(Den Lauf in Rot (06.05.07) hatten wir zugunsten des Schluchseelaufs ausgelassen).
Wir waren auch bestens vorbereitet:
Am Freitag-Abend kauften wir uns neue Adidas Litestrike und für Diana den Diadora Mythos, beides ausgesprochene Leichtgewichtschuhe.
Durch ein heftiges Unwetter wurde der Start um 10 Minuten verschoben und wir reihten uns in der Mitte der über 200köpfigen Läuferschar ein.
Peng!
Und es geht los, bei immer noch ein wenig schwül-warmem Wetter.
Es war ein 4-Runden Lauf durch die Viernheimer Innenstadt zu absolvieren, ab 2 Stellen standen ein paar Trommler die uns anfeuerten und im Zielbereich jede Menge begeisterte Zuschauer.
Der Kurs ging kreuz und quer durch Viernheim, bei km 2.2 gab es am Ende eines Anstiegs einen scharfen Wendepunkt und 300 m weiter eine Getränkeversorgung.
Runde 1: Ich lege das Tempo vor, laufe auf die ersten Kilometer einen Schnitt von 4:36 und im gleichen Tempo auch den Anstieg hinauf.
Teufel, ist die Wendestelle schmal!
Vor laufer Schwung verpasse ich fast den Kurveneinstieg, Diana ist schlauer und greift den Posten am Kurvenmittelpunkt und spart dadurch ein paar Meterchen.
Am Getränkestand greifen wir uns je einen Becher Wasser, machen langsamer und dann geht's schon in Runde 2.
Runde 2: Das Tempo wird gehalten, ab Kilometer 3 jammert Diana sie hätte Schmerzen am Bein (klarer Fall: neue, ungewohnte schnelle Schuhe mit fast nicht vorhandener Dämpfung) und ich nehme ein klein wenig Tempo raus. Beim km 4 sagt meine Hochrechnung eine 48er Zeit voraus, gemessen am letzten 10er mit 50:xx ist das etwas zu schnell. Oder?
Den Ansteig geht's mit Getöse (=Tempo) hinauf, kurz vor der Wendemarke kommt mir ein Arbeitskollege entgegen der bislang für uns unsichtbar vorausgeeilt war.
Runde 3: Die Getränkestelle hatten wir ausgelassen, den Kollegen 500 m weiter eingeholt, 100 m später hinter uns gelassen und ich habe mich vom Tempo her an einem Läufer von der LG Muli festgebissen.
Das Tempo ist unverändert hoch, ca. 4:36 / km und km 6 signalisiert mit eine tiefe 48er Zeit.
Sofern meine Puste und Dianas Geläuf durchhalten.
Nur: Erfahrungsgemäß neige ich dazu zwischen km6 und km7 das Tempo zu verschleppen und büße in diesem Abschnitt regelmäßig bis zu 30 Sekunden ein.
Aber Diana hat inzwischen die Schmerzen in die Schublade "Euch ignoriere ich erstmal" gepackt, ist einigermaßen warmgelaufen
und legt plötzlich Tempo zu. 
Gut so.
Gemeinerweise überholen uns kurz vor dem Anstieg die Spitzenläufer auf ihrer mittlerweile 4ten Runde (ok, wir hätten ja auch schneller laufen können).
Runde 4: Kurz vor Runde 4 greifen wir uns nochmal ein Wasser, lassen Boxenstopbedingt 3 oder 4 Läufer vorbeiziehen und müssen langsam die Tempoarbeit forcieren um dranbleiben zu können.
Die errechnete Zielzeit sinkt langsam in Richtung 48:00 oder besser.
Bei mir stellt sich der Tunnelblick ein, kann wieder Gas geben und langsam schlucken wir Läufer für Läufer.
Parole: Dranbleiben, durchhalten und eventuell vorbeiziehen.
Die letzten 1000 m kommen, 20 m vor uns der Läufer aus der LG Muli.
Komisch, obwohl wir das Tempo "nur halten wollen" werden wir immer schneller, schlucken ihn, dann noch eine W30 oder W40-Läuferin und das Zielgebiet kommt in Sichtweite.
Ich lege noch ein Brikett drauf, motiviere mit "Gleich haben wir's geschafft, noch den hier, und den hier...".
Wo ist denn das Ziel geblieben???
Diana mag nicht mehr, lässt abreißen.
Ich nehme etwas Tempo raus, will, dass wir gemeinsam durch das noch nicht sichbare Ziel laufen.
Es geht links herum.
Da ist es ja!
Eine große Uhr über dem Zieleinlauf zeigt an: 47:35 ... 47:36 ...
Wir drücken nochmal aufs Tempo und mit 47:41 haben wir jeder eine neue persönliche Bestzeit!
Nebenbei: Diana wurde jeweils 3. in Laufaltersklasse, Cupaltersklasse und Länderwertung.
Jetzt müssen wir 3 kg Nudeln essen und ein paar Liter Wein trinken .... alles Siegerprämien.
Ich krieg mal wieder nix .... könnte ja wirklich schneller laufen, so 37:xx .
-- Thomas
Glückwunsch! 
