Banner

Schnelles Laufen macht mir Angst

Schnelles Laufen macht mir Angst

1
Liebe Foris,

Nachdem ich es nach rd. einem Jahr Wettkampf-Abstinenz endlich wieder wissen will und in Berlin eine herbstliche, neue pB aufstellen möchte (wenn möglich, sub 2:40), brauche ich Eure Hilfe.

Momentan bin ich gerade dabei, mit Umfängen zwischen 100 und 120 Wochenkilometern meine Grundlage wieder herzustellen und ich habe das Gefühl, dass ich - was die Ausdauerleistungsfähigkeit angeht - fast schon wieder der Alte bin :D . Ausdauer geht ja offensichlich wirklich nicht so schnell flöten, wie viele das befürchten.

Etwas problematischer ist das Ganze aber mit der Tempofähigkeit bzw. Tempoausdauer, die es bald wieder zu schulen gilt. :noidea: Schon immer habe ich dazu geneigt, die "harten" Einheiten und hier vor allem das Intervall-Training über die Woche vor mir herzuschieben, was dann letztendlich oft dazu geführt hat, dass ich von 2 nur eine schnelle Einheit in der Woche untergebracht habe.

Nachdem es ja nicht leichter, sondern immer schwerer wird, seine Leistungen weiter zu verbessern, wird mir der Gang zum "Scharfrichter" zweimal die Woche wohl nicht mehr erspart bleiben. Andernfalls kann ich mir nicht vorstellen, eine Chance auf die (optimistisch) geplante Zeit in Berlin zu haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Könnt ihr mir Tipps geben, die dabei helfen können, sich für die schnellen Einheiten auch geistig "fit" zu machen? Ich habe vor jedem Intervalltraining oder Tempodauerlauf echt die Hosen voll, weil ich weiß, dass das wieder "sehr anstrengend" wird. Es gibt ja mehrere Läufer-Typen. Die einen, die gerne mal dahinkeulen und es lieben, den Wind in den Haaren zu spüren und diejenigen, die gerne lange Strecken zurücklegen und dabei Freude haben. Ich gehöre sicher zu letzterer Fraktion und wäre für Tipps und Diskussionen aller Art zum Thema - vor allem von den leidenschaftlichen Tempobolzern - sehr dankbar.

Wie motiviert ihr euch vor und nach dem "Keulen"? Wer hat ähnliche Erfahrungen und tut sich ebenfalls mit schnellen Einheiten (mental) schwer?

Liebe Grüße aus Wien,
Christian

2
ich weiß nich wie wir dir bei deiner mentalen "verbesserung" behilflich sein sollen. das ist eine einfache überwindung des inneren schweinehundes. ich laufe gerne schnell und stelle dann nach einigen tempoeinheiten fest, wie ich mich verbessert habe. für mich ist der weg das ziel. wenn ich dann bei wettkämpfen das gesteckte zeitziel erreiche, ist das ein enormer mentaler schub für mich.

also try or die ist meine meinung

3
Ich bin auf niedrigerem Niveau in einer ähnlichen Ausgangssituation: derzeit Grundlagentraining, Plan: Herbstmarathon (allerdings Ende Oktober) und kurz vor den Einstieg in den Marathonplan.
Derzeit helfe ich mir mit Strides, mich an Tempo zu gewöhnen. Da sie sehr schnell gelaufen werden, kommt einem dann das Intervalltempo fast wie Dauerlauf vor, dh. man kennt die Geschwindigkeitsreserven. Ich muß aber dazusagen, daß ich ein Kraftsportverweigerer bin und ich deshalb wahrscheinlich auf diese Trainingsform (Strides) noch gut anspreche.
Alle paar Wochen mache ich so kleine Testwettkämpfe aus dem Training heraus. So war ich Mitte Mai bei einem 10er noch bei 38:40 und bin letzten Samstag 4,5 km in 15:08 gelaufen, was ca. 17:00 auf 5km ergäbe. Vor dem letzten WK habe ich am Vormittag nur mal 1km angetestet, das war mein Tempotraining in diesem Jahr bisher.
Wenn die Idee aufgeht, so sollte der Einstieg ins Tempotraining nicht so hart sein. Die Idee dazu habe ich von Lydiard, der bei Trainingsschwerpunktwechsel empfohlen hat, Teile des neuen Trainings vorwegzunehmen und Teile des alten Trainings noch etwas fortzusetzen.
Die Wettkämpfe geben mir eine Orientierung, wie schnell ich die Tempoeinheiten laufen kann/soll und dann versuche ich, stur mein Training abzuspulen (auch als Test, ob diese netten Tabellen alle stimmen). Ich habe feste Trainingstage in der Woche für Tempotraining, da "darf" ich +/- einen Tag abweichen. Früher mache ich sie, wenn ich mich gut fühle, später nur, wenn ich Terminprobleme (Kind hüten) habe. Eine weitere Motivation ist es, diese Einheiten als Experiment aufzufassen: "Funktionieren sie wirklich und machen sie mich schneller? Kann ich wirklich nach sechs Wochen erste Ergebnisse sehen?" - Das Experiment kann nur funktionieren, wenn ich es korrekt ausführe.
Weiters hilft bei mir, daß ich weiß, nach einer Stunde ist der Spuk vorbei und ich habe mir das Auslaufen verdient (das bei meinem Plan auch mal eine Stunde dauern kann).
Außerdem versuche ich mir einzubilden, daß ich lerne mit "Discomfort" beim Laufen umzugehen, was mir dann auf den letzten Kilometern im WK noch Vorteile bringen sollte.

4
Hallo "Überläufer" :hallo: ,

Vielen Dank für deine vielen Zeilen.

Ich bin ziemlich davon überzeugt, dass ich das Tempotraining zu ernst nehme und letztlich wenig bis gar nichts davon habe, weil ich es immer wieder verschiebe bzw. ausfallen lasse.

In den nächsten Wochen werde ich evtl. versuchen, doch des öfteren Strides einzubauen, die ich aber bisher nur über max. 100m gemacht habe und das auch nicht bei Maximaltempo, vielleicht mit einer Geschwindigkeitsreserve von 10%. Aber die Muskulatur wieder an neue Belastungen / Bewegungsabläufe mit Hilfe von Strides zu gewöhnen, finde ich eine gute Idee.

Um meine "Angst" vor Tempoeinheiten zu reduzieren, werde ich in den nächsten Wochen auch vermehrt Fartleks und Tempowechselläufe einbauen. Wenn ich das hohe Tempo nicht mehr halten kann (oder will?? :zwinker5: ), laufe ich langsamer. Wenn ich mich stark fühle, dann wieder schneller. So kann ich mich vielleicht an die Belastung langsam herantasten und diese Trainingsform ist sicher besser als gar nichts zu machen.

Wettkämpfe mache ich generell recht selten, sie sind das "Salz" in meiner Marathon-Suppe. Würde ich sehr viele Wettkämpfe machen, dann wäre sie vermutlich irgendwann nichts besonders mehr. Am 21. Juni starte ich in der Wachau beim Sonnwendlauf. Es wird der erste WK nach längerer Zeit werden und auch der erste sein, bei dem ich die Erwartungen schon vorab stark reduziere. Sonst wird Frust mein Begleiter sein!

Danke nochmal für deine Tipps!

An alle anderen: Was denkt ihr so vor und beim Tempotraining? Wie motiviert ihr euch zur Leistung im Training? Gibt es Tricks und Kniffe, um sich mental auf die Tempoeinheit einzustellen? Nehmt ihr euch fixe Startzeiten / Uhrzeiten vor, um Wettkampfcharakter zu erzeugen und das "Hinausschieben" zu erschweren?

Habe ich vielleicht in den letzten Jahren Tempotraining zu intensiv betrieben, wo setzt ihr persönlich die Leistungsgrenze beim Tempotraining, wie viel "Puffer" sollte denn zur Wettkampfleistung noch verbleiben?

Liebe Grüße an alle Tempokeuler,
Christian

5
Hallo Christian,

super Dein Thema! Genau das interessiert mich nämlich auch! ;-)
Genau wie Du schiebe ich Intervalle vor mir her. Generell habe ich sie 1x pro Woche auf dem Plan.
Aber allein 6x1000m Meter fallen mir zu schwer und ich kriege nur 4-5x hin.
Ich mache sie der Kontrolle wegen auf dem Band und das gibt Dir ja gnadenlos die Geschwindigkeit vor.
Tempoläufe draußen passieren mehr zufällig.
Ich tue mich zu beginn bei JEDEM Lauf schwer in Gang zu kommen.
Merke ich an meinem 1. "Uhr-Gucker-Punkt" ich bin gut in der Zeit und es rollt, dann kann ich plötzlich mehr geben und bestenfalls wird ein Tempolauf über 11km draus.
Aber selten.
Letztes Jahr haben mir die Intervallläufe aber sehr geholfen mich nach langer Abstinenz zu verbessern.
Oft mache ich -wenn ich es nicht so wie geplant durchhalte -eben 3x1000 oder schneller kurze Sprints um wenigstens mal den Puls angekurbelt zu haben.
Momentan suhle ich mich noch in der "Intervalllaufpause" da mein Marathon erst 3 Wo her ist. Aber eigentlich dürfte/könnte ich schon.
Freue mich also hier auch auf Tipps.
Ich bin mal gespannt was andere noch so schreiben.
Liebe Grüße
Magimaus

6
Hallo Christian,

bei Deinem Thread-Titel viel mir gleich unsere Tochter ein, die bei Sturm zu mir kommt und sagt: "Papa, ich hab ein bißchen Angst". Dann nimmt sie meine Hand oder noch besser klettert sie auf meinen Arm und wir schauen zusammen nach den sich biegenden Bäumen. Dann kann sie wieder grinsen.

Was das mit Deinem Training zu tun hat? Vielleicht hilft Dir eine Trainingsgruppe. In Gesellschaft fällt Dir die Quälerei vielleicht leichter.

Gruß Uwe

7
Jetzt mal ehrlich - ich glaube diese harten schnellen Einheiten (Tempo DL oder Intervall) sind doch wirklich etwas für "Schmerzfetischisten". :tocktock:

In meinem Trainingsplan stehen pro Woche einmal Interval und einmal Tempodauerlauf. Persönlich komme ich mit den Intervallen besser zu Recht - auch mental. Da weiss ich, dass ich in den "Pausen" langsamer machen kann. Vor den TempoDL habe ich jedesmal Respekt.

Was mir unheimlich hilft, ist das ich diese Einheiten immer mit einem Freund laufe. Wenn man zu zweit ist puscht das ungemein. Man baut sich gegenseitig auf und treibt sich an.

Ich denke wenn ich diese Einheiten alleine absolvieren müsste, dann würde ich arge durchalte Probleme bekommen.
Niemals aufgeben, Niemals kapitulieren! Jason Nesmith (Commander, Galaxy Quest)
_____________________________________

Schnelle Fuesse - Immer am Limit!


PB
5 KM 21:03; 10 KM 43:33; HM 1:50:52; M 4:15:03

8
Cyberbob13 hat geschrieben: An alle anderen: Was denkt ihr so vor und beim Tempotraining? Wie motiviert ihr euch zur Leistung im Training? Gibt es Tricks und Kniffe, um sich mental auf die Tempoeinheit einzustellen? Nehmt ihr euch fixe Startzeiten / Uhrzeiten vor, um Wettkampfcharakter zu erzeugen und das "Hinausschieben" zu erschweren?
Feste Startzeiten: Bei allem auf der Bahn sowieso, weil ich da nicht immer hin kann. Mi und Freitags auf der Bahn steht bei mir also fest. Da gibts dann auch kein Verhandeln mit dem Schweinehund, heftiger Regen oder 30 Grad im Schatten gelten nicht als Ausrede. Ein wenig masochistisch veranlagt zu sein, schadet nicht. :teufel:

Bei den längeren Intervallen, die ich auf der Straße laufe, schiebe ich es auch mal vor mir her. aber es wird besser, je länger ich dabei bin. Außerdem ist das für mich nicht so hart wie die noch schnelleren Sachen. Kann also Überläufer zu stimmen: Ab und an noch schneller zu laufen macht einem die anderen Sachen erträglicher. Bei mir war es nur eine Einheit mit 3x1000 im 3000m Tempo, seitdem komme ich mit den Intervallen in langsameren Tempi (5k, 10k hm) gut klar.

Ansonsten gehe ich auch nach dem Motto vor: Langsam dran gewöhnen. Im 800m Tempo bin ich von 200ern zu 300ern gegangen, beim 1500m Tempo will ich von 400ern langsam dazu übergehen, einen 800er drin zu haben. Da werde ich mit 500 anfangen und mich langsam steigern.

Fühle mich auch oft seltsam vor hartem Training, ein wenig aufgeregt und ängstlich. Wenn ich einmal dabei bin, geht das aber schnell vorbei, ab etwa der Mitte einer Einheit wird es vom Kopf her für mich leichter.

Das Wissen darum, dass ich die geplante Einheit eigentlich drauf habe, versuche ich mir vorher bewusst zu machen. Dann klappt das auch normalerweise mit der Motivation.
Cyberbob13 hat geschrieben: Habe ich vielleicht in den letzten Jahren Tempotraining zu intensiv betrieben, wo setzt ihr persönlich die Leistungsgrenze beim Tempotraining, wie viel "Puffer" sollte denn zur Wettkampfleistung noch verbleiben?
Der letzte Tempolauf einer Einheit sollte noch so gelaufen werden können, dass es sich deutlich von der WK-Belastung unterscheidet. Also kein Geknüppel, kein gekrampfe. Das bedeutet für mich in etwa: Man könnte noch einen hinterherschieben, das wäre dann aber WK-Belastung und evtl würde man den trotzdem nicht mehr packen. So genau kann man das aber nicht agen, da es beim Intervalltr. unetrschiedliche Zielsetzungen gibt und man nicht jedesmal gleich platt sein muss nachher.

Gewisse Prinzipien schützen ejdenfalls vor dem Überziehen, und ich laufe in einer WK-freien Woche in der Saison als Mittelstreckler bis zu 3x Intervalle, da kann ich es mir nicht zu oft leisten, über die Grenze zu gehen, sonst leidet u. U. das nachfolgende Training.

Ab und an lasse ich auch mal einen Lauf weg. Man muss unterscheiden können: Bin ich zu feige, den letzten Lauf zu machen, oder war der Plan zu ehrgeizig und zu hart für meine aktuelle Form?

Also mach dir einen realistischen Plan und halt den möglichst ein, dabei aber immer gut auf den Körper hören. Nachher fühlst du dich besser. Viel Erfolg!

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

9
Noch was zu den Strides: die laufe ich genau wie Cyberbob13. Ein klein wenig Reserve brauche ich. In meinem Alter kann ich mir keine Verletzungen mehr leisten.
Zum Intervalltraining: Da versuche ich, es 1. auf ca. 6-8% des Wochenumfanges zu beschränken. 2. verstehe ich die ersten Läufe einer Einheit als notwendig, um eine Grundmüdigkeit für die letzte Wiederholung zu haben, die den eigentlichen Trainingseffekt bringt. Keine Ahnung ob es stimmt, es hilft aber etwas, die letzte Wiederholung zu überstehen.
Beim Tempolauf bleibe ich bei etwa max. 8-10% des Wochenumfanges. Diese Hausnummern halten den Ehrgeiz in Grenzen. Für jede Wiederholung mehr bei einem 1000er-Intervalltraining muß ich also zusätzlich 10km Grundlagentraining in der Woche unterbringen und vertragen. Das war nur ein Hinweis, da ich da rausgehört habe, daß Du früher zu viel Tempo gemacht zu haben scheinst. Für mich ist das die ideale Balance zwischen Grundlagen und Tempo.

10
dirk7603 hat geschrieben:Jetzt mal ehrlich - ich glaube diese harten schnellen Einheiten (Tempo DL oder Intervall) sind doch wirklich etwas für "Schmerzfetischisten". :tocktock:
Naja, ganz so würde ich es nicht sehen, aber man muss den Schmerz schon akzeptieren können. Neben meiner Signatur noch zwei kleine Hilfen von meinem "geliebten" Frank Horwill:

[INDENT]Whatever you most dislike in training and racing, DO MORE OF IT.[/INDENT]

[INDENT]Overcome the pain of training by rating it. "Am I really suffering? How do I rate it on a scale of 1-10? With 10 putting me in hospital and 0 no discomfort at all. No, I’m not suffering all that much."[/INDENT]

9 ist bei mir übrigens: Ich muss kotzen. Normalerweise trainiere ich bis Stufe 8. :D
Mehr über Horwill hier.
dirk7603 hat geschrieben: Ich denke wenn ich diese Einheiten alleine absolvieren müsste, dann würde ich arge durchalte Probleme bekommen.
Also ich muss die Sachen im moment auch alleine laufen. Früher in der Jugend in der Gruppe hat es mehr Spaß gemahct, aber man gewöhnt sich auch gut ans alleine Laufen. Ist eben eine Frage der Disziplin.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

11
Cyberbob13 hat geschrieben: Ich habe vor jedem Intervalltraining oder Tempodauerlauf echt die Hosen voll, weil ich weiß, dass das wieder "sehr anstrengend" wird.
Aber dafür ist es hinterher ein geiles Gefühl! Dass ich das weiß, hilft mir auch während des Trainings.
Cyberbob13 hat geschrieben: Wie motiviert ihr euch vor und nach dem "Keulen"? Wer hat ähnliche Erfahrungen und tut sich ebenfalls mit schnellen Einheiten (mental) schwer?
- Feste Termine für TDL und Intervalle (und den langen Lauf) einplanen und nichts verschieben (außer wenn es gar nicht anders geht).
- Harte Einheiten fallen in einer Gruppe (und sei es nur zu zweit) viel leichter.
- An das geile Gefühl nach dem harten Training und vor allem nach dem erfolgreichen Wettkampf denken.
Cyberbob13 hat geschrieben: Liebe Grüße aus Wien,
Christian
In Wien gibt es doch einige Vereine mit guten Leuten, spontan fallen mir da der LCC und der Cricket-Club ein. Bei letzterem Verein kenne ich sogar einen Läufer, dessen PB bei knapp unter 2:40 liegt.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

12
Hallo,

bei meinen bescheidenen Tempoversuchen war ich tags zuvor schon sehr aufgeregt; ja ich kann manchmal gar nicht richtig schlafen in der Nacht vor einem Tempotraining. :klatsch: :tocktock:

Wenn ich aber ein bestimmtes Ziel erreichen will, und wenn ich beschwerdefrei bin, dann gibt es eben für mich KEINE Ausrede, das Tempotraining nicht zu machen.

Als Tricks fallen mir ein:
1. Sehr früh auf die Bahn gehen, da ist es noch nicht sooo warm (ich habe Glück, ich kenne eine Bahn, die immer offen ist :daumen: . Ich bin noch nie vertrieben worden. :D )
2. Wenn das Intervalltraining hart, sehr hart ist, dann denke ich von Belastung zu Belastung. Erste Belastung geschafft, kann nicht sein, dass ich schon müde bin. Nach der dritten Belastung: einer geht noch! .... So hangle ich mich durch bis zu letzten Wiederholung.
3. Manchmal mache ich diese Wiederholungen mit einer Verachtung, aber ich halte durch. Aussteigen gilt nicht!!!

Mir fällt ein TDL wesentlich leichter als Intervalle. Ein TDL ist eigentlich nicht sehr schwer, das Rennen an der IANS ist unangenehm, OK. Aber da muss ich dann eben durch.

Ein bischen Masochismus gehört schon dazu!
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

13
UweZ hat geschrieben:Hallo Christian,

bei Deinem Thread-Titel viel mir gleich unsere Tochter ein, die bei Sturm zu mir kommt und sagt: "Papa, ich hab ein bißchen Angst". Dann nimmt sie meine Hand oder noch besser klettert sie auf meinen Arm und wir schauen zusammen nach den sich biegenden Bäumen. Dann kann sie wieder grinsen.

Was das mit Deinem Training zu tun hat? Vielleicht hilft Dir eine Trainingsgruppe. In Gesellschaft fällt Dir die Quälerei vielleicht leichter.

Gruß Uwe

Lieber Uwe,

Das war wirklich zuckersüß, nett und aufbauend, vielen Dank! Vor allem möchte ich aber Dir und einigen anderen nachfolgenden Foris für die Idee danken, es mal in einer Gruppe zu probieren. Es ist richtig, dass wir in Wien vor allem den LCC und Cricket haben. Gemeldet bin ich als gebürtiger Kärntner beim LC Villach, dem mit Abstand erfolgreichsten Langstreckler-Verein in Österreich. Leider komme ich nur ganz selten dazu, mit den "berühmten" Vereinskollegen zu trainieren. Mit Ausnahme von Roman (Weger), der für die anderen noch ein bisschen zu schnell ist, trainieren diese auch meistens in der Gruppe. Roman hat dafür ja seine Schwester, die ihn mit dem Rad begleitet und angeblich schon sehr geübt ist, die Pace mit Sekundengenauigkeit vorzugeben.

Die Idee mit der Laufgruppe ist nicht schlecht, ich werde sie mir jedenfalls gut durch den Kopf gehen lassen!

Alles liebe,
Christian

14
blöde Frage... was sind denn "Strides"???

15
Mir sind noch zwei Tricks eingefallen.

Beim harten Intervalltraining denke ich oft/ gerne an die schöne Zeit, die ich dann im Wettkampf laufen will. :zwinker5:

Wenn scheinbar gar nichts mehr geht, habe ich so Gedanken wie. "Zu blöd zum Rennen." :teufel: Irgendwie gehts dann wieder.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

16
Perseus hat geschrieben:blöde Frage... was sind denn "Strides"???
Auf Deutsch heißen sie Beschleunigungsläufe. Ich bin aber meist zu faul, um das deutsche Wort zu tippen. Es sind 20-30 sek Läufe, die knapp unter Sprinttempo gelaufen werden (4-8 Wiederholungen mit kompletter Erholung). Sie haben den Vorteil, daß man saubere Lauftechnik und Tempo trainieren kann, ohne daß sich wesentlich Laktat bildet. So habe ich z.B. mit nur wenigen Einheiten (zuvor normales Grundlagentraining), meinen Abdruck gezielt verbessern können. Überprüfen konnte ich das dann am Zielfoto eines WKs. Als nächstes kommt jetzt der Kniehub für kürzere Läufe dran.

17
Überläufer hat geschrieben:Auf Deutsch heißen sie Beschleunigungsläufe.

... man sagt auch manchmal "Steigerungsläufe" oder kurz "Steigerungen" im deutschen Sprachgebrauch.

@ Claudia: Vielen Dank für Deine Tipps und Gedankenblitze, ich werde es mal damit probieren! :hallo:

Liebe Grüße,
Christian
... der auch häufig "zu blöd zum (schnell) Rennen" ist

18
Jedesmal, wenn ich die 400 m geschafft habe, gehe ich über Los und kassiere 4.000,- :D

Aber Scherz beiseite, dein Ziel ist mir ein wenig zu ambitioniert, setz dich nicht zu sehr unter Druck, wenn du beim Training schon mentale Probleme hast:

1. Sub 2:40 ist eine "magische Zahl"
2. Verbesserung um über 6 min. ist schon eine sehr hohe Hausnummer

19
Alfathom hat geschrieben:dein Ziel ist mir ein wenig zu ambitioniert, setz dich nicht zu sehr unter Druck, wenn du beim Training schon mentale Probleme hast

Hallo Alfathom,

Du hast Recht, dass das Ziel sehr optimistisch gesteckt ist. Dazu muss man aber wissen, dass ich meinen letzten Marathon in Triest 2:46 wegen einer Verletzung unter Schmerzen und einer Unmenge Aspirin gelaufen bin. Darüber hinaus war es sehr warm, recht windig und vom Zuschauer-Zuspruch her, echt "das Allerletzte". Auf Grund der recht wenigen Starter und der weitläufigen Streckenführung bin ich den zweiten Halbmarathon mutterseelenalleine gelaufen. War gar nicht toll. Es wäre also - unter günstigeren Umständen - auch eine Zeit um vielleicht 2:42 - 2:43 geworden.

Ich kann allen Läufern, die "auf Zeit laufen" nur abraten, in Triest zu starten. Keine Strecke für pB's, meiner Meinung nach.

Prinzipiell ist es aber sicher richtig, dass ich mich - gerade nach einer längeren Laufpause - nicht zu sehr unter Druck setzen möchte.

Daher setze ich folgende Zielvorgaben für Berlin:
Minimum-Ziel: neue pB, d. h. sub 2:46
Realistisches Ziel: knapp über 2:40
Optimistisches Ziel: sub 2:40

Wir werden ja sehen, was dabei rauskommt. Auch mit einer 2:42 wäre ich z. B. super zufrieden! :nick: :nick: :nick:

Alles liebe,
Christian

20
Cyberbob13 hat geschrieben:
Daher setze ich folgende Zielvorgaben für Berlin:
Minimum-Ziel: neue pB, d. h. sub 2:46
Realistisches Ziel: knapp über 2:40
Optimistisches Ziel: sub 2:40

Wir werden ja sehen, was dabei rauskommt. Auch mit einer 2:42 wäre ich z. B. super zufrieden! :nick: :nick: :nick:

Alles liebe,
Christian
Ja, das ist in Ordnung, so formuliere ich meine Ziele auch immer. Da ich in Berlin wohl starten werde, warte ich auch gerne und hoffentlich nur 10 min. auf dich

21
Alfathom hat geschrieben:Ja, das ist in Ordnung, so formuliere ich meine Ziele auch immer. Da ich in Berlin wohl starten werde, warte ich auch gerne und hoffentlich nur 10 min. auf dich

Hallo Alfathom,

Endlich ... :beten: endlich wartet mal jemand auf mich! Und nicht immer umgekehrt :zwinker5: .

Paul und Haile hatten es mir mal versprochen, aber sie mussten dann doch recht lange auf mich warten ...

Vielleicht klappt es ja dieses Mal ... :daumen:

Alles Gute und großen Respekt, was Deine Ziele (und wohl auch bisherigen Laufleistungen angeht).

Christian
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“