Guido´s Volkslauf in Marl 03.06.2007
Zwischen meinem ersten HM in Duisburg und meinen geplanten Marathon in Köln waren ca sechs Monate Zeit. Ursprünglich hatte ich für die ersten 2 Monate ausschließlich Spaßläufe bei verschiedenen Volksläufen geplant. Doch nach dem gelungenen Debüt beim Rhein-Ruhr-Halbmarathon kam mir der Gedanke, dass ich die Zeit vielleicht noch unterbieten könnte. Wo ich doch gerade in einer solchen Topform war…
Guido´s Volkslauf findet jedes Jahr statt und zwar fast direkt vor meinem (seit 2 Jahren neuen) zu Hause.
5 Wochen nach meiner HM-Premiere wollte ich dort sowieso starten, aber die Idee dort gleich meine HM-Zeit zu verbessern, anstatt einen 5er oder 10er zum Spaß reifte nur allmählich.
Nun hatte ich mir also ausreichend Zeit für die Regeneration gelassen (fast 2 Wochen) und dann die für mich recht neuen, aber gefühlt sehr leistungssteigernden intensiven Einheiten verstärkt trainiert und träumte von einer Zeit von 1:45 Std.
Also fuhr ich an diesem leicht schwülen, aber nicht allzu warmen Tag mit meiner Freundin, die dort 7,1 km walkte, gegen Mittag zum Volkspark. Die Veranstaltung begann um 12:00 Uhr und der HM wurde erst um 16:00 Uhr gestartet.
Wie schon in Duisburg traf ich auch hier vor dem Lauf Marcel, der sich aber diesmal den 5 km-Lauf vorgenommen hatte. Ich bin ja noch nicht lang in der Laufszene, aber eins habe ich gelernt. Kennt man einen Läufer trifft man ihn immer wieder!
Endlich war es soweit. 16:00 Uhr, Startaufstellung!
Mir fällt ein, dass ich vor lauter Warterei mein übliches Trinken kurz vor dem Lauf vergessen habe. Aber das ist ja nicht unbedingt Pflicht, also Startschuss und los geht´s. Im Vergleich zu Duisburg geht es wirklich sofort los, denn bei knapp 70 Startern gibt es keinen Stau!
Die Strecke besteht aus einer 7km Runde die 3 mal gelaufen wird. Eigentlich wollte ich nie Brummkreisel spielen, aber der Gedanke daran 3 mal von meiner Freundin angefeuert bzw. mit meinem Lieblingsisogetränk versorgt zu werden motiviert mich ungemein.
Also laufe ich durch den kleinen Park, dann aus dem Park heraus, hoch über eine Eisenbahnbrücke, dann über die Felder in einem großen Kreis wieder zur Eisenbahnbrücke zurück zu Start und Ziel und wieder von vorn.
Ich will die Geschichte nicht unnötig in die Länge ziehen und der Dr. Watson unter den Lesern hat sicher schon meine „versteckte“ Selbstkritik bemerkt.
Ich war wohl doch etwas überoptimistisch.
Auf den ersten 4 Kilometern war ich mal wieder zu schnell (doch nichts dazugelernt in Duisburg) und dann konnte ich schon nicht mehr das angestrebte Tempo halten.
Der Lauf lässt sich sehr gut beschreiben in „Brückenüberquerungen“. Ich weiß, es gab nur eine…aber die war zweimal pro Runde zu bewältigen.
Erste Überquerung (ca. 1km nach dem Start): Zu beschreiben als kaltlächelnd, voller
Optimismus.
Zweite Überquerung (nach ca. 6km): Na ja, ein Zwischentief, wird hart heute, aber
ich reduziere meinen Puls und hoffe hinten raus besser drauf zu sein.
Dritte Überquerung (8km): Schon wieder die Brücke, irgendwie kommt sie mir dieses
mal höher vor.
Vierte Überquerung (13km): Entweder ist meine Uhr kaputt oder mit der Bestzeit wird
es heute nichts. Ich habe in der Laufzeitung von Harz- und Alpenläufen gelesen. So
etwas würde ich mir nie antun!
Fünfte Überquerung (15km): Nein. Ich will nicht! Blöde Brücke! Und dann noch mal
die gleiche Runde über die Felder. Bin froh, wenn ich heute überhaupt ankomme!
Sechste Überquerung (20km): Ich hasse diese Brücke!
Ich habe mich die letzten 3 km an jemanden drangehängt, der mich überholt hat. Das hat echt geholfen, dann habe ich ihn überholt. Bin mir aber nicht sicher, was auf der Brücke passiert. Zum Glück hat Marcel schon seinen 5er beendet und kommt mir mit einem Becher Wasser vor der Brücke entgegen. Er zieht mich die letzten zwei Kilometer. Mit seiner Hilfe überhole ich sogar noch eine Läuferin, die ich sonst mit Sicherheit nicht kassiert hätte. Danke Marcel.
Endergebnis: 1:51:52 Std.
Kommentar meiner Freundin im Ziel: „Du gefällst mir überhaupt nicht!“
Von der erwünschten Bestzeit weit entfernt, aber mit ein wenig Abstand betrachtet. Eine tolle Zeit für einen zweiten HM für den ich keine gezielte Vorbereitung gemacht habe. Immer noch eine Zeit, die auf Sub4 für meinen ersten Marathon im Oktober in Köln hinweist.
P.S.: Gelernt habe ich, dass ein Spaßlauf ein Spaßlauf bleiben soll!
P.S.S.: Ab jetzt werden Brückenläu…ups…Bergläufe trainiert!
Guido´s Volkslauf in Marl
1Comeback 27.09.2009 in Bertlich
2008 9.Feb WLS Duisburg 10km 44:14 PB
2008 1.März WLS Duisburg 15km 1:11:13 PB
2008 29.März WLS Duisburg HM 1:40:10 PB
2008 27.April Hermannslauf 31,5km 3:16:35
2008 01.Juni Rhein-Ruhr-Marathon 3:56:02 PB
2008 9.Feb WLS Duisburg 10km 44:14 PB
2008 1.März WLS Duisburg 15km 1:11:13 PB
2008 29.März WLS Duisburg HM 1:40:10 PB
2008 27.April Hermannslauf 31,5km 3:16:35
2008 01.Juni Rhein-Ruhr-Marathon 3:56:02 PB