Soll ich? Soll ich nicht? Was soll`s! Freitagabend den Wecker auf 06.00 gestellt. Der hat mich auch zuverlässig aus einem 5-stündigen Schlaf gepiepst. Zusammenpacken geht schon schneller als beim letzten Mal. Und dank der guten Anfahrtsbeschreibung bin ich bereits vor 08.00 Uhr am Ort des Geschehens - am Fusse des Bantigernämlich. Triathlon ist lehrreich. Ohne Tria wüsste ich bis heute nicht, dass es den Bantiger gibt. Nicht ganz 1000 m hoch steht er in der Nähe von Bern und wartet drauf, dass ich ihn mit dem Velo umrunde. Aber nicht nur ich. Ca 100 andere Trias wollen es mir gleichtun. Nur meistens etwas schneller...
Da ich so früh vor Ort war konnte ich noch gemütlich etwas trinken und den allgemeinen Aufbauarbeiten zusehen. Bei der Nachmeldung gab`s dann auch schon ein vorgezogenes Finishershirt - welches ja eigentlich ein Startershirt ist. Man bekommt es ja beim Start und nicht beim Finish...
Ich hab mir dann sehr akribisch meine Wechselzone eingerichtet. Diesmal sollte es keinen Pannen geben. Uebersichtlicher als in Murten war es hier allemal, so dass ich nach dem Schwimmen eigentlich problemlos zu meinem Rad finden sollte.
Noch mal alles in Gedanken duchgehen und dann gings zum Schwimmstart.
Da lief in der Ecke eine grosse Digitaluhr. Und im Bad waren 3 breite Bahnen mit Leinen abgegegrenzt. Es wurde pro Bahn im Kreis geschwommen. Da ich allerdings noch sehr früh dran war hatte ich die ganze Bahn für mich. 12 Längen a 25 Meter galt es zu bewältigen. Und das Wasser hatte ziemlich sicher um die 29 Grad. Fuuuuurchtbar warm wie ich finde...Ich stellte mich ins Wasser. Die junge Frau sagte mir dass ich bei Sekunde 30 loslegen könnte. Ok - und ab. Und da war sie - die erste Panne: Stoppuhr nicht gedrückt. Bin halt immer noch nicht abgebrüht genug - auch wenn heute das Wasser brühwarm war. Beim Schwimmen lief es mir gefühlsmässig nicht schlecht. Zeit kann ich nur tippen . Es müsste um die 6 Minuten gewesen sein, da ich auf der letzten Bahn noch einen Blick auf die Uhr erheischen konnte. Ich glaube um 09.31:30 bin ich los und auf den letzten Metern meinte ich 09.37:10 gesehen zu haben.
Raus aus dem Wasser und Laufschritt Richtung Ausgang - dachte ich. Ich hatte diesen Teil des Wechsels nicht angeschaut, weil man sich vermeintlich da nicht verlaufen konnte. Ich konnte. Als ich mehrere Leute hinter mir rufen hörte, merkte ich dass ich nicht Richtung Ausgang gelaufen sondern in eine zweite Garderobe eingedrungen war. Kehrt marsch raus und jetzt den richtigen Ausgang. Gut - es waren nur wenige Sekunden - aber eben Panne Nummer zwei.
Dann zum Rad. Mit mir waren zwei drei andere Konkurrenten in der Wechselzone, alles sehr übersichtlich. In die Schuhe geschlüpft( das geht auch immer schneller jetzt mit richtigen Schuhen) dann das Shirt über gezogen. Mist - verkehrt herum. Nicht dass ich so eitel wäre. Aber das engt eben den Hals und somit die Atmung ein wenn hinten vorne ist. Also noch mal ausziehen und richtig rum rein geschlüpft. Ansonsten lief es rund und ich machte mich alleine auf die Radstrecke. Schon nach wenigen Metern began die auf dem Profilausgewiesene Steigung. Hach wie ich das liebe.
Aber was soll`s - ich zahl ja sogar noch Geld dafür 
Also rein treten und sich wohl fühlen. Ich kam nicht schlecht auf Touren und konnte recht gut die ersten Kilometer hinter mich bringen. ...Nach ca 4,5 Kilometer war die Steigung geschafft und es ging kontinuierlich bergab. Das ist schon eher mein Ding. Obwohl es nicht sehr steil runter geht, hatte ich zwischen drin mal ne 72 auf dem Tacho stehen. Und überholte ca. bei km 8 einen vor mir Gestarteten. Danach drehte die Richtung des Rundkurses wieder gen Start. Und ich traute meinen Augen nicht. Noch mal bergauf. Den leichten Anstieg auf dem Profilhatte ich lesen der Startunterlagen einfach ausgeblendet.
Und hatte mich jetzt bereits drauf eingestellt voll bis zum Ziel durchtreten zu können und nun geht es doch noch mal aufwärts. Bääääh Und Gegenwind hat es auch noch. Doppel-Bäääh! Und dann wird man auch noch angelogen. Kommt man doch nach Lindenthal, wo weit und breit keine Linde steht, und im Tal ist das sowieso nicht sondern oben auf dem Hügel...Dreifach-Bäääh. Dafür gings jetzt wieder runter und ich fühlte mich gleich wohler.
Am Abend vorher hatte ich mir in Biel eine Packung der Dr. Feil Marshmellows - auch Schmitt-Frösche genannt - gekauft. Und einen auf den Rahmen geklebt. Den packte ich zuerst aus und dann je eine Hälfte in die Backentaschen. OB die Streckenposten wohl so geckuckt haben, weil sie noch nie so einen dickbackigen Triathleten gesehen haben. Hab während ich unten weiter getreten haben oben fleissig gemümmelt. Aber irgendwie wollte das Teil nicht oder nur sehr langsam kleiner werden. Kurz vor der Wechselzone habe ich dann den verbleibenden Rest in hohem Bogen zum Strassenrand entsorgt. Für alle in der Nähe stehenden Zuschauer: nein ich hab nicht
Der Rest in der Wechselzone verlief dann ohne weitere Panne - *staun* und ab auf die Laufstrecke. Die verlief die ersten Meter auf der Radstrecke und so ging es auch gleich ein wenig bergauf. Alles noch machbar und laufbar. Langsam aber stetig - so wie ich es eben kann. Vor Kilometer drei aber ging`s dann steiler bergauf. Da musste ich dann doch ca 20 Meter gehen. Thomas, Teilnehmer aus einem Nachbardorf von mir und wohlgemerkt zweiter in der Altersklasse M1, bestätigte mir, dass auch er hier kurz ins Gehen gekommen sei. Oben beim Getränkestand hiess es dann" etz geits numme no nitzi" was übersetzt so viel heisst wie "von nun an ging`s bergab" Ich wurde während der Anstiege von mehreren Trias überholt. Aber die letzten 1,5 Kilometer bergrunter kam keiner mehr von hinten. Dafür immer wieder Radfahrer von vorne weil wir auf der Radstrecke zurück gen Ziel geführt wurden. Diesem näherte ich mich auch mit grossen Schritten und konnte noch einen längeren Endspurt hinlegen - halfen da die Frösche vielleicht doch noch mit
Wenn ich dort die Uhr richtig interpretiert habe bin ich etwas über 25 Minuten unterwegs gewesen.Mit der Zeit bin ich zufrieden da die Strecke doch schon sehr wellig war... Fazit: Auch dieser sehr familiäre wirkende Triathlon hat Spass gemacht. Wenn nichts dazwischen kommt bin ich nächstes Jahr wieder am Bantiger.
Mit 1:11:52 für die 0,3 /17,4 / 4,6 konnte ich in einem Starterfeld von ca 70 Männern 7 hinter mir lassen. Der Schnellste war ca 50 Minuten und der langsamste 1:39 unterwegs. Meine Pannen werden weniger...
Jetzt muss ich nur noch schneller laufen und schneller radfahren und schneller schwimmen....der Rest kommt von selber...Danke für die Anteilnahme
Gruss Sigi
Und runtergschluckt hab ich wohl nicht weil drauf steht, dass das Zeug durch die Mundschleimhaut resorbiert wird. Also warum runterschlucken? 
). Die Schürfungen sind sogar dicht geblieben.
...
immerhin oder??? 
Du bist sowieso Schuld, Du hast gesagt, man kann auch Brustschwimmen 
