Der Tag davor (Sa. 16.06.2007)
Heute ist er also, der letzte Tag vor meinem HM-Debut. Beim Frühstück habe ich mir schon Gedanken gemacht über meine Ernährung - um doch ja nichts falsches zu essen oder zu trinken. Also nur leicht verdauliche Sachen gegessen, auf scharfe und blähende Lebensmittel verzichtet - und natürlich ausreichend getrunken.
Diese guten Vorsätze hielten so bis etwa 16.00 Uhr. Dann bin ich mit meiner Freundin auf die Fürther Freiheit gefahren um die Startunterlagen abzuholen. Als ich dann den Crepes-Stand entdeckt habe wurde schon der erste Vorsatz über Bord geworfen: Crepes mit Käse-Salami-Peperoni - sehr lecker. Dannach noch ein bißchen locker herumgeschlendert, ein paar Beach-Volleyball-Spiele angeschaut und anschließend die Startunterlagen geholt.
Zum Abendessen hab ich mir dann eine leckere Pizza (hab ich mal bei Greif gelesen, dass das gut sein soll) mit scharfer Salami (das soll ja nicht so gut sein hab ich mal gehört und dazu ein leckere Hefe-Weizen (so ein richtiges mit Alkohol gegönnt.
Binn dann so gegen halb elf ins Bett - und der letzte Gedanke war wie schon tausend mal an dem Tag "Geh die ersten km nicht zu schnell an"
Der Große Tag - 17.06.2007
Um halb 6 - noch eine halbe Stunde vor dem Wecker bin ich aufgewacht. Da war er wieder: "Geh die ersten km nicht zu schnell an". Hab dann noch versucht ne halbe Stunde zu schalfen - ging aber nicht. Also aufgestanden Kaffe gekocht - gut gefrühstückt (weiße Semmeln, Honig usw.). Dann ins Bad und auf die Toilette - da kam mir dann auch der Gedanke, dass das mit der scharen Salamipizza doch keine so gute Idee war - aber da muss ich jetzt durch.
Dann noch eine Marschtabelle mit den Zwischenzeiten geschrieben und ab zur Freiheit.
So gegen 8:15 war ich dann auf der Freiheit - hab noch ein paar Kollegen getroffen - war aber auftrund meiner Nervosität nicht in der Lage mit jemandem ein vernünftiges Gespräch zu führen - und bin dann alleine mit meinen Gedanken etwas herumgestreift.
Da ich kurz vom Start noch mal aufs Dixi musste, musste ich von ganz hinten Starten. Aber da ich ja die ersten km - ihr wisst schon - war das gar nicht so verkehrt. Dann der Schock beim ersten Kilometer 6:26 (5:40 waren geplant für sub2) - also jetzt aber Gas. Fleißig zickzack durchs Läuferfeld - was in den teilweise engen Straßen gar nicht so leicht ist - um so bei km 5 wieder im plan zu sein. Das 2-km-Schild hab ich gleich mal übersehen. Bei km 3 war ich aber bereits wieder im Plan. War zwar beruhigend - aber irgendwie auch nicht. Hoffentlich war diese Aufholjagd nicht zu schnell und ich muss am Ende dafür bezahlen.
Ab etwa km 7 gings dann in den Wald. Der Vorteil war, dass es dort angenehm schattig war. Der Nachteil: überholen war sehr schwierig. Mit gleichmäßigen laufen hatte das nichts zu tun - eher mit Intervalltraining. Bei km 10 dann wieder der Blick auf die Uhr - knapp unter 56 - eine gute Minute unter Plan - alles im grünen Bereich.
Bei km 11 zeigte die Uhr 1 h und ein paar Sekunden - das heißt 10 km in 59 min - das müsste doch zu schaffen sein. "Lass es laufen - die sub 2 gehört dir" hab ich mir gedacht. Vielleicht geht's sogar unter die 1:55
bei Km 18 1:34 kam ein leichter Anflug von Größenwahn: 3 km in 16 min - und der Traum von 1:49:XX wurde geboren - und ich gab noch mal alles.
Mit hochgerissenen Armen und einem Freudenschrei lief ich dann freudenstrahlend über die Ziellinie. Die Freude konnte da auch eine handgestoppte 1:50:36 nicht mehr trüben.
Die offizielle Zeit 1:50:22 - d. h. pro Kilometer fehlte letztlich nur eine lächerliche Sekunde - und ich weiß nicht wo ich die verloren hab
Auf der Suche nach der Sekunde - Jahrtausend HM Fürth
127.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47