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extensive und intensive Intervalle

extensive und intensive Intervalle

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Hallo zusammen,

kann mir jemand den Unterschied zwischen extensiven und intensiven Intervallen erklären?

Wie stark weichen die gewählten Tempi von der aktuellen 10er PB ab? Welche Streckenlänge wird bei beiden Varianten gewählt? Wieviele Wiederholungen? Ist bei einer oder bei beiden oder bei keiner der beiden Varianten eine Gehpause zwischen den Intervallen erlaubt?

Was bringen intensive Intervalle, was soll mit extensiven erreicht werden?
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Hallo zusammen,

kann mir jemand den Unterschied zwischen extensiven und intensiven Intervallen erklären?

Wie stark weichen die gewählten Tempi von der aktuellen 10er PB ab? Welche Streckenlänge wird bei beiden Varianten gewählt? Wieviele Wiederholungen? Ist bei einer oder bei beiden oder bei keiner der beiden Varianten eine Gehpause zwischen den Intervallen erlaubt?

Was bringen intensive Intervalle, was soll mit extensiven erreicht werden?

Hi,

tja erstmal zu den Gemeinsamkeiten: Beide Trainingsformen trainieren den aerob/anaeroben Mischbereich.

Zu den Unterschieden:

Extensiv
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Wie?
----
Die extensiven Intervalle werden bis max. zur anaeroben Schwelle gelaufen. Also vielleicht 5-15sek/km langsamer als das 10km-WK-Tempo. Also TDL-Tempo. Dafür sind die Pausen sehr kurz; klassischerweise 5:1 Belastung/Pause. Der

Warum?
-------
Wie auch der TDL trainierst Du die anaerobe Schwelle. Du kannst sie durch das Training anheben. Ein klassischer TDL sollte nur ca. 20min dauern. Durch das Aufbrechen des Laufs in Intervalle kann man die Belastungszeit in diesem Bereich bei gleicher Intensität verlängern. Du kannst also einfach mehr in diesem Bereich trainieren, wenn Du Intervalle läufst. Außerdem wird gerade in den Pausen der Laktatabbau trainiert. Dazu sollte man leicht in Bewegung bleiben. M.E. reicht zügiges Gehen dafür aus.

Intensiv
======

Wie?
----
Die intensiven Intervalle werden im 10km-WK-Tempo oder sogar 5-10sek/km schneller gelaufen als ein 10km Wettkampf. Deshalb werden längere Erholungspausen gebraucht, sie liegen typischerweise bei 1:1 (Belastung:Erholung)

Warum?
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Hier trainierst Du zusätzlich auch noch Tempo, Laktattoleranz etc. Die Erholungspausen reichen nicht aus, um den Laktataufbau der Belastungszeit zu kompensieren. Damit läufst Du jede Wiederholung mit mehr Laktat im Blut. Das verbessert u.a. Deine Leidensfähigkeit im Wettkampf. Es ist das stärkste Trainingsmittel, um Deine maximale Sauerstoffaufnahme-Fähigkeit zu verbessern. Aber es zerstört auch durch die hohen Laktatpegel Deine Grundlagenausdauer. Deshalb würde ich diese Trainingsart nur gezielt als Wettkampfvorbereitung einsetzen. Intensive Intervalle machen keinen Sinn ohne Periodisierung des Trainings über das Jahr (oder Halbjahr ...).

Grüße
Andreas

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Ich würde sagen, extensive Intervalle sind z.B. 1000m-Intervalle im 5km-Renntempo. Intensive Intervalle z.B. 200-400m im 1500m-Tempo.
Erlaubt ist, was gefällt. Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind intensive Intervalle gleichbedeutend mit Wiederholungsläufen. Bei ihnen achtet man auf sauberen Laufstil und vollständige Erholung in den Pausen. Sie dienen vor allem zum Aufbau der Laufökonomie, was den Bewegungsablauf und die Kraft betrifft.
Bei den extensiven Intervallen ist die Pause ca. 50% der Laufzeit oder etwas länger (manche Trainer empfehlen bis zu 90% der Laufzeit). Ziel ist es, die max. Sauerstoffaufnahme zu optimieren (VO2max). (Dementsprechend läuft man sich hier die Lunge aus dem Hals.)
Es gibt noch eine dritte Art, das sind die Cruise-Intervals, die im Schwellentempo gelaufen werden. Die Pause beträgt hier 20% der Laufzeit. Sie ist es, die die Sache anstrengend macht. Erreicht werden soll damit das Anheben der Laktatschwelle.

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Hmmm,

jetzt haben Überläufer und ich nicht die gleiche Meinung ...

ich habe die Bezeichnung "extensiv" und "intensiv" so verwendet wie Hottenrott/Zülch (http://www.kuno-hottenrott.de/buecher_349919466X.php). Dort sind extensive Intervalle gleichzusetzen mit den "cruise intervals" nach Daniels; intensive Intervalle bezeichnen das "klassische" Intervalltraining.

Grüße
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben:Hmmm,

jetzt haben Überläufer und ich nicht die gleiche Meinung ...

ich habe die Bezeichnung "extensiv" und "intensiv" so verwendet wie Hottenrott/Zülch (http://www.kuno-hottenrott.de/buecher_349919466X.php). Dort sind extensive Intervalle gleichzusetzen mit den "cruise intervals" nach Daniels; intensive Intervalle bezeichnen das "klassische" Intervalltraining.

Grüße
Andreas
Es gibt für das Intervalltraining so viele Definitionen, wie es Trainer gibt. Offensichtlich gibt es eine deutsche und eine englische "Schule". Mir ist die englische sympathischer, da z.B. Daniels schlüssig erklärt, was er mit welchem Training trainieren will.
Wenn man den Trainingsumfang der Intervalle hinzuzieht, dann erscheinen mir die Tempoangaben von Daniels schlüssiger. Das 10km-Tempo kommt bei ihm überhaupt nicht vor (außer vielleicht man benötigt 1h für 10km, dann wäre das ungefähr das Schwellentempo).
Ich kenne die Begriffe extensive/intensive Intervalle von Wessinghage, weiß aber nicht mehr genau, wie er sie definiert (habe das Buch gerade nicht dabei), deshalb der Schnellschuß mit den Definitionen von Daniels.

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Überläufer hat geschrieben:Mir ist die englische sympathischer, da z.B. Daniels schlüssig erklärt, was er mit welchem Training trainieren will.
Wenn man den Trainingsumfang der Intervalle hinzuzieht, dann erscheinen mir die Tempoangaben von Daniels schlüssiger.

Hi,

ich bin ganz Deiner Meinung! Um woodstock weiterzuhelfen könnte man die ihre VDOT-Werte anhand ihrer letzten 10km Wettkämpfe bei Daniels nachschlagen und daraus die Tempovorgaben für die verschiedenen Trainingstempi ableiten. Ich habe das Buch derzeit nicht bei mir, kann ich aber heute Abend "nachreichen".

Grüße
Andreas

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Wer braucht dafür das Buch? Wir haben doch CarstenS.

http://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws

Allerdings halte ich das unreflektierte üernehmen von angegebenen Tempi ohne Kenntnis der Trainingsphilosophie nicht für optmal.

Gruß
Hendrik

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Hallo,

mein VDOT ist 45,6 (10er PB: 44:44min.). Mein Ziel ist es, eine Pace von ~4:40 min pro km auf die HM-Distanz zu halten.

Welche Form von Intervallen ist dazu nun gut geeignet? Letzte Woche hab ich dann wohl mal intensive Intervalle (6*1000 in 4:15 min) gemacht. Waren extrem hart.

Grundlage ist wohl vorhanden.

Was mich jetzt etwas stutzig macht: die intensiven Intervallen "killen" die Grundlagenausdauer :eek: ?! Auch wenn man nur einmal in der Woche Tempotraining macht und ansonsten einen langen Lauf (100-120 min. im GA1/GA2) und drei "normale" Einheiten (jeweils ca. 70 min. im GA1, wenn ich das durchhalte :D ).

Schneller Erfolg wäre schön, also eher Intervalle als TDL?
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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HendrikO hat geschrieben:Wer braucht dafür das Buch? Wir haben doch CarstenS.

http://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws

Allerdings halte ich das unreflektierte üernehmen von angegebenen Tempi ohne Kenntnis der Trainingsphilosophie nicht für optmal.

Gruß
Hendrik
Leider unterscheidet Carsten nicht zwischen extensiven und intensiven Intervallen. Er nennt nur Intervalle, also bei mir 4:12/km (1:41/400m) und Wiederholungsläufe, also 94.8/400m.

Ganz Deine Meinung. Leider ist Daniels auf Englisch. Ich verstehe es schon, aber da vergeht mir jedes Mal wieder die Lust beim Lesen....
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: Was mich jetzt etwas stutzig macht: die intensiven Intervallen "killen" die Grundlagenausdauer :eek: ?! Auch wenn man nur einmal in der Woche Tempotraining macht und ansonsten einen langen Lauf (100-120 min. im GA1/GA2) und drei "normale" Einheiten (jeweils ca. 70 min. im GA1, wenn ich das durchhalte :D ).

Schneller Erfolg wäre schön, also eher Intervalle als TDL?

Hi,

es hängt ganz davon ab, wie viel Zeit Du für den Formaufbau noch hast. Langsamer Formaufbau wirkt nachhaltiger; kurz und intensiv wirkt schneller, ist danach aber auch schnell wieder verpufft.

Eigentlich hast Du ja schon (zumindest fast) das Zieltempo drauf. Wenn Du Deine Laktatschwelle noch erhöhen kannst, wird es für das HM-Ziel reichen. Mein Vorschlag ist, wenn Du nur 1x pro Woche Tempotraining machst:

1. Woche: extensive Intervalle (cruise Intervals)
2. Woche: intensive Intervalle
3. Woche: TDL
4. Woche: wie 2. Woche

usw.
In den letzten Wochen vor dem Wettkampf würde ich statt der extensiven Intervalle nur noch TDLs laufen, weil Du im Wettkampf ja auch keine Gehpausen einplanst, oder :zwinker2: ?

Grüße
Andreas

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woodstock hat geschrieben:Leider unterscheidet Carsten nicht zwischen extensiven und intensiven Intervallen.
Daniels unterscheidet nicht. :zwinker5:
Extensiv/intensiv sind doch nur Worte, die dann auch noch jeder unterschiedlich verwendet und macher gar nicht.

Hier z.B. noch die Definition von Greif:
MR + 10 bis 15 sec = intensiver Dauerlauf
MR + 45 bis 60 sec = extensiver Dauerlauf
(MR = Marathontempo)
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Andi_Fant hat geschrieben:Hi,

es hängt ganz davon ab, wie viel Zeit Du für den Formaufbau noch hast. Langsamer Formaufbau wirkt nachhaltiger; kurz und intensiv wirkt schneller, ist danach aber auch schnell wieder verpufft.

Eigentlich hast Du ja schon (zumindest fast) das Zieltempo drauf. Wenn Du Deine Laktatschwelle noch erhöhen kannst, wird es für das HM-Ziel reichen. Mein Vorschlag ist, wenn Du nur 1x pro Woche Tempotraining machst:

1. Woche: extensive Intervalle (cruise Intervals)
2. Woche: intensive Intervalle
3. Woche: TDL
4. Woche: wie 2. Woche

usw.
In den letzten Wochen vor dem Wettkampf würde ich statt der extensiven Intervalle nur noch TDLs laufen, weil Du im Wettkampf ja auch keine Gehpausen einplanst, oder :zwinker2: ?

Grüße
Andreas
Wobei wir wissen sollten, wieviel Zeit woodstock für die Vorbereitung noch hat. Wenn genug Zeit vorhanden ist, dann empfielt sich eine Periodisierung. Daniels geht von der Schnelligkeit/Fertigkeit zur Ausdauer. Sein Ansatz ist es, zuerst das Bewegungsmuster zu beherrschen um es dann länger und länger auszuüben. Andere Trainer (z.B. Lydiard) gehen vom langsamen Tempo zum schnelleren.
Daniels bereitet also nach dem Grundlagentraining mit Wiederholungsläufen (ev. Bergläufen) die neuromuskuläre Grundlage (Bewegungsmuster eintrainieren, Krafteinsatz optimieren). In der nächsten Phase liegt der Schwerpunkt auf VO2max (lange Intervalle) und in der letzten Phase auf Threshold (Schwellentraining).
Lydiard macht zuerst Marathontraining (Grundlagen), dann Hügeltraining, dann anaerobes Training (ich nenne es mal "freie Intervalle", da er es dem Läufer überläßt, wie lange und wie oft er schnellen Phasen läuft) und zum Schluß Schnelligkeit, das Zusammenführen aller Grundelemente und Arbeiten an den Schwächen.

Kurz: Tipps zum Intervalltraining ergeben nur Sinn, wenn man die Saison betrachtet und sich für eine bestimmte Philosophie entschieden hat.
Um spezifische Trainingstipps geben zu können, müßten wir die läuferischen Schwächen von woodstock kennen. Prinzipiell würde ich bei HM aber den Schwerpunkt auf Schwellenläufe legen, da die meisten von uns etwas langsamer als dieses Tempo den HM laufen und die Optimierung der Schwelle a) für HM am meisten bringt und b) eine Optimierung der Schwelle auch längerfristig möglich ist (im Gegensatz zur VO2max, die sich angeblich nur um 20% steigern läßt).

Fazit: viele Schwellenläufe und Cruise-Intervals (z.B. nach 15 min Aufwärmen 5 x 5 min im Schwellentempo mit 1 min Pause, danach noch bis zu 1h locker auslaufen oder so...)

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Andi_Fant hat geschrieben: 1. Woche: extensive Intervalle (cruise Intervals)
2. Woche: intensive Intervalle
3. Woche: TDL
4. Woche: wie 2. Woche
Hi,

na, viel Zeit bleibt nicht mehr. Aber das ist bei mir normal :D .

Die Woche vor dem eigentlichen Rennen wollte ich einen anderen HM laufen, nicht auf Zeit, sondern als "verschärftes Tempotraining" :D . Welche Zielzeit sollte ich da avisieren? Eine 1:41 h (also meine PB) oder lieber noch nen Tick langsamer, um beim zweiten HM eins draufsetzen zu können?

Da wir gerade dabei sind, welche Literatur zum Thema Tempotraining auf Deutsch könnt Ihr mir empfehlen. Hal Higdon "Schneller werden" kenn ich schon.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: na, viel Zeit bleibt nicht mehr. Aber das ist bei mir normal :D .

... das habe ich mir gedacht.
woodstock hat geschrieben: Die Woche vor dem eigentlichen Rennen wollte ich einen anderen HM laufen, nicht auf Zeit, sondern als "verschärftes Tempotraining" :D . Welche Zielzeit sollte ich da avisieren? Eine 1:41 h (also meine PB) oder lieber noch nen Tick langsamer, um beim zweiten HM eins draufsetzen zu können?

Ein HM als Tempotraining finde ich deutlich zu lang. Du brauchst zur Regeneration ca. 6 Tage. Das wäre mir zu knapp, um dann ein ehrgeiziges Zeitziel zu knacken. Dann lauf' doch gleich beim ersten HM die <1:35! Oder laufe nur einen 10er am Wochenende davor; und zwar die ersten 7km im anvisierten HM-Tempo, die letzten 3km Vollgas.
woodstock hat geschrieben: Da wir gerade dabei sind, welche Literatur zum Thema Tempotraining auf Deutsch könnt Ihr mir empfehlen. Hal Higdon "Schneller werden" kenn ich schon.

Sollen wir Daniels übersetzen?

Gruß
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben: Sollen wir Daniels übersetzen?

Gruß
Andreas
:D :daumen: War das ernst gemeint? :hallo:

Hab mich schon für beide HM angemeldet. Sind Tradition. Ich kann wohl nicht anders.

Mal sehen, wie es läuft.... Der erste HM hat keine offizielle Zeitmessung, deshalb macht es ihn nicht so interessant.

<1,35h? Weit gefehlt, ich versuche erstmal in die Nähe von 1:38h zu kommen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: <1,35h? Weit gefehlt, ich versuche erstmal in die Nähe von 1:38h zu kommen.

In Deinem öffentlichen Profil steht da so eine Zeit ...


Grüße
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben:In Deinem öffentlichen Profil steht da so eine Zeit ...


Grüße
Andreas
Hmm, ist richtig ja.. Wenn ich groß bin, dann ... :rolleyes: In meinem Kopf stehen noch ganz andere Zeiten :D

Ne, Spaß beiseite. Wir wollen die Kirche im Dorf lassen... Ich denke, ich weiss, dass ich erstmal kleinere Brötchen backen muss :daumen: So schnell geht es hald leider auch nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Überläufer hat geschrieben: Kurz: Tipps zum Intervalltraining ergeben nur Sinn, wenn man die Saison betrachtet und sich für eine bestimmte Philosophie entschieden hat.
Um spezifische Trainingstipps geben zu können, müßten wir die läuferischen Schwächen von woodstock kennen. Prinzipiell würde ich bei HM aber den Schwerpunkt auf Schwellenläufe legen, da die meisten von uns etwas langsamer als dieses Tempo den HM laufen und die Optimierung der Schwelle a) für HM am meisten bringt und b) eine Optimierung der Schwelle auch längerfristig möglich ist (im Gegensatz zur VO2max, die sich angeblich nur um 20% steigern läßt).

Fazit: viele Schwellenläufe und Cruise-Intervals (z.B. nach 15 min Aufwärmen 5 x 5 min im Schwellentempo mit 1 min Pause, danach noch bis zu 1h locker auslaufen oder so...)

Hallo Überläufer,

ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gesehen.

Meine Schwächen. Na, da gibt es gleich mehrere.
1. Übermotivation, in der Folge bei regenerativen Einheiten manchmal zu schnell unterwegs.
2. Bewegungsapparat: Schienbeinkante und ITBS. Momentan nicht vorhanden, aber ich sag mal: Hat man es einmal, bekommt man es nicht wieder los.

Periodisierung:
1. Frühjahr: definitiv kein Marathon geplant. Grundschnelligkeit auf den Kurzstrecken(Mitteldistanzen) verbessern
2. Herbst: EVTL. ein Marathon. Im Vordergrund soll aber weiterhin der Ausbau der Grundschnelligkeit stehen. Der Marathon wird nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten gelaufen, sondern wenn überhaupt nur langsamer und nur dann, wenn ich es vom Bewegungsapparat her schaffe, neben dem Tempotraining eine LANGE Einheit (>2,5 Stunden-Lauf) einzubauen.
Wie gesagt, hier richte ich mich nach meinem Bewegungsapparat. Um ehrlich zu sein, hab Respekt vor der Distanz, also hier werde ich erstmal nicht meine Möglichkeiten ausschöpfen.

Ziele: schneller werden. Dabei schaffe ich es derzeit nur, eine Tempoeinheit pro Woche einzubauen. Vor kurzem habe ich auch erst meine TE von 4 auf 5 pro Woche erhöht. Warum nur eine TE pro Woche? Ich mache noch nicht wirklich lange Tempotraining. Es wird in den nächsten ein bis zwei Monaten diese Anzahl an schnellen Einheiten auch NICHT erhöht. Ich habe meine Gründe dafür (Bewegungsapparat, Übertraining).
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: mein VDOT ist 45,6 (10er PB: 44:44min.). Mein Ziel ist es, eine Pace von ~4:40 min pro km auf die HM-Distanz zu halten.
... dann wäre nach Daniels eine HM-Zielzeit von 1:39 realistisch. Mit ein wenig (Tempo-) Training auch besser, sofern Du bisher nur wenig auf Tempo trainiert hast.

Trainingsgeschwindigkeiten nach Daniels:

E-Pace (langsamer Lauf): 5:43 min/km
T-Pace (Cruise ("extensive") Intervalle, TDL, ~HM-Renntempo): 4:35min/km
I-Pace ("klassische", intensive Intervalle): 4:14min/km
R-Pace (Wiederholungsläufe): 1:35 auf 400m, 0:47 auf 200m

Du siehst, dass T-Pace ein kleines bisschen schneller ist als Dein Zieltempo. Probier' es erstmal vorwiegend damit, denn

-es bringt Dir am meisten
-es ist nicht so verletzungsträchtig wie intensive Intervalle
-es bringt Dich nicht ganz so schnell ins Übertraining
-der Effekt wirkt nachhaltiger

Du kannst ja mal alle 3-4 Wochen ein Training in I-Pace einschieben. Mehr würde ich nicht wagen. Und es müsste Dir reichen, um Dein "Etappenziel" zu schaffen.

Viel Erfolg!

Grüße
Andreas

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woodstock hat geschrieben:Hallo Überläufer,

ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gesehen.

Meine Schwächen. Na, da gibt es gleich mehrere.
1. Übermotivation, in der Folge bei regenerativen Einheiten manchmal zu schnell unterwegs.
2. Bewegungsapparat: Schienbeinkante und ITBS. Momentan nicht vorhanden, aber ich sag mal: Hat man es einmal, bekommt man es nicht wieder los.

Periodisierung:
1. Frühjahr: definitiv kein Marathon geplant. Grundschnelligkeit auf den Kurzstrecken(Mitteldistanzen) verbessern
2. Herbst: EVTL. ein Marathon. Im Vordergrund soll aber weiterhin der Ausbau der Grundschnelligkeit stehen. Der Marathon wird nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten gelaufen, sondern wenn überhaupt nur langsamer und nur dann, wenn ich es vom Bewegungsapparat her schaffe, neben dem Tempotraining eine LANGE Einheit (>2,5 Stunden-Lauf) einzubauen.
Wie gesagt, hier richte ich mich nach meinem Bewegungsapparat. Um ehrlich zu sein, hab Respekt vor der Distanz, also hier werde ich erstmal nicht meine Möglichkeiten ausschöpfen.

Ziele: schneller werden. Dabei schaffe ich es derzeit nur, eine Tempoeinheit pro Woche einzubauen. Vor kurzem habe ich auch erst meine TE von 4 auf 5 pro Woche erhöht. Warum nur eine TE pro Woche? Ich mache noch nicht wirklich lange Tempotraining. Es wird in den nächsten ein bis zwei Monaten diese Anzahl an schnellen Einheiten auch NICHT erhöht. Ich habe meine Gründe dafür (Bewegungsapparat, Übertraining).
Da Du eher zur Spontanheit zu neigen scheinst, tue ich mir mit Empfehlungen schwer. Falls Du bei den regenerativen Einheiten zu schnell bist, hast Du die Möglichkeit entweder Crosstraining zu machen (z.B. Radfahren) oder die Intensität am Vortag zu erhöhen, wobei bei 4-5 Einheiten eigentlich eh kaum Platz für echte regenerative Einheiten bleibt.
Zum Bewegungsapparat: Schienbeinkantensyndrom hatte ich auch einmal, wenn auch nicht sehr heftig. Bei mir war die Ursache - neben der zu schnellen Umfangs- und Intensitätssteigerung -, daß ich die Schritte bei den schnellen Einheiten zu weit nach vor und zu wenig nach hinten gesetzt habe. Also, nicht so weit nach vor greifen, dafür hinten besser abstoßen. Es gibt da eine Lauf-ABC-Übung, die ich selbst gerade ausprobiere, und das ist der Sprunglauf. Jeder Schritt ist ein kräftiger, einbeiniger Sprung. Wirkt sehr dynamisch und "gefährlich".
ITBS hatte ich in meiner Anfangszeit. Hier kann es sein, daß sich Deine Schritte "überkreuzen" (muß nicht sein). Manchmal ist eine Dysbalance zwischen Abduktoren und Adduktoren die Ursache. Beim Krafttraining auf die Seite legen und das obere gestreckte Bein mehrmals langsam anheben (Abduktorenkräftigung). Mir hat die Dehnung beider Muskelbereiche geholfen. Ich sehe dabei so komisch aus, daß ich es hier nicht beschreiben kann.

Zu Deinen Zielen: Das sind keine Ziele. Sie sind nicht spezifisch genug. Du kannst nicht einfach "schneller" werden, Du kannst nur auf einer bestimmten Distanz schneller werden. Je nach Distanz mußt Du unterschiedliche Körpersysteme trainieren (Laktatschwelle für HM, VO2max für 10km, Fettstoffwechsel für Marathon, Kraft und Schnelligkeit für den Sprint, anaeroben Stoffwechsel für die Mitteldistanzen). Natürlich kann man überall ein bißchen schneller werden. Wenn Du jünger als 30 bist, würde ich mich an Deiner Stelle nicht auf den Marathon konzentrieren, außer Du bist das große Ausdauertalent. Wenn Du jünger als 20 bist, würde ich es mit der Mittelstrecke versuchen.
Es ist halt so eine Henne und Ei Problem. Man soll eine saubere Technik erlernen bevor man versucht, sie ausdauernd auszuüben, aber man zugleich eine gute Grundlage haben. Daniels - von dem ich sehr viel halte, wie unschwer zu übersehen ist - versucht diesen "Spagat" mit Beschleunigungsläufen (Strides) während des Grundlagentrainings zu schaffen. Ich habe nach gesundheitlichen Problemen im Winter fast bei Null wieder angefangen ganz bescheiden mit reinem Grundlagentraining. Nach einigen Wochen habe ich jedesmal nach dem Training zuerst 2 Strides gemacht. Die Woche darauf dann 3 usw. Nun bin ich bei 5 Strides und wenn ich bei 8 angelangt bin, ist das Grundlagentraining zu Ende. Strides sind kurze Antritte von etwa 20-30 Sekunden. Man beschleunigt langsam bis fast Maximalgeschwindigkeit. Ziel ist es nicht zu sprinten, sondern an seiner Koordination zu arbeiten. Du kannst z.B. jedes Mal auf etwas anderes achten oder etwas hinzunehmen (z.B. zuerst die Kopfhaltung, dann kommt die Armhaltung dazu, dann der Fußaufsatz, dann das Abstoßen von hinten usw.). Der Vorteil dabei ist, daß die Strides zwar anaerob aber dafür alaktazid sind, dh. es bildet sich kaum Laktat und die Grundlage bleibt erhalten. Mit dieser bewußteren Technik kannst Du dann in die Intervalle gehen, und die Shinsplints sollten eigentlich nicht mehr auftauchen oder zumindest milder werden, vorausgesetzt, Du bist die Strides wirklich sauber gelaufen. Daniels sagt auch, wenn man eine neue Art von Training ausprobiert, soll man ihr eine faire Chance von etwa 6 Wochen geben. Erst dann zeigen sich die ersten nachhaltigen Adaptionen.
Zum Schluß: Suche mal nach sogenannten SMARTen Zielen. Wenn Du weißt, was das ist, such Dir eines und arbeite darauf hin. Das bringt auch was für's echte Leben ;-).

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Hallo,

vielen Dank, Andreas, für der Ermittlung der Trainingsgeschwindigkeiten nach Daniels´und Deine Tipps.

Vielen Dank, Überläufer, für Deine Tipps im Hinblick auf Shin splint und ITBS. Wie gesagt, ich hatte diese Probleme früher. Gerade die von Dir beschriebenen Übungen zur Kräftigung der Abduktoren mache ich zweimal in der Woche. Dadurch ist es mir gelungen, ITBS in den Griff zu bekommen, auch wenn ich merke, dass das Illiotibialband v.a. rechts immer noch arg unter Spannung steht. Die Übungen fangen das bislang immer sehr gut auf :daumen:

Mit der Schienbeingeschichte hatte ich auch sehr lange zu kämpfen. Glücklicherweise hab ich aber einen geeigneten Orthopäden gefunden, der mir ein paar gute Tipps gab. Z.B. keine all zu großen Schritte machen, lieber die Frequenz erhöhen. Zudem immer versuchen, die Füße möglichst gerade aufzusetzen, also keine V-Stellung.

Derzeit sind beide Wehwehchen kein Problem, aber dennoch bin ich einfach auf der Hut. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Und übertreiben muss man es ja nicht.

Zum Thema Ziele: Danke, die Einschätzung meines Alters ist sehr schmeichelhaft, trifft aber nicht mehr zu (bin 32 Jahre). Das fällt mir nun wirklich schwer, da ein Ziel zu formulieren. Zeitenziele hab ich im Kopf, aber wo soll ich priorisieren? Eigentlich will ich die 10er richtig schnell laufen können (also z.B. eine 43:x oder eine 42:x; und ich weiß, dass das noch ewig dauern kann, bis ich da wieder einen Leistungssprung erwarten kann). Dennoch will ich diese Grundschnelligkeit auch gleichzeitig mit in die HM-Distanz "mitnehmen", also dann im HM eine entsprechende Zeit laufen.

Das Problem ist wahrscheinlich, dass es 10er gibt wie Sand am Meer und dass HM nicht sooo oft angeboten werden (ich finde es irgendwie beruhigend, dass ich es gleich nochmal probieren könnte, wenn es denn bei einem Versuch nicht klappen sollte mit der PB).

Die Marathondistanz ist mir ehrlich gesagt nicht wichtig. Ich würde derzeit einen Marathon "mitnehmen"-entsprechendes Training vorausgesetzt-, weil ich mir davon langfristig eine Verbesserung auf den Unterdistanzen versprechen würde.

Wenn Du mit SMART-Zielen das meinst, was ich unter Wikipedia gefunden habe, dann gebe ich Dir vollkommen recht. Das Problem ist nur, endlich, endlich läuft es mal vom Bewegungsapparat her einigermaßen, die Mitteldistanzen (also bis zum HM) machen mir irre viel Spaß (sollte ich wirklich mal im Wettkampf leiden, ist das spätestens im Ziel vergessen, ob es nun eine PB war oder nicht), und ja, da ist es wieder: Geduld braucht man als Läufer. Ich weiss das. Und auf sich selbst aufpassen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: Zum Thema Ziele: Danke, die Einschätzung meines Alters ist sehr schmeichelhaft, trifft aber nicht mehr zu (bin 32 Jahre). Das fällt mir nun wirklich schwer, da ein Ziel zu formulieren. Zeitenziele hab ich im Kopf, aber wo soll ich priorisieren? Eigentlich will ich die 10er richtig schnell laufen können (also z.B. eine 43:x oder eine 42:x; und ich weiß, dass das noch ewig dauern kann, bis ich da wieder einen Leistungssprung erwarten kann). Dennoch will ich diese Grundschnelligkeit auch gleichzeitig mit in die HM-Distanz "mitnehmen", also dann im HM eine entsprechende Zeit laufen.
Hallo,

dann sind die Ziele eigentlich doch relativ eindeutig. Nimm dir ruhig die 42:x vor, auf dem weg dahin knackst du aber erst die 44er Marke. Wenn du den TrainingsUmfang nicht senkst, wird sich das auch positiv auf den HM auswirken. Und um dein Ziel von 1:35 oder auch nur 1:38 zu erreichen, wirst du wohl schon eine schnellere 10k Zeit hinlegen müssen.

Du könntest auch ganz simpel wöchentlich abwechselnd Intervalle im 5km, 10km, und HM-Tempo (bzw ein klein wenig schneller) trainieren. Die 4. Woche machst du nur die halbe Zahl wiederholungen im 10k Tempo, dafür einen 10er WK am Wochenende. Dann gehts wieder los, HM-Tempo, 10er, 5er, 10er. Du könntest auch immer das Tempo zweimal machen in den 4 Wochen, das beim nächsten WK dran ist. Wenn kein WK angesagt ist, vielleicht nur zwischen HM und 10er oder 5er Tempo wechseln.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Einspruch und Aufbauendes

Mitteldistanzen sind etwa 800m-1500m, manche rechnen auch die 3000m noch dazu. Alles darüber heißt Langdistanz, alles länger als Marathon "Ultra".

Es ist leichter auf 10km zu trainieren und einen HM mitzunehmen als einen Marathon.
Viele (Profi-)Läufer trainieren angeblich hauptsächlich auf 10km oder Marathon und nehmen den HM als Überdistanz oder als Testlauf mit.
Wenn Du Dich auf die 10er konzentrieren willst, dann würde ich einen 10er zwischen September und Anfang November (später kann es kalt und rutschig werden) als Saisonhöhepunkt anvisieren. Dann rechnest Du zurück bis jetzt und zählst die Wochen und dividierst sie durch 4. Ideal wäre eine Zahl zwischen 4 und 6.
In der ersten Phase machst Du lockere Läufe und ein paar von den oben beschriebenen Strides.
Die zweite Phase wird noch lustiger. Da könntest Du so Wiederholungsläufe, wie z.B. 10-12 x 200 m mit 200 m Trab, oder 4 x 200 + 2 x 400 + 1 x 800 + 2 x 400 + 4 x 200 im von Andi beschriebenen R-Tempo laufen. Falls Du Kraft für eine 2. schnelle Einheit in der Woche hast, kannst Du entweder einen Tempolauf oder Cruise-Intervals (5 x 5 min + 1 min Trab) laufen.
In der dritten Phase kommen dann die langen Intervalle. Mehrere Wiederholungen 4-5min im I-Tempo, falls die Kraft noch reicht, einen Tempodauerlauf (20min) als 2. schnelle Einheit in der Woche.
In der vierten Phase dann würde ich den Tempolauf auf 30-40 min ausdehnen, dafür etwas langsamer (aktuelles (!) HM-Tempo) laufen. Falls Du noch Geist für eine zweite schnelle Einheit hast, kannst Du da so Sachen machen, wie 4 x 200m R-Tempo + 200m Trab + 3 x 1000m I-Tempo mit 2 min Trab + 2 x 400m R-Tempo mit 400m Trab.
Dazu sollte 1 x pro Woche ein längerer Lauf kommen (um die 20 km). Bei den schnellen Sachen kann man leicht überziehen. Wenn Du die restlichen Einheiten mit lockeren Läufen füllst, dann sollte die Summe aller R-Tempo-Einheiten der Woche ca. 6% des Wochenumfanges nicht überschreiten und beim I-Tempo sollte bei ca. 8% Schluß sein.
Die oben beschriebenen Einheiten setzen daher einen gewissen Mindestumfang voraus. Wenn Du den nicht hast, würde ich dementsprechend weniger Wiederholungen machen und das Tempo und die Distanz der Wiederholungen gleich lassen (also z.B. nicht 4 x 300 statt 4 x 400, sondern lieber 3 x 400m).
Wenn Du Wettkämpfe läufst, kannst Du die schnelle Einheit der Folgewoche ersetzen durch lockeres laufen (auch ein Wettkampf ist ein Training - nur genauer vermessen). Betrachte diese Wettkämpfe als Vorbereitungs- bzw. Trainingswettkämpfe für "den großen Tag".
Für den 10er sind die I-Einheiten die wichtigsten. Die solltest Du auf keinen Fall versäumen. Wenn Du bei der letzten Wiederholung das Gefühl hast, Du willst die Welt inhalieren, dann waren sie richtig gelaufen ;-).

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Überläufer hat geschrieben: Für den 10er sind die I-Einheiten die wichtigsten. Die solltest Du auf keinen Fall versäumen. Wenn Du bei der letzten Wiederholung das Gefühl hast, Du willst die Welt inhalieren, dann waren sie richtig gelaufen ;-).
Hehe. Sehe ich genauso. 10k Tempo ist eben schon intensiv, nach Horwill ja 90% aerob im Vergleich zum 94% aeroben HM-Tempo. Diese Prozentzahlen erwecken aber den falschen Eindruck, der gefühlte Unterschied ist eben deutlich größer, wahrscheinlich auch gerade für die langsameren Läufer. Und mit dem intensiven 10k Tempo haben viele hier Probleme, wie sich in letzter Zeit zeigt. Das Tempo muss eben auch geübt werden.

Btw. will ich die 3k mittlerweile eher zu den Mittelstrecken zählen, obwohl es ja offiziell Langstrecke war (und noch ist?). Einfach, weil in der Spitze diese Sachen so schnell gelaufen werden und die 400m an die Sprinter abgegeben wurden, deswegen brauchen wir eine Mittelstrecke als Ersatz, das sind die 3000. Oder nennen wir die 3k Schwellenstrecke? :confused: Aber eigentlich ist das ja ganz unwichtig... :zwinker5:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

26
DerC hat geschrieben:Hehe. Sehe ich genauso. 10k Tempo ist eben schon intensiv, nach Horwill ja 90% aerob im Vergleich zum 94% aeroben HM-Tempo. Diese Prozentzahlen erwecken aber den falschen Eindruck, der gefühlte Unterschied ist eben deutlich größer, wahrscheinlich auch gerade für die langsameren Läufer. Und mit dem intensiven 10k Tempo haben viele hier Probleme, wie sich in letzter Zeit zeigt. Das Tempo muss eben auch geübt werden.
Das erlebte ich am letzten Sonntag, als ich einen 10er aus dem Grundlagentraining heraus gelaufen bin. Das hat eher einem Tempolauf geähnelt. Ich hoffe, daß ich nach dem Beginn des Intervalltrainings mein Seitenstechen (Richtung Leber) wieder in den Griff bekomme. Das hat mich gegen Ende ziemlich ausgebremst und das kenne ich vom letzten Jahr eigentlich nicht. (Ich vermute mal, das hat etwas mit dem Leberstoffwechsel zu tun - nein, nicht der mit dem Alkohol).

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Hallo zusammen,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Wie ich entnehmen kann, geht es Überläufer im ersten Schritt darum, den Laufstil zu verbessern/ ökonimisieren.

Dazu habe ich noch eine Frage:

Von einem Lauffreund weiß ich, dass ich beim schnellen Laufen (dann wenn die Beine müde werden) rechts überproniere. Ich war schon immer ein leichter Überpronierer rechts, hab es aber wohl beim langsamen/ kontrollierten Laufen sehr gut unter Kontrolle.

Wie kann ich der Überpronation beim schnellen Laufen entgegen treten? Ich trage Neutralschuhe. Momentan habe ich durch diese Überpronation minimale Probleme mit der rechten Ferse.

Können die kurzen Antritte (Strides) hier helfen?
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Wenn es wirklich nur beim schnellen Laufen ist, dann könnte es vielleicht nur ein muskuläres Problem sein. Dann sollten Lauf-ABC, Strides und etwas Fußgymnastik (Kippelbretter, Kreisel, Seilspringen) helfen. Auch Waldläufe könnten die Muskulatur stärken (an den Grundlagentagen). Es ist halt die Frage, ob Du "nur" überpronierst oder ob Du deswegen auch Schmerzen oder andere Probleme hast.

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Überläufer hat geschrieben:Wenn es wirklich nur beim schnellen Laufen ist, dann könnte es vielleicht nur ein muskuläres Problem sein. Dann sollten Lauf-ABC, Strides und etwas Fußgymnastik (Kippelbretter, Kreisel, Seilspringen) helfen. Auch Waldläufe könnten die Muskulatur stärken (an den Grundlagentagen). Es ist halt die Frage, ob Du "nur" überpronierst oder ob Du deswegen auch Schmerzen oder andere Probleme hast.
Man kann sich beim Laufen leider nicht selbst beobachten. Es wurde mir aber bestätigt, dass ich nicht bei GA1-Läufen, sondern nur beim schnellen Laufen, so z.B. im Intervalltraining bei der x. Wiederholung rechts überproniere.

Ich schätze, es handelt sich um ein muskuläres Problem, eine Übermüdungserscheinung. In der Folge "zwickt es" in der rechten Ferse/ beim rechten Fußgelenk; mal auf der Innenseite (meistens), aber auch mal auf der Außenseite. Früher wurde dadurch auch schon mal Shin Splint ausgelöst, das ist aber derzeit nicht der Fall.

Das Problem ist nicht akut, aber doch vorhanden.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

30
woodstock hat geschrieben:Ich schätze, es handelt sich um ein muskuläres Problem

Das würde auch ich vermuten. Vielleicht hilft eine Aktivierung der Fußmuskulatur? Bei mir hat dieses Videomaterial und anschliessendes Üben geholfen. Bin dadurch sogar etwas schneller geworden -- ohne extensive oder intensive Intervalle und mit geringem Laufumfang.

Grüße
Andreas

Intervalle

31
Im Prinzip habe ich ein ähnliches Problem, weshalb ich meine Frage mal hier dranhänge.

Da ich es auch nicht mag, habe ich bisher auf wirkliches Intervalltraining verzichtet. Um eine wirkliche Leistungssteigerung zu erzielen werde ich aber nicht mehr drum rum kommen.
Meine Recherchen zu dem Thema waren bislang aber nicht wirklich befriedigend, da mir entweder die aktuellen Basiswerte für einen 10er fehlen oder die sonstigen geforderten Werte.
Als bekennender Pulsuhrläufer weiß ich, dass mein Maxpuls bei 181 liegt.

Der Einfachheit halber bin ich also auf den Sportplatz gegangen. Nach zwei Runden einlaufen bin ich dann jeweils eine Runde (400m) zügig gelaufen, also 90-95% HFmax, und dann eine Runde nur flott, ca. 80-85% HFmax. Das Ganze dann fünf Mal mit zwei Runden auslaufen.

Frage jetzt an die Experten: liege ich damit richtig? Wie kann ich darauf aufbauen?

Meine Uhr gibt leider keine Zwischenzeiten an, weshalb ich mit den Paceempfehlungen und ähnlichen Dingen nichts anfangen kann.

Gruß

Peter
PB 2006: M 3:30:33, HM 1:43:03, 10 KM 44:03


09.05.2010 Maratona del Custoza 04:01:38
06.06.2010 Schlössermarahton Potsdam 04:10:28
26.09.2010 Berlin Marathon

Kein existentieller Trübsinn, der nicht von einer veritablen Katastrophe im Handumdrehen geheilt würde. Michael Klonovsky

32
Rückenwind hat geschrieben:[...] Nach zwei Runden einlaufen bin ich dann jeweils eine Runde (400m) zügig gelaufen, also 90-95% HFmax, und dann eine Runde nur flott, ca. 80-85% HFmax. Das Ganze dann fünf Mal mit zwei Runden auslaufen.

Frage jetzt an die Experten: liege ich damit richtig? Wie kann ich darauf aufbauen?

Meine Uhr gibt leider keine Zwischenzeiten an, weshalb ich mit den Paceempfehlungen und ähnlichen Dingen nichts anfangen kann.

Gruß

Peter

Hallo Peter,

vergiss die Pulsuhr. Die Intervall-Belastungen sind so kurz, dass der Puls während der Belastungszeit ständig steigt. Bei intensiven Intervallen läufst Du sogar schneller als Dein maximales Dauertempo ... Du würdest also Deine max. HF überschreiten, wenn Du weiterlaufen würdest. Das geht natürlich nicht, Du müsstest abbrechen.

Du kannst Intervalle nur nach Zeit und Strecke steuern. Evtl. auch nach "gefühlter Anstrengung".

Wenn Deine Pulsuhr keine Zwischenzeiten erlaubt, so könntest Du die 400m ja immer zur vollen Minute starten:

1. Wiederholung:
-Start: Uhr zeigt z.B. 00:24:00 (hh:mm:ss)
-Ende: Uhr zeigt 00:25:40 (dann hast Du für den 400er 1:40 gebraucht)
-Erholung: die Restzeit, bis 3min seit dem Start vergangen sind (das wären 1:20)

2. Wiederholung:
-Start: Uhr zeigt 00:27:00
-Ende: Uhr zeigt 00:28:38
-Erholung: ... diesmal 2sek länger (das ist die Belohnung für die bessere Laufzeit :) )

...

Grüße
Andreas

33
Andi_Fant hat geschrieben:Hallo Peter,

vergiss die Pulsuhr.
Wenn ich nach meinen Intervallen aber sehen will, wie lange und wie hoch ich oberhalb meiner IAS gelaufen bin, dies dann in meiner Rechner-Laufstatistik eintragen und vielleicht auch noch zur Steuerung oder Ermittlung der Geschwindigkeit künftiger Intervalle benutzen will, dann sollte ich sie zumindest dabei haben und während der Intervalle lediglich als Stoppuhr benutzen.

So mache ich das nämlich. :teufel:
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

34
Hallo,

ich glaube Andi wollte Peter davor bewahren, sich in einem Intervalltraining zuviele Gedanken über den Puls zu machen. Es könnte sein, dass dieser im Laufe des Intervalltrainings steigt.

Es soll ja auch so Kandidaten geben, die extensive "Intervalle" im aeroben Bereich laufen.... :peinlich: Wie mich zum Beispiel.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

35
Hallo Andreas,

vielen Dank für den Tipp. Ob die 2 Sekunden den Braten wirklich fett machen? :D

Ich habe auch deshalb gefragt, weil allen Plänen für Intervalle von 200 m, 600 m oder 1000 m die Rede ist, aber nie von 400 m, was sich auf einem Platz eigentlich nahezu aufdrängt.

Gruß

Peter
PB 2006: M 3:30:33, HM 1:43:03, 10 KM 44:03


09.05.2010 Maratona del Custoza 04:01:38
06.06.2010 Schlössermarahton Potsdam 04:10:28
26.09.2010 Berlin Marathon

Kein existentieller Trübsinn, der nicht von einer veritablen Katastrophe im Handumdrehen geheilt würde. Michael Klonovsky

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Rückenwind hat geschrieben:[...] aber nie von 400 m, was sich auf einem Platz eigentlich nahezu aufdrängt.

Hallo Peter,

ja, einerseit merkwürdig. Wo die 400m doch das "klassische" Intervall für intensive Intervalle sind. Zumindest für Leute, die bis 5km trainieren.

Andererseits ist eine Belastungsdauer von mindestens 3min günstig, da der Stoffwechsel ein paar Minuten braucht, um in den Bereich den maximalen Sauerstoffaufnahme zu gelangen (und die soll ja durch dieses Training angesprochen werden). Deshalb ist es im Training für Distanzen >5km üblich, längere Teilstrecken zu laufen, im Bereich von 800m-1600m. Je nachdem, wie schnell man ist. Bei intensiven Intervallen sollte die Belastungszeit 5min nicht überschreiten!

Gruß
Andreas

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Rückenwind hat geschrieben:Im Prinzip habe ich ein ähnliches Problem, weshalb ich meine Frage mal hier dranhänge.

Da ich es auch nicht mag, habe ich bisher auf wirkliches Intervalltraining verzichtet. Um eine wirkliche Leistungssteigerung zu erzielen werde ich aber nicht mehr drum rum kommen.
Meine Recherchen zu dem Thema waren bislang aber nicht wirklich befriedigend, da mir entweder die aktuellen Basiswerte für einen 10er fehlen oder die sonstigen geforderten Werte.
Als bekennender Pulsuhrläufer weiß ich, dass mein Maxpuls bei 181 liegt.

Der Einfachheit halber bin ich also auf den Sportplatz gegangen. Nach zwei Runden einlaufen bin ich dann jeweils eine Runde (400m) zügig gelaufen, also 90-95% HFmax, und dann eine Runde nur flott, ca. 80-85% HFmax. Das Ganze dann fünf Mal mit zwei Runden auslaufen.

Frage jetzt an die Experten: liege ich damit richtig? Wie kann ich darauf aufbauen?

Meine Uhr gibt leider keine Zwischenzeiten an, weshalb ich mit den Paceempfehlungen und ähnlichen Dingen nichts anfangen kann.

Gruß

Peter
Hallo!
Zwei Runden Einlaufen ist ein bißchen knapp. 15-20min (2-3km) sollte es schon sein. Ebenso das Auslaufen.
Ohne Stoppuhr heißt das Ganze dann Fahrtspiel. Das heißt nicht, daß es weniger nützlich ist. So ist halt die Terminologie. So gesehen paßt das schon so. Schau halt, daß die Gesamtdistanz der schnellen Teile 6-8% des Wochenumfanges nicht überschreitet.
Intervalltraining ist "the icing on the cake", wie es im englischen Sprachraum heißt. Der Kuchen, das ist das Grundlagentraining.

38
nikmems hat geschrieben: [...] wie lange und wie hoch ich oberhalb meiner IAS gelaufen bin [...]

Der Puls hat eine brauchbare Korrelation zur IAS nur dann, wenn er einen stationären Zustand erreicht hat. Das ist beim Intervalltraining nie (!!!) der Fall, ausser Du läufst z.B. 3km lange Teilstrecken als extensive Intervalle im Bereich der IAS. Dann mag es gegen Ende der Belastung einen konstanten Puls geben.

Klar, man kann anhand der aufgezeichneten Pulswerte mehrere gleichartige Intervalltrainings vergleichen und daraus Schlüsse auf die Formveränderung ziehen -- oder doch nur aufs Wetter? Ich habe aufgehört, diese Analysen bis ins Detail zu treiben. Dann habe ich mehr Zeit zum trainieren :teufel: .

Grüße
Andreas

39
Rückenwind hat geschrieben:Hallo Andreas,

vielen Dank für den Tipp. Ob die 2 Sekunden den Braten wirklich fett machen? :D

Ich habe auch deshalb gefragt, weil allen Plänen für Intervalle von 200 m, 600 m oder 1000 m die Rede ist, aber nie von 400 m, was sich auf einem Platz eigentlich nahezu aufdrängt.

Gruß

Peter
Kennst du alle Pläne :teufel:
400 m sind auch für 10 km WK gut, sogar für HM oder Marathon, z.B am Anfang einer Vorbereitung, weil
a. du noch nocht so schnell auf längeren Distanzen bist
b. 400 m moderate erste Tempoläufe sind
c. im M oder HM Tempo erste Reize setzen
d. das Tempogefühl schulen
e. um den Laufstil zu verbessern, bzw. zu überprüfen

deine 400 m Intervalle würde ich umdrehen ( ohne Messung Hfr ) die ersten 400 im 10 km Tempo, die zweiten im 5 km Tempo, dann Trab so 400 - 600 m
Oder 400 erst im 5, dann anschließend im 3 km Tempo, Trab da dann 600 - 800 m.

Alfa
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

40
Andi_Fant hat geschrieben:Der Puls hat eine brauchbare Korrelation zur IAS nur dann, wenn er einen stationären Zustand erreicht hat. Das ist beim Intervalltraining nie (!!!) der Fall, ausser Du läufst z.B. 3km lange Teilstrecken als extensive Intervalle im Bereich der IAS. Dann mag es gegen Ende der Belastung einen konstanten Puls geben.
Es geht mir nicht darum, ob es einen konstanten Puls gibt.

Wenn ich aber 10 400er laufe und bei der Auswertung feststelle, dass ich zu keiner Zeit oberhalb meiner IAS war, sollte ich dringend die Geschwindigkeit erhöhen oder ich mach halt weiter kein Intervalltraining. :teufel:
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

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nikmems hat geschrieben:Es geht mir nicht darum, ob es einen konstanten Puls gibt.

Wenn ich aber 10 400er laufe und bei der Auswertung feststelle, dass ich zu keiner Zeit oberhalb meiner IAS war, sollte ich dringend die Geschwindigkeit erhöhen oder ich mach halt weiter kein Intervalltraining. :teufel:
Aber täusche Dich nicht: auch solche von Dir beschriebenen Intervalle können in die Beine gehen. Auch wenn es während der Belastung nicht so aussieht, sich nicht so anfühlt....

Eine andere Möglichkeit wäre, die Streckenlänge bei gleicher Geschwindigkeit zu erhöhen und die Pause zu kürzen, dann gehts schon irgendwann mal in den Bereich der IANS, auch wenns nur extensive Intervalle gewesen sein sollten :teufel:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

42
Alfathom hat geschrieben:Kennst du alle Pläne :teufel:

Wahrscheinlich bezieht sich Peter auf die "üblichen" Pläne, die für die letzten 8-12 Wochen vor einem Wettkampf gedacht sind. Da findet man in der Tat nicht so viele 400er.

In einem "vernünftigen", zyklisierten Plan über mindestens 4, eher 6 Monate, würde man die 400er eher wiederfinden. Aus den Gründen, die Alfathom ja schon genannt hat.

Gruß
Andreas

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woodstock hat geschrieben:Eine andere Möglichkeit wäre, die Streckenlänge bei gleicher Geschwindigkeit zu erhöhen und die Pause zu kürzen, dann gehts schon irgendwann mal in den Bereich der IANS, auch wenns nur extensive Intervalle gewesen sein sollten :teufel:
Dafür lauf ich ja im Wechsel 800er und auch 2000er. :teufel:
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

44
nikmems hat geschrieben:Dafür lauf ich ja im Wechsel 800er und auch 2000er. :teufel:

Und ich liebe 1000er intensiv gelaufen, dann weiss ich danach, was ich gemacht habe :teufel: :geil:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika
Gesperrt

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