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Erster Joggingversuch - erfolgreich?

Erster Joggingversuch - erfolgreich?

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Hallo liebe Lauf-Gemeinschaft,

ziemlich bald werde ich schon 22, war aber stets sportlich unmotiviert (mal abgesehen von einem halben Jahr Fitness-Club), war nie in Sportvereinen und das Laufen war mir ein Graus. Ich hatte niemals auch nur einen Gedanken daran verloren, mal zu joggen. Aber vor ein paar Tagen war es soweit, als ich mich mal wieder die 30 Stufen zu meiner Studenten-WG raufgeschleppt hab, oben dann kurzatmig war und mir dann erstmal ein Bierchen auf die Anstrengung genehmigen musste. ;)
(Ich kam ürbigens grad vom Rauchen hoch...)
Nunja, ich hatte also keine Lust mehr aufs Rauchen, hab mir ein Datum gesetzt, ab welchem ich schlagartig aufhören wollte (vorgestern), gab mir noch einen Tag darauf, an welchem dann das Laufen anfangen sollte. Dieser erste Laufversuch war gestern.

Vielleicht noch ein paar kurze Angaben zu meiner Person:
- starker Raucher (leider) seit 7 Jahren, täglich annähernd eine Packung/Tag
- 78 KG auf 1,85m
- absolut keine Lauferfahrungen, kein Sport, außer mal dann und wann im Park den Ball ein bisschen kicken
- keine Pulsuhr, nur ein MP3-Player ;)

Natürlich hab ich versucht(!), mich vorher etwas zu informieren, allerdings gibt es schier unübersehbare Massen von Tipps und Plänen, also hab ich das erstmal ruhen lassen und wollte schauen, was ich überhaupt kann, und hab dann eben mit meinem Handy mitgestoppt und bin losgerannt.

Die Strecke war exakt 7 KM und profiliert, es war eine Pendelstrecke, der Hinweg war mit leichten Steigungen versehen. Auf die 7KM hab ich 33,39 Minuten gebraucht, bin, wie wohl jeder Anfänger, aber mit Sicherheit ein Tempo gelaufen, was über meinem Niveau lag, obwohl ich es mit einmal über 200-300 Meter Seitenstechen, durchgehalten habe. Doch zum Schluss ging mir ganz schön die Pumpe.

Nun ist es so, dass ich mir einige Anfänger-Pläne angeguckt habe, in denen geraten wird, jeweils 1 Minute zu gehen und 1 zu joggen. Vielleicht versteh ich das falsch, aber ich denke, ich kann die 30 Minuten schon so durchrennen. Die Fortgeschrittenen-Pläne sehen mir allerdings schon fast wieder zu arg aus für meine Verhältnisse. 4x Joggen die Woche ist aber drin. :)

Meine Fragen sind also, wie kann man jetzt das Lauftraining logisch aufbauen? Gibt es hier Raucher, die mir berichten können, inwiefern sich das Laufpensum und die Laufleistung durchs Aufhören verändert haben und ab wann es spürbar besser wurde? Und zu guter Letzt: Wo kann ich meinen Lauf von gestern einordnen? Ist das eine eher schlechte Leistung für einen jungen Läufer wie mich oder kann man damit gut arbeiten, zumal ein Volkslauf über 10 KM, die ich ja bisher noch nicht gerannt bin, geplant ist (in 6 Monaten)?

Besten Dank für die Antworten, schonmal im voraus. :)

LG,
Benton

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7 km in 33:39 min ist prima, was das Tempo anlangt. Das kriegen viele, die jahrelang laufen, nicht hin. Wenn Du ordentlich trainierst, wirst Du Dich steigern, und vermutlich bei einem 10-km-Lauf weit vorne landen.

Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich: Der Kardinalfehler als Laufanfänger ist es, zu schnell zu laufen. Wenn Du das Tempo nur knapp geschafft hast (und das ist kein Wunder), dann empfehle ich Dir, mal zu versuchen, die 7 km in 42 Minuten zu laufen. Wenn das angenehm ist (anstrengend, aber nicht auspowernd), verlängern bis auf eine Stunde (=10 km).

Ehe ich weiter spekuliere, versuche das mal und melde Dich wieder.

Zu Deiner Raucherproblematik kann ich nichts sagen; dieses Laster habe ich ausgespart.
Run As Thou Wilt.

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Benton hat geschrieben: - keine Pulsuhr, nur ein MP3-Player ;)

Nun ist es so, dass ich mir einige Anfänger-Pläne angeguckt habe, in denen geraten wird, jeweils 1 Minute zu gehen und 1 zu joggen. Vielleicht versteh ich das falsch, aber ich denke, ich kann die 30 Minuten schon so durchrennen. Die Fortgeschrittenen-Pläne sehen mir allerdings schon fast wieder zu arg aus für meine Verhältnisse. 4x Joggen die Woche ist aber drin. :)
Hallo Benton

Du hast keine Pulsuhr, brauchst du auch nicht. Laufe so schnell das du noch lange Sätze ohne probleme reden oder singen kannst.

4X die Woche Laufen am anfang finde ich zufiel 3X reicht da hast du 1X 2Tage Regeneration drinn ist besser für deine Knochen.
Die Knochen und Sehnen gewöhnen sich langsamer an die belastung als dein Kreislaufsystem.

Ansonsten viel spaß beim laufen.

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Benton hat geschrieben: Gibt es hier Raucher, die mir berichten können, inwiefern sich das Laufpensum und die Laufleistung durchs Aufhören verändert haben und ab wann es spürbar besser wurde? Und zu guter Letzt: Wo kann ich meinen Lauf von gestern einordnen?

Ha :zwinker2: :, endlich mal ein Thread, in dem ich aus eigener Erfahrung (bin auch erst seit 8 Wochen Läufer) was beisteuern kann, weil auch ich starker, leidenschaftlicher Raucher war.

Erst einmal Gratulation zu Deiner Entscheidung (eigentlich sind es ja zwei: Rauchen aufhören und Laufen anfangen) :daumen:

Lieder ging es mir wie Dir: Jahrelang keinen Sinn darin gesehen, mich anzustrengen, zu schinden und deshalb ein bequemes, na sagen wir mal genussreiches Leben geführt. Alle die, die gelaufen sind, habe ich bedauert. Bis -und jetzt hoffe ich, dass Deine letzten Zweifel am Sinn des Aufhörens mit der Qualmerei vorbei sind- ich letztes Jahr einen Schlaganfall erlitten habe (beruflicher Stress, falsche Ernährung, viel, viel Rauchen, viel Sitzen, wenig Bewegung...), der -Gott sei es gedankt - zu keinen bleibenden Schäden geführt hat. Aber mir hats als Wansignal des Körpers gereicht. :tocktock: :idee: :ausruf: :tocktock: :nick:

Also, als ich dann im August letzten Jahres aufgehört habe zu Rauchen, habe ich gleich mit dem Sport angefangen (Radfahren und Nordic Walking). Nach ein paar Wochen hat es mich gejuckt, wieder mit dem Joggen (hatte ich zuletzt 25 Jahre vorher gemacht) anzufangen. Oh man, da war nach 500 Metern Schicht. Zu mehr hatte die Luft nicht gereicht. :kotz: Also habe ich kontinuirlich, meiner Belastungsfähigkeit entsprechend (der Körper führt dabei hervorragend Regie!) das Laufpensum erhöht. Ich habe allerdings von Beginn an parallel dazu eine alternative Sportart,nämlich das Rennradfahren betrieben. Beides hat sich für mich hervorragend geeignet. Bin ich Radgefahren, so habe ich beim Laufen von den Leistungen des Radfahrens profitiert. Bin ich Gelaufen, so habe ich anschließend beim Radfahren bemerkt, wie gut ich in den Beinen trainiert war. Ich glaube, dass ich durch diese parallele Entwicklung die Energie wesentlich effektiver aufbauen konnte, als wenn ich nur einseitig trainiert hätte.

Jetzt, nach fast einem Jahr regelmäßigen Sports (zwischendurch auch Krafttraining), den ich seit August mind. 3 x wöchentlich betreibe und nach 8 Wochen langem kontinuirlichen Laufen kann ich rückblickend sagen, dass ich all das nie geschafft hätte, wenn ich weiter geraucht hätte. Die ersten spürbaren Erleichterungen habe ich übrigens bereits nach 6 Wochen bemerkt. Es ist fantastisch: Du bekommst mehr Luft, hast das Gefühl, viel tiefer einatmen zu können. Ausserdem hörst Du die Pumpe (Herz) nicht mehr so laut schlagen, der Blutdruck geht runter und Du fühlst Dich einfach pudelwohl. :hurra: :bounce: :wegroll:

Ich hoffe, dass ich Dich mit meinen persönlichen Erfahrungen motivieren kann, das Rauchen weiterhin zu meiden und das Laufen, das ja auch was für die Seele ist, fortzusetzen. Ich bin übrigens 50 Jahre alt, wiege 76 kg und bin 181 cm groß. Im Gegensatz zu Dir habe ich leider 30 Jahre gebraucht, um den inneren Schweinehung zu überzeugen, mit mir einen neuen Weg zu gehen. Gratuliere, da bist Du schneller! :daumen:

Ich würde an Deiner Stelle zu Anfang nicht so schnell laufen, es sei denn, es macht Dir nichts aus und Du kannst Dich bei dem Tempo locker unterhalten. Wenn Du aber immer flacher atmest, bzw. kurzatmiger wirst, Deine Beine sich anfühlen wie Blei und Du Dich am Ende fix und foxi fühlst, aber keine sonderliche Distanz zurückgelegt hast, solltest Du es langsamer angehen. Du solltest am Ende eines Laufes immer noch das Gefühl haben, dass da noch was geht (alte Regel: Hör auf, wenn es am schönsten ist). Die von Dir angegebene Zeit ist -unter Berücksichtigung Deiner bisherigen Lebensweise- schon recht schnell.

ICH WÜNSCHE DIR WEITERHIN VIEL SPASS UND VOR ALLEM GEDULD, SICH DAS GANZE ENTWICKELN ZU LASSEN UND DIE ÄNDERUNGEN ALS CHANCE FÜR EIN BESSERES UND GESÜNDERES ANZUNEHMEN:
LG
Winni



Alles was ich machen kann ist, ich selbst zu sein, wer immer das sein mag (Bob Dylan)
Erwarte nichts im Leben. Wenn du es tust, dann ist alles, was du noch bekommst, ein Bonus (Frank Zappa)

2005: Ein bisschen gelaufen (PB)
2006: Schon mehr gelaufen (PB)
2007: Ganz viel gelaufen und läuft und läuft... (PB)

2008: Ja wo läuft er denn? (Abbruch)
2009: Wiedereinstieg
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Hallo!

Also ich finde dass das Ergebnis deines ersten Laufs fantastisch ist! Viele schaffen am Anfang keine 500m am Stück.
Dass du es langsamer angehen sollst, wurde dir ja schon gesagt. Wenn du das Gefühl hast, dass du Erholung brauchst, dann laufe nicht. Laufen soll kein Zwang sein. 3X pro Woche für einen Anfänger reicht. Ich fahre an den Tagen, an denen ich nicht laufe, mit dem Rad. Das ist eine gute Abwechslung und man hat kein schlechtes Gewissen, nicht trainiert zu haben.

LG, Steffi
Schildkröten können dir mehr über den Weg erzählen als Hasen. - aus China

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Hallo und guten Tag,

erstmal vielen Dank für die tolle Motivation und die lieben Antworten, ganz besonders für die (Lebens)-Geschichte von Winni, welche mir übrigens die Augen noch ein Stück weiter geöffnet hat. An Schlaganfälle und ähnliche gefährliche Sachen, bei denen das Rauchen definitiv eine große Rolle spielt, denkt man einfach nicht, schon recht nicht, wenn man noch so jung ist. Übrigens freu ich mich a) dass keine bleibenden Schäden entstanden und b) Du so konsequent dabei bist. Genau diese Konsequenz ist dann mein Ziel, sowohl im Laufen als auch beim Aufhören.

Vielen Dank auch erstmal für die ersten Einschätzungen, ich werd wohl heute wider dem Plan nicht laufen gehen, weil ich noch ganz schön starken Muskelkater hab (also doch ganz schön übertrieben vorgestern :wink: ) aber morgen dann will ich mein Tempo soweit drosseln, dass mir das Laufen dann nicht so wirklich schwer fällt.

Übrigens erreicht man tatsächlich schon nach 3 Tagen des Nicht-Rauchens und Sport machen eine gesteigerte Lebensqualität, was ich dann doch gar nicht so schnell erwartet hätte.

LG und ein schönes Wochenende,
Benton.

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Benton hat geschrieben:Übrigens erreicht man tatsächlich schon nach 3 Tagen des Nicht-Rauchens und Sport machen eine gesteigerte Lebensqualität, was ich dann doch gar nicht so schnell erwartet hätte..


Eine tolle Erkenntnis und super Einstellung! Weiter so, Du schaffst es! :daumen:
LG
Winni



Alles was ich machen kann ist, ich selbst zu sein, wer immer das sein mag (Bob Dylan)
Erwarte nichts im Leben. Wenn du es tust, dann ist alles, was du noch bekommst, ein Bonus (Frank Zappa)

2005: Ein bisschen gelaufen (PB)
2006: Schon mehr gelaufen (PB)
2007: Ganz viel gelaufen und läuft und läuft... (PB)

2008: Ja wo läuft er denn? (Abbruch)
2009: Wiedereinstieg
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