nach dem ich hier über einen kleinen Bericht über mein Zusammentreffen mit einer 19-jährigen Nachbarstochter kurz berichtet habe, dachte ich eigentlich dass ich dazu nicht noch einmal etwas schreiben würde...
http://www.laufen-aktuell.de/laufen-aktuell/content/forum/showthread.html?t=28213Hallo,
ich bin ein ziemlich langsamer Freizeitläufer, 44 Jahre alt und mit 81kg nicht gerade schlank. Ich laufe seit ca. knapp einem Jahr wieder regelmäßig. Mittlerweile laufe ich dreimal die Woche 6,7km.
Heute fragt mich die 19-jährige Nachbarstocher, ob sie nicht mal mitlaufen könne. Eigentlich spiele sie ja nur Volleyball und ab- und zu etwas schwimmen.
Bevor ich irgendeine Ausrede finden konnte hatte sie schon gesagt das 18:00 gut passen würde...
Tatsächlich hat es heute ein weiteres Treffen mit der Nachbarstochter stattgefunden...
Ich hatte vorgestern wieder alleine trainiert, ohne von meiner Nachbarin „entdeckt“ zu werden und hatte schon die Hoffnung, dass das „Tempotraining“ damit für mich zu Ende sei – leider erwies sich diese Hoffnung als trügerisch und das kam so:
Meine Nachbarstochter klingelte heute Nachmittag an unserer Haustür, ich war allerdings noch nicht da und mit den Kindern unterwegs (*freu*). Aber meine Frau war zu Hause (*freu zu Ende*). Die Nachbarstochter fragte dann sogleich meine Frau, ob ich denn in den nächsten Tagen wieder laufen würde.
Mein Frau antwortete ihr (wahrscheinlich süffisant grinsend), dass ich heute sicher wieder trainieren würde und sie solle doch gegen 17:30 einfach vorbeikommen ....
Ich kann mir vorstellen welchen Spaß meine Frau bei diesem Gespräch gehabt haben muß. Schon als sie mir lachend von der Begegnung erzählte wusste ich Bescheid – ich verspreche hiermit, dass sie das von mir doppelt zurück bekommen wird (zumal sie ja wie ich auch regelmä0ig läuft, sie hätte ja auch einfach ein Training mir sich vorschlagen können und ich passe auf die Kinder auf... )
Also ich ergebe mich in mein Schicksal. Kurze Überlegungen, ob ich einen Krankheitsfall, Dienstbesprechungen, Durchfall der Kinder oder ähnliches vorschieben könnten erweisen sich als unpraktikabel und ein bischen zu feige – selbst für mich...
Pünktlich um 17.30 Uhr klingelt die Nachbarin und wir laufen los. Natürlich läuft sie der einfach halt halber mit dem Tempo los, dass sie eben läuft – schnell! Mir kommt es noch schneller vor als beim letzten Mal...
Jetzt läßt sich sogar die Sonne wieder blicken und es wird auch gleich noch wärmer. Sie erzählt mir wieder Dinge aus Ihrem Schulleben/Studienwahl etc., während ich mit meiner Atmung zu kämpfen habe und nur ab- und zu noch ein „ja, kann ich verstehen, „sehe ich auch so..“ usw. herausbringe, später meist nur noch ein bejahendes „Hmm“, oft ohne genau zu wissen was sie gesagt hat.
Sie legt ein für mich tierisches Tempo vor - und dann der Supergau: Nach der Hälfte der Strecke schlägt sie vor einen zusätzlichen "Schlenker" über die Feldstraßen zu machen. Ich weiß welchen "Schlenker" sie meint und dass das mindestens zwei zusätzliche Kilometer an Strecke sind. Ich antworte daher schnell:"Meines Wissens endet dieser Wege in einem Feldweg, der schließlich in eine Sackgasse führt." Sie darauf: "Nein, sie habe schon als Kind hier gespielt und wisse mit Sicherheit, dass wir diesen Bogen machen können.“
Scheibenkleister, was mach ich nun...
Ich denke kurz darüber nach, von einer "alten" Kriegsverletzung zu sprechen die sich gerade bemerkbar mache, oder abendliche Terminen vorzuschieben um doch die Strecke bei der alten Länge zu belassen und antworte schließlich: "Oh ja, prima dann sollten wird das machen... "
Ich Idiot, dieser von Ihr harmlos genannte „Schlenker“ dürfte mein endgültiges aus bedeuten.
Ich fange an 19-jährige gut aussehende Sportlerinnen zu hassen, die nach über 5 km Stecke nur ein paar kleine Tautröpfchen auf der Stirn haben und deren T-Shirt keinerlei Flecken aufweist, während ich mit knallroter Birne und einem T-Shirt rumrenne, dass so klatschnaß ist , dass es schon wieder einfarbig wirkt (nur dunkler halt...).
Aber, wie soll ich es sagen, ich habe mich tapfer geschlagen, die Strecke von 8,7km statt der 6,7km durchgehalten und mich in sagenhaften 49 Minuten bis nach Hause gerettet !
Der Höhepunkt kommt dann noch kurz vor dem Ziel. Ich war die ganze Zeit recht „sprachlos“, da ich einfach nicht genug Luft für eine Unterhaltung hatte, während sie mir die ganze Zeit vieles erzählte.
Da sagt sie doch tatsächlich kurz vor dem Ziel, mit mir könne man ja prima laufen!
Viele richtig Erwachsene würden sie sonst immer voll quatschen. Mir dagegen könne sie mal etwas erzählen, ich würde Ihr zuhören und hätte Verständnis für Ihre Dinge...
Bis auf ein „Ah ja...“ blieb mir erneut die Spucke weg. Ich konnte ihr weder sagen, dass ich sie schon gerne vollgequatscht hätte (wenn ich bloß Luft dafür gehabt hätte), noch das ich keine Ahnung habe von welchen "Dingen" sie eigentlich unterwegs gesprochen hat...
Viele Grüße, Jürgen (total fertig, Knie tuen weh, habe Probleme mich überhaupt zu bewegen...)
P.S.: Mein Fazit für heute: Ich bin am überlegen das Laufen aufzugeben und stattdessen mich verstärkt der Blockflöten- und Hausmusik zu widmen.
P.P.S.: Jetzt habe ich gleich erstmal ein längeres ernstes Gespräch mit meiner Frau...