich dann halt nur
noch um "schneller" bzw. sogar "viel schneller".
Führt man das eine zeitlang konsequent fort ist Überlastung und Stress
die Folge - und der positive Regelkreis fordert weiterhin mehr und noch viel mehr...
So einseitig würde ich das nicht sehen. Gerade auf die längeren Strecken kann man sich noch sehr lange steigern. Der Alfathom ist auch schon in der M40 und steigert sich noch. Klar, wäre der mit 35 austrainiert gewesen, würde das nicht mehr gehen, aber von den Foris hat denn hier schon alles ausgereizt?
Man sollte es eben nicht ständig mit der Brechstange probieren und realistisch bleiben. Und ab einem gewissen Dauer der Laufkarriere muss man sich dann evtl. auch andere Ziele setzen als Bestzeiten - darüber denke ich dann nach, wenn es so weit ist. :teufel:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Tux hat geschrieben:Immer schneller werden zu wollen ist zwangsläufig ein Wettlauf mit
sich selbst. Konrad Lorentz läßt grüßen.

Ein typischer positiver Regelkreis. Es dreht sich dann halt nur
noch um "schneller" bzw. sogar "viel schneller".
Führt man das eine zeitlang konsequent fort ist Überlastung und Stress
die Folge - und der positive Regelkreis fordert weiterhin mehr und noch viel mehr...

Ich für meinen Teil will jedenfalls wenn möglich bis ins hohe Alter laufen,
da ist sowas nichts für mich...
Dass Du mit Laufleistung und PB's nichts zu tun haben willst, versuche doch Deine Weisheiten in Lauf-Karma-Thread auszustellen.

Gruß
Rolli

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silent hat geschrieben: Ein Ziel und eine Motivation kann nicht schaden, jedoch darf man die Realität nicht vergessen,
dass kann schnell zu einem ernsthaften Problem führen. :prof:

Ach, ab und zu beim Laufen die Realität zu vergessen, ist doch gar nicht so schlecht,oder? :zwinker5:

Träumen ist erlaubt :nick:
Liebe Grüße,
Volker

31
Bin am Sonntag ein 10,5km WK mit einem Durchschnittspuls von 186 geloffen. Klar war es anstrengend und ich habe immernoch Muskelkater wie die Sau.
Aber dafür das ich unter die TOP10 geloffen bin, hat es sich gelohnt, auch wenn an Lauftraining gerade nicht zu denken ist. Naja wofür gibts das Rad :D
mfg

32
Tux hat geschrieben:Ein typischer positiver Regelkreis. Es dreht sich dann halt nur noch um "schneller" bzw. sogar "viel schneller".
Führt man das eine zeitlang konsequent fort ist Überlastung und Stress
die Folge
Nein, das ist mMn kein Beispiel für "schneller". Wer zielorientiert im Sinne von leistungs-ausschöpfend traininert, der muss von Anfang an lernen, seine persönliche Leistungsgrenze zu identifizieren.
RICHTIG schnell wird nicht der, der sich kaputt trainiert, sondern der, der mit seinem machbaren Aufwand die leistung ausschöpft.

Trainingssteuerung hin zu Bestzeiten ist eben NICHT, jedes jahr mehr Kilometer zu laufen. Man kann auch Bestzeiten laufen, WEIL man weniger/langsamer trainiert!

Dieser Aspekt wird übrigens in Noakes "Lore of Running" sehr deutlich herausgearbeitet: Lesetip!

33
Ich habe heute zum ersten Mal an einem 3000er Bahnrennen teilgenommen.

Die ganze Diskussion um die Fragestellung in diesem Thread hatte mich etwas nervös gemacht. Nach dem Motto je kürzer die Distanzen umso „kotzgrenziger“ werden die Läufe, fragte ich mich natürlich, ob ich es mir antun muss.

Ich bin mit 10:39 um 9 Sekunden schneller gelaufen als nach dem Laufzeitenrechner von Daniels vorhergesagt :hurra: + so schlimm fand ich es nicht.
Die ersten Runden bin ich fast konstant gelaufen, lediglich auf den letzten 600m habe ich eine Schippe raufgelegt + fühlte etwas Druck auf dem Magen aber da war es ja überschaubar.

Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

34
cpr hat geschrieben: RICHTIG schnell wird nicht der, der sich kaputt trainiert, sondern der, der mit seinem machbaren Aufwand die leistung ausschöpft.
Da ist mit Sicherheit was dran!

Genial ist es auch, wenn man ne PB läuft und dafür nicht wirklich gezielt hintrainiert hat. :daumen:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

35
woodstock hat geschrieben: Genial ist es auch, wenn man ne PB läuft und dafür nicht wirklich gezielt hintrainiert hat. :daumen:
Ich habe im März meine 10er PB ohne gezielte Vorbereitung auf die Sekunde genau eingestellt. Ich fand das weniger genial, sondern habe mich gefragt, was an diesem Tag mit entsprechender Vorbereitung drin gewesen wäre. :-(

Andererseits natürlich schön zu wissen, daß da noch was geht. :-)

Gruß
Hendrik, plant dieses Jahr noch PBs auf allen Distanzen

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HendrikO hat geschrieben: Ich fand das weniger genial, sondern habe mich gefragt, was an diesem Tag mit entsprechender Vorbereitung drin gewesen wäre. :-(
Nun, ich sehe das ein wenig anders. Ich habe mir damals gedacht: "Das ist also wieder ein 10er, den Du am Limit gerannt bist. Wann ist denn die nächste Steigerung drin? Ist denn noch ne Steigerung drin?"

Ich gehe schon davon aus, dass ich diese PB auch mittels einer guten mentalen Einstellung erzielt habe. Kann aber auch sein, dass ich irre. Wird die Zukunft zeigen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

37
Klar machen Bestzeiten Spaß. Und wenn man häufiger Wettkämpfe läuft, wirds bei einer Bestzeit trotz guten Trainings wehtun.

Wer Bestzeiten ohne Schmerzen läuft, startet wahrscheinlich in der Kategorie
Volkslaufspaßhaber oder Ozongrenzwertbeobachter

Gruß
RioLouco
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

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Was war ich stolz, als ich meinen ersten HM in 1:51 gefinisht habe. Volksläufer im besten Sinne des Wortes. Der Wunsch einen M anständig in sub4 zu laufen wuchs. Was folgte war ein Training mit viel Freude (und manchmal auch Schmerzen) auf dieses Ziel hin arbeitend. Ehrgeizig ja, aber nicht übermäßig. Dann die große Überraschung beim zweiten HM, wußte ich könnte mich verbessern - dass es dann eine Verbesserung innerhalb von 5 Monaten um 18 min auf 1:33 wurde, hatte mich selbst überrascht. Was danach kam, nun ja, Laufen machte noch mehr Spaß aber auch der Ehrgeiz wuchs und daher sollten auch noch mehr Bestzeiten folgen - Sie folgten, aber das wunderbare Gefühl wie nach dem 2. HM kam nicht, eher die Gedanken, da wäre noch mehr drin gewesen. Kurz: Bestzeiten machen süchtig (leider sind die Steigerungen der ersten Monate auch nicht mehr in gleichem Umfang drin) - ich würde es aber auch nicht mehr missen wollen. Nach knapp einem Jahr halbwegs vernünftigen Training (und etwas mehr als zwei Jahre nach den ersten Laufversuchen) geht da auch noch sicherlich etwas. Habe irgendwo mal gelesen, man würde sich, unabhängig vom Startpunkt ca. 6 Jahre noch verbessern können. Vielleicht kommt danach mit 44/45 Jahren auch die lockere Einstellung der ersten Monate mal wieder.
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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