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Hitzemarathon Stockholm

Hitzemarathon Stockholm

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Seit Oktober letzten Jahres stand fest:
Am 9. Juni 2007 ist Stockholm fällig. :nick: Nicht umsonst wird Stockholm als schönster Marathon gewertet mit tollen Temperaturen von Durchschnittlich 20Grad. :D
12 Wochen Training lagen hinter uns und wir (meine Lauffreundin und ich) sind voller Freude am Donnerstag nach Stockholm geflogen.
Gleich nach der Ankunft der erste Schock: 30 Grad! Und das hier im Norden! :haeh:
An den Temperaturen hat sich bis Samstag dann auch nichts geändert. :frown:

Am Samstag Start 14 Uhr bei 34 Grad (gefuehlten 40 Grad). :sauer:

Der Startschuß fällt!
Erst mal passiert nix! (Was ja normal ist) :confused:
Dann ist meine Freundin ab der Startmatte erstmal mal wieder weg und ich bin am hadern mit meinem Schicksal, was ich mir da angetan hab.....Ich schwitze schon beim lockeren angehen. :motz:
Es geht erstmal über eine wunderbar sonnendurchfluteten Allee in Richtung Park! Ein Traum!!! Hat man nicht gesagt, 25 Duschen stehen überall verteilt???? :motz: Von weitem seh ich irgendwas im Nebel und denk mir schon "Wow, da ist das Wasser". Aber weit gefehlt! Es ist nur der Staub der von ca. 14000 Wahnsinnigen aufgewirbelt wird! :teufel: Die erste Verpflegungsstelle ist ein Fiasko!!! Alle stehen Schlange um etwas Wasser zu bekommen. Und da passiert es: Wasser aus, nur Energiedrinks (irgendwas rosa farbenes?!) und zuwenig Wasser für die Schwämme. :sauer: Ich lauf also weiter, km 6? und die Leute gehn.... Ich schau auf meine Uhr und seh einen Durschnitt von 6,5 und einen Puls von 185. Ist das meiner?! :confused:
km 10 -> es geht schön eine Brücke rauf (wo ist der Wind?) in einen Tunnel rein (wo ist die Abkühlung) und eine Allee wieder runter (warum gehn die alle?) endlich bin ich auf km 17, dem höchsten Punkt des Laufes angelangt und hab das unwiederstehliche Gefühl meine Schuhe sammt Chip in der Ostsee zu versenken. Am besten mit mir noch dran..... Es stehen zwar nun überall Duschen, aber die bringen nicht wirklich viel, da man Pitschnaß weiterläuft und das mit 3 Kilo Wasser am Körper nicht unbedingt leichter ist. :nene: Lilo (die eiserne Freundin am Wegesrand) feuert mich an "Super machst Du das, jetzt will ich dich bei km 35 hier wieder sehn! Ich kann nicht mehr! Ich hab Kopfweh, bin frustriert! :frown: Die schlimmsten Erwartungen, die ich schon im Training hatte ("bloß keine Hitze, da kann ich nicht laufen") sind eingetroffen. km 18, km 19 ... Die Gespräche der Mitleidenden werden immer einsilbriger ("kannste noch?" "ganz schön heiss", "Schaffen wir das noch bis 6 Std.") Da seh ich vor mir das Stadion!!! Aufgeben oder weitermachen??? Ich schau wieder auf meine Uhr.... :motz:
Puls 185, Schnitt 7,(geh ich schon), Kopf unter Dampf (Hitzeschaden)....
Was soll ich sagen... Ich hab also abgebrochen, einen sogenannten Hitzelauf mit 21 km gemacht und mir im Stadion mit 100 anderen Leuten die Augen ausgeheult.... :frown: So bitter ist mein zweiter Marathon zu Ende gegangen! Wie heißt das schöne Lied von Fendrich?? "Es tut so weh, wenn man verliert!"
Trotzdem: Stockholm ist eine Reise wert! Wirklich tolle Strecke, wenn die Temperaturen passen. :nick:
Gruß Superschnecke

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Och, das tut mir leid, daß du abbrechen mußtest.
War aber bestimmt die richtige Entscheidung ! :nick:

Was mich doch sehr erstaunt: ok, Stockholm ist im Norden, aber da kann es ja gelegentlich schon auch richtig heiß werden (wie dein Bericht verdeutlicht), oder ?
Wieso fängt dann ein Marathon, der Mitte Juni stattfindet, um 14 Uhr an ? :confused:
In Deutschland ist das doch gar nicht erlaubt, oder ?
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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Schade, dass die Hitze dir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Da hilft nur: wiederkommen.

Da Stockholm meine absolute Lieblingsstadt ist, steht der Marathon dort für mich auch irgendwann auf dem Programm. Hoffentlich dann bei 20 Grad...

Gruß, J.R.
Es läuft ...

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Heya,Superschnecke,

nicht traurig sein, ich denke, Deine Entscheidung war richtig, es ging nicht mehr, und Du hast aufgehört, erhol Dich gut, gräme Dich nicht, der nächste Marathon kommt bestimmt, und dann hast Du alles vergessen.

Iim übrigen war ich in 2004 in Stockholm, wir hatten humane Wetterbedingungen, allerdings fand ich die Aufgänge zu den Brücken nicht gerade berauschend, auch vom Publikum her hatte ich schon Besseres erlebt.

Gute Erholung !
firenza :)
auch das noch :tocktock:

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Kann mir sehr gut vorstellen, wie Du Dich gefühlt haben mußt. Der Bericht ist wirklich sehr anschaulich. Drücke Dir für die Temperaturen des nächsten M (und bin überzeugt, dass Du ihn mit etwas Abstand angehen wirst) fest die Daumen.

Respekt auch für Deine Entscheidung, abzubrechen. :daumen:
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Hallo!
running-rabbit hat geschrieben:Wieso fängt dann ein Marathon, der Mitte Juni stattfindet, um 14 Uhr an ? :confused:
Viele Teilnehmer können am Samstag Vormittag anreisen, dann den Marathon laufen und sich am Sonntag erholen.

Ich bin letztes Jahr auch völlig eingegangen, teils wegen der Hitze. Aber irgendwann komme ich zurück nach Stockholm und laufe die Strecke besser!
In Deutschland ist das doch gar nicht erlaubt, oder ?
Für einen angemeldeten Volkslauf wäre eine Ausnahmegenehmigung des Landesverbandes erforderlich. So wie diese Woche Samstag am Tollensesee.

Gruß,

Carsten

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Hallo Superrennschnecke,
tut mir leid, dass Du Stockholm so erlebt hast. Ich war 2004 dort bei ungleich besseren Bedingungen. Die Stadt ist einfach wundervoll!


running-rabbit hat geschrieben: Wieso fängt dann ein Marathon, der Mitte Juni stattfindet, um 14 Uhr an ? :confused:
In Deutschland ist das doch gar nicht erlaubt, oder ?

Tja, weil es eben normalerweise auch nicht so heiß ist. Der Klimawandel trifft halt auch Skandinavien :sauer:

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Hallo Superschnecke,

Bei diesen Bedingungen aufzugeben ist kein Grund, sich zu grämen. Und die Stadt ist zu schön, um sich davon die Laune verderben zu lassen. Jetzt hast du zumindest einen guten Grund, wieder zu kommen. Ich bin aus dem gleichen Grund dieses Jahr auch zum 2. mal angetreten.

Erstaunlich finde ich, dass von den 14000 gestarteten gerade mal 8 im Krankenhaus behandelt werden mussten, einer wg. Fussbruch, die anderen wegen der Hitze. Das spricht für die Vernunft der Läufer und für die Organisation, die sich alle Mühe gegeben hat, für Abkühlung zu sorgen (kleine Kritik: Getränkestellen immer nur auf einer Seite und zu kurz, die 1. totales Chaos).

Ich habe den Lauf zu Ende gebracht, wo war nochmal der 5h Thread?

Ich wünsch dir eine gute Erholung
:hallo:
Marme

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Hallo

:traurig:

Beim nächsten mal klappt`s besser.
Deine Enttäuschung kann ich gut verstehen - Training, Flug usw.

Gute Erholung
Gruß
angie

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Das mit den Brücken hat mich auch etwas verwundert, da es ja vom Veranstalter heißt "ein toller Marathon für Anfänger"! :haeh: Für Anfänger find ich ist das nix! Erstens die Brücken mit Steigungen und zum zweiten ist die Strecke 2x zu laufen für einen Anfänger schon eine ganz schöne Kopfsache! :confused:
Das mit der Stimmung am Straßenrand stimmt auch! Etwas mehr wär schon nicht schlecht gewesen! :hihi:
Hab heute ein kleines Läufchen gemacht! Ohne Uhr! Ohne Zeitdruck! Im Gewitter! YEAH!!!! :geil: Der nächste Marathon wird bei Eis und Kälte gelaufen!! :D (Wenn ich meine Mentalestärke wieder gefunden hab...!) :haeh:
Gruß Superschnecke

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Dass da Brücken und zwei Runden zu laufen sind, weiß man ja vorher. Und an den Zuschauern konnte ich letztes Jahr nichts Schlechtes finden, bei Kilometer 40 habe ich mir sogar einen Becher Eis erbetteln können.

Gruß,

Carsten

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Hallo Superschnecke,

Deine Entscheidung, bei km 21 abzubrechen, war goldrichtig!!! :daumen: Du hast auf Dich gehört!

Nicht traurig sein. Der nächste Marathon kommt bestimmt. Und die Vorbereitung ist mit Sicherheit nicht vollkommen umsonst gewesen!
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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kk66 hat geschrieben:Du siehst die Chose aber sehr negativ. Einerseits aufgrund deines Abbruchs verstaendlich, andererseits geht es auch anders:



Das hier
"the organizers offered everyone a free start in next year's Stockholm Marathon if they didn't feel prepared to struggle in the appalling conditions. "

ist auch bemerkenswert.
Ein zweites Mal wegen einen Marathon nach Stockholm fliegen, Flug, Hotel etc. wieder zahlen oder es vielleicht doch versuchen :confused:
Ist doch klar, daß diejenigen, die angereist kamen auch gelaufen sind!
Und natürlich ärger ich mich!!! :sauer: 12 Wochen Training stecken mir in den Knochen und ich konnte es nicht mal abrufen :motz:
Gruß Superschnecke

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Bei 34 Grad Marathon zu laufen, ne das muß nicht wirklich sein.
Glückwunsch zu deiner Vernunft, den Marathon zu verlassen.

Trotz allem auch wenn es in Schweden erlaubt ist und Gottseidank nicht mehr passiert ist finde ich es von der Rennleitung unverantwortlich so etwas zu starten :confused:

Sicherlich ist die Entscheidung für die Rennleitung den Marathon abzusagen sehr schwer,
gerade weil dieser Marathon auch touristisch vermarktet wird,
aber trotzdem, 34 Grad

Im April in Rotterdam war da schon wesentlich vorsichtiger.

Ich vor 2 Jahren mal selbst mit Stockholm geliebäugelt,
aber für mich ist diese Veranstaltung von der To-Do-Liste gestrichen.

Lutz
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
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Hallo Lutz! :hallo:
Sagen wir mal so: Wenn in Zukunft früher gestartet wird und die Temperaturen so sind, wie die Jahre davor (ca. 20 Grad) dann ist Stockholm schon ein "Läufchen" wert! :D Man müßte halt bei der Anmeldung wissen, wie das Wetter beim Start ist.... :confused:
Gruß Superschnecke

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Im Schatten waren es 29°/30° - nur war Schatten nicht überall gegeben. Sogar die schwarze Gazelle auf dem Siegertreppchen hat eine der schlechtesten Siegzeiten der letzten Jahre hingelegt und musste nach Augenzeugenberichten auf dem Treppchen gestützt werden.

Wie schon oben geschrieben, wurde von 8 Fällen berichtet, die im Krankenhaus behandelt werden mussten - für eine Laufveranstaltung dieser Grössenordnung ein eher normaler Wert. 30° in Stockholm sind nicht mit 30° in Berlin, Hannover oder Köln zu vergleichen, dank der Lage am Wasser, in der 2 Rennhälfte wehte sogar eine leichte, erfrischende Brise.

Die Streckenposten haben sich sehr genau die Läufer angesehen, die an ihnen vorbei sind. Mein Eindruck war, dass die jeden, der nicht koscher ausgesehen hätte auch sofort rausgenommen hätten. Ich bin davon überzeugt, wenn es eine ähnliche Häufung an Zusammenbrüchen wie in Rotterdam gegeben hätte, hätte die Rennleitung die gleiche Entscheidung wie in Rotterdam getroffen. Die haben das Geschehen sehr genau verfolgt.

Es war heiss, ja. Aber die durchgängige Parole war ankommen, gesund, nicht mit Bestzeit.

Wer sich der 2. Runde nicht gewachsen fühlte, hat vernünftiger weise am Stadion abgebrochen. Diese Entscheidung fällt jedem schwer, aber die geringe Zahl an Notfällen spricht für die Vernunft der Laufverückten.

Superschnecke, ich kann deinen Frust verstehen, aber freu dich lieber über deine richtige Entscheidung und deine erreichte Fitness. Die 12 Wochen waren nicht für die Katz.

:hallo:
Marme

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Bittere Pille für Dich, SuperSchnecki, letztendlich Glück im Unglück: Du bist gesund und munter nach Hause.

Eine zweite Chance bekommt jeder :-)

Ich war letztes Jahr in Stockholm, eine wunderschöne Stadt, ich habe nur gute Erinnerungen
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18
Hallo Marme! :hallo:
Herzlichen Glückwünsch für das Finishen in Stockholm!!! :daumen:
Vor allem Respekt, denn ich weiß, daß war kein Spaziergang! :hihi:
Wie war denn Deine Zeit???
Gruß Superschnecke

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Hi Superschnecke,

meine Zeit - 5:07:10. Trainiert hatte ich auf 4:20h - 4:30h - wär unter normalen Bedingungen auch drin gewesen (Papier ist geduldig :teufel: ). Ist keine Zeit, mit der ich hausieren gehen kann, aber was solls? Es ist ein Hobby und soll Spass machen. Mein Ziel, unter die Top 10.000 zu kommen, hab ich locker erreicht, Platz 8012 :D . Das andere Ziel, die Stadt zu geniessen, haben wir auch erreicht. Wir kommen wieder - mit mehr Zeit, aber ohne Marathon.

:hallo:
Marme

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Hallo Marme!
Du hast absolut Recht!! :nick: Es ist ein Hobby! Und es soll Spaß machen! :D
Wäre auch mein zweiter gewesen (letztes Jahr 4:44:44 in Wien) und hab
genauso wie Du die 4:20-4:30 angepeilt! Aber es sollte halt nicht sein!! :frown:
Gruß Superschnecke

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Nach dem Darß Marathon 2006 hatte ich mich insbesondere aus Zeit- und Motivationsgründen vorläufig von weiteren Marathons verabschiedet. Deshalb winkte ich auch ab, als ein Freund eine Teilnahme am Stockholm Marathon vorschlug. Schließlich ließ ich mich zum Jahresanfang aus zwei Gründen doch dazu überreden: Erstens weil es Stockholm war, eine Stadt, die ich sehr liebe. Zweitens weil ich zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung hatte, mich noch einmal zu einer guten Vorbereitung aufraffen zu können. Letztere wurde jedoch bald darauf zerschlagen, vor allem da ich unter einer enormen beruflichen Belastung stand. Dementsprechend schlecht verlief die Vorbereitung. Besonders in den letzten 8 Wochen vor dem Marathon, der wichtigsten Phase, trainierte ich sehr wenig.

Vom Stockholm Marathon erwartete ich daher keine gute Zeit. Belastend kamen hinzu, dass wir in den Tagen zuvor viel zu Fuß in der Stadt unterwegs waren (siehe demnächst den Reisebericht auf http://www.world-impressions.com) und es sehr heiß war. Mit sonnigen 29 Grad zum Start um 14 Uhr wurde es der zweitwärmste Stockholm Marathon überhaupt.

Aufgrund der sub3h-Zeit von meinem letzten (durchgelaufenen) Marathon in Berlin 2004 konnte ich in Startblock B starten. Damit durfte ich mich zusammen mit den Frauen in einem kühlen Sportkomplex umziehen, während das männliche „Fußvolk“ sich bestenfalls mit Zelten begnügen musste. Auch im Startblock hatten wir einen Vorteil, da die Hälfte der Straßenbreite im Schatten eines Gebäudes lag, welches kurz hinter der Trennlinie zum nächsten Block endete. Die Startnummern waren größtenteils nach Startblöcken geordnet. Ich bekam die Nummer 178; bei 17.500 Anmeldungen und 14.319 Startern eine sehr niedrige Zahl, die eigentlich fast von allein zu einem hohen Tempo verpflichtete.

Also nahm ich mir vor, den Lauf nicht zu langsam anzugehen. Ich hatte absolut keine Ahnung, was drin war, wollte aber zunächst auf eine Zeit von 3:15-3:20 h loslaufen. Eine 3:30 h war das Minimalziel, welchem ich mir allerdings auch nicht sicher war. Entsprechend meinem Zeitziel lief ich auf den ersten Kilometern in einem Schnitt von 4:33-4:40 min/km. Es zeigte sich gleich zum Anfang das leicht wellige Streckenprofil des 2-Runden-Marathons. Die Streckenführung zeigt viel von der Faszination Stockholms: eine schöne Architektur, viel Grün und sehr viel Wasser. Ich liebe diese Stadt. Hinzu kommen die netten Menschen. Nicht zu verachten sind natürlich die schwedischen, bei diesen Temperaturen knapp bekleideten, Mädels ;-)

Die Strecke geht zunächst zwei Kilometer eine schattige Allee entlang. Danach folgen 3-4 km eher offenes, grünes Gelände. Die erste Wasserstelle nach etwa fünf Kilometern nahmen wir sehr dankbar an. Rund alle drei Kilometer gab es weitere Erfrischungspunkte und kalte Duschen, welche ich beide jedes Mal nur zu gern nutzte. Auch die kleinen Mahlzeiten unterwegs (Salzgurken, Traubenzucker, Süßigkeiten etc.) probierte ich alle aus.

Nach sieben Kilometern im oben genannten Schnitt, wurde ich langsamer. Folgten zunächst drei Kilometer im 4:46er Tempo, ging es danach nur noch im 5er Schnitt voran. Die Hitze machte mir eher wenig zu schaffen, auch der lange, steile Anstieg zur Västerbron nicht. Die Halbmarathonmarke passierte ich, inklusive einminütiger Pinkelpause, in 1:43:07 h und damit voll im Plan. Die folgenden Kilometer gingen genauso weiter, wobei weitere zwei Minuten Pause verloren gingen.

Nach 28-29 km kam unangekündigt der große Einbruch. Plötzlich ging es nur noch im 6er Tempo voran, bei der Västerbrön einige Kilometer sogar nur im durchschnittlich 6:16er Schnitt. Eine Erklärung für den Einbruch auf zunächst flacher Strecke habe ich nicht wirklich. Zum Teil könnte er vielleicht auch nur mentaler Natur gewesen und ich dann in den langsamen Rhythmus gefallen sein. Jedenfalls schleppte ich mich nur mühsam mit (scheinbar) schweren Beinen voran.

Ebenso unerwartet, ging es ab km 36 langsam wieder besser. Obwohl hier der Schlussanstieg begann, wurden die Zwischenzeiten zunehmend schneller. Km 38 lief ich leicht bergauf schon wieder im 4:58er Schnitt, den folgenden sogar in 4:35 min. Wie neu beflügelt lief ich ganz lockeren Schrittes, zumal bergauf, an allen anderen Läufern zügig vorbei. Auf den letzten zwei Kilometern nahm ich wieder etwas Tempo heraus und kam schließlich nach 3:41:19 h im Ziel, dem Olympiastadion, an.

Die Gesamtzeit ist natürlich alles andere als berauschend. Sie entspricht in etwa der von meinem ersten Marathon in Hamburg vor fünf Jahren und fast einer Stunde mehr als letztes Frühjahr möglich gewesen wäre. Angesichts der mehr als mangelhaften Vorbereitung und der sonstigen Umstände ist die Zeit allerdings wenig überraschend. Vielleicht wäre auch eine sub 3:30 h drin gewesen, aber darauf kommt es mir nicht an.


Insgesamt betrachtet kommt der Stockholm meiner Meinung nach definitiv in Frage, sich als der „beste“ Marathon in der Welt zu preisen, wie er in einem viel zitierten Guide aus dem Jahr 1998 eingestuft wurde und noch immer beworben wird. Die Organisation war, abgesehen von der verzögerten Pastaparty wegen eines verspäteten LKWs, absolut perfekt. Für seine Startgebühr in Höhe von 75 Euro bekommt man unter anderem auch ein Funktions-Finishershirt. Die großartige Stadt Stockholm ist immer eine Reise wert und die Marathonstrecke zeigt einen Teil dieser Faszination. Eine Bestzeit darf man angesichts des welligen Profils und einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad allerdings kaum erwarten.

P.S. Der angesprochene Reisebericht, der hoffentlich bis spätestens Freitag auf http://www.world-impressions.com folgt, wird auch neue Stockholm-Bilder enthalten.
Globi

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Hey Globi...
also hast du dich trotz aller Hindernisse im Training tatsächlich durchgequält...alle Achtung.

Globi hat geschrieben: Ich liebe diese Stadt. Hinzu kommen die netten Menschen. Nicht zu verachten sind natürlich die schwedischen, bei diesen Temperaturen knapp bekleideten, Mädels ;-)
Na das hätte ich ja nicht von dir gedacht... :P Aber 42,195km können auch verdammt lang werden, wie :hihi:

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Gratulation und Hochachtung an alle, die da gelaufen sind. Habe mich heute bei meinem 30er durchgequält und kann es mir eigentlich nicht vorstellen, noch weiter bei diesen Temperaturen zu laufen.
Nochmal Hochachtung - Zeiten sind da egal.

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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Hallo Leute,

ich bekomme gerade richtig Lust. Ob ich mich für nächstes Jahr melde? Oder sollte ich bis zur M40 mit der Revanche warten, die die Strecke mir schuldet?

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Oder sollte ich bis zur M40 mit der Revanche warten, die die Strecke mir schuldet?
Nach meiner Erfahrung sollte man nicht zu viele Dinge aufs hohe Alter verschieben. Es besteht die grosse Gefahr, dass man es aus dem einen oder anderen Grund dann gar nicht mehr macht.
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:...aufs hohe Alter ....
hört hört... :haeh: :D

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Gratulation! Du hast "wenigstens" aufgehört, damit hast Du mehr Respekt verdient, als so unvernünftige Läufer die nicht auf ihren Körper "hören", sich irgendwie durchquälen und dann am Tropf hängen. Ein guter Läufer weiß, wann er aufhört und was er seinem Körper zumutet!
Meine Rede: Hitzeläufe trainieren! (siehe http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=28128)
Gesperrt

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