Zum Nichtstun verdammt

Nun sitze ich hier und habe viel Zeit und weiß nicht so richtig, was ich mit dem Tag anfangen soll. Nun erstmal von Anfang an. In Hamburg bin ich locker den Marathon in einer für mich guten Zeit gelaufen, zur Belohnung ging es mit meiner Laufgruppe zum Kuchenessen(das hatten wir uns verdient). Beim Aufstehen trat ich auf das Tischbein und knickte um, ich hatte große Schmerzen, aber ich verdrängte sie, da wir ja noch einiges vorhatten. Ich hutschte eine Woche durch die Gegend und am Sonntag wollte ich das erste Mal wieder laufen, es ging und danach wieder Schmerzen. Na gut sagte ich mir das Training ist gelaufen und ich machte mal nichts außer Radfahren. 10 Tage vor dem Rennsteig machte ich noch einen langen Lauf, aus den geplanten 30 km sind aber nur 25 geworden, da ich wieder starke Schmerzen hatte. Nach längerem Überlegen sagte ich mir, gut dann laufe ich erst wieder zum Rennsteig. Gesagt getan, es ging um 6 Uhr los und ich spürte einen leichten Schmerz, den ich aber nicht wahrnehmen wollte. Ab km 30 wurde der Schmerz immer stärker und er zwang mich immer wieder zu Gehpausen, aber der Rennsteig entschädigte mich für meine Schmerzen und ich möchte diesen Lauf nicht missen. Nach 9 h kam ich total glücklich ins Ziel. Am Abend und am Sonntag konnte ich kaum noch laufen. Bis ich dann doch mal zum Arzt bin und er mir nach den Röntgen mitteilte, das ich mir in Hamburg das Wadenbein gebrochen hatte, Wie bekloppt muss man sein das man das nicht merkt oder haben wir alle nur unser Ziel vor den Augen, was wir unbedingt und um jeden Preis erreichen wollen. Vielleicht sollte ich doch mal auf den Schmerz hören. Nun sitze ich hier mit meinen Gips….

Gruß Jens

Keine schöne Geschichte. Unglaublich, dass Du mit nem gebrochenen Wadenbein den Rennsteig gelaufen bist oder hat es dem Bein den Rest gegeben?

Auf jeden Fall mal gute Besserung. Die Zeit wird vorbeigehen ....

Er sagte das der Bruch schon ein paar Tage alt ist. Wie er das sieht, keine Ahnung, habe selbst nur den Bruch erkannt.

Hallo Jens,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Man hat Ehrgeiz, hat ein Ziel vor Augen und will es unbedingt erreichen. Man fühlt sich gut, ist fit und motiviert. Da passen Schmerzen einfach nicht in den Plan, Du verdrängst sie und es geht trotzdem irgendwie (Du bist ja nicht der erste Läufer, der mit einer erheblichen Verletzung gelaufen bist).

Für einen Aussenstehenden bist Du natürlich irre. Wie kann man nur so unvernünftig sein.

Zweifelsohne haben Sie Recht, die das sagen. Aber ehrlich, wenn ich mein Leben lang immer nur vernünftig gehandelt hätte... Ich hätte sicherlich viel weniger Spaß gehabt.

Trotzdem: Mein Verständnis hast Du, weil ich Dein Verhalten sehr gut nachvollziehen kann. Für Deinen Wadenbeinbruch wünsche ich Dir gute Besserung. Alles Gute.

Viele Grüße
Bogart

Bogart hat geschrieben:Trotzdem: Mein Verständnis hast Du, weil ich Dein Verhalten sehr gut nachvollziehen kann.

Ich stimme absolut zu, auch wenn es noch so verrückt ist.

Bogart hat geschrieben:
Für einen Aussenstehenden bist Du natürlich irre. Wie kann man nur so unvernünftig sein.

Viele Grüße
Bogart

Ich denke, wenn wir nicht ein wenig irre wären, würden wir auch nicht solche Strecken laufen. Wahrscheinlich kann mich auch nur ein Läufer verstehen.

Fräse hat geschrieben:Wahrscheinlich kann mich auch nur ein Läufer verstehen.

Absolut! Das gilt aber wohl für alle Dinge des Lebens.

Viele Grüße
Bogart

Mensch Jens,
tut mir sehr Leid, in welcher Situation Du nun bist! Wie lange wirst Du den Gips denn nun tragen müssen?
Wünsche Dir auf alle Fälle gute Besserung und dass Du möglichst bald wieder mit dem Laufen loslegen kannst!
Ach ja, und den Rennsteig zu überstehen mit so einer Verletzung... das ist echt der Hammer, ich bin sprachlos
Lieben Gruß
Kathy

Kathy hat geschrieben:Wie lange wirst Du den Gips denn nun tragen müssen?

Das weiß ich noch nicht, die wollen nächste Woche nochmal Röntgen. Will ja auf jeden Fall zum Jungfraumarathon.

Lieben Gruß Jens

Ich wünsch dir gute Besserung, Jens!

Erinnert mich an Wolfgang Weber der 1965 mit gebrochenem Wadenbein im Europapokal für den 1. FC Köln (!) gegen den FC Liverpool gespielt hat. Aber wenn man nicht weiß was es ist und den Schmerz einfach ignoriert ist es schon nicht mehr ganz so verrückt. Aber wie Bogart schon sagte, ohne Verrücktheiten hätten wir manches verpasst. Ich war in der Jugend Fußballtorwart und hatte mir einmal den Arm gebrochen. Für ein wichtiges Spiel habe ich dann den Gips abgezogen, neben den Pfosten gestellt und im Tor gespielt (zu "Null").

Alles Gute
Ciao
Michael

Hallo Jens,

gute Besserung, das wird schon wieder.

Ripple hat geschrieben:Erinnert mich an Wolfgang Weber der 1965 mit gebrochenem Wadenbein im Europapokal für den 1. FC Köln (!) gegen den FC Liverpool gespielt hat.

Daran mußte ich auch gerade denken. Das Spiel wurde ja schließlich durch Münzwurf entschieden.

Gruß
Hendrik

HendrikO hat geschrieben:Hallo Jens,

gute Besserung, das wird schon wieder.



Daran mußte ich auch gerade denken. Das Spiel wurde ja schließlich durch Münzwurf entschieden.

Gruß
Hendrik

Tja, nach dreimaligem Unentschieden, damals gab es noch ein Entscheidungsspiel, gab es kein Elmeterschießen sondern den Münzentscheid und die Münze blieb beim ersten Wurf auch noch senkrecht im Boden stecken...nach dem nächsten Versuch hatte Liverpool "gewonnen".

Ciao
Michael

Mensch, Du machst ja Sachen! Wie kann man sich beim Umknicken das Wadenbein brechen?! Ich dachte, nach Tatis und Ishimoris SM-Leistung gibt's keine Steigerung mehr auf dem Rennsteig. Und jetzt bist Du den SM mit gebrochenem Bein gelaufen und warst nur eine Viertelstunde langsamer. Was soll man dazu noch sagen? Gute Besserung und regeneriere die nächsten 6 - 8 Wochen mal richtig!

Fräse hat geschrieben:...oder haben wir alle nur unser Ziel vor den Augen, was wir unbedingt und um jeden Preis erreichen wollen.

Ja

Heh Jens, wie auch immer: Herzlichen Glückwunsch zum Supermarathon!!!
Angesichts der Umstände sowieso!

Gute Besserung, schnelle Heilung und vorallem, daß Deine Frau Dich jetzt nicht für den Rest Deines Lebens für bekloppt erklärt

achGottachGottachGott - das hört sich ja grausam an

gute und schnelle Besserung wünsch' ich dir, ein paar gute Bücher zur Ablenkung und viele mitfühlende Seelen zum Vollquatschen.

... und so den Supermarathon gelaufen ... ich fasses nicht ... aber ich glaube, Läufer werden von Jahr zu Jahr bekloppter. Insofern werde ich mich hüten, irgendwelche Lehrsätze herzukritzeln

Oh mann ist das bitter! Gute Besserung aus Lüneburg!

Fräse hat geschrieben: Will ja auf jeden Fall zum Jungfraumarathon.

Jennau Jens, ich denke, das ist machbar, ist ja noch Zeit

schnatterinchen hat geschrieben:Jennau Jens, ich denke, das ist machbar, ist ja noch Zeit

Habe bisher alles geschafft, was ich wollte und ich habe einen sehr eisernen Willen.

Danke für die Genesungswünsche

Also ich bin noch hin und her gerissen, ob ich Dich zu den tollen Leistungen mit einem Bein beglückwünschen oder den hier zeigen soll.
Es ist halt irgendwie "Wahnsinn" in beiden Richtungen.
Ich wünsche Dir jetzt eine schnelle Heilung und rasche Aufholung der Trainingsverluste.
Und denk dran, was viele immer Schreiben: Nach zwangspausen ist man häufig schneller

schrambo hat geschrieben: Und denk dran, was viele immer Schreiben: Nach zwangspausen ist man häufig schneller

Das hoffe ich doch sehr, ich sollte ja wenigstens etwas von dem ganzen haben.

Hallo Jens!

Etwas verspätet zwar, aber schaden kann es ja wohl nicht: Gute Besserung und Kopf hoch - du wirst noch viele Marathons laufen .

Liebe Grüße

Wolfgang