Einfach drauflos walken?

Hallo,

mein 1. Beitrag in diesem Unterforum Mitlesen tu ich schon länger, vor allem die Berichte von Martin, Sumo und Eddi aus der letzten Zeit waren sehr informativ!

Unter die Walker gegangen (ha, ein Wortspiel ;)) bin ich seit meinem Fußbruch im November. D.h. richtigerweise erst, seit es mir die Verletzung dann wieder erlaubt hat, Sport zu treiben, also ungefähr seit März. Seitdem versuche ich, mir ca. einmal pro Woche für ungefähr 8 km reines Walking Zeit zu nehmen, denn 8 km gewalkt dauern nun mal länger als gelaufen. Die erste interessante Erfahrung war, dass ich wirklich kaum ne Ahnung habe, was ich mit meinen Armen beim Walken anfange. Ich versuche so eine halbherzige Armbewegung, aber ich glaube, so richtig effizient ist sie nicht. Dabei halte ich sie durchaus für wichtig, zumal ich hier auch ein paar Hügel hoch und runter walke. Gibt es einen Rat? Oder soll ich zu Stöcken greifen, um die Arme zu beschäftigen? Der zweite Aha-Effekt kommt am nächsten Tag, wenn ich so seitlich links und rechts am Rücken einen tüchtigen Muskelkater habe, der mir zeigt, dass ich offensichtlich ganz andere Muskelgruppen beanspruche als beim Laufen. Dafür gibt es sicher nur den Rat, es weiter zu üben

Nun fahre ich in einer Woche nach Ehrwald, wo ich letzten Sommer ganz begeistert an der Laufwoche und dem Zugspitzarenalauf teilgenommen habe. In der Erinnerung, wie anstrengend das war, obwohl ich damals eigentlich für meine Verhältnisse ganz gut im Training war, will ich mir dieses Mal nicht so die Kugel geben mit der Lauferei, vor allem nicht bei dem wirklich ziemlich anstrengenden Lauf über 15,8 km, davon die 1. Hälfte fast konstant bergauf. Da man die Strecke mit halbstündigem Vorsprung auch walkend in Angriff nehmen kann, trage ich mich mit dem Gedanken, mich dafür anzumelden. Die Puste zum Walken reicht vermutlich besser als zum Laufen. Oder ist das zu anmaßend gedacht? Was meint ihr: Kann man so gleich einen "Bewerb" (wie der Österreicher sagt) angehen - also einfach drauflos walken?

LG und frisch heraus mit euren Stimmen,
Babs

Babsbara hat geschrieben:....dass ich wirklich kaum ne Ahnung habe, was ich mit meinen Armen beim Walken anfange. Ich versuche so eine halbherzige Armbewegung, aber ich glaube, so richtig effizient ist sie nicht. Dabei halte ich sie durchaus für wichtig, zumal ich hier auch ein paar Hügel hoch und runter walke. Gibt es einen Rat?

IMHO sind die Armbewegungen für wirklich schnelles Walken essenziell und dabei deutlich ausgeprägter als beim Laufen. Ich selber komme zumindest nie auf Tempo, wenn ich mal wieder wegen nur so ein bisschen herumwedle.

Das ist wohl auch der größte Unterschied zwischen Nordic Walking und normalem Walking. Beim Nordic geht die Armbewegung im wesentlichen weit nach hinten weg (und beansprucht dabei am meisten den Trizeps), beim 'normalen' Walken liegt die Amplitude nach hinten im Bereich der Bewegung beim Laufen, aber nach vorne gehen bei mir die Hände wesentlich weiter nach oben und geben dabei mehr oder weniger die Frequenz für die Beine vor.

Mach dir keinen großen Kopf um die Arme. Die kriegen automatisch schwung wenn du versuchst schneller zu werden. Nichts zwingen. Wenn du die Arme miteinsetzt unterstützt du die Gehewegung. Arme etwas anwinkeln und seitlich am Körper führen, nicht vor derm Körper kreuzen. Das ist eigentlich schon alles. Und warum nicht bei einer Veranstaltung starten? Klar mach mit. Walken ist eh kein Wettkampfsport und daher brauchst du dir nicht gleich am Anfang ehrgeizige Ziele stecken.

Gruß Martin

Hu hu Barbara,

wenn ich meine Ärmchen nicht dazunehmen kann - durch z.B. Nase putzen, Trinkbecher schleppen - werd ich automatisch langsamer und unkoordiniert.

Bin also "armgesteuert".

Mutet aber erst so an, seitdem ich vom woggen aufs walken umgestiegen bin

Ansonsten sind kleine "Wettkämpfe" doch was Feines -> es gilt einige Läufer einzukassieren

Bis bald auf der Strecke (beim gemeinsamen Läufer aufrollen)

Gruß sagt EDDI

Hej,

danke für eure Tipps! Wusste doch, dass ich aus euch noch was rauskitzeln kann. Ja, rohar, du hast schon recht - die nachlässige Armbewegung ist schon ein wenig auf zurückzuführen. Hier in Belgien gibt es herzlich wenig Walker. Immerhin sind es ein paar mehr geworden, die mit Stöcken unterwegs sind (ich glaube, die deutsche Gemeinde hier in Brüssel ist da wegweisend), aber im Bois de la Cambre bin ich beim Walken noch nie auf einen Gleichgesinnten gestoßen. Das mit der Geschwindigkeit werd ich dabei mal beobachten - habe schon das Gefühl, keineswegs am Limit zu sein, aber auch nicht mehr viel schneller machen zu können.

In Ehrwald wird man auf jeden Fall von den Läufern eingesammelt, da der Start für die Walker eine halbe Stunde eher ist. Aber ehrlich gesagt, das würde mich gar nicht stören. Letztes Jahr als Läufer war ich eine der Letzten und lief 90 % der Strecke ganz für mich allein. Ich war netto zwar immerhin noch 4 min schneller als der schnellste Walker (und der war wirklich schnell - so knapp unter 2 Stunden!), aber von den ganzen schnellen Läufern hab ich natürlich erst im Ziel wieder was gesehen. Darum wär ich schon ganz gern auf der Strecke, wenn sie an mir vorbeiflitzen.

Gestern bin ich 11 km gewalkt und fühle mich jetzt auch fit für knappe 16. Außerdem ist die Gegend dort so schön - da kann man sich die Zeit gut mit "Bergegucken" vertreiben. also auf nach Ehrwald - ich lasse euch dann wissen, wie es war!

LG,
Babs

Babsbara hat geschrieben:Gestern bin ich 11 km gewalkt und fühle mich jetzt auch fit für knappe 16. Außerdem ist die Gegend dort so schön - da kann man sich die Zeit gut mit "Bergegucken" vertreiben. also auf nach Ehrwald - ich lasse euch dann wissen, wie es war!

Find ich super, Babs
Ich freu mich schon auf deinen Bericht

Hallo Babs,

&quot hat geschrieben:Hier in Belgien gibt es herzlich wenig Walker.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich weiß zwar herzlich wenig über Land und Leute in Belgien, aber in der Teilnehmerstatistik des "Dodentocht" in Bornem aus dem letzten Jahr kann man herauslesen, dass von den 8413 Teilnehmern 7153 Belgier waren. Und da geht es ja über eine Distanz von 100 km.

Da werden sich doch auch für die kürzeren Strecken Walker finden lassen .

Ich bin mir sicher, dass es da örtlich Clubs oder Vereine gibt, wo man sehr schnell Bekanntschaften mit Walkern findet.

Ansonsten schau halt einfach mal bei Wandelmee.be vorbei (gibt's leider nicht mehr, wie ich eben festgestellt habe ) . Da wirst du sicher auch schnell fündig ...

Viel Spaß mit den neuen Bekanntschaften in Belgien!

Ja, Rabbit - einen Walkingbericht wollt ich schon immer mal schreiben. Ich stelle es mir einfach entspannter vor, als bei jedem Kilometer auf die Uhr zu gucken und zu überlegen, ob ich die Geschwindigkeit meiner Puste noch angleichen kann ;) Letztes Jahr war ich nach der einen Woche so platt, da ging gar nix mehr

Lieber Kurt,
jaaa, Belgien hat auch ne Menge Radrennfahrer und doch würde ich Brüssel wirklich nicht als Fahrradstadt bezeichnen. Ich denke, Dodentocht (das ich vielleicht in einem anderen Leben auch gern mal erleben würde) ist eine Traditionsveranstaltung - Belgier lieben Traditionen, die von ihrem kleinen Land ausgehen. Da wandern wahrscheinlich auch ne Menge Leute mit, die sich keinesfalls in irgendwelchen Gruppen treffen, um das auch sonst zu üben. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt unbedingt gleich ne Gruppe Gleichgesinnter haben muss - ich habe aus der Not (Rekonvaleszenz) eine Tugend gemacht und Spaß am Walken neben dem Laufen und Radfahren gefunden. Und das werd ich sicher auch weiter tun - vielleicht auch mal bei einer größeren Sache, es müssen ja nicht gleich 100 km sein. Obwohl mich die Sache mit den Brauereien schon ziemlich reizt...

LG, und viel Erfolg bei diesen hohen Zielen,
Babs