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Manchmal.... (vorsicht Frust)

Manchmal.... (vorsicht Frust)

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Unsereins ist manchmal einfach zu ambitioniert.... jetzt hab ich mir eine Balancierscheibe zugelegt, weil ich dachte, es wäre eine gute Idee, meine Balance und die Spontanreaktion des Körpers zu trainieren. War ein paar Minuten drauf und es fühlte sich super an, hat Spaß gemacht, nicht so anstrengend - dachte ich.... Das mit dem Denken sollte ich mal vergessen und mir mehr misstrauen, was?! :teufel: Kleine und große Sehnen halten mir Streikschilder vor die Nase (immerhin noch nicht in Großbuchstaben) und fühlen sich müde und gereizt an. Meine Schlussfolgerung: "ja, enorm wichtig da etwas zu verändern, nur noch langsamer..." *stöhn*.

Ok... d.h. dann wohl, ich kann mein Ziel jetzt anpassen. 10km scheinen bis irgendwann im Oktober überhaupt nicht drin zu sein, dafür ist meine Trainingsquote und der Trainingsinhalt zu "lasch". Ich war wohl doch zu optimistisch.

Wer hat bitte den Eimer Rost in mein Gewebe getragen? Komm mir vor als sei ich steinalt... wünsch mir ne Drahtbürste, einen ganzen Koffer voll Ersatzmaterial, einen guten Schraubensatz, Rostschutzspray und Öl zum Schmieren... :sauer: Ja ja, mein Körper, mein Ding, meine Verantwortung... mein Spaß. Sagte ich mal, ich würde Herausforderungen lieben? Das kann nicht ich gewesen sein, oder? :klatsch:


Ich nestel an den Schnürsenkeln meiner Laufschuhe rum und denke, ob ich mich etwa anstelle? Andererseits erinnere ich mich an meinen letzten Laufstartversuch und da hab ich mich weniger angestellt mit dem Erfolg hinterher wieder aufhören zu müssen. Man.... wer reicht das Wasser nach so ner mentalen Durststrecke oder... wo ist der Sandsack, der heute noch nicht genug Prügel eingesteckt hat.

Nun gut... sperren wie das kleine, unlustige Selbstmitleidhäufchen wieder in den Schrank, hängen uns das Schild um "Ich bin NICHT geduldig, aber ich probiere gern alles Unbekannte" und fragen mal nach:

wie handhabt ihr Eure Zimperlein? .... wenn die Sehnen müde und leicht gereizt sind.... Pause oder noch ganz leichtes Training? Ich tendiere zum letzten, bin gerade aber ganz und gar nicht mehr sicher, ob ich vielleicht übervorsichtig bin. Der Doc meinte ja, es würde "hart" werden. Ok... ist es jetzt, nur was bedeutet das für mich? "Ich könne nix kaputt machen...." ja. hmmm. weiß nicht?! Also doch weitermachen, wie bisher?! Klingt in meinen Ohren dumm....

Regenbogen - findet den "Fehler" nicht.

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Regenbogen hat geschrieben:wie handhabt ihr Eure Zimperlein?
Auf ganz unvernünftige Weise: solange es geht ignorieren, danach in Eigenregie handeln :daumen:

Ich hatte über längere Zeit Probleme mit gereizten Achillessehnen. Beim Laufen selbst haben die wenn überhaupt nur am Anfang Probleme gemacht. Nach einer längeren bewegungslosen Zeit nach dem Lauf bzw. am nächsten Morgen war es dann meistens ziemlich schlimm, ich bin durch die Gegend gehumpelt.
Als sich das Problem nicht mit der Zeit von selbst lösen wollte hab ich mir ein Paar Sachen im Internet durchgelesen, mir Fersenkeile für die Laufschuhe gekauft und damit angefangen, die Sehnen nach dem Laufen ein oder zwei Minuten mit kaltem Wasser zu kühlen. Und es hat geholfen!
(Natürlich wäre ein Arztbesuch wahrscheinlich das Vernünftigere gewesen :D )

Grüße
Harry

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Hallo Regenbogen,

vor allem möchte ich eine Vorstellung in Frage stellen, die du anscheinend zu haben scheinst. Hier die Ausgangssituation, wie ich sie sehe: Du bist körperlich zu neuen Ufern aufgebrochen. Du hast ein Ziel und unternimmst eine Menge Anstrengungen es zu erreichen. Und es ist anstrengend und der Weg ist weit und es zwickt auch hie und da. Und nun zum Kern: Du scheinst anzunehmen, vor einem spezifisches Einsteigerproblem oder gar einem spezifisch nur dich betreffenden Effekt zu stehen. Und das ist ein Irrtum. Wenn du dir die Liste meiner Läufe anschaust, wird dir klar werden, dass auch ich - wie viele andere LäuferInnen - immer wieder die Herausforderung neuer Ziele suche. Aber selbst die Vorbereitung auf ein schon mal gehabtes Erlebnis führt dazu. Wozu? Dass man Anstrengung und Belastung in allen Fasern des Körpers spürt. Dass man manchmal merkt ein bisschen über's eigene Leistungsvermögen hinaus geschossen zu sein. Dass hie und da das Zwicken und Zwacken Fragen nach Kürzer-Treten oder Pausieren stellt.

Grundsätzlich verlangen Beschwerden nach weniger Pensum oder einer Pause. Man kann auch versuchen das Pensum mit der Zeit durch eine Verbesserung anderer Komponenten der Kondition zu verbessern. Also durch Koordinationsübungen, Kräftigung der Muskulatur, usw. Aber wenn's aktuell weh tut, ist die Sofortmaßnahme natürlicherweise eine Reduktion der Belastung. Wenn ich dieser Grundsätzlichkeit immer gefolgt wäre, wäre es nie zu einem 100 km-Lauf gekommen, vermutlich nicht mal zum ersten Marathon. Lauf- und Trainingserfahrung sagen mir heute, ab wann ich ein Zipperlein ernst nehmen muss. Einer weniger erfahreneren Läuferin kann man nur raten die Vorsicht vor den Wunsch oder den Ehrgeiz zu stellen. Wenn sich ein Schmerz mehrfach meldet, darf man ihn nicht ignorieren. Und Muskelkater nach einem Training, egal was es war, ist in jedem Fall ein Zeichen für Überlastung. Dann setzt man genau dieses Muskelkater-herbeiführende Training aus, bisser weg ist.

Nun lass den Mut nicht sinken. Wer laufend Ziele erreichen will, wird seinen Körper erfahren. Manchmal eben auch unangenehm. Irgendwann bist du dort angekommen, wo du hin willst :daumen:

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Naja Udo,

ich hab kurz geschluckt, als Du meintest, ich würde wohl davon ausgehen, ich sei nahezu ein "Einzelfall"... witsch-watsch mit dem nassen Handtuch ins Gesicht. *staun* Bin ich da wohl gerade in die Rubrik der Jammerlappen gesteckt worden, ok.

Meine Frage war definitiv ernst und nicht als ein "ich armes, armes Schwein, keiner leidet so wie ich" gemeint. Ich schätze, die Tatsache, dass ich mich über meine Ängstlichkeit muckiere (gerade weil ich Zusammenhänge sehe, die Du nicht sehen kannst, musst und sollst), ist untergegangen.


Es ist nicht so bierernst, trotzdem hilft es sehr, wenn ich mal direkt von anderen zu hören bekomme, dass es ihnen haargenau so ging und wie sie damit umgehen. Oder eben nicht. Nun ja... das nächste Mal das Archiv.

Trotzdem Danke für die Antwort, so wie sie war. hab dem entnehmen können, was mir für den Moment fehlte. Udo und Harry zuwinke.


Regenbogen, Jammerlappen auf Zeit :)
Gesperrt

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