Zum Thema Aldi und Lidl und Billigheimerkonsorten und Geiz ist so was von obergeil Fanatikern. Da könnt ich die vollendetsten Wutausbrüche und das eiskalte
bekommen.
Aber der Reihe nach.
Mein Verständnis als Aldi- und Lidlkunde hat absolut der/die so genannte "Arme Mann/Frau. Also Harz 4 Empfänger, Rentner, Einfach- und Normalverdiener mit Kindern, klein Häuschen und unsicherem Arbeitsplatz etc.
Tierisch auf den Sack gehen mir vor allem hier in Bonn die Horden von Pensionären mit sattesten Bezügen und abbezahlten Häuschen, welche sich über den Niedergang der Innenstädte und sinkendes Niveau beklagen, sich aber hinter vorgehaltener Hand die tollsten und neuesten Aldischnäppchen zuraunen und dort entsprechend zuschlagen.
wer hinterfragt denn mal wie die Preise zustande kommen? wo wird da gespart? Noname Foodprodukte werden mit abgeänderten, billigeren Rezepturen hergestellt, Spediteure werden extrem unter Druck gesetzt, Zulieferer sowieso. Betriebsräte und sonstige Arbeitnehmervertretungen werden möglichst nicht zugelassen und die Berichterstattung in den Medien über eventuelle Streitereien oder Mißstände ist dürftigst oder die Medien trauen sich nicht. Z. B. hat die Süddeutsche Zeitung vor längerer Zeit gewagt über Aldi negativ zu berichten (Es ging um Betriebsräte in den Filialen) Zur Strafe wurden keine Anzeigen mehr geschaltet. die Begründung seitens aldi war haarsträubend. Andere Zeitungen trauten sich gar nicht darüber zu berichten, aus Angst vor "Anzeigenentzug". Die einzige Tageszeitung, die berichtete war die taz.
Zum Etikettenschwindel und zur Täuschung der Verbraucher
Bei Weinen (sorry, aber hier kenne ich mich nunmal aus) z. B. lief und läuft immer noch Etikettenschwindel in großem Stil. Es wurden und werden Weine vermarktet, wo nicht das drin ist was auf dem Etikett steht. die aldieinkäufer waschen ihre Hände in Unschuld. In den Knast gehen die die kriminellen Zulieferer so sie denn geschnappt werden.
Beispiel: vor einigen Jahren vermarktete Aldi einen italienischen Qualitätsweißweinin gigantischen Mengen. Irgendwann fiel auf, dass größere Mengen vermarktet wurden als in dem Anbaugebiet überhaupt produziert wurden. aldi wusch seine Hände in Unschuld. Alles der böse Lieferant schuld. Kann mir doch keiner erzählen, dass der Einkäufer nicht weiß, wieviel in dem jeweiligen Anbaugebiet überhaupt produziert werden kann. Vor allem wenn man über ein Handelsvolumen von 5 Millionen Flaschen und mehr spricht.
Dazu werden "Namen" ruiniert. Beispiel Barolo. dieser piemontesische Rotwein ist sicher teils maßlos überteuert, keine Frage. Aber ein Barolo für 8 Euronen kann schlicht in die Tonne treten. Da kaufe man lieber einen ehrlichen Sizilianer für 5 Schleifen als so eine Pissbrühe. die Trauben für Barolo brauchen beste Lagen, da diese sehr spät reifen und in schlechten Lagen einfach nicht zur vollen Reife gelangen können. Die Trauben für den 8 Eurobarolo stammen eben aus Lagen wo früher Haselnußsträucher für die Nutellaproduktion standen. Der Wein der daraus entsteht hat rein gar nichts mit einem eleganten Barolo zu tun und ist auch die 8 Taler niemals wert.
Thema Olivenöl (da ist es in letzter Zeit wohl etwas besser geworden)
Aldi und Lidlöl wurden von der Stiftung Warentest mit gut bewertet. Dann stellte sich heraus, dass für die Tester eine gänzlich andere Qualität als üblich abgefüllt wurde. Das Aldiöl der Vergangenheit (wie es derzeit ist weiß ich nicht) hätte als so genanntes Lampantöl in den Verkehr gebracht werden müssen. Mit extra vergine hat das rein garnix zu tun, da der Gehalt an freien Fettsäuren viel zu hoch war. Sprich das Öl hat einen hohen Grad an ranzidität.
Es gibt noch etliche weitere Beispiele, wie der Verbraucher schlicht verarscht wird.
Zum Schluß: wo billig, billig und noch viel billiger nachgefragt wird, wird es immer jemanden geben, der diese Nachfrage auch befriedigt. Egal mit welchen Methoden und egal wer dabei über die Klinge hüpft.
ICH MACHE DA NICHT MIT!! NEVER!!
Bei Nonfoodprodukten mag es etwas anders aussehen. Ich möchte aber nicht wissen zu welchen Konditionen die Zulieferer arbeiten müssen.
Und von wegen sparen.
Es gab mal eine Untersuchung (weiß leider nicht mehr wann, wer, wo) welche die unterschiedlichen Einkaufsquellen hinsichtlich des Nährwertes und der zu zahlenden Preise beleuchtete. Das Fazit dieser Studie war recht ernüchternd. Der Preis für den "Nährwert" ist letztlich bei allen Einkaufsmöglichkeiten annähernd gleich. Kaufe ich aber frische, unverarbeitete Lebensmittel auf dem Markt oder in den jeweiligen Fachgeschäften kaufe ich letztendlich nur mehr Arbeit mit ein.
So, und jezt reg ich mich langsam wieder ab